größter, 2370 km langer Nebenfluß des
Murray in
Australien
[* 3] und längster
Fluß des
Kontinents. Er entsteht
aus der Vereinigung des Balonne (von seiner nur 96 km von der Ostküste entfernten
Quelle
[* 4] in den DarlingDownsCondamine
genannt) und des Barwan, welcher links den Macintyre, Gwydir, Namoi oder
Peel,
Castlereagh,
Macquarie und Bogan aufnimmt. In
seiner zuerst südwestlichen
Richtung kommt dem Darling als rechter Nebenfluß (aber nur höchst selten) der Warrego zu; später
schlägt er eine südliche
Richtung ein und mündet unterhalb
Wentworth in den
Murray. Bei hohem Wasserstand
fahren
Dampfer bis über Bourke hinauf; oft verwandelt sich der
Fluß aber in eine
Kette von tiefen
Lachen. An seinen
Ufern wird
nur
Viehzucht,
[* 5]
Ackerbau aber nirgends betrieben; doch sind bereits mehrere ansehnliche Ortschaften entstanden, welche durch
die neuerdings im
Hinterland aufgefundenen wichtigen
Lager
[* 6] von
Kupfer
[* 7] (bei Bourke),
Gold
[* 8] und
Silber
(Barrier-
und Stanleykette) einen schnellen Aufschwung gewinnen.
dann der
Vereinigten Staaten (»Agricultural botany«, das.
1847) und unternahm 1806 als Schiffsarzt eine
Reise nach
Ostindien,
[* 10] deren Ergebnisse er in den »Letters from
Calcutta« publizierte.
Er war 1815-17 und 1819-1823 Mitglied des
Kongresses und starb in
Westchester.
Darlingtonia californicaDec., an sumpfigen
Stellen in
Kalifornien, ist ausdauernd, mit wurzelständigen, etwa 30
cm langen Blättern, deren hohler
Stengel
[* 12] nach unten sich verjüngt, in einer halben Drehung um seine
Achse gewunden und mit starken und feinen
Adern gezeichnet ist. An der
Spitze wölbt er sich und bildet einen
Sack von der
Größe eines Hühnereies, an dessen Unterseite
sich eine Öffnung von 1,3cm befindet. Das an der
Spitze desStengels entspringende, verhältnismäßig
kleine
Blatt
[* 13] ist am
Grund verschmälert und tief in zwei fast lanzettförmige
Lappen gespalten.
Die Innenseite des hohlen
Stengels ist mit abwärts gerichteten
Haaren besetzt, so daß
Insekten,
[* 14] welche hineinkriechen, sicher
gefangen werden. Außerdem finden sich auf der Wandung der Höhlung
Drüsen, welche eine wässerige
Flüssigkeit absondern.
Die ansehnlichen, purpurrötlichen
Blüten stehen einzeln nickend auf 60-120
cm hohen, mit kleinen Blättchen
besetzten
Stengeln, und die
Frucht ist eine fünfteilige, etwa 2,5cm lange, vielsamige
Kapsel. S. Tafel
»Insektenfressende Pflanzen«.
[* 15]
(Darmkanal,
-Schlauch,
-Rohr,
Intestinum), die Verdauungshöhle im Innern der
Tiere. In seiner einfachsten Form besteht
er nur aus dem
Magen
[* 16] (s. d.), sondert sich jedoch bei den meisten
Tieren in drei
Abschnitte: Vorderdarm
(mit
Speiseröhre und
Kaumagen), Mitteldarm (eigentlicher
Magen) und Hinterdarm. Nur der Mitteldarm und ein Teil des Hinterdarms
dienen alsdann zur
Verdauung, während der vordere meist nur die Zuleitung (durch den
Mund) und die Zerkleinerung derSpeisen
besorgt, von denen die unverdauten Reste durch den Endabschnitt des Hinterdarms, den sogen.
End- oder
Mastdarm, hindurch und mittels des
Afters nach außen gelangen. Im engern
Sinne, namentlich bei den
Wirbeltieren, versteht
man unter Darm die hinter dem
Magen gelegenen Teile des
Darmkanals, die sich gewöhnlich von dem weitenMagen
durch größere
Enge
(Dünndarm) unterscheiden und häufig sehr lang sind.
Die unmittelbar dem
Magen folgende
Strecke des
Dünndarms wird bei den
SäugetierenZwölffingerdarm, der Rest
Dünndarm im engern
Sinn genannt bis auf das letzte
Stück, welches nach seiner bedeutendern Weite
Dickdarm heißt und meist auch einen
Blinddarm
zum Anhang hat.
(Leerdarm,
Krummdarm und
Grimmdarm, s. unten.) Drüsige Anhangsorgane des Vorderdarms sind
die
Speicheldrüsen (s. d.), des Mitteldarms
Leber (s. d.) und
Bauchspeicheldrüse (s. d.). Bei manchen
Fischen ist der Anfang
des Mitteldarms dicht am
Pförtner des
Magens mit den sogen. Pförtneranhängen (appendices pyloricae), d. h.
Blindschläuchen von verschiedener Form und Gruppierung, auch wohl der ganze Mitteldarm innen mit einer
spiralig verlaufenden Schleimhautfalte
(Spiralklappe) zur Vergrößerung der Oberfläche und zur Verlangsamung des
Durchganges
der
Speisen ausgestattet.
Bei den
Vögeln hat der Hinterdarm gewöhnlich zwei
Blinddärme, bei den
Säugetieren meist nur einen oder auch
(Bären) gar
keinen; am Ende des
Blinddarms befindet sich häufig ein besonderer Anhang, der sogen.
Wurmfortsatz. Der
Hinterdarm ist von sehr verschiedener
Länge, doch bleibt sein Endstück
(Mastdarm) stets kurz. Die Ausmündung desselben geschieht
bei den meisten
Wirbeltieren zusammen mit den
Gängen der
Harn- und Geschlechtswerkzeuge in einen besondern
Raum, die sogen.
Kloake, bei den
Säugetieren, mit Ausnahme der
Schnabeltiere, jedoch getrennt von jenen, durch den
After
direkt nach außen.
Der eigentliche
Dünndarm ist ein 4-8,5, gewöhnlich 5,5-6 m langes, in
vielfache
Schlingen gelegtes
Rohr; seine ersten zwei Fünftel heißen
Leerdarm (i. jejunum), der Rest
Krummdarm (i. ileum). Dem
letztern folgt der
Dickdarm (i. crassum) mit einer
Länge von 1,1-2,3, meist 1,3-1,6m und einer Weite von 4-6
cm; an der
Grenze von beiden befindet sich innen eine kreisförmige Schleimhautfalte, die
sogen. Blinddarmklappe (valvula Bauhini s. coli). Der
Dickdarm besitzt einen weiten, sackförmigen Anhang, den sogen.
Blinddarm¶
mehr
(i. caecum), von 6-8 cmLänge; dieser wiederum trägt einen blind endigenden, nur 5-7 mm weiten und etwa 5-8 cm langen Anhang,
den sogen. wurmförmigen Anhang oder Wurmfortsatz (processu vermiformis). Der Dickdarm steigt zunächst bis zur untern Fläche
der Leber empor (aufsteigender Grimmdarm, colon ascendens); dann geht er als Quergrimmdarm (c. transversum)
am untern Rande des Magens nach links zur Milz hinüber; hier biegt er wieder um und verläuft als absteigender Grimmdarm (c.
descendens) links abwärts, bildet dann eine S-förmige Krümmung und geht zuletzt in den etwa 16 cm langen Mastdarm (intestinum
rectum) über.
Dieser senkt sich gerade von oben nach unten und mündet durch den After nach außen. Die Wand des Darmrohrs
besteht aus drei deutlich gesonderten Häuten, welche durch eine dünne Schicht zwischengelagerten Bindegewebes miteinander
verwachsen sind. Die äußerste (sogen. seröse) Haut
[* 20] gehört dem Bauchfell (s. d.) an und befestigt den Darm in der Bauchhöhle,
jedoch so, daß seine einzelnen Teile aneinander verschiebbar bleiben. Die mittlere oder die Muskelhaut
besteht aus einer äußern Längsfaser- und einer innern Ringfaserschicht; die durch sie hervorgerufenen unwillkürlichen
Bewegungen des Darms gleichen denen eines Wurms, heißen peristaltische Bewegungen und schreiten vom Magen her gegen den After
hin fort.
Nur bei krankhaften Zuständen kommen auch die in umgekehrter Richtung verlaufenden, antiperistaltischen
Bewegungen vor, welche den Inhalt des Darms nach dem Magen zurückdrängen, so daß selbst der Inhalt des Dickdarms, also Kot,
erbrochen werden kann. Die Ringfaserschicht bildet am Ende des Mastdarms einen 1 cm breiten Muskelring, den innern Schließmuskel
des Afters (sphincter ani internus), welcher durch den äußern, innerhalb gewisser Grenzen
[* 21] der Willkür
gehorchenden Schließmuskel unterstützt wird und schon im Ruhezustand den After leicht geschlossen hält.
Die Längsfaserschicht erstreckt sich über den ganzen Dünndarm als zusammenhängende Lage, ist hingegen am Dickdarm auf drei
etwa 9 mm breite Bänder (taeniae coli) beschränkt, welche erst von der S-förmigen Krümmungan sich über
den ganzen Umfang des Darms ausbreiten. Die innerste der drei Häute des Darmrohrs endlich ist die Schleimhaut, eine weiche,
etwa 1 mm dicke, an Blut- und Lymph- (resp. Chylus-) Gefäßen sowie an Drüsen überaus reiche Membran, welche an ihrer freien
Fläche mit einer Lage von Epithelzellen überkleidet ist.
Die Schleimhaut des Dünndarms ist in zahlreiche Querfalten (Kerckringsche Falten, s. d.) gelegt und in ihrer ganzen Länge
mit kleinen Zotten, den Darmzotten (villi intestinales), besetzt; diese saugen aus dem Speisebrei den Chylus (s. d.) auf und
führen ihn der Säftemasse des Körpers zu. Durch sie, welche in einer Zahl von etwa 4 Mill. vorhanden
sein mögen, wird die resorbierende Fläche der Schleimhaut auf das Fünffache gebracht und erreicht so eine Ausdehnung
[* 22] von
2,5 qm, also fast das Doppelte der äußern Leibesoberfläche.
Die Krankheiten des Darms sind größtenteils Erkrankungen der Schleimhaut, welche aber auf die andern
Häute übergreifen können (s. Darmgeschwüre); sie sind sehr selten auf die Muskel- und Nervenschicht des Darms beschränkt
(Darmverfettung), selten auch ist die seröse Haut einziger Sitz des Leidens, da dasselbe gewöhnlich Teilerscheinung einer
allgemeinen Bauchfellentzündung zu sein pflegt. Viele Affektionen kommen in gleichmäßiger Häufigkeit in allen Abschnitten
des Darms vor, z. B. der Katarrh, die Amyloidentartung, Blutungen etc., andre dagegen haben mehr begrenzte
Regionen, wie die runden Geschwüre des Magens und Zwölffingerdarms, die Zottenpigmentierung im Leerdarm, die typhösen Veränderungen
im untern Teil des Dünndarms, die Ruhr im Dickdarm, die Syphilis im Mastdarm. Für Geschwulstbildungen sind namentlich die verschiedenen
engen Stellen des Darmrohrs disponiert, zuerst der Schlund, die enge Stelle im obern Drittel der Speiseröhre,
der Mageneingang, sein Ausgang, die Blinddarmklappe und der After. Die Geschwülste sind so überwiegend krebsiger Natur, daß
die wenigen Schleimhautpolypen, Myome, Fettgeschwülste, welche sonst noch vorkommen, dagegen ganz zurücktreten.