Dekalōg
(griech.), die Zehn Gebote (s. d.). ^[= eigentlich "Zehn Worte" die den Israeliten nach der Überlieferung durch ...]
(griech.), die Zehn Gebote (s. d.). ^[= eigentlich "Zehn Worte" die den Israeliten nach der Überlieferung durch ...]
(griech.), s. Decamerone. ^[= Titel der berühmten Novellensammlung des Boccaccio (s. d.).]
(griech., lat. Decanus), in der katholischen Kirche der dem Kapitel eines Stifts vorstehende Kanonikus (Dechant, an Kathedralkirchen Domdechant);
in der protestantischen Kirche s. v. w. Superintendent, geistlicher Inspektor;
im Universitätswesen der an der Spitze einer Fakultät stehende Professor (s. Universitäten);
(Abgießen), Trennung einer Flüssigkeit von einem Bodensatz, ersetzt das Filtrieren, [* 2] führt aber nur dann zum Ziel, wenn sich der Bodensatz schnell und vollständig absetzt. Man neigt dann das Gefäß [* 3] vorsichtig und kontinuierlich und läßt so viel von der klaren Flüssigkeit abfließen, wie möglich ist, ohne daß Teilchen des Niederschlags mit fortgerissen werden. Da dies, namentlich bei leichten, voluminösen Niederschlägen, ungenügend gelingt, so verwendet man zum Dekantieren verschiedene Hilfsmittel.
Man benutzt z. B. einen Topf, welcher in aufsteigender Linie mit einer Reihe von Löchern versehen ist, die mit Pfropfen [* 4] verschlossen werden. Hat sich der Niederschlag vollständig abgesetzt, so zieht man, von oben anfangend, einen Pfropfen nach dem andern, bis man dicht über dem Niederschlag angelangt ist. Auch mit Hilfe eines Hebers kann man dekantieren, muß dann aber den in die Flüssigkeit eintauchenden Schenkel desselben am Ende ein wenig in die Höhe biegen, damit der in den Heber [* 5] hineingesogene Strom nicht Teilchen des Niederschlags mit fortreißen kann.
Man benutzt ferner Gefäße, die ebenso hoch wie weit und dicht über dem Boden mit einer Öffnung versehen sind. In letzterer steckt ein Rohr, welches in dem Gefäß aufgerichtet und niedergelegt werden kann. Hat sich nun der Bodensatz gut abgesetzt, so legt man das bis dahin aufrecht stehende Rohr allmählich um und läßt durch dasselbe die Flüssigkeit abfließen, bis die Rohrmündung den Bodensatz berührt. Vorteilhaft versieht man das freie Ende des Rohrs mit einer gelochten und mit Leinwand überzogenen Trommel, weil man dann die Flüssigkeit viel weiter abziehen kann, ohne daß Teile des Bodensatzes mitgerissen werden. Das Dekantieren findet häufig Anwendung beim Auswaschen (s. d.) von Niederschlägen.
(franz.), die mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehenden Metallgegenstände durch Ausglühen, Behandeln mit Sodalösung, verdünnten Säuren und Kratzbürsten reinigen.
(»Landschaft der zehn Städte«),
der nördliche Teil Peräas in Palästina, [* 6] benannt nach zehn daselbst befindlichen Städten, welche nach der makedonischen Eroberung von Griechen besetzt worden waren. Ihre Namen werden verschieden angegeben; die meiste Wahrscheinlichkeit hat folgender Katalog: Skythopolis auf dem rechten Jordanufer (heute Beisan), Philadelphia [* 7] (Ammân), Pella (Fahil), Gadara (Mkes), Abila (Abîl), Dion, Kapitolias (Bet Râs), Hippos (Samra), Gerasa (Dscherasch) und Kanatha.
Die Lage sämtlicher Städte ist noch heute durch Ruinen bezeichnet. Die Dekapolisstädte bildeten übrigens kein zusammenhängendes Ganze, sondern mehr eine politische Verbindung in republikanischen Formen, im Gegensatz zu den zwischen ihnen zerstreuten Herrschaftsgebieten der Tetrarchen mit jüdisch-syrisch-arabischer Bevölkerung. [* 8] Die Bevölkerung derselben war sehr betriebsam, vorwiegend hellenisch in Sprache, [* 9] Sitte, Kunst und Religion.
Befreiung von Kohlenstoff. ^[= (Carboneum) C, chemisch einfacher Körper, tritt in drei Modifikationen auf: tesseral kristallisiert ...]
die in die Postkarte eingetragenen (inkartierten) Sachen vor der Auslieferung abstempeln.
(griech.), Strophe von zehn Versen. ^[= (lat. Versus, von vertere, umwenden), im allgemeinen eine in sich abgeschlossene und regelmäßig ...]
(griech.), Bezeichnung für einen an der Fronte mit zehn Säulen [* 10] geschmückten griechischen Tempel. [* 11]
s. Kaprinsäure. ^[= (Rutinsäure) C10H20O2 findet sich in der Butter, im Kokosnußöl und vielen ...]
(lat. Decelea), attischer Demos, nördlich von Athen, [* 12] zwischen Parnes und Pentelikon, ward von den Spartanern im Peloponnesischen Krieg 413 v. Chr. auf des Alkibiades Rat besetzt und zu einem festen Platz gemacht, der den Verkehr Athens mit dem getreidereichen Euböa abschnitt.
Daher heißt der letzte Teil des Peloponnesischen Kriegs der Dekeleische Krieg (413-404).
Agathe, holländ. Dichterin, geb. bei Amstelveen unweit Amsterdam [* 13] als Kind verarmter Landleute, ward als dreijährige Waise in das Waisenhaus der Rhynsburger Kollegianten zu Amsterdam aufgenommen und daselbst erzogen. Einige poetische Versuche bewogen die Amsterdamer litterarische Gesellschaft Diligentiae omnia, für ihre weitere Ausbildung zu sorgen. Sie kam als Gesellschafterin zu einer Jungfrau, Maria Bosch, die, ebenfalls Dichterin, ihre Freundin wurde.
Aber der letztern 1773 erfolgter Tod gab Agathe wieder der Dürftigkeit preis, bis die Witwe des Predigers Wolf, Elisabeth Bekker (s. d.), sie 1777 als Gesellschafterin aufnahm. Bald die vertraute Freundin dieser geistreichen Frau, schrieb sie mit ihr meist gemeinschaftlich eine Reihe von Romanen und teilte fortan ihr Schicksal. Sie starb wenige Tage nach ihrer Freundin Als lyrische Dichterin zeichnete sich Deken besonders im religiösen Lied aus. Sie gab heraus: »Stichtelyke gedichten« (Haag [* 14] 1775);
»Ekonomische liedjes« (das. 1782, 3 Bde.);
»Liederen voor den boerenstand« (Leiden [* 15] 1804);
»Liederen voor kinderen« (das. 1804).
(Deccan, v. sanskr. Dakschinā, die »rechte, d. h. südliche, Weltgegend«),
der südliche Teil von Vorderindien, welcher im N. von Hindostan, im übrigen vom Meer (Arabischen Meer und Indischen Ozean) begrenzt wird und südlich im Kap Komorin ausläuft (s. Karte »Ostindien«). [* 16] Genauer umfaßt Dekhan das Dreieck, [* 17] das im N. von der südlich der Tapti streichenden Kette und ihrer Fortsetzung, dem Hügelland am rechten Ufer der Godaweri entlang, im O. von den östlichen Ghats, im W. von den Westghats begrenzt wird, im S. gegen die Gebirge auf der Südspitze Indiens in der Phalgat genannten Senkung endet, welche die Eisenbahn von Madras [* 18] nach Kalikat durchzieht. Es ist ein nach O. sich abdachendes Tafelland, rauh und stark gewellt im W., mit ausgedehnten Ebenen im O. Das Hochland hat im W. eine Höhe von 1000-1300 m, im Zentrum von 500-600 m. Alle Flüsse [* 19] entspringen in den westlichen Ghats, nehmen ihren Lauf nach O. und münden in den Bengalischen Meerbusen.
Der Boden besteht mit Ausnahme der zwischendurch vorkommenden alluvialen und diluvialen Ablagerungen ziemlich allgemein aus einer schwarzen Erde (Zersetzungsprodukt des für Dekhan charakteristischen Trapps) oder aus einem verwitterten roten Laterit. Beide sind fruchtbar, obwohl so verschieden in ihren Eigenschaften, wie schwerer und leichter Boden sein können. Zur Ertragsfähigkeit braucht der Boden Bewässerung; zahlreich sind Teiche und Bewässerungsanlagen aus laufenden Flüssen. Ungewöhnliche Trockenheit verursachte 1876-77 vollständigen Mißwachs; die ¶
Regierung verausgabte für Armenanstalten 195 Mill. Mk., und dennoch starben 1,340,000 Menschen buchstäblich Hungers oder erlagen Krankheiten infolge Schwächung des Körpers durch vorausgegangene Entbehrungen. Das Klima [* 21] im D. ist wärmer als im nördlichen Indien;
es wird durch die Isothermen von 27,3 bis 27,8° C. bezeichnet;
mit je 162 m nimmt die Wärme [* 22] um ca. ½° C. ab.
Der Winter ist wegen der Klarheit der Nächte frischer, als die Höhe allein es erwarten läßt. In politischer Beziehung gehört Dekhan gegenwärtig zum Teil zu den Zentralprovinzen und den Präsidentschaften Bombay [* 23] und Madras;
weite Gebieten beherrschen der Nizam von Haidarabad und der Radscha von Maissur.
Die Küste längs des westlichen Ghatgrenzgebirges heißt Konkon; hier besitzen die Portugiesen Goa. Die Bevölkerung des Dekhan bilden Marathen, Telugu und Reste der muskelstarken Gruppe der ostindischen Urbewohner Bhil und Kol.-
In der Geschichte Indiens hat das Dekhan erst in den letzten Jahrhunderten vorübergehend einen entscheidenden Einfluß geltend gemacht. Vom 3. bis 14. Jahrh. waren die Könige von Orissa die Machthaber im Land. In der ersten Hälfte des 14. Jahrh. begründete dann Allah ud Din die Herrschaft der Muselmanen über Dekhan, und muselmanische Dynastien nahmen die Stelle der Hindufürsten ein, die sich nur in wenigen Staaten zu erhalten vermochten. Von größerer Bedeutung wurde der von Siwadschi (einem kleinen Landbesitzer, der sich zum glücklichen Kämpfer gegen den Großmogul Aurengzib emporschwang) 1676 gestiftete Staat der Marathen (s. d.). Dieselben traten 1774 als Gegner der Engländer auf; 1782 kam es zum vorläufigen Frieden, 1818 wurde das Marathenreich im D. dem englischen Gebiet einverleibt.