entfremdete sich Darnley seine Gemahlin. Aus
Eifersucht auf den steigenden Einfluß des Italieners
Riccio, des
Geheimschreibers der
Königin, und auf die
Gunst, in der er bei ihr stand, drang am
Abend des mit andern schottischen
Großen im
Schloß
zu
Edinburg
[* 2] durch einen geheimen Eingang in das
Zimmer der
Königin, in deren Gegenwart
Riccio, der sich
nebst einigen andern
Vertrauten daselbst befand, von den Verschwornen ermordet wurde.
Maria, anfangs als Gefangene bewacht,
söhnte sich scheinbar mit Darnley aus, verließ mit diesem die Hauptstadt, bot
Moray und andern
Großen die
Hand
[* 3] zur
Versöhnung
und zwang mit derenHilfe die
Mörder zur
Flucht.
Darnleys schwächliches und unwürdiges Benehmen während dieser Vorgänge ließ ihn die Zuneigung seiner Gemahlin vollends
verlieren, und ihr
Verhältnis wurde auch durch die
Geburt des spätern
Jakob VI. (I.) nicht besser. Man sprach schon
von
Scheidung und von andern
Mitteln, wodurch
Maria ihres Gemahls entledigt werden sollte. Als Darnley im
Dezember 1566 in
Glasgow,
[* 4] wohin er sich zu seinem
Vater begeben hatte, an den
Pocken erkrankte, stattete ihm
Maria hier einen Besuch ab, versöhnte
sich dem Anschein nach mit ihm, bewog ihn, ihr nach
Edinburg zu folgen, und ließ ihm
vor der Stadt ein
kleines Landhaus als
Wohnung herrichten, wo sie ihn häufig besuchte, bisweilen sogar übernachtete.
Bezirksstadt in der span.
ProvinzSaragossa,
[* 8] liegt malerisch in dem wohlbebauten
Thal
[* 9] des Jiloca, hat alte
Ringmauern mit
Türmen, ein prachtvolles Felsenschloß und (1878) 3247 Einw.
Bemerkenswert ist der im 16. Jahrh. erbaute, 700 m lange
Tunnel,
[* 10] welcher bei
Regen das
Hochwasser zum Jiloca ableitet und sonst
als Weg dient.
Hier 1121
SiegAlfons' I. über die
Mauren. Im S. der Stadt liegt der salzhaltigeSee Gallocanta.
(spr. -rongdoh),BenoîtHenri, ausgezeichneter franz. Hydrograph, geb. zu
Paris,
[* 11] wurde auf der polytechnischen
Schule daselbst gebildet, nahm 1828-35 an der französischen Küstenaufnahme teil, machte
1835-37 zu hydrographischen und physikalischen
Studien eine
Reise um die
Welt und leitete seitdem die verschiedensten Küstenaufnahmen
im
Mittelmeer, z. B. 1840 bei
Sizilien,
[* 12] 1841 bei
Sardinien,
[* 13] 1851 und 1853-57 an den italienischen
Küsten. 1865 wurde
er an die
Spitze des
Korps der
Ingenieur-Hydrographen der französischen
Marine gestellt und zum Mitglied des Bureau des longitudes
ernannt. Er starb in
Paris. Darondeau
veröffentlichte 4
Bände physikalischer
Beobachtungen über seine
Weltreise, eine
Karte der
Magelhaensstraße, nautische
Instruktionen über die verschiedensten Teile der
Welt, eine
Beschreibung
des
Nadelkaps u. a. Auch gab er 1845-47 die
»Mémoires hydrographiques«. 1848-53 die »Annales hydrographiques«
heraus, gründete das
»Livre des phares de toutes les
côtes du globe« und zeichnete eine große Anzahl
Karten für dieMarine.
Anstalt zum
Trocknen oder schwachen
Rösten vegetabilischer
Stoffe
(Obst,
Getreide,
[* 14]
Flachs,
Holz,
[* 15]
Malz etc.), um dieselben
entweder zum längern Aufbewahren oder zu weiterer technischer Verwendung geeignet zu machen.
Vgl. die betreffenden
Artikel.
Darre beim Geflügel auch s. v. w.
Darrsucht.
im Hüttenwesen ein Oxydationsprozeß, bei welchem blei- und silberhaltigesKupfer
[* 16] unter
Luftzutritt durchgeglüht wird, so daß das
Blei
[* 17] mit dem
Silber ausseigert, sich oxydiert und als leicht flüssiges Gemisch
von
Metalloxyden (Darrschlacke) in die Darrgassen des Darrofens abfließt, während das gereinigte
Kupfer (Darrlinge) ungeschmolzen
zurückbleibt.
Der
Erfolg der Behandlung ist zweifelhaft; man bemühe sich daher, die
Verdauung und
Assimilation zu befördern. Man schone vor
allen
Dingen die
Tiere, gebe ihnen ein gutes, nahrhaftes, aber leichtverdauliches
Futter, z. B.
Hafer- und
Gerstenschrot, gewürzhaftes, gutes
Heu oder Grünfutter,
Mohrrüben,
Disteln, und lasse sie, wenn es die
Jahreszeit erlaubt,
auf gute, vorzüglich mit gewürzhaften Kräutern bewachsene
Weiden gehen. Die Hautthätigkeit ist durch tägliches
Putzen
anzuregen, bei langem
Haar ist das
Scheren
[* 25] vorteilhaft.
Bei
Durchfall sind trocknes
Futter und warme
Bedeckung des
Körpers angezeigt. Bei sauer riechendem
Kot setze
man etwas
Kreide
[* 26] zum
Futter oder
Natron oder
Magnesia zum
Getränk. Auch beim Hausgeflügel zeigt sich bisweilen infolge Mangels
an gutem und hinreichendem
Futter und
Getränk ein ähnliches
Leiden, welches sich aber durch gutes Körnerfutter, Grünfutter
und frisches Trinkwasser meist rasch beseitigen läßt.
Stubenvögel
[* 27] leiden an einer andern Art Darrsucht
(Darre).
Die
Patienten lassen die
Flügel hängen, werden traurig und verlieren die
Federn oder reißen sich dieselben aus. Zur Beseitigung
des Übels ist namentlich öfters wiederholte gründliche
Reinigung des Käfigs durch Abbrühen oder Abwaschen mit nachfolgender
¶
mehr
Ausräucherung mit Schwefel angezeigt. Im Sommer gebe man den Vögeln viel Grünes. - Mit Darrsucht bezeichnet man auch eine Pflanzenkrankheit,
die besonders an Bäumen auftritt und in einem sich immer wiederholenden Dürrwerden einzelner Zweige in größerer oder geringerer
Häufigkeit besteht. Dieser Erscheinung, welche mit dem infolge von Trockenheit eintretenden Dürrwerden,
das stets die ganze Pflanze ergreift, nicht zu verwechseln ist, können jedenfalls sehr verschiedenartige, nicht immer mit
Sicherheit anzugebende Ursachen zu Grunde liegen, sowohl ungünstige Beschaffenheit des Mediums, wie giftige Gase,
[* 29] Rauch u. dgl.,
schädliche Bodenbestandteile als auch innere Veranlassungen; insbesondere hängt in vielen Fällen die Erscheinung mit dem
allmählichen Erlöschen der Lebensthätigkeit zusammen, wobei gewöhnlich die vom Boden entferntesten
Teile zuerst der Darrsucht anheimfallen. Derartige Bäume nennt man gipfeldürre. Diesem Zustand fällt von oben herab ein Teil des
Baums nach dem andern zum Opfer.