2)Thomas, Geolog u. Paläontolog, geb. zu
Edinburg,
[* 8] verlebte seine
Jugend in
Frankreich und
Italien,
[* 9] ward 1858 Ehrensekretär
der Geological Society, später Vizepräsident der Paläontographischen
Gesellschaft zu
London. Er starb Hauptwerke:
»On British fossil Brachiopoda« (3 Bde.
mit 171 Tafeln; deutsch von
Süß, Wien
[* 10] 1856);
»Illustrations and history of Silurian life« (1868).
(spr. dehwis), 1)
SirJohn, ausgezeichneter engl.
Jurist, Staatsmann und Dichter, geb. 1570 zu
Westbury in
Wiltshire,
am
Queen'sCollege zu
Oxford
[* 11] gebildet, studierte die
Rechte und trat nach einer bewegten
Jugend 1601 als Mitglied für Corf
Castle
in dasParlament.
Jakob I. wurde ihm sehr gewogen und ernannte ihn zum
Solicitor, dann zum
AttorneyGeneral
in
Irland; 1607 ward Davies zum
Ritter geschlagen und 1612 zum Sprecher des ersten irischen
Parlaments ernannt. Nach
England 1615 zurückgekehrt,
sollte er das
Amt eines Oberrichters
(Lord chief justice) bekleiden, starb jedoch noch vor seiner
Installation,
vom
Schlagfluß getroffen, Als
Poet machte sich Davies in seiner
Jugend durch ein Gedicht über die
Tanzkunst: »Orchestra«,
und ein andres über die
Unsterblichkeit der
Seele bekannt, das er
»Nosce te ipsum« überschrieb und 1599 der
KöniginElisabeth
widmete. Eine Sammlung von Lobgedichten auf letztere erschien unter dem
Titel: »Hymns to Astraea«. Seine
Epigramme ließ die geistliche
Zensur verbrennen. Eine vollständige Sammlung seiner
Dichtungen, die sich durch elegante
Diktion
und Korrektheit auszeichnen, gab Grosart heraus (Lond. 1876, 2 Bde.).
Enrico Caterino, ital. Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. zu
Pieve diSacco bei
Padua,
[* 13] kam als
Page an den französischen
Hof
[* 14] und stand dann seit 1594 in französischen
Kriegsdiensten. 1599 kehrte
er nach
Italien zurück, setzte seine
Studien zu
Padua fort, lebte eine Zeitlang in
Parma,
[* 15] wo er Mitglied
der
Akademie der Innominati ward, und trat hierauf in venezianische
Dienste.
[* 16] Die
Republik übertrug ihm wichtige militärische
Ämter auf
Kreta, in
Dalmatien und
Friaul und gestand ihm die Auszeichnung zu, im
Senat zur Seite des
Dogen zu sitzen. Auf einer
Berufsreise ward er 1631 zu
SanMichele bei
Verona
[* 17] meuchelmörderisch erschossen. Seine »Storia delle guerre
civili di
Francia« (1559-98, Vened. 1630 u. öfter; zuletzt
Mail. 1807, 6 Bde.), mehrfach übersetzt, ins
Französische von
Mallet und Grosley (Par. 1757, 3 Bde.),
ins
Englische
[* 18] von Cotterel (Lond. 1666), ins Deutsche
[* 19] von Reith (Leipz.
1792-95, 5 Bde.), ist eine der besten
Quellen für die Geschichte jenes Zeitraums.
(spr. -wilje),Jean Charles,
Baron de, franz. Kunsthistoriker, geb. zu
Rouen,
[* 20] widmete sich, in unabhängigen
Verhältnissen lebend, dem
Studium der bildenden und vornehmlich der gewerblichen
Künste. Auf mehreren
Reisen nach
Spanien
[* 21] betrieb
er speziell die Erforschung spanischer
Kunst. Er starb in
Paris.
[* 22] Seine Hauptwerke sind: »Histoire
des faiences hispano-moresques à reflets métalliques« (1861);
(spr. dawjuh),GabrielJeanAntoine, franz.Architekt, geb. zu
Paris, studierte
in der
École des beaux-arts und der Zeichenschule und arbeitete dann für die Präfektur von
Paris an dem neuen
Plan von
Paris. 1849 erhielt
er den zweiten großen
Preis von
Rom.
[* 24]
Sein erstes größeres Werk war das
Theater
[* 25] von
Etampes (1850). Nachdem er
eine
Reihe von Baubeamtenstellen innegehabt, wurde er 1855
Straßen- und Gartendirektor. Nach seinen
Plänen wurden mehrere
Bauten zur Verschönerung im
Bois de
Boulogne ausgeführt.