machte sich als Vorstand der
Armenhäuser von
Paris,
[* 2] als Mitbegründer der
Sparkassen in
Frankreich und der
»Société philanthropique«
sowie durch freigebige
Fürsorge für die
Arbeiter und namentlich auch durch höchst liberale Unterstützung wissenschaftlicher
und künstlerischer Bestrebungen sehr verdient und war
Besitzer einer von seinem
Vater begründeten wertvollen Gemäldesammlung
(mitRaffaelsMadonna: la Vierge de la
Maison d'Orléans) und Kupferstichsammlung, auch einer der reichsten
Naturaliensammlungen.
Noch gab er heraus: »Recueil de coquilles décrites par
Lamarck« (1841 ff.) und schrieb: »Des avantages
de la caisse d'épargne et de prévoyance« (1835);
»Les bons exemples, nouvelle morale en action« (mit
Degérando, 3. Ausg.
1867);
Dessen Sohn
AlexandreHenri Edouard, geb. begleitete
Saulcy auf seiner
Reise nach
Palästina
[* 3] (1850) und berichtete
darüber in
»Voyage aux villes maudites« (1853, 4. Ausg. 1855). Er war Mitbegründer
des »Athénaeum français« und hat sich auch sonst als Belletrist bekannt
gemacht.
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Chloritgruppe), findet sich mikrokristallinisch in schuppigen und kurzfaserigen
Individuen, welche in den
Melaphyren teils vollständige konzentrisch-schalige
Mandeln, teils nur die Krusten von andern
Mandeln und
Geoden bilden. Delessit ist oliven- bis schwärzlichgrün,
Härte 2-2,5, spez. Gew. 2,89.
Er besteht aus einem wasserhaltigen Doppelsilikat von
Magnesia,
Eisenoxydul,
Thonerde und
Eisenoxyd.
Landstrich von 300 qkm in der niederländ.
ProvinzSüdholland, zwischen Rhynland, Schieland, der
Maas und
dem
Meer, zerfällt in Westambachten und Ostambachten;
Stadt in der niederländ.
ProvinzSüdholland,
ArrondissementHaag,
[* 7] südöstlich vom
Haag, an der
EisenbahnRotterdam-Amsterdam,
ist von vielen
Kanälen durchschnitten und durch einen derselben mit
Haag verbunden, ziemlich regelmäßig und freundlich gebaut,
aber wenig belebt. Unter den öffentlichen Gebäuden zeichnen sich aus: der Prinzenhof, worin Wilhelm I.
von
Oranien durch Balthasar Gerardsz erschossen wurde (jetzt
Kaserne);
das große, 1618 erbaute
Rathaus mit
wertvollen Gemälden;
Die Zahl der Einwohner betrug 27,241,
wovon fast ein Drittel Katholiken sind. Im 17. und 18. Jahrh. hatte die Stadt berühmte
Fabriken für
Fayence
[* 10] und
Steingut,
deren Erzeugnisse (s.
Delfter Fayencen) weit und breit bekannt waren;
gegenwärtig ist nur noch eine dieser
Fabriken im Betrieb.
Auch besitzt Delft eine große
Irrenanstalt. Die freundliche Umgebung enthält viele
Windmühlen und hübsche Gartenhäuser. Delft wurde
im 11. Jahrh. (1071) von dem lothringischen
HerzogGottfried dem Buckligen erbaut, später wiederholt von großen Feuersbrünsten
heimgesucht, namentlich 1654 (wo ein Pulverturm mit 75,000 kg
Pulver in die
Luft flog und unter den Trümmern
der Stadt 1200
Menschen begrub). Zur Zeit der
Batavischen Republik war Delft die Hauptstadt eines
Departements gleichen
Namens.
Fayencen, stark glasiertes, weißes Gebrauchsgeschirr, welches seit dem Ende des 16. Jahrh.
bis zum Ende des 18. Jahrh. in
Delft angefertigt wurde. Seine charakteristische Eigentümlichkeit ist
die blaue Bemalung, welche sich an japanische und chinesische Vorbilder anschließt. In der Mitte des 17. Jahrh.
erreichte die Fabrikation ihre
Blütezeit. A. de Keyzer ahmte das chinesische blaue
Porzellan nach. Dann kamen auch bunte
Farben
neben der blauen auf. Man fertigte nicht nur Gegenstände für den
Gebrauch (eiförmige
Krüge,
[* 13]
Schüsseln,
Körbe,
Schalen, Blumenvasen, Tulpenständer, Spucknäpfe), sondern auch
Menschen- und Tierfiguren,
Geigen und ähnliche Spielereien.
Durch den massenhaften
Export der delfter Fayencen verbreitete sich ihre
Dekoration auch anderswo, besonders in
England und
Deutschland.
[* 14] S. Tafel
»Keramik«,
[* 15] Fig. 10.
Vgl. Havard,Histoire de la faience de
Delft (Par. 1878).