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Kupferstichsammlern übliche Bezeichnung für einen italienischen Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. thätig war und sich an Marc Anton anschloß. Er stach nach Raffael, Giulio Romano u. a.
Kupferstichsammlern übliche Bezeichnung für einen italienischen Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. thätig war und sich an Marc Anton anschloß. Er stach nach Raffael, Giulio Romano u. a.
(lat.), Göttin. ^[= Aurelio, ital. Schulmann und Kunstschriftsteller, geb. 16. März 1834 zu Florenz, studierte ...]
Dia, bei den alten Römern eine Erd- und Ackergöttin, speziell Göttin der römischen Stadtflur.
Der Hain derselben lag unweit der Stadt am rechten Ufer des Tiber, an der Via Campana;
ihr Dienst wurde teils hier, teils in der Stadt von den Arvalischen Brüdern (s. d.) versehen und zwar an drei Tagen im Mai, zur Zeit, da die ersten Feldfrüchte reif waren. Vgl. Acca Larentia.
(spr. deddwndd), Bergbaustadt im nordamerikan. Territorium Dakota, in den Black Hills (s. d.), mit 3777 Einw.
Ahna, Heinrich, Violinspieler, besonders Meister in der Interpretation klassischer Kompositionen, geb. zu Wien, [* 2] machte seine Studien dort unter Mayseders und später in Prag [* 3] unter Mildners Leitung. Nachdem er schon im Alter von zwölf Jahren in Wien, London [* 4] etc. als Violinspieler aufgetreten, wurde er 1849 vom Herzog von Koburg-Gotha zum Kammervirtuosen ernannt, sprang aber trotz allen Erfolgs wieder von der Musik ab und trat im Herbst 1851 in die österreichische Armee ein, in welcher er 1853 zum Leutnant befördert wurde und den italienischen Feldzug mitmachte. Nach dem Friedensschluß wendete er sich wieder der Musik zu, machte Kunstreisen durch Deutschland [* 5] und Holland und ließ sich 1862 in Berlin [* 6] nieder, wo er seit 1868 als Konzertmeister am Opernhaus und Lehrer des Violinspiels an der Hochschule für Musik thätig ist.
(spr. däh-āk), Franz, ungar. Staatsmann, geb. zu Kehida, dem Stammgut seiner Familie im Zalaer Komitat, widmete sich auf der Akademie zu Raab [* 7] rechts- und staatswissenschaftlichen Studien und that sich bei den Komitatsverhandlungen durch schlagende Beredsamkeit bald hervor. Für die Jahre 1832-36 und 1839-43 in den Landtag gewählt, schwang er sich durch sein parlamentarisches Talent und charaktervolle, patriotische Haltung zum Führer der Opposition empor.
Sein Verdienst war es besonders, daß der unter schlimmen Aussichten eröffnete Landtag 1840 mit einer Aussöhnung zwischen König und Volk endete, ohne daß den Rechten des Landes etwas vergeben worden wäre. Die Wahl für den Landtag von 1843 schlug Deák aus, weil er in der Frage über die Besteuerung des Adels seine selbständige Ansicht gegenüber der konservativen Partei festhielt und die Reformpartei seine Wahl mit Gewalt durchsetzen wollte. 1845 trat er gegen Apponyis »Administratorensystem« in die Schranken, mahnte aber auch die Liberalen zum mäßigen und redlichen Wollen.
Von dem Landtag von 1847 hielt ihn Kränklichkeit fern, nichtsdestoweniger ward das Programm der liberalen Opposition unter seinen Auspizien festgestellt; erst nach den Märzereignissen von 1848 widmete er sich wieder ausschließlich den öffentlichen Angelegenheiten. Unter dem ersten konstitutionellen Ministerium des Grafen Ludwig Batthyányi mit dem Justizministerium betraut, betrieb er eifrig legislatorische Arbeiten und faßte den Plan, das ungarische Justizwesen einer durchgreifenden Reform zu unterwerfen. An legalen Formen festhaltend, legte er, als Kossuth an die Spitze der Geschäfte trat, sein Ministerium nieder, sich nur noch als Deputierter am Reichstag beteiligend.
Beim Herannahen von
Windischgrätz (Ende 1849) stimmte Deák für Unterhandlung und war Mitglied jener
Deputation,
welche an den
Fürsten abgeschickt
wurde, um noch einen Vermittelungsversuch zu machen. Als dieser
Schritt fruchtlos
blieb,
zog sich Deák in seinen Geburtsort ins Privatleben zurück. Zwar versuchte das
Ministerium
Schwarzenberg seine Unterstützung
bei der Reorganisation
Ungarns zu gewinnen; aber er konnte sich nicht dazu verstehen, bei Umgestaltungsversuchen
mitzuwirken, welche die Selbständigkeit und die alte
Verfassung
Ungarns in dem zentralisierten Kaiserstaat aufgehen lassen
wollten.
Erst als das kaiserliche Diplom vom die Wiederherstellung der frühern Verfassungsverhältnisse Ungarns in Aussicht stellte, ließ er sich von dem Hofkanzler Vay mehrfach zu Rate ziehen und trat in der Presse [* 8] zur Mäßigung ermahnend und vermittelnd auf, indem er sich zwar für die Aufrechterhaltung der Gesetzgebung von 1848 erklärte, aber nur insoweit, als sie keinerlei Beeinträchtigung der Rechte einzelner nach sich ziehe. Am von Pest zum Landtagsabgeordneten erwählt, bildete Deák eine eigne gemäßigte Partei, die sogen. »Adreßpartei«, im Gegensatz zu der radikalen »Beschlußpartei«.
Sein Adreßentwurf vom 13. Mai erlangte, freilich nur nach sehr heftigen Verhandlungen, die sich bis in den Juli hineinzogen, die Zustimmung der beiden Häuser des Landtags. Der Kaiser aber lehnte die Adresse mit Rücksicht auf das Februarpatent ab, worauf Deák eine zweite umfangreiche Auseinandersetzung entwarf, welche das Oktoberdiplom wie die Reichsverfassung vom Februar 1861 als Vernichtung der Rechte Ungarns und somit als unannehmbar für den Landtag bezeichnete.
Während der ganzen Schmerlingschen Periode hielt an diesen Grundsätzen fest; als jedoch im Sommer 1865 der Föderalismus in Österreich [* 9] zu neuer Geltung und auch Ungarn [* 10] zu gute kam, war es nicht Deáks Partei, sondern die der Altkonservativen, mit der die Regierung in Verbindung trat. Indessen auf dem am eröffneten Landtag gebot Deák über eine sehr ansehnliche Majorität, welcher der Präsident und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Szentiványi und Graf Julius Andrássy, angehörten.
Die Landtagsadresse war wieder Deáks Werk und zeigte unverändert den Standpunkt der frühern. Nach
der entschiedenen Rückäußerung der
Krone geschah es dann gleichfalls auf seinen
Antrag, daß man nicht sofort zum
Bruch schritt,
sondern eine (Siebenundsechziger-)
Kommission niedersetzte behufs Feststellung der gemeinsamen Reichsan
gelegenheiten. Den
Entwurf dieses
Ausschusses nahm die
Regierung sodann nach dem
Krieg im
Sommer 1866 zum Ausgangspunkt weiterer
Verhandlungen mit
Ungarn.
Daß diese zum Ziel führten, verdankte man zum großen Teil der Mäßigung Deáks. Er selbst trat zwar nicht in das neue ungarische Ministerium, allein es setzte sich dasselbe aus lauter Mitgliedern seiner Partei zusammen. Im wesentlichen war Deák seit dem Ausgleich mit der österreichischen Regierung ausgesöhnt. Er übte durch seine Persönlichkeit wie durch seine Partei, welche freilich nicht immer die von ihm gewünschte Mäßigung zeigte, einen sehr bedeutenden Einfluß auf die öffentlichen Angelegenheiten, zumal Graf Andrássy aus seiner Partei hervorging. Nach innen vertrat Deák einen gemäßigten Liberalismus. Er starb in Budapest. [* 11] Obwohl er den Bestand der Partei, die seinen Namen getragen, überlebt hatte, waren die segensreichen Folgen seiner staatsmännischen Weisheit noch keineswegs verschwunden, und bei dem Tode Deáks erinnerten sich alle Parteien, welche Verdienste sich der Verstorbene um das Vaterland erworben. Er wurde daher mit königlichen Ehren ¶
3. Febr. in Budapest beigesetzt und die Errichtung eines großartigen Denkmals von den Staatsbehörden beschlossen.
Die Reden Franz
Deáks wurden von Konyi herausgegeben (Pest 1881 ff.).
Vgl. Pulszky, Franz Deák (deutsch, Leipz. 1876);
Csengery, F. Deák (deutsch, das. 1877);
»Francis Deák, Hungarian statesman« (hrsg. von Grant Duff, Lond. 1880).