ungeheure
Summe auszahlen, und sofort erschien eine
Verordnung, angeblich aus
CäsarsPapieren, durch welche Dejotarus in alle seine
frühern Besitzungen wieder eingesetzt wurde. Dieser hatte indes nicht einmal diese
Verordnung abgewartet, sondern sich ohne
weiteres aller der
Länder wieder bemächtigt, welche
Cäsar ihm entzogen hatte. Als
Cassius nach
Kleinasien kam,
suchte Dejotarus
Neutralität zu beobachten; erst als
Brutus selbst zu ihm kam, erklärte er sich für die Verschwornen und sandte
ihnen seinen
FeldherrnAmyntas nach
Griechenland
[* 2] zu
Hilfe. Derselbe trat nach der
Niederlage der
Republikaner zu
Octavianus und
Antonius über, ward freundlich aufgenommen, und Dejotarus blieb im
Besitz aller seiner
Länder. Dejotarus starb 40
v. Chr.
in sehr hohem
Alter.
(Dega), der höchst gelegene der drei Klimagürtel des abessinischen
Hochlandes, welcher von 2700 bis zu 4500 m
Höhe reicht. Bei
Tage zeigt das
Thermometer
[* 3] hier 7-10° R., bei
Nacht sinkt es häufig unter den
Gefrierpunkt. Von Anfang Juni
bis Anfang
September regnet es jeden
Tag, oft fallen die Regengüsse wochenlang ununterbrochen, später
hören sie ganz auf. Hagelstürme sind nicht selten. Die
Vegetation wird charakterisiert durch wilde
Rosen
(Rosa abyssinica),
Jasmin (Jasminium floribundum), goldig blühendes
Hartheu
(Hypericum Roeperianum), die
Kugeldistel
(Echinops giganteus), baumförmige
Wacholder, Heidekrautbäume, den Kussobaum
(Brayera anthelminthica) sowie die merkwürdige, den Yukkas ähnliche Gibarra (Rhynchopetalum
montanum); an den hohen, kahlen
Felsen wuchern
Flechten,
[* 4]
Mose und
Farne,
[* 5] darunter Serabisu oder
Frauenhaar
(Adiantum Capillus Veneris). An die Deka schließt sich von 2400 bis 1600 m die Woinadeka, das »Weinland«,
in welchem die
Temperatur zwischen 11 und 21,5° R. schwankt. In dieser
Region zeigen sich schöne, der tropisch-afrikanischen
Pflanzenwelt angehörige
Bäume, wie Adansonien,
Sykomoren, Taubenbäume
(Cordia abyssinica), Sterkulien,
Bananen u. a. Vgl.
Abessinien.
(Dezembermänner, v. russ. dekaber,
Dezember), die Teilnehmer jenes
Aufstandes, welcher im
Dezember 1825 unter
mehreren
Offizieren der russischen
Armee zum
Ausbruch kam, die den vergeblichen
Versuch machten, den damals erfolgten Thronwechsel
zu einer eingreifenden Staatsveränderung zu benutzen. Seit dem längern Aufenthalt russischer
Offiziere
in
Deutschland
[* 6] und in
Frankreich während der letzten
Napoleonischen Kriege und der dreijährigen
OkkupationFrankreichs hatte
sich dieser
Kreise,
[* 7] besonders der Gardeoffiziere, Unzufriedenheit mit den heimischen Zuständen bemächtigt.
Aber
Alexander starb in
Taganrog, und nun mußten die noch nicht gehörig vorbereiteten Verschwörer rasch handeln,
um zu verhindern, daß eine neue kaiserliche
Regierung sich festsetze. Sie benutzten daher den Umstand, daß man von der
Thronentsagung
des ältesten kaiserlichen
Bruders, desGroßfürstenKonstantin, damals
Vizekönigs in
Polen, unter dem
Volk
nichts wußte, und stellten denselben als den rechtmäßigen Thronfolger, den zweiten
BruderAlexanders,
Nikolaus, aber als
Usurpator hin.
Unter dem Vorwand, die
Rechte des erstern zu verteidigen, erregten die Dekabristen einen Militäraufstand in
Petersburg gegen
den neuen
KaiserNikolaus. Der
Aufstand, welchem es vollständig an der Leitung fehlte
(Fürst Trubezkoi
war nirgends zu sehen), wurde von
Nikolaus mit
Kartätschen niedergeschlagen, der
Bund im
Süden gleichfalls unterdrückt. Oberst
Pestel wurde infolge einer
Denunziation gefangen genommen und aufgehängt, ebenso der tüchtige Oberst
Murawjew-Apostol,
Rylejew
u. a., die übrigen Verhafteten, gegen 120, meist nach
Sibirien geschickt.
Vgl. die anonym erschienene
Schrift des
BaronsAndreas v.
Rosen (s. d.): »Aus den
Memoiren eines russischen Dekabristen« (2. Aufl., Leipz.
1874).
dünnes, festes, am besten aus
Hanf erzeugtes
Papier zum
Übertragen
(Dekalieren) von
Stein- oder Kupferdruckzeichnungen
aufThonwaren,
[* 14]
Porzellan, Blechwaren etc., welches mit den betreffenden
Zeichnungen bedruckt und dann mit
Kopallack überzogen ist. Zum
Gebrauch wird das an der Bildseite mit
Terpentinöl bestrichen, damit an den Gegenstand angerieben,
danach auf der Rückseite mit
Wasser angefeuchtet. In diesem Zustand läßt es sich sodann mit Hinterlassung des
Bildes abziehen
(Abziehbilder). In neuester Zeit werden zum Abziehen auf
Papier
(Briefe etc.) die
Bilder, statt mit
Lack, mit
Leim überzogen und
beim
Gebrauch mit
Wasser angefeuchtet.
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