Kirschkern, ein verschlucktes Knochenstück etc., ablagern.
BeimMenschen kommen solche Darmsteine höchst selten und meist in dem
engen, wurmförmigen Anhang des
Blinddarms vor und rufen hier
Entzündung hervor, welche zur
Verschwärung und Durchlöcherung
des
Wurmfortsatzes sowie zu tödlicher
Bauchfellentzündung führen kann. Bei gewissen
Tieren, namentlich bei
Pferden, kommen
solche Darmsteine im
Blinddarm sehr häufig, meist in mehrfacher Anzahl und bis zu einem
Gewicht von vielen
Pfunden
vor. Diese Darmsteine bestehen fast nur aus kohlensaurem
Kalk, sind rundlich oder facettiert, von glatter Oberfläche, weißgrauer
Farbe,
hart und schwer, von grob geschichtetem
Bau und enthalten als
Kern gewöhnlich ein
StückEisen,
[* 2]Blei
[* 3] oder einen andern zufällig mit dem
Futter verschluckten fremden
Körper, welcher als die veranlassende
Ursache zur
Bildung der
Darmsteine anzuklagen ist.
(Darmstenose, Strictura,Stenosis intestinalis) kommt selten angeboren vor und dann überwiegend oft
im Mastdarmende, selten im
Dünndarm durch klappenartigen häutigen Verschluß des Darmrohrs.
Meistens ist
die Darmverengerung der
Ausgang eines chronischen Verschwärungsprozesses, s.
Darmgeschwüre.
Bezeichnung für Lageveränderungen des
Darms, welche zu mehr oder minder vollständigem Verschluß
des Darmrohrs führen. Man unterscheidet zwei Hauptformen der Darmverschlingung, die
Invagination und die Achsendrehung. Die
Invagination
(Einscheidung) besteht in der Einstülpung
(Intussuszeption) eines Darmstücks in das andre. Dieselbe
erfolgt gewöhnlich in der
Richtung der peristaltischen Darmbewegung, d. h. von
oben nach unten, indem ein dem
Magen
[* 4] näher
gelegener Teil des
Darms in einen daran anstoßenden, dem
After näher gelegenen Darmabschnitt eingestülpt wird.
Selten findet die Einscheidung in umgekehrter
Richtung, nämlich von unten nach
oben, vom
Mastdarm gegen denMagen
hin, statt. Die Darmverschlingung erfolgt in der
Regel auf die
Weise, daß einzelne
Abschnitte des Darmrohrs stark zusammengezogen, überhaupt
in lebhafter
Bewegung sind, während andre, an jene angrenzende
Abschnitte erweitert, gelähmt und bewegungslos sind. Der verengerte
Teil schiebt sich dann gleichsam von obenher in den gelähmten Teil hinein. Wenn aber der eingeschobene
Teil nicht sofort wieder in seine ursprüngliche
Lage zurückkehrt, so wird er von dem einscheidenden Darmabschnitt erfaßt
und in demselben
Sinn immer weiter vorgeschoben, wie der
Darm
[* 5] seinen
Inhalt,
Speisebrei oder
Kot, vorwärts drängt.
Auf diese
Weise können mehrere
Fuß lange Darmstrecken eingestülpt werden. Hierbei muß natürlich allemal
das
Gekröse, an welchem der eingescheidete Darmabschnitt befestigt ist, mit in die Darmverschlingung hereingezogen,
gedehnt und gezerrt werden, während der invaginierte
Darm sich entsprechend zusammenfaltet, so daß die sich bildende Geschwulst
der
Därme viel kürzer erscheint, als dies der natürlichen
Länge des betreffenden Darmstücks entspricht. Die entferntere
Ursache der Darmverschlingung ist meist ein katarrhalisch-entzündlicher Zustand des Darmrohrs,
der zur partiellen
Lähmung des letztern führt.
Manchmal beruht dieselbe darauf, daß eine von der Darmwand ausgehende und in das Darmlumen hereinragende Geschwulst (Schleimhautpolyp
u. dgl.) von der peristaltischen
Bewegung des
Darms gefaßt und im Darmrohr vorwärts gedrängt wird. Weil aber die Geschwulst
mit der Darmwand verwachsen ist, so muß hierbei die letztere nachgezogen, d. h. eingestülpt,
werden. Die Darmverschlingung kommt nach chronischen
Darmkatarrhen oft
kurz vor dem
Tod vor und ist am häufigsten bei
Kindern und
Greisen.
Die Achsendrehung
(Volvulus) beruht auf einer »innern
Einklemmung« oder Umschnürung des
Darms durch
Verwachsungen, auf abnormen
Strängen in der
Bauchhöhle, Zerreißungen des
Netzes und Hindurchgleiten des
Darms durch den Netzspalt, auf
Brüchen oder
Verengerungen
des Darmlumens, kurzum auf zahlreichen Umständen, welche die Fortbewegung des Darminhalts erschweren oder verhindern. Hierdurch
schieben sich die zuoberst gelegenen Darmschlingen unter dem Nachrücken der Speisemassen weit vorwärts, und sobald die
Spannung ihren Höhepunkt erreicht, schlägt sich das
Gekröse um und erleidet eine Achsendrehung.
Beide
Formen sind in ihren Folgezuständen einander sehr ähnlich. Die ersten
Erscheinungen bestehen in Kotstauung und absoluter
Stuhlverstopfung. Meist folgt sofort
Erbrechen, das sich unter intensiven
Leibschmerzen steigert; es wird gelber Darminhalt
von üblem Kotgeruch herausbefördert
(Ileus), und unter diesem
Bild kann in wenigen
Tagen der
Tod eintreten.
In andern
Fällen, besonders bei
Invagination, entsteht nicht so selten brandiges
Absterben größerer Darmstücke, wodurch
zuweilen der Verschluß gehoben wird; in der
Regel aber entwickelt sich eine
Bauchfellentzündung, welche bald in akutem, bald
in mehr schleichendem Verlauf unter allgemeinem Kräfteverfall das
Leben beschließt.
Die Darmverschlingung ist somit ein höchst gefährliches, meist tödliches
Leiden,
[* 6] dessen Behandlung noch heute höchst unsicher und meist
erfolglos ist. Früher pflegte man den Kranken ein paar
Pfund metallisches
Quecksilber verschlucken zu lassen in der
Hoffnung,
daß dieses durch seine
Schwere die Stockungen und Verlagerungen beheben möchte. Der Erfolg hat diese
Erwartung so selten bestätigt, daß das
Verfahren ganz aufgegeben worden ist. Bei der heutigen Vervollkommnung der
Chirurgie
ist in allen richtig erkannten frischen
Fällen der
Bauchschnitt und die Zurückbringung der Verschlingung dringend geboten,
da nur auf diese
Weise eine Möglichkeit rationeller Behandlung sich ergibt, die zwar nicht gefahrlos,
aber doch auch nicht aussichtslos ist. Sobald allgemeine
Bauchfellentzündung oder
Brand desDarms eingetreten ist, so ist der
übelste
Ausgang zu befürchten; die spezielle Behandlung ist dann auf die
Bauchfellentzündung (s. d.) zu richten.
entfremdete sich Darnley seine Gemahlin. Aus Eifersucht auf den steigenden Einfluß des Italieners Riccio, des Geheimschreibers der
Königin, und auf die Gunst, in der er bei ihr stand, drang am Abend des mit andern schottischen Großen im Schloß
zu Edinburg durch einen geheimen Eingang in das Zimmer der Königin, in deren Gegenwart Riccio, der sich
nebst einigen andern Vertrauten daselbst befand, von den Verschwornen ermordet wurde. Maria, anfangs als Gefangene bewacht,
söhnte sich scheinbar mit Darnley aus, verließ mit diesem die Hauptstadt, bot Moray und andern Großen die Hand
[* 11] zur Versöhnung
und zwang mit deren Hilfe die Mörder zur Flucht.
Darnleys schwächliches und unwürdiges Benehmen während dieser Vorgänge ließ ihn die Zuneigung seiner Gemahlin vollends
verlieren, und ihr Verhältnis wurde auch durch die Geburt des spätern Jakob VI. (I.) nicht besser. Man sprach schon
von Scheidung und von andern Mitteln, wodurch Maria ihres Gemahls entledigt werden sollte. Als Darnley im Dezember 1566 in
Glasgow,
[* 12] wohin er sich zu seinem Vater begeben hatte, an den Pocken erkrankte, stattete ihm Maria hier einen Besuch ab, versöhnte
sich dem Anschein nach mit ihm, bewog ihn, ihr nach Edinburg zu folgen, und ließ ihm vor der Stadt ein
kleines Landhaus als Wohnung herrichten, wo sie ihn häufig besuchte, bisweilen sogar übernachtete.