Überhaupt waren
Szenen aus den Werken der genannten Dichter sowie aus
WalterScottsRomanen Delacroix' Lieblingsstoffe. Als Schriftsteller
trat er mit einem
Aufsatz über
Michelangelo und dessen
Jüngstes Gericht in der
»Revue des
DeuxMondes« (1837) sowie mit verschiedenen
Beiträgen zum »Plutarque français« auf. Delacroix starb Erst
längere Zeit nach seinem
Tod wurde seine Wertschätzung als größter
Meister der französischen
Schule
nach
David allgemein, wodurch eine umfangreiche Litteratur über ihn hervorgerufen wurde.
Vgl.
Moreau, E. Delacroix et son œuvre
(Par. 1873);
Ph. Burty,
Lettres de Delacroix (das. 1880, 2 Bde.);
2)
Auguste, franz.
Maler, geb. 1812 zu
Boulogne sur Mer, gest. 1868 daselbst, bewegte sich vorwiegend in Küstendarstellungen
seiner
Heimat wie des afrikanischen
Nordens und in Genrebildern aus dem Gebiet des bäuerlichen
Idylls wie
afrikanischen
Lebens.
Laet (spr. lāt),JohanJakob (mit dem
PseudonymJohanAlfried), vläm. Schriftsteller, geb. zu
Antwerpen,
[* 2] studierte in
Löwen
[* 3]
Medizin und machte 1839 sein Doktorexamen, gab aber die
Praxis bald wieder auf, um in
Brüssel
[* 4] ein vlämisches
Blatt:
[* 5] »Vlaemsch
Belgie«, zu gründen, in welchem er für die
Sprache
[* 6] und
Rechte derVlämen eintrat. Als dasselbe 1845 einging,
gründete er mit Vleeschhouwer in
Antwerpen den »Roskam«, ein satirisches, gegen die Franzosenfreunde
gerichtetes
Blatt, übernahm 1849 die Redaktion des
»Journal d'Anvers« und 1851 die der »Emancipation« in
Brüssel, ward
aber plötzlich des journalistischen und politischen
Treibens überdrüssig und trat an die
Spitze einer großen Bäckerei
in
Antwerpen, die er seitdem leitete. Auch als Mitglied der belgischen Abgeordnetenkammer ist De Laet als einer der
eifrigsten Verfechter der vlämischen
Sache aufgetreten. Von seinen frühern belletristischen
Schriften, welche in Bezug auf
Stil und Form für klassisch gelten, sind namentlich der auch wiederholt ins Deutsche
[* 7] übersetzte
Roman »Het huis van Wesenbeke«
(Antwerp. 1842),
die Dorfgeschichte »Het lot« (das. 1846; deutsch:
»Der
Spieler«, Hannov. 1847) und seine »Gedichten«
(Antwerp. 1848) zu nennen. Seine meisten
Novellen erschienen in den
Zeitschriften: »Noordstar« (1840-41) und »Taelverbond«
(1845-46).
große
Bucht an der Ostküste Südafrikas, unter 26° südl.
Br., der südlichste Teil der portugiesischen
Besitzungen an dieser
Küste (s.
Karte beim
Artikel
»Kapland«). Der
Name ist eine
Korruption von
Bahia
[* 8] de
Lagoa
(Bai derLagune), da
der niedrige Südstrand häufig mit
Wasser bedeckt ist, was den Aufenthalt hier zu einem sehr ungesunden
macht. Die Portugiesen nennen die
BuchtBai vonLourençoMarques, nach dem Mann, der 1545 hier die gleichnamige Stadt gründete,
die freilich gegenwärtig nur aus einer schmalen
Straße von 80
Häusern und einigen kleinen Gäßchen besteht, das Ganze von
einer 20 m hohen Steinmauer eingeschlossen.
Die Zahl der Einwohner (Portugiesen, Araber,
Banianen) beträgt nur 300. Die
Kaffern, welche in der Stadt
nachts nicht geduldet werden, wohnen in der Zahl von einigen
Tausend außerhalb der
Thore auf einem nahen niedrigen Hügelzug,
der Berea. Der
Ort ist Sitz eines
Gouverneurs, unter dessen
Kommando eine kleine
Garnison steht, und eines
deutschen
Konsuls. In der
Nähe das großartige Etablissement der Ostafrikanischen Telegraphenkompanie.
Der
Handel ist sehr
unbedeutend, obschon derselbe, um die hohen englischen
Zölle in
Natal zu vermeiden, namentlich seit dem Zurückweichen der
Tsetsefliege mit
Transvaal zugenommen hat. Er ist ein fast einseitiger, da die Einfuhr in europäischen Erzeugnissen, dieAusfuhr
in dem von den
Kaffern als
Lohn erworbenen
Gold
[* 9] besteht, und wird, da die Ausführung der projektierten
Eisenbahn (s.
Transvaal)
noch in weiter
Ferne steht, durch die schwerfälligen Ochsenwagen der
Kaffern vermittelt.
Mehrere
Flüsse:
[* 12] Maputu, Tembe und Umbelosi (die beiden letztern bilden den
English River), Comati
(KingGeorgeRiver), fallen
in die
Bai.
Um denBesitz der Delagoabai haben
Engländer und Portugiesen schon seit 1823 gestritten, indem die erstern
den ganzen südlichen Teil mit Einschluß der genannten
Inseln beanspruchten und später
LourençoMarques gegenüber die Niederlassung
Bombay
[* 13] gründeten, welche sie zur Endstation einer nach
Transvaal zu bauenden
Eisenbahn bestimmt hatten. Zwar wurde ihnen durch
den 1872 zum
Schiedsrichter angerufenen
Präsidenten der französischen
Republik,
Mac Mahon, der
Besitz 1875 abgesprochen;
sie wußten aber, um der Transvaalrepublik den freien Zugang zum
Meer zu versperren,
Portugal 1880 durch den
LourençoMarques-Vertrag
zur Abtretung der Delagoabai zu bewegen. Dieser
Vertrag fand indessen beim portugiesischen
Volk den heftigsten
Widerspruch, und man
ließ ihn in derFolge fallen.
Feststellung des Normalmeters dienen sollte, erstattete Delambre in der »Base du système métrique décimal« (Par. 1806-10, 3 Bde.).
Im J. 1808 wurde er Schatzmeister der Universität, 1815 trat er in den Ruhestand und starb in Paris. Von seinen
Schriften sind noch zu erwähnen: »Méthodes analytiques pour la détermination d'un arc du méridien«
(Par. 1799);
»Tables trigonométriques décimales, calculées par Borda, revues et augmentées« (das. 1801);