Dassower Binnensee (rechts zur Trave), 15 km vom Bahnhof Schönberg i. M., mit evang. Kirche, Fischerei und (1880) 1499 Einw.
Ehemals stand in Dassow die Burg Dersau, die bis zu Anfang des 13. Jahrh. von den Grafen zu Holstein bewohnt war und um 1263 zerstört
wurde.
[* ] (Baroskop, Luftwage, Wagemanometer), ein von Guerike 1650 erfundenes Instrument, welches die Veränderungen
der Dichtigkeit der Luft erkennen läßt. Es besteht aus einem Wagebalken, der an einem Ende einen mit Luft gefüllten und zugeschmolzenen
Glasballon, am andern ein kleines verstellbares Gold- oder Platingewicht trägt.
Hält das Gewicht dem Ballon bei einer
bestimmten Dichtigkeit der Luft das Gleichgewicht, so senkt sich der Ballon nach dem Archimedischen Gesetz bei abnehmender und
steigt bei zunehmender Dichtigkeit der Luft.
(Rauchfuß, Hasenfuß), Konrad, Mathematiker, geb. 1531 zu Straßburg, später Professor der Mathematik an der
Universität und Kanonikus an der Thomaskirche daselbst; starb Er ist der Schöpfer der berühmten
Uhr des Straßburger Münsters, welche unter seiner Leitung 1572-74 von Isaak und Josias Habrecht aus Schaffhausen
angefertigt wurde. Diese
alte Uhr, welche bis zum Tode des letzten Habrecht 1732 von den Nachkommen der Erbauer in stand gehalten wurde, 1789 aber stockte,
wurde 1842 durch eine andre, noch kunstreichere von Schwilgué ersetzt.
Vgl. Blumhof, Vom alten Mathematiker
K. Dasypodeus (Götting. 1798).
(Datarie), diejenige Abteilung der Curia gratiae oder päpstlichen Verwaltungsbehörde, von welcher kirchliche
Gnadensachen, Dispensationen etc. expediert, auch kleinere Pfründen besetzt werden. An ihrer Spitze steht
ein Kardinal mit dem Titel Protodatarius, unter ihm der Datarius und mehrere Subdatarien.
Der Name Dataria ist von der Unterschrift
der Erlasse: Datum Romae, apud S. Petrum, Gegeben zu Rom, beim heil. Peter (im Vatikan), entlehnt.
donat,dedĭcat (lat., abgekürzt dat, donat, dedicat), »gibt,
weiht, widmet«, bei den Römern übliche Inschrift auf Göttern geweihten Gegenständen, jetzt in lateinischen Schriften Formel
der Dedikation.
Galenusopes,datJustinianushonores,pauper Aristoteles cogitur ire pedes (lat.), Galen (die Arzneikunst) gibt
Schätze, Justinian (die Rechtsgelehrsamkeit) Ehrenstellen, der arme Aristoteles (die Philosophie) muß zu Fuße gehen.
Carlo Roberto, ital. Gelehrter, geb. zu
Florenz, ward 1640 Mitglied der Accademia della Crusca, als welches er Smarrito hieß, und nahm an der Ausarbeitung der dritten
Ausgabe des Wörterbuchs derselben Anteil. Er wurde 1648 Professor der alten Sprachen zu Florenz und starb daselbst.
Sein Hauptwerk sind die »Vite de' pittori antichi« (Flor. 1667; neue Ausg., Mail. 1831). Seine »Prose fiorentine
raccolte dallo Smarrito«, von denen er nur den ersten Band (Flor. 1661) lieferte, wurden von Bottari u. a. fortgesetzt (das.
1716-45, 18 Bde.),
so daß das Ganze 18 Bände ausmacht. Briefe von ihm gab Moroni (Flor. 1825),
den »Discorso
dell' obligo di ben parlare la propria lingua« Fanfani (das. 1870) heraus.
(lat.), die Handlung des Gebens. Datio ad manum creditoris, das Übergeben des Schuldners in die Hand des Gläubigers,
fand einst im alten Rom statt, wenn der Schuldner weder zahlungsfähig war, noch einen Bürgen stellen konnte,
und dauerte bis zur Abtragung der Schuld. Datio in solutum, Überlassung von Sachen an Zahlungs Statt (s. Annahme an Zahlungs Statt).
L. (Strauchkraut), Gattung aus der Familie der Datiskaceen, Stauden mit wechselständigen, fiederspaltigen Blättern,
kleinen Blüten in rispigen Trauben und vielsamigen Kapseln. Datisca Cannabina L. (gelber Hanf), auf Kandia und
im Orient heimisch, wird 1,5-2 m hoch, ist im Habitus dem Hanf ähnlich und wird als Zierpflanze kultiviert. Der Stengel liefert
spinnbare Bastfaser. Aus den Blättern gewinnt man das Datiscagelb, Datiscin C21H22O12 , ein
in farblosen Nadeln kristallisierendes, in Wasser schwer, in Alkohol leicht lösliches Glykosid, welches neutral
reagiert, mit Alkalien tiefgelbe Lösungen gibt und intensiv und dauerhaft gelb färbt. Mit Alaun gebeiztes Zeug erhält davon
eine dauerhafte gelbe Farbe.
bei den alten Logikern Name des vierten Schlußmodus in der dritten
[* ]
Figur, mit allgemein bejahendem Obersatz
und besonders bejahendem Unter- und Schlußsatz (A I I);
z. B. der Fromme ist gottesfürchtig, viele Fromme
sind arm, also sind viele Arme gottesfürchtig. Vgl. Schluß.
nach dato, nach heute, vorzüglich auf Wechseln gewöhnlich.
Daher: Datowechsel, solche, deren Verfalltag durch Bezugnahme auf den Tag der Ausstellung angegeben ist., z. B. »In drei
Monaten zahlen Sie etc.« oder »Drei Monate nach (a d., de d., auf dato, vom dato, von heute, nach heute etc.) zahlen Sie etc.«
Die Bezugnahme auf das Datum der Ausstellung heißt Datoklausel.
(Dystolith, Esmarkit, Humboldtit, prismatischer Dystomspat), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Turmalingruppe),
kristallisiert monoklinisch, kurz säulenförmig oder dick tafelartig und findet sich in Drusen und grobkörnigen Aggregaten.
Er ist wasserhell, weiß, grünlichgrau, rötlichweiß, glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend, Härte 5-5,5, spez. Gew.
2,9-3; er besteht aus wasserhaltigem borsauren und kieselsauren Kalk H2Ca2B2Si2O10 mit
21,88 Proz. Borsäure und kommt vor auf Magneterzlagern im Gneis bei Arendal in Norwegen und auf der Insel Utoen, gangartig im
Diorit bei Andreasberg, ebenso im Diorit von Connecticut und im Tunnel von Bergen Hill in New Jersey, ferner zu Niederkirchen bei
Wolfstein in Rheinbayern auf Klüften; zu Theiß in Südtirol auf Amethyst im Innern von Chalcedonkugeln;
im Melaphyr der Seißeralp bei Bozen und im Serpentin zu Toggiana in der Emilia.