Trajan aber begann 101 den
Krieg von neuem, der 102 mit Decebalus' Unterwerfung endete. Doch schon 104 versuchte Decebalus das römische
Joch abzuwerfen; allein durch Trajan, welcher über die
Donau beim jetzigen
Orsova eine auf steinernen
Pfeilern ruhende
Brücke
[* 5] schlug, insInnere des
Landes gedrängt, zuletzt auch seiner Hauptstadt
Sarmizegetusa beraubt, gab er sich
den
Tod.
SeinKopf wurde nach
Rom
[* 6] gebracht,
Dacien in eine römische
Provinz verwandelt (106). Neuerdings wird vielfach angenommen,
daß »Decebalus« nicht ein
Eigenname sei, sondern »König« oder
»Fürst« bedeute.
primi (lat., »die zehn Ersten«)
bildeten zu
Rom in der ältern Zeit einen
Ausschuß des
Senats, welcher aus den zehn angesehenstenSenatoren
bestand.
Diesem
Muster entsprechend, hatten auch die Munizipien und
Kolonien des römischen
Reichs in späterer Zeit ihre
Senate
mit einem
Ausschuß der decem primi, welcher vor den übrigen Mitgliedern durch den
Besitz gewisser Vorrechte ausgezeichnet war.
Auch außerdem kommen bei verschiedenen
Körperschaften decem primi als Bevorzugte und Vorsteher vor, z. B.
bei den
Liktoren,
Herolden u. a.
(lat.), im römischen
Recht eine
Frist von zehn
Tagen, in welcher gegen ein gefälltes
Urteil an das zuständige
Obergericht appelliert werden mußte, wenn man den
Eintritt der
Rechtskraft desselben verhindern wollte.
(spr. dissépsch'n-), eine
Insel im südlichen
Polarmeer, unter 63° 2' südl.
Br. und 60° 45' westl.
L. v. Gr., zu
Neusüdshetland gehörend, besteht nur aus großen, bis 550 m aufsteigenden
Massen von
Lava und
Asche, die unter
ewigem
Schnee
[* 7] verborgen liegen, und hat mehr als 150 dampfende Öffnungen und heiße, von
Eisbergen umstarrte
Quellen. Sie ist nichts andres als ein schmaler, 8 km messender
Rand um den jetzt von Meerwasser angefüllten
Krater,
[* 8] der den
schönen
HafenFoster bildet. Ein vom
KapitänHenryFoster 1829 hier niedergelegtes, 1842 von Smiley wieder aufgefundenes
Maximum-
und Minimumthermometer registrierte für die 13 Jahre eine Minimumtemperatur von -20,5°
C.
Cesare (spr. tschēssare),Carlo, ital. Nationalökonom und
Politiker, geb. 1824 zu
Spinazzola in
Apulien, studierte die
Rechte zu
Neapel,
[* 9] trat zuerst als Dichter hervor mit den lyrischen
Sammlungen: »Le
[* 10] ore di solitudine« und »Le
armonie« sowie mit dem
Roman »Il conte di
Minervino« (1845).
Ihnen folgten die Werke: »Dell' amministrazione
della giustizia nel regno delle due
Sicilie« (1849);
»Delle opere penali di P.
Ulloa« (2. Ausg. 1852) und »Intorno alla
ricchezza pugliese« (1853).
(spr. döschāng),Adolphe, belg. Staatsmann, geb. zu
Melle inOstflandern, bekannte
sich früher zu republikanischen
Anschauungen, schloß sich aber dann unter dem Einfluß
Lamennais' der klerikalen
Richtung
an. Seine
Artikel im
Genter
»Journal de
Flandres« und in der
Brüsseler »Emancipation« verschafften ihm 1834 einen Sitz (für
Ath) in der Zweiten
Kammer, wo er sich besonders bei den
Verhandlungen über die Neugestaltung der
Gesetze
über den höhern
Unterricht (1835) und über die Gemeindeverfassung (1836) beteiligte. 1841 wurde Dechamps
Gouverneur der
ProvinzLuxemburg,
[* 13] blieb aber Mitglied der
Kammer, in welcher er bei dem
Gesetz über den niedern
Unterricht (1842) eifrig mitwirkte,
und erhielt 1843 das
Portefeuille der öffentlichen
Arbeiten. Als
Minister wirkte er besonders für die
Vollendung des großen belgischen
Eisenbahnnetzes und
war in politischer Hinsicht ein entschiedener Anhänger der damals geltenden
sogen. gemischten,
¶
mehr
d. h. liberale und katholische Elemente vereinigenden Richtung. Nach NothombsSturz und dem Eintritt van de Weyers (1845) übernahm
Dechamps die Leitung des Auswärtigen, welchen Posten er auch noch bei de Theux' Eintritt (1846) bis zum definitiven Sieg derLiberalen
(August 1847) behauptete. In der Kammer gehörte er seitdem zu der klerikalen Opposition und unterhielt
hier wie in der 1837 mit de Decker gegründeten katholischen »Revue de Bruxelles« bis 1851 den Kampf gegen die liberale Partei.
Er starb in Scailmont bei Manage. Er schrieb: »Le second empire, dialogues politiques« (Brüss.
1859);