eine Vermittelung mit der Wand bilden.
Größern Deckengesimsen gibt man zu diesem
Zweck eine große
Hohlkehle, die Voute. Der
Deckenputz (s. d.) bleibt entweder ganz glatt und wird dann meist gemalt,
oder er wird mit andern
Verzierungen, namentlich
Feldern (daher
Felder- oder Kassettendecken), versehen. Die gewöhnlichsten
Deckenverzierungen bestehen in vonGips
[* 2] gezogenen, aus einigen
Gliedern bestehenden
Gesimsen und
Einfassungen,
während die reichern
Decken mit den verschiedensten Stuckverzierungen versehen werden (s.
Plafond und
Plafondmalerei).
Vgl.
unter andern
Breymann, Allgemeine Baukonstruktionslehre (Stuttg. 1866-70, 2 Abtlgn.);
Brandt, Lehrbuch der Eisenkonstruktionen (2. Aufl., Berl. 1870),
und Klasen, Handbuch der Hochbaukonstruktionen in
Eisen
[* 3] (Leipz. 1875).
KarlKlaus von der, namhafter Afrikareisender, geb. auf
Kotzen in der
MarkBrandenburg,
[* 6] besuchte das
Gymnasium zu
Lüneburg,
[* 7] darauf die Kadettenschule in
Hannover
[* 8] und trat 1850 in hannöverschen Militärdienst, den er aber 1860 verließ,
um sich ausschließlich der Erforschung
Afrikas zu widmen. Auf
BarthsRat ging er nach
Sansibar,
[* 9] begann im
Oktober d. J. die
Reise von
Quiloa nach dem Nyassasee, ward aber durch die Treulosigkeit des arabischen
Führers seiner
Karawane
zur Umkehr genötigt. Im folgenden Jahr unternahm er mit
Thornton von
Mombas aus eine Expedition nach den Bergländern des
Kilima Ndscharo, bestimmte die
Höhe dieses vulkanischen
Schneebergs, nahm den
See Ipe auf und zeigte, daß
der den
See durchströmende Daffeta der Oberlauf des
Rufu oder
Pangani sei. Im
Oktober 1862 unternahm er in
Begleitung von O.
Kersten eine dritte
Reise und erstieg den
Kilima Ndscharo bis zur
Höhe von 4200 m, machte 1863 eine Seereise
längs der ostafrikanischen
Küste nach
Ibo,
KapDelgado und
Lamu in der Absicht, sich über
Réunion nach
Madagaskar
[* 10] zu begeben,
sah sich aber durch die politischen Wirren, welche auf letzterer
Insel ausgebrochen waren, veranlaßt, nach
Sansibar und von
dort nach
Europa
[* 11] zurückzukehren, wo er sogleich eine große Expedition zur Erforschung afrikanischer
Flüsse
[* 12] ausrüstete. Im
Oktober 1864 ging er über
Ägypten,
[* 13]
Aden
[* 14] und die
Seschellen nach
Sansibar und begab sich im Frühjahr 1865 mit
zwei aus
Europa in Segelschiffen herübergebrachten und in
Sansibar zusammengesetzten
Dampfern zur Dschubamündung.
Dort verlor
er leider den kleinern der
Dampfer, erreichte indes in dem größern 15. Sept.Berdera.
Als er aber die
Fahrt
auf dem
Fluß fortsetzte, erhielt das
Schiff
[* 15] 25. Sept. einen starken
Leck; der zum Verlassen desselben zwang.
Decken eilte mitLink,
um
Hilfe zu holen, nach
Berdera zurück, wurde dort aber von den
Somal ermordet; dasselbe
Geschick traf einen
Teil der zurückgebliebenen Mitglieder, so daß nur fünf
Europäer und sechs
Neger sich nach
Sansibar retten konnten. Das von
Decken gesammelte
Material wurde von Kersten im
Verein mit Fachgelehrten in dem Werk
»Baron K. K. von der Deckens
Reisen in
Ostafrika«
(Leipz. 1869-79) in 4
Bänden, von denen Bd. 1 und 2 den beschreibenden
Teil enthält, veröffentlicht.
der untere mehr oder minder verzierte Überzug (s.
Putz) der
Decke (s. d.) von Hochbauten. Der gewöhnliche
Deckenputz besteht zunächst in einer an die untere
Fläche der Deckenbalken genagelten Belattung oder Schalung und Berohrung, wobei
die einzelnen zum Festhalten des Deckenbewurfs dienenden
Rohre durch angenagelte Querdrähte festgehalten
werden. In neuerer Zeit verwendet man unter anderm auch Latten, an welche mittels Querdrähten und
Nägeln doppelte Rohrgewebe
angehängt werden.
(Patent Stauß und Ruff). Die auf die eine oder andre Art berohrten
Decken werden mit grobem Kalkmörtel
ausgeworfen, hierauf wird ein Überzug von feinerm Kalkmörtel gebracht, welchem man bei elegantern
Decken
oder des schnellern
Trocknens wegen mehr oder minder viel
Gips hinzufügt, und zuletzt die Tünchung vorgenommen.
Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie.
Georg Decker, geb. zu
Eisfeld in
Thüringen, ging nach Basel
[* 16] und errichtete
dort die Universitätsbuchdruckerei; starb 1661. Nach ihm wurde das
Geschäft in ununterbrochener Reihenfolge
teils in Basel
(als
Rats- und Universitätsbuchdruckerei), teils in
Kolmar
[* 17] (als französische
Parlaments- und Hofbuchdruckerei) in der
Familie fortgeführt bis 1802, wo es J. J.
^[JeanJacques] Thurneißen daselbst käuflich erwarb. - Ein Sprößling der
Familie,
GeorgJakob Decker, geb. zu Basel,
wandte sich nach
Berlin,
[* 18] wo er die sehr herabgekommene Buchdruckerei
seines Schwiegervaters
JeanGrynäus übernahm und schnell zu Bedeutung und Ansehen hob. Er erhielt 1763 den
Titel, 1765 auch
die
Rechte eines königlichen Hofbuchdruckers und entwickelte nun neben seiner typographischen zugleich eine bedeutende buchhändlerische
Thätigkeit als Verleger. Im J. 1787 erhielt er das mit wertvollen
Rechten verbundene erbliche
Prädikat
als
Geheimer Oberhofbuchdrucker. Nachdem er bereits 1792 seine
Geschäfte seinem gleichnamigen Sohn abgetreten, starb er GeorgJakob Decker der jüngere erweiterte das
Geschäft noch mehr, z. B. durch Errichtung der Hofbuchdruckerei in
Posen
[* 19] 1794, durch
Ankauf der Sommerschen Hofbuchdruckerei in
Potsdam,
[* 20] durch Einführung der
Stereotypie und der
Stanhopepresse. Nach seinem
Tod gingen die
Geschäfte auf seine beiden
Söhne,
KarlGustav (geb. gest. und
RudolfLudwig (geb.
über, welch letzterer bei Gelegenheit des 100jährigen
Jubiläums 1863 in den erblichen Adelstand erhoben
wurde und gleich seinen Vorgängern erfolgreich für weitere
Hebung
[* 21] der verschiedenen
Zweige seines
Geschäfts thätig war.
Mit seinem
Tod erlosch die
Firma »Königliche
[* 22]
Geheime Oberhofbuchdruckerei (R. v. Decker)«.