gab dessen
»Mémoires et souvenirs« (Genf
[* 2] 1862) heraus und veröffentlichte zahlreiche naturwissenschaftliche
Untersuchungen in Fachjournalen. Mit seinem Sohn Casimir Pyrame (geb. 1836),
welcher auch verschiedene
Monographien im »Prodromus«
bearbeitet hat, gab er heraus: »Monographiae phanerogamarum prodromi nunc continuatio
nunc revisio« (Par. 1878 bis 1881, 4 Bde.).
Castro,Giovanni, ital. Schriftsteller, geb. 1835 zu
Padua,
[* 4] betrieb in
Mailand
[* 5] klassisch-philologische und rechtswissenschaftliche
Studien, wandte sich dann aber der journalistischen Thätigkeit zu. Nachdem er die
Zeitschriften: »Il Caffè«
und »Il
Panorama« redigiert hatte, die wiederholt
Konfiskationen erlebten, bethätigte er sich von 1861 an in hervorragender
Weise am
Mailänder »Politecnico« und half 1863 den »Circolo
della
Libreria italiana« gründen.
Seit 1866 vorzugsweise der Lehrthätigkeit zugewendet, erhielt er schließlich eine Professur an der königlichen
Akademie der
Künste in
Mailand, die er noch jetzt bekleidet. Von seinen zahlreichen und mannigfaltigen
Schriften seien erwähnt:
»Ugo
Foscolo« (1861);
(spr. dihkätor),Stadt im nordamerikan.
StaatIllinois, am Sangamon
River, 60 km östlich von
Springfield, in
fruchtbarer Gegend, mit
Fabriken und (1880) 9547 Einw.
Durch sein liebenswürdiges
Wesen und seine geistvolle Unterhaltung gewann er die
GunstLudwigs XVIII. in hohem
Grad und stimmte
mit diesem in dem
Streben überein, den Ausschreitungen der Ultraroyalisten entgegenzutreten. Er bewirkte daher die
Auflösung
der
Chambre introuvable, die Aufhebung der
Ausnahmegesetze und die Verminderung des Wahlzensus. 1818 wurde
er an die
Spitze eines neuen gemäßigt-liberalen
Ministeriums gestellt und übernahm selbst das
Innere.
Den
Widerstand der Ersten
Kammer gegen das neue Wahlgesetz beseitigte er 1819 durch einen
Pairsschub von 60 Mitgliedern und
milderte die
Preßgesetze. Als aber die
Royalisten ihn heftig angriffen und dieLiberalen nur immer größere
Forderungen stellten, entschloß er sich zu einer Schaukelpolitik und ersetzte 19. Nov. die liberalen Mitglieder des
Kabinetts
durch konservative.
Indes die unversöhnlichen Ultraroyalisten benutzten die Ermordung des
Herzogs von
Berri zu
einer
Anklage gegen Decazes, dessen revolutionäre
Politik die That veranlaßt haben sollte.
Diesem
Sturm war er nicht gewachsen, und als er in der
Kammer sogar persönlich beleidigt und von einem
wütenden
Deputierten der
Teilnahme amMord geziehen wurde, endlich selbst die
Familie des
Königs seine Entlassung forderte,
legte er 17. Febr. das
Portefeuille nieder. Der König ernannte ihn zum Zeichen seiner fortdauerndenFreundschaft
zum
Herzog und schickte ihn als
Gesandten nach
London,
[* 11] von wo er aber schon im Mai 1821 von
Villèle zurückberufen wurde. Decazes ging
nun auf seine
Güter in Südfrankreich und begründete hier große
Kohlen- und Eisenwerke bei dem von ihm erbauten
FleckenDecazeville
(Aveyron). Als Mitglied der Pairskammer
schloß er sich der gemäßigt-liberalen
Partei, nach der
Julirevolution 1830 dem
König
LudwigPhilipp an und ward 1834 zum Großreferendar der Pairskammer ernannt. 1848 zog er sich ganz von den Staatsgeschäften
zurück und widmete sich ausschließlich der
Verwaltung seiner
Güter. Er starb
Dies blieb er auch unter den folgenden Ministerien, da
Mac Mahon aus politischen Rücksichten das
Auswärtige Amt
nicht zu oft seinen
Inhaber wechseln lassen wollte. Äußerlich hielt Decazes die guten Beziehungen zu allen Mächten, auch zu
Deutschland,
[* 14] aufrecht. Im geheimen aber suchte er eine
Koalition gegen dieses, namentlich mit Rußland, zu stande zu bringen
und spann während der orientalischen
Krisis allerlei
Ränke, um sich den
Russen zu nähern. Daß er auch nach dem reaktionären
Staatsstreich vom Minister blieb, wurde ihm von den
Liberalen sehr verdacht, und er fiel daher, nachdem er 24. Okt. seine
Entlassung genommen, bei allen fernern
Wahlen durch.
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