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Stadt, ihr letzter Angriff aber, 1404, wurde zurückgeschlagen. 1646 wurde Dartmouth von Fairfax erstürmt. -
2) Hafenort im nordamerikan. Staat Massachusetts, an der Buzzardbai, mit (1880) 3430 Einw.
Stadt, ihr letzter Angriff aber, 1404, wurde zurückgeschlagen. 1646 wurde Dartmouth von Fairfax erstürmt. -
2) Hafenort im nordamerikan. Staat Massachusetts, an der Buzzardbai, mit (1880) 3430 Einw.
(spr. -rü), 1) Pierre Antoine Noël Bruno, Graf, franz. Finanzmann, Dichter und Geschichtschreiber, geb. 12. Jan. 1767 zu Montpellier, trat im 16. Jahr in den Militärdienst und war Kriegskommissar, als er sich 1789 der Revolution anschloß. 1793 als verdächtig verhaftet, erhielt er erst 9. Thermidor seine Freiheit, nicht aber seine Stelle wieder. 1795 ward er Chef einer Abteilung im Kriegsministerium und bald darauf Chef der Intendantur bei der Donauarmee. Während dieser Geschäftsführung vollendete er seine vortreffliche Übersetzung des Horaz (»Traduction en vers des poésies d'Horace«, Par. 1800; 6. Aufl. 1823, 2 Bde.), die seinen litterarischen Ruf begründete. Napoleon I. benutzte ihn bei der Kriegsverwaltung und zu immer wichtigern Geschäften, erhob ihn in den Grafenstand und ernannte ihn zum Minister und Bevollmächtigten bei den Friedensschlüssen von Preßburg, Tilsit und Wien. 1805, 1807 und 1809 war er Generalintendant in Preußen und Österreich. 1811 ward er Staatssekretär und bekämpfte im Ministerkonseil Napoleons Eroberungspläne. Nach der Restauration teilte er anfangs mit andern Anhängern Napoleons das Los der Zurücksetzung, ward aber 1818 zum Pair ernannt und stimmte nun im Sinn der gemäßigten Partei. Seit 1828 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, starb er 5. Sept. 1829 auf seinem Landsitz Becheville bei Meulan. Seine »Cléopédie, ou théorie des réputations littéraires« (Par. 1800) ist ein Gedicht voll Geist und feiner Wendungen. Sein Hauptwerk ist jedoch die »Histoire de la république de Venise« (Par. 1819, 7 Bde.; 4. Aufl. 1853, 9 Bde.; deutsch von Ruprecht, Leipz. 1854, 4 Bde.). Minder anziehend und gründlich ist die »Histoire des ducs de Bretagne« (4. Aufl., Par. 1828, 4 Bde.; deutsch von Schubert, Leipz. 1831, 2 Bde.). Ein nachgelassenes didaktisches Gedicht, »L'astronomie« (Par. 1836), gehört zu Darus besten poetischen Leistungen.
2) Martial Noël Pierre, Graf, Bruder des vorigen, geb. 2. Juli 1774, war ebenfalls einer der treuesten Anhänger Napoleons I., unter dem er mehrere militärische und administrative Ämter bekleidete, namentlich als Armeeintendant thätig war. Er starb 18. Juli 1827. - Sein Sohn Charles Martial, Graf Daru, geb. 14. April 1816, hat sich als Schriftsteller im Fach der Rechtsgelehrsamkeit und Nationalökonomie einen Namen gemacht.
3) Napoléon, Graf, Sohn von Daru 1), geb. 11. Juni 1807 zu Paris, besuchte die polytechnische Schule, trat in die Artillerie ein und nahm 1847 als Kapitän seinen Abschied. Seit 1832 Mitglied der Pairskammer, war er ein eifriger Anhänger des Julikönigtums und beteiligte sich namentlich an der Erörterung volkswirtschaftlicher Fragen. Nach der Februarrevolution war er Vertreter des Departements Manche, wo er reichen Grundbesitz hat, in der Nationalversammlung und schloß sich den gemäßigten Republikanern an. Wegen seines Protestes gegen den Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 ward er auf kurze Zeit verhaftet und lebte dann in Zurückgezogenheit, aus der er erst 1869 bei den allgemeinen Wahlen heraustrat; er siegte als konservativ-liberaler Kandidat über den offiziellen Kandidaten de Tocqueville. Er gehörte zu den Führern der neuen liberalen Mittelpartei und war Haupturheber der Interpellation der 116, welche die Einführung des parlamentarischen Systems verlangten. Anfang 1870 trat er in das Ministerium Ollivier als Minister des Äußern und zeigte sich als entschiedenen Gegner der Kurie beim vatikanischen Konzil. Als er bemerkte, daß Napoleon III. durch die Veranstaltung des Plebiszits sich die Rückkehr zum frühern Absolutismus ermöglichen wollte, reichte er mit Buffet 13. April seine Entlassung ein und zog sich ins Privatleben zurück, aus dem er erst nach Beendigung des deutsch-französischen Kriegs wieder hervortrat, indem er 1871 zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt wurde. Er saß hier im rechten Zentrum und gehörte zur monarchistischen Partei. Seit 1876 Senator, wurde er dieser politischen Richtung wegen 1879 nicht wieder gewählt. Daru ist seit August 1860 Mitglied der Akademie für moralische und politische Wissenschaften. Er schrieb: »Le comte Beugnot« (1865).
Markt und Kurort im slawon. Komitat Pozega, an der Toplicza, mit 3 Kirchen, schönem Schloß, Bezirksgericht, Marmorbrüchen und (1881) 9575 Einw. Das stark besuchte Bad hat fünf indifferente Quellen (40-47° C.). Bei Daruvár, das schon zur Römerzeit bestand, hatten die Tempelherren einen Hauptsitz.
ostind. Stadt, s. Dharwar.
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für C. Darwin (s. d.).
Gebirgsland in Zentralasien, das sich längs des Thals Pjandsh und der Grenze von Schugnan bis Kuljab erstreckt und über die Thäler der beiden großen Flüsse Wantsch und Chulljas ausdehnt. Die Hauptbevölkerung besteht aus Tadschik, neben welchen nur wenige Kara-Kirgisen vorkommen. Getreide wird wenig gezogen, dagegen ist die Baumwollkultur sehr verbreitet. Ausfuhrgegenstände sind außer Baumwolle noch Eisen und Gold. Darwas ist ein sehr schwer zugängliches Land, und bis auf zwei gibt es keine für Saumtiere passierbaren Wege. Städte existieren in Darwas nicht; Kalai chun, Kalai wantsch, Tschil dara und Tabi dara sind Befestigungen. Erstgenannter Ort ist Zentrum der Administration. Darwas war bis vor kurzem ein Vasallenstaat von Bochara, faktisch aber so gut wie unabhängig. Als der Schah 1877 die dem Emir von Bochara schuldigen Geschenke verweigerte und sich für unabhängig erklärte, rückte ein bocharisches Heer ein, die Darwaser wurden total geschlagen, der Schah gefangen genommen und das Land den Besitzungen des Emirs Mozzafar einverleibt.
(Over-Darwen), Fabrikort in Lancashire (England), 5 km südlich von Blackburn, erst in neuerer Zeit von Bedeutung, mit (1881) 29,747 Einw., hat Papiermühlen, Tapetenfabriken und eine großartige Baumwollspinnerei (India mills).
1) Erasmus, Arzt, Naturforscher und didaktischer Dichter, geb. 12. Dez. 1731 zu Elton in der Grafschaft Nottingham, studierte zu Cambridge und Edinburg Medizin, praktizierte eine Zeitlang in Litchfield und lebte später in Breadwall bei Derby, wo er 18. April 1802 starb. In seinen Hauptwerken, den Gedichten: »The botanic garden« (Lond. 1781 u. ö.), »The temple of nature« (1803) und »Zoonomia, or the laws of organic life« (1794-98), gab er ein vollständiges System der Entwickelungstheorie und verfolgte fast die gleiche biologische Richtung wie sein berühmter Enkel, der gewissermaßen ein Programm ausgeführt hat, welches sein Großvater entwarf und hinterließ. Die Rätsel der Vererbung, der Anpassung, der Schutzmittel von Pflanzen und Tieren, der geschlechtlichen Zuchtwahl, der insektenfressenden Pflanzen, die Analyse der Gemütsbewegungen und
soziologischen Triebe etc. finden sich bereits in den Werken des ältern Darwin besprochen. Er schrieb noch: »Phytonomia, or the philosophy of agriculture and gardening« (1800; deutsch von Hebenstreit, Leipz. 1801, 2 Bde.); »A plan for the conduct of female education etc.« (1797; deutsch bearbeitet von Hufeland: »Anleitung zur Erziehung des weiblichen Geschlechts«, Berl. 1822); »Poetical works« (1806, 3 Bde.). Sein Leben beschrieben Miß Seward (Lond. 1804) und Ch. Darwin mit Krause (Leipz. 1880). Vgl. Cröme, Abhandlungen und Bemerkungen über verschiedene naturwissenschaftliche Gegenstände aus Darwins »Botanic garden« (Hamb. 1810).
2) Charles Robert, Enkel des vorigen, Naturforscher, geb. 12. Febr. 1809 zu Shrewsbury als Sohn des Arztes Rob. Waring Darwin, bethätigte seit früher Jugend als eifriger Sammler sein Interesse an der Natur, bezog 1825 die Universität Edinburg, um Medizin zu studieren, wobei ihm seine Abneigung gegen Leichensektionen hinderlich wurde. In der Absicht, sich nunmehr dem Studium der Theologie zu widmen, besuchte er seit 1827 das Christ's College zu Cambridge, woselbst der Botaniker Henslow ihn in seiner Neigung, die Naturwissenschaften zu studieren, bestärkte, und erhielt hier 1831 den ersten akademischen Grad. Durch die Lektüre von Humboldts Werken von Begeisterung für den Besuch tropischer Länder ergriffen, schloß er sich in demselben Jahr der fünfjährigen Expedition des Beagle unter Kapitän R. Fitzroy an, besuchte Brasilien, die Magelhaensstraße, die Westküste Südamerikas und die Inseln der Südsee und kehrte im Oktober 1836 nach England zurück. Seit 1842 lebte er, durch eine von seiner langen Seereise zurückgebliebene Kränklichkeit vielfach in seinem unermüdlichen Arbeitsdrang behindert, sehr eingezogen auf seinem Landsitz (Down bei Beckenham in Kent) und bekleidete hier die Stelle eines Grafschaftsmagistrats. Darwin hatte auf seiner Erdumseglung ein ungemein reiches Material gesammelt, dessen Verarbeitung ihn lange beschäftigte. Nachdem er 1837-38 eine Reihe von geologischen Arbeiten in verschiedenen wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht hatte, deren erste, gleich seiner letzten Arbeit, die geologische Thätigkeit der Regenwürmer betraf, ließ er 1839 das Tagebuch seiner Beobachtungen (»Journal of researches in natural history and geology«) als dritten Teil der von Fitzroy herausgegebenen Beschreibung der Expedition folgen, und 1845 erschien dasselbe Werk selbständig als »Voyage of a naturalist round the world« (deutsch von Dieffenbach, Lond. 1844; neu übersetzt von V. Carus, Stuttg. 1875). Die zoologische Ausbeute der Reise wurde von Owen, Waterhouse, Gould, Bell und Jenyns bearbeitet und, von Darwin mit einer Einleitung versehen, als »Zoology of the voyage of H. M. S. Beagle« (1840-48, 5 Bde.) herausgegeben. Eine neue Ausgabe erschien 1884 unter dem Titel: »Natural history and geology. Voyage of H. M. S. Beagle«. Hatte schon die 1842 veröffentlichte Schrift über den Bau und die Verbreitung der Korallenriffe (2. Aufl. 1874; deutsch, Stuttg. 1876) neben der zoographischen auch eine geologische Bedeutung als erste plausible Erklärung der Formen und Entstehungsweisen der Korallenriffe gehabt, so waren mehrere andre Arbeiten Darwins ausschließlich der Geologie, vorzüglich Südamerikas, gewidmet. Dahin gehören: »Geological observations on volcanic islands« (1842); »Geological observations on South America« (1846; 2. Aufl., mit dem vorigen, 1876). Als geschickter Zoolog und Paläontograph sowie als glücklicher und gewandter Experimentator zeigte sich Darwin in seinen Untersuchungen über die Rankenfüßer, von welchen die Ray Society das »Monograph of pedunculated and sessile Cirripedia« (1851 bis 1853, 2 Bde.) veröffentlichte, während in den Schriften der Palaeontographical Society Monographien über fossile Rankenfüßer erschienen. Später folgten Untersuchungen über die Bewegungen der Schlingpflanzen, über den Di- und Trimorphismus von Linum, Lythrum und Primula und über die Befruchtung der Orchideen durch Insekten (»On the various contrivances by which British and foreign orchids are fertilized«, 1862). Alle diese Arbeiten, so wichtig sie an sich auch waren, erscheinen doch nur als Vorstudien zu dem epochemachenden Werk über den Ursprung der Arten (»On the origin of species by means of natural selection«, 1859), welches, bald darauf in fast alle lebenden Kultursprachen übersetzt, den lebhaftesten Widerspruch auf der einen, die begeistertste Zustimmung auf der andern Seite hervorrief, in der Folge aber eine völlige Revolution und neue Epoche für die Naturforschung anbahnte. Darwin hatte die erste Anregung zur Verfolgung der Frage über den Ursprung der jetzt lebenden Arten des Tier- und Pflanzengeschlechts während seiner Reise um die Welt erhalten, indem ihm gewisse Thatsachen der geographischen Verbreitung organischer Wesen und namentlich die nahe Verwandtschaft gewisser heute lebender Bewohner Südamerikas mit den daselbst in ihren Resten gefundenen ausgestorbenen Tieren aufgefallen waren. Längeres Nachdenken überzeugte ihn, daß diese Thatsachen nur durch die Annahme einer Abstammung der jetzigen, wenn auch vielfach veränderten Lebewesen von den frühern erklärbar seien, und daß somit der damals noch von allen Koryphäen der Naturforschung festgehaltene Lehrsatz von der Konstanz oder Unveränderlichkeit der Arten unhaltbar sei. Er begann nunmehr auf seinem Gut eifrige Studien über die Veränderlichkeit von Haustieren (namentlich Tauben) und Kulturpflanzen unter dem Einfluß der Züchtung anzustellen und mit großer Umsicht die unendlichen Beobachtungsreihen zu sammeln, die für ihre weitgehende Veränderlichkeit Anhaltspunkte lieferten. Es war ihm dabei allmählich klar geworden, daß in der lebenden Natur ein Faktor thätig sein müsse, der, in analoger Weise wie der Einfluß der künstlichen Züchtung wirkend, aus den überall freiwillig entstehenden Varietäten der Tiere und Pflanzen diejenigen mit besondern Charakteren versehenen Formen (Arten) hervorzüchtet, welche die andern überleben. Längst war er überzeugt, dieses Prinzip in der »natürlichen Auslese« durch den »Kampf ums Dasein« (s. Darwinismus) gefunden zu haben, würde aber, seiner Zurückhaltung und Vorsicht gemäß, vielleicht noch lange gezögert haben, seine Ansichten über die lebende Natur öffentlich auszusprechen, wenn er nicht im Sommer 1858, als der Reisende A. R. Wallace ähnliche Ansichten veröffentlichen wollte, durch seine Freunde Lyell und Hooker zur Herausgabe einer ältern, jenen Forschern seit früher bekannten Abhandlung über den Ursprung der Arten und dann seines schon erwähnten Hauptwerkes gedrängt worden wäre. Er bezeichnete es sogleich als einen Vorläufer, dem die ausführenden Kapitel mit den Belegen folgen sollten, und eröffnete die Reihe dieser Spezialwerke mit dem zweibändigen Werk über das »Variieren der Tiere und Pflanzen im Zustand der Züchtung« (»Variation of animals and plants under domestication«, 1868). Diesem an Thatsachen und Schlüssen ungemein reichhaltigen Werk, welches die Summe seiner einschlägigen