PhilippsTod gelang es ihm in
Gemeinschaft mit
Phokion, die
RacheAlexanders vonAthen
[* 2] abzuwenden; er sicherte sich auch die
Gunst
dieses
Königs und benutzte dieselbe, um den großen Aufwand zu bestreiten, welchen seine üppige Lebensweise erheischte.
Mehrmals zogen ihm seine Bestechlichkeit und sein
Luxus bedeutende
Geldstrafen und selbst die
Atimie zu;
von letzterer entbanden ihn jedoch die
Athener, als sie seiner zu einer Gesandtschaft an
Antipatros bedurften, um von demselben
die Zurückziehung der makedonischen
Besatzung aus
Munychia zu erlangen. Aber
Antipatros, durch aufgefangene
Briefe von verräterischen
Umtrieben des Demades auch gegen seine
Person unterrichtet, ließ ihn mit seinem Sohn Demeas hinrichten (319
oder 318). Das
Fragment einer
Rede (abgedruckt in
Bekkers »Oratores attici«, Bd.
3, Berl. 1823),
das von ihm herrühren soll, ist wahrscheinlich unecht.
Vgl. H. Lhardy,
De Demade oratore atheniensi (Berl.
1834).
im alten
Griechenland
[* 3] derjenige, welcher durch persönliches Ansehen
und
Kraft
[* 4] der
Rede das
Volk beherrschte und daher dessen
Berater und
Leiter war. Jetzt verbindet man mit dem
Worte Demagog meistens eine üble Bedeutung, die aber ursprünglich nicht darin lag. Man verbindet nämlich mit
Demagogie den
Begriff der
Spekulation auf die
Leidenschaften und auf die niedrigen
Neigungen des
Volkes. Nach
der Verschiedenheit der
Verfassungen der
Staaten und im Verlauf der Zeit hat das
Wort Demagog sehr verschiedene Bedeutungen erhalten,
die alle Abstufungen vom Volksführer bis zum Volksverführer umfassen.
Beispiele sehr verschiedenartiger Demagogie bietet uns besonders die Geschichte
Athens. So war
Perikles mit seinen demokratischen
Bestrebungen ein Demagog, so hoch er auch sonst über einem
Kleon,
Hyperbolos u. a. stehen mochte, welche ihren
Einfluß auf das
Volk zu selbstsüchtigen
Zwecken mißbrauchten. Das alte
Rom
[* 5] gibt ein vollständiges
Bild vom Entstehen bis
zum
Untergang der Demagogie und damit der
Freiheit des Bürgertums. Solange nämlich die
Verfassung unangefochten aristokratisch
war, konnte eine eigentliche Demagogie nicht zur Geltung kommen.
Erst als die
Plebejer die politische
Nichtigkeit, zu welcher sie verurteilt waren, schmerzlicher zu empfinden anfingen, griff
mit dem
Kampf der
Demokratie gegen die
Aristokratie auch die Demagogie in die Gestaltung des öffentlichen
Lebens ein. Von der
höchsten Wichtigkeit wurde das
Institut der
Volkstribunen, die fortan als die privilegierten Demagogen
des römischen
Volkes dastehen. Im Tribunat konzentrierten sich Macht und
Gunst des
Volkes, und nach demselben begann daher,
je rascher die
DemokratieSieg auf
Sieg gewann, ein wahrer Wettlauf der Ehrgeizigen und Herrschsüchtigen, obgleich diese
Würde
selbst mit jedem solchen
Sieg immer mehr an ihrer populären Bedeutung verlieren mußte.
Die
Notwendigkeit dieses
Instituts im
Kampf war die
Seele desselben; nach dem vollständigen
Sieg des demokratischen
Prinzips konnte
es die Herrschaft um so weniger behaupten, als die Entsittlichung bereits zu tief um sich gegriffen hatte. Darum scheiterten
die hochherzigen Bestrebungen mehrerer römischer Demagogen, wie die der edlen Gracchen, und so kam es
dahin, daß durch
Talent und
Glück siegreiche
Feldherren Ansehen und Macht des
Staatsan sich rissen und
Senat und
Volk unter die
Herrschaft der
Imperatoren fielen.
Aber auch in dem modernen Staatsleben traten nicht selten neben die Staatsmänner, in deren
Händen gesetzlich die Leitung
des organisierten Staatswesens
lag, Demagogen aus der Mitte des
Volkes, welche vermöge einer frei übertragenen
Autorität an die
Spitze derBewegung traten. Wenn sie sich hier mit
Glück und
Talent auf die Dauer behaupteten, so legten sie
meistens ihren
Charakter als Demagogen ab; in der
Regel aber geht der Demagog, nachdem er die Volksgunst verloren
hat, im
Kampf mit der gesetzlichen
Staatsgewalt unter.
Der moderne Sprachgebrauch versteht zumeist unter einem Demagogen einen
Menschen, der in aufwieglerischer
Weise um die
Gunst
der großen
Menge buhlt und staatsgefährliche
Agitationen betreibt. Diese
Tendenz legte man auch den geheimen politischen
Verbindungen
bei, welche nach der
Gründung des
DeutschenBundes infolge des Unbefriedigtseins durch die neue politische
Gestaltung
Deutschlands
[* 6] sich bildeten. Man bezeichnete deren Wirken mit dem
Namen demagogische
Umtriebe, zu deren Unterdrückung
und Bestrafung die
Mainzer Zentraluntersuchungskommission niedergesetzt ward.
Die Überschwenglichkeiten des Burschentums jener
Zeiten und einzelne beklagenswerte Ausschreitungen, wie namentlich die blutige
ThatSands, riefen jene häßliche »Demagogenriecherei« hervor, und
Männer wie
Jahn,
Arndt u. a. hatten
darunter zu leiden, nachdem der deutsche
Bundestag selbst infolge der
Karlsbader Beschlüsse gegen die demagogischen
Umtriebe
vorgegangen war. Ähnliches ist auch 1830 nach der französischen
Julirevolution und nach den
Erschütterungen, welche dieselbe
in
Deutschland
[* 7] nach sich zog, geschehen, indem 1833 durch Bundesbeschluß eine anderweite Zentraluntersuchungskommission
in
Frankfurt
[* 8] a. M. niedergesetzt wurde.
Gewöhnlich gehören die Demagogen der radikalsten
Partei an, z. B.
Lassalle,
Gambetta etc. Ein politisch gebildetes und freisinnig
und gut regiertes
Volk hat die Demagogen und ihre
Agitationen wenig zu fürchten; eine rohe und despotisch regierte
Nation wird
dagegen leicht durch demagogische
Umtriebe in den revolutionären Taumel hineingerissen. Wahrhaft konstitutionellen
Staatsregierungen wird es mit
Hilfe der
Volksvertretung in den meisten
Fällen nicht allzu schwer werden, die verderblichen
Wühlereien staatsgefährlicher Demagogen zu unterdrücken.
2) König von
Sparta, Sohn des
Ariston, war ein entschiedener Gegner der ehrgeizigen
Pläne seines Mitkönigs
Kleomenes, widersetzte sich 507
v. Chr. dem
Angriff auf
Athen und ward auf Betrieb des erbitterten
Kleomenes vom delphischen
Orakel
für untergeschoben erklärt und der königlichen
Würde beraubt. Er begab sich 491 nach
Persien
[* 12] und gewann bei König
Dareios
großen Einfluß. Er begleitete 480
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