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Debuskieren - Decamps
Seite 4.597.
Überblick der Artikel
13 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Debuskieren (franz., spr. -büs-), den Feind aus einer vorteilhaften Stellung vertreiben. / 11
Debuskop (griech.), s. Kaleidoskop. / 4
Debüt (franz. début, spr. -büh), der erste Anfang einer Sache, das erste öffentliche Auftreten / 41
Dec bei botan. Namen Abkürzung für De Candolle (s. d.). / 9
Décadence (franz., spr. -dāngs), Verfall, Abnahme. / 6
Décadi im franz. Revolutionskalender der zehnte, der Ruhe gewidmete Tag einer Dekade. / 12
Decaen (spr. dokāng), 1) Charles Matthieu Isidore, Graf, franz. General, geb. 1769 zu Creuilly bei / 422
Decagynus (griech.), zehnweibig, eine Blüte mit zehn Griffeln. Davon Decagynia, Ordnung in den ersten / 24
Decaisne (spr. dökähn), 1) Henri, belg. Maler, geb. 27. Jan. 1799 zu Brüssel, gest. 17. Okt. 1852 / 195
Decalo s. v. w. Calo (s. d.). / 4
Decamerone Titel der berühmten Novellensammlung des Boccaccio (s. d.). / 8
Décampement (franz., spr. -kangp'māng), der Aufbruch aus dem Lager; dekampieren, das Lager abbrechen, sich / 18
Decamps (spr. dökāng, Descamps), Alexandre Gabriel, franz. Maler, geb. 3. März 1803 zu Paris, war / 353
Fortsetzung:
Debure , (spr. döbühr), Guillaume François, franz. Bibliograph, geb. 1731 zu Paris, besaß daselbst
mehr
de la
Rochelle , 1782),
die
Bibliographie in
Frankreich . Er starb 15. Juli 1782. - Auch sein
Vetter , der Buchhändler
Guillaume Debure, geb. 10. Mai 1734,
gest. 4. Febr. 1820, erwarb sich durch seine ausgezeichneten
Kataloge , deren die
»France littéraire« 43 aufzählt, um die
Bibliographie
bleibendes
Verdienst .
(franz., spr. -büs-),
den Feind aus einer vorteilhaften
Stellung vertreiben.
(griech.), s.
Kaleidoskop . ^[= (griech., "Schönbildseher"), ein auf den Gesetzen der Reflexion des Lichts beruhendes, ...]
[* 2 ]
(franz. début, spr. -büh), der erste Anfang einer
Sache , das erste öffentliche Auftreten mit einem Erzeugnis;
namentlich die erste
Rolle , in welcher ein
Schauspieler oder
Sänger
auftritt;
daher debütieren, zum erstenmal auftreten;
Debütant, Debütantin, die
Person , welche eine
Antrittsrolle gibt.
bei botan.
Namen
Abkürzung für
De Candolle (s. d.).
(franz., spr. -dāngs),
Verfall , Abnahme.
im franz. Revolutionskalender der zehnte, der
Ruhe gewidmete
Tag einer
Dekade .
Titel
Elemente zu
Decaen:
1) Charles Matthieu Isidore, Graf, franz. General
2) Claude Théodore, franz. General, Sohn des vorigen
Mainz (Stadt: hervorra
* 3
Mainz .
(spr. dokāng), 1)
Charles Matthieu Isidore,
Graf , franz.
General , geb. 1769 zu Creuilly bei
Caen , diente vor
Mainz
[* 3 ] in
Klébers
Generalstab , dann aber namentlich gegen die Vendéer. 1796 zum
Generalmajor befördert, ward
er unter
Moreaus Oberbefehl beauftragt, bei
Straßburg
[* 4 ] eine
Passage über den
Rhein vorzubereiten, setzte unter heftigem Kartätschenfeuer
über den
Fluß , nahm eine
Batterie und richtete sie gegen den Feind. Als
Führer der
Avantgarde entschied
er den
Tag von
Ettlingen (10. Juli 1796). Bei dem
Rückzug
Moreaus befehligte er die
Nachhut . 1800 zum Divisionsgeneral ernannt, nahm er
München
[* 5 ] durch einen Handstreich, entschied den
Sieg von
Hohenlinden und ward 1802
Generalkapitän der französischen
Inseln
Ile de France
und
Bourbon im
Indischen
Ozean , die er bis 1810 gegen die
Engländer behauptete.
Paß (in der Baukunst)
* 6
Paß .
Nach
Frankreich zurückgekehrt, erhielt
er den Befehl über die
Armee in
Katalonien , wo er die
Engländer zwang, die Belagerung
von
Tarragona aufzuheben. Hierfür ward er zum
Grafen erhoben. Nachdem er 12. und 13. Sept. 1813 die
Engländer am
Paß
[* 6 ] von Ordal
und bei
Villafranca geschlagen hatte, zog er sich nach
Frankreich zurück und suchte vergeblich
Bordeaux
[* 7 ] zu retten. Nach der
Abdankung des
Kaisers
schloß er sich
Ludwig XVIII. an. Als
Napoleon I. 1815 von
Elba zurückkehrte, war Decaen
Gouverneur
der 11.
Division in
Bordeaux und bemühte sich, die Herrschaft der
Bourbonen aufrecht zu erhalten, sah sich aber bald von seinen
Truppen verlassen und nahm von
Napoleon das
Kommando der 10. Militärdivision an. Nach der
Schlacht von
Waterloo
[* 8 ] ward er infolge
des
Gesetzes vom 23. Okt. verhaftet, aber durch
Ordonnanz des
Königs in
Freiheit gesetzt. Fortan lebte er in Zurückgezogenheit
und starb 9. Sept. 1832.
Solenhofen - Solferino
* 11
Solferino .
2)
Claude
Théodore , franz.
General , Sohn des vorigen, geb. 1811 zu
Utrecht ,
[* 9 ] wurde nach Absolvierung der
Militärschulen 1829 Unterleutnant, diente längere Zeit in
Algier , kam 1855 als Oberst in die
Krim ,
[* 10 ] wurde wegen seines bei
der Erstürmung des
Malakow bewiesenen
Muts zum Brigadegeneral ernannt und erhielt bei seiner Rückkehr nach
Frankreich das
Kommando einer
Brigade der kaiserlichen
Garde . 1859 machte
er den italienischen
Feldzug mit, wurde am
Tag nach
der
Schlacht bei
Magenta an
Stelle des gefallenen
Generals
Espinasse zum Divisionsgeneral befördert und zeichnete sich in der
Schlacht bei
Solferino
[* 11 ] aus, wo er das bei
San Cassiano schon verlorne
Gefecht in
Verbindung mit La Motterouge wieder
für die
Franzosen gewann.
1870 befehligte er die 4. Infanteriedivision im 3.
Armeekorps unter
Bazaine , und als dieser das
Kommando
über die Rheinarmee übernahm, erhielt Decaen 12. Aug. das
Kommando des 3.
Korps . Am 14. Aug. in der
Schlacht bei
Colombey-Nouilly wurde
er tödlich verwundet und starb 17. Aug. in
Metz .
[* 12 ]
(griech.), zehnweibig, eine
Blüte
[* 13 ] mit zehn
Griffeln .
Davon Decagynia,
Ordnung in den ersten 13
Klassen des
Linnéschen
Systems ,
Pflanzen mit zehnweibigen
Blüten umfassend.
Titel
Elemente zu
Decaisne:
1) Henri, belg. Maler, geb. 27. Jan. 1799 zu Brüssel
2) Joseph, Botaniker, Bruder des vorigen
Brüssel (Lage etc.; St
* 14
Brüssel .
(spr. dökähn), 1)
Henri , belg.
Maler , geb. 27. Jan. 1799 zu
Brüssel ,
[* 14 ] gest. 17. Okt. 1852 in
Paris ,
[* 15 ]
Schüler
Davids ,
Girodets und
Gros ', ausgezeichnet durch naturgetreue Behandlung und glänzende, aber gefällige und anmutige
Färbung, besonders in
Porträten . Seine bekanntesten Werke sind: eine indische
Familie in der
Verbannung ;
der
Paria und der
junge
Bráhmane ;
Milton , seinen Töchtern das »Verlorne
Paradies « diktierend;
Abschied
Karls I.;
Margarete von
Valois .
2)
Joseph ,
Botaniker ,
Bruder des vorigen, geb. 11. März 1809 zu
Brüssel , widmete sich anfangs der
Malerei , studierte
seit 1823
Medizin in
Paris , ward 1848
Professor der
Botanik am
Musée d'histoire naturelle;
1851 am
Jardin des plantes und starb 10. Febr. 1882 in
Baris . Er lieferte: »Herbarii timoriensis descriptio« ;
eine
Flora der
Insel
Timor nach dem im
Museum vorhandenen
Material (Par. 1835);
»Plantes de l'Arabie heureuse, recueillies par
Botta « (das. 1841);
»Histoire de la maladie des pommes
de terre en 1845« (das. 1845);
»Flore élémentaire
des jardins et des champs« (mit Lemaout, das. 1855, 2 Bde.; 2. Aufl.
1865);
»Traité général de botanique descriptive et anàlytique« (das. 1867);
»Le
[* 16 ] jardin fruitier du
Museum « (das. 1858-75, 9 Bde.);
»Manuel de l'amateur des jardins« (mit Naudin, das. 1862-72, 4 Bde.).
s. v. w.
Calo (s. d.). ^[= (ital.), Abgang, Verlust, den das Material bei einem technischen Umgestaltungsprozeß oder beim ...]
Titel der berühmten Novellensammlung des
Boccaccio (s. d.). ^[= (spr. -kattscho), Giovanni, einer der größten ital. Dichter und hochverdienter Humanist, war ...]
(franz., spr. -kangp'māng), der
Aufbruch aus dem
Lager ;
[* 17 ]
dekampieren, das
Lager abbrechen, sich aus dem
Staub machen.
Konstantinopel
* 18
Konstantinopel .
(spr. dökāng,
Descamps ),
Alexandre
Gabriel , franz.
Maler , geb. 3. März 1803 zu
Paris , war
Schüler des
Akademikers
Abel de Pujol , verließ aber bald dessen Weg, um in engerm Anschluß an die
Natur und unter Einwirkung von
Delacroix eine eigentümliche
Richtung einzuschlagen. Seine koloristische
Entwickelung fand ihre Hauptnahrung durch einen einjährigen
Aufenthalt in
Konstantinopel
[* 18 ] und
Kleinasien 1827-28, wo er in
Farbe und
Sonnenschein sein Kunstelement fand.
De Candolle
* 20
Seite 4.598.
Nachdem er sich mit der türkischen
Patrouille , den gelehrten
Hunden und dem Hundehospital (1831) seinen Weg vorgezeichnet,
ließ er noch eine
Reihe von orientalischen Genrebildern folgen, bei welchen er es vornehmlich auf den
Effekt
der
Farbe und des blendenden Sonnenlichts anlegte; so: die türkische
Wache (1834), die mit einer
Schildkröte spielenden
Kinder
(1836), die Zuschauer bei einer
Hinrichtung (1839), die ausgelassene türkische Schuljugend (1842), der türkische
Metzger
(1843), das türkische Kaffeehaus etc. Nebenher widmete er sich besonders der
Beobachtung des Tierlebens, vornehmlich mit
feiner ironischer Charakterisierung, die dann zu parodistischen
Schöpfungen , besonders in Affengruppen,
führte. Seine
Affen
[* 19 ] als
Musiker , als
Köche , als
Bäcker , als
Metzger zeigen eine drastische
Persiflage menschlicher
Physiognomie .
Das erfolgreichste von seinen Affenbildern sind die
Singes experts,
¶
mehr
eine bissige, aber witzige Satire gegen die vormalige akademische Kunstjury, die seine Bilder zu den jährlichen Kunstausstellungen
häufig nicht zuließ. Gern bewegte sich Decamps auch in Darstellungen des französischen Landlebens. Auch hat er historische Kompositionen
ausgeführt, wie z. B. die Belagerung von Clermont (1842), die Niederlage der Cimbern (1843), den Sieg Josuas
über die Ammoniter , die jedoch beweisen, daß für historische Stoffe seine Begabung nicht ausreichte, und neun Szenen aus
dem Leben Simsons (1845), große kartonartige Zeichnungen in Reißkohle, an welchen die Landschaften durch malerischen Reiz die
Figuren weit übertreffen.
Außerdem hat man von ihm eine Menge Aquarelle, Zeichnungen und Lithographien . In den letzten Jahren seines
Lebens hat er auch landschaftliche Studien nach Motiven aus dem Wald von Fontainebleau mit Figuren gemalt. Decamps fand 22. Aug. 1860 ein
tragisches Ende. Ein passionierter Jäger , ritt er bei einer kaiserlichen Parforcejagd im Wald von Fontainebleau ein wildes Pferd ,
[* 21 ] welches, scheu geworden, ihn gegen einen Baumstamm warf, wodurch ihm die Hirnschale zerschmettert ward.
Vgl. Moreau , Decamps et son œuvre (Par. 1869).