Europas und brachte zahlreiche Zeichnungen aus dem Volksleben sowie Architekturbilder heim. Zu seinen jüngsten Arbeiten, in
denen sich reiche Phantasie und glücklicher Humor bemerklich machen, gehören: die von Indianern überfallenen Puritaner, der
Schulknabe, die Wanderung zum Meer, die Schafhürde, der Kavallerieangriff bei Fredericksburg in Virginia und ein Cyklus von Zeichnungen
zu Lossings »Geschichte der Vereinigten Staaten« (deutsche Ausg., Stuttg. 1878).
größter, 2370 km langer Nebenfluß des Murray in Australien und längster Fluß des Kontinents. Er entsteht
aus der Vereinigung des Balonne (von seiner nur 96 km von der Ostküste entfernten Quelle in den Darling Downs Condamine
genannt) und des Barwan, welcher links den Macintyre, Gwydir, Namoi oder Peel, Castlereagh, Macquarie und Bogan aufnimmt. In
seiner zuerst südwestlichen Richtung kommt dem Darling als rechter Nebenfluß (aber nur höchst selten) der Warrego zu; später
schlägt er eine südliche Richtung ein und mündet unterhalb Wentworth in den Murray. Bei hohem Wasserstand
fahren Dampfer bis über Bourke hinauf; oft verwandelt sich der Fluß aber in eine Kette von tiefen Lachen. An seinen Ufern wird
nur Viehzucht, Ackerbau aber nirgends betrieben; doch sind bereits mehrere ansehnliche Ortschaften entstanden, welche durch
die neuerdings im Hinterland aufgefundenen wichtigen Lager von Kupfer (bei Bourke), Gold und Silber (Barrier-
und Stanleykette) einen schnellen Aufschwung gewinnen.
Stadt im S. der engl. Grafschaft Durham, in fruchtbarer Gegend, hat eine vom 12. bis 15. Jahrh. erbaute
Kirche (St. Cuthbert), ein Lehrerseminar, Werkstätten für den Bau von Lokomotiven, Eisenhütten und Walzwerke, lebhaften Verkehr
und (1881) 35,102 Einw., worunter zahlreiche
Quäker.
William, Botaniker, geb. 28. April 1782 zu Birmingham in Pennsylvanien, unternahm die botanische Erforschung zunächst
seiner Heimat (»Flora cestrica«, Philad. 1837),
dann der Vereinigten Staaten (»Agricultural botany«, das.
1847) und unternahm 1806 als Schiffsarzt eine Reise nach Ostindien, deren Ergebnisse er in den »Letters from Calcutta« publizierte.
Er war 1815-17 und 1819-1823 Mitglied des Kongresses und starb 23. April 1863 in Westchester.
Dec., Gattung aus der Familie der Sarraceniaceen, enthält acht in Nordamerika heimische Arten.
Darlingtonia californica
Dec., an sumpfigen Stellen in Kalifornien, ist ausdauernd, mit wurzelständigen, etwa 30 cm langen Blättern, deren hohler Stengel
nach unten sich verjüngt, in einer halben Drehung um seine Achse gewunden und mit starken und feinen
Adern gezeichnet ist. An der Spitze wölbt er sich und bildet einen Sack von der Größe eines Hühnereies, an dessen Unterseite
sich eine Öffnung von 1,3 cm befindet. Das an der Spitze des Stengels entspringende, verhältnismäßig
kleine Blatt ist am Grund verschmälert und tief in zwei fast lanzettförmige Lappen gespalten.
Die Innenseite des hohlen Stengels ist mit abwärts gerichteten Haaren besetzt, so daß Insekten, welche hineinkriechen, sicher
gefangen werden. Außerdem finden sich auf der Wandung der Höhlung Drüsen, welche eine wässerige Flüssigkeit absondern.
Die ansehnlichen, purpurrötlichen Blüten stehen einzeln nickend auf 60-120 cm hohen, mit kleinen Blättchen
besetzten Stengeln, und die Frucht ist eine fünfteilige, etwa 2,5 cm lange, vielsamige Kapsel. S. Tafel »Insektenfressende Pflanzen«.
(Darmkanal,
-Schlauch, -Rohr, Intestinum), die Verdauungshöhle im Innern der Tiere. In seiner einfachsten Form besteht
er nur aus dem Magen (s. d.), sondert sich jedoch bei den meisten Tieren in drei Abschnitte: Vorderdarm
(mit Speiseröhre und Kaumagen), Mitteldarm (eigentlicher Magen) und Hinterdarm. Nur der Mitteldarm und ein Teil des Hinterdarms
dienen alsdann zur Verdauung, während der vordere meist nur die Zuleitung (durch den Mund) und die Zerkleinerung der Speisen
besorgt, von denen die unverdauten Reste durch den Endabschnitt des Hinterdarms, den sogen.
End- oder Mastdarm, hindurch und mittels des Afters nach außen gelangen. Im engern Sinne, namentlich bei den Wirbeltieren, versteht
man unter Darm die hinter dem Magen gelegenen Teile des Darmkanals, die sich gewöhnlich von dem weiten Magen
durch größere Enge (Dünndarm) unterscheiden und häufig sehr lang sind.
Die unmittelbar dem Magen folgende Strecke des Dünndarms wird bei den Säugetieren Zwölffingerdarm, der Rest Dünndarm im engern
Sinn genannt bis auf das letzte Stück, welches nach seiner bedeutendern Weite Dickdarm heißt und meist auch einen Blinddarm
zum Anhang hat. (Leerdarm, Krummdarm und Grimmdarm, s. unten.) Drüsige Anhangsorgane des Vorderdarms sind
die Speicheldrüsen (s. d.), des Mitteldarms Leber (s. d.) und Bauchspeicheldrüse (s. d.). Bei manchen Fischen ist der Anfang
des Mitteldarms dicht am Pförtner des Magens mit den sogen. Pförtneranhängen (appendices pyloricae), d. h.
Blindschläuchen von verschiedener Form und Gruppierung, auch wohl der ganze Mitteldarm innen mit einer
spiralig verlaufenden Schleimhautfalte (Spiralklappe) zur Vergrößerung der Oberfläche und zur Verlangsamung des Durchganges
der Speisen ausgestattet.
Bei den Vögeln hat der Hinterdarm gewöhnlich zwei Blinddärme, bei den Säugetieren meist nur einen oder auch (Bären) gar
keinen; am Ende des Blinddarms befindet sich häufig ein besonderer Anhang, der sogen. Wurmfortsatz. Der
Hinterdarm ist von sehr verschiedener Länge, doch bleibt sein Endstück (Mastdarm) stets kurz. Die Ausmündung desselben geschieht
bei den meisten Wirbeltieren zusammen mit den Gängen der Harn- und Geschlechtswerkzeuge in einen besondern Raum, die sogen.
Kloake, bei den Säugetieren, mit Ausnahme der Schnabeltiere, jedoch getrennt von jenen, durch den After
direkt nach außen.
Beim Menschen (s. Tafel »Eingeweide«) liegt der Darm in der Bauch- und Beckenhöhle und ist beim Erwachsenen im Durchschnitt 8 m,
also etwa fünfmal so lang wie der Körper. Der vorderste Abschnitt heißt Zwölffingerdarm (intestinum duodenum), weil seine
Länge der Breite von zwölf Fingern entspricht. Dieser hat bei mittlerm Füllungsgrad einen Durchmesser
von etwa 4 cm; er bildet eine nach rechts gewendete Schlinge, in deren Höhlung die Bauchspeicheldrüse liegt; in ihn münden
der Ausführungsgang dieser Drüse sowie der Gallengang gemeinschaftlich ein.
Der eigentliche Dünndarm ist ein 4-8,5, gewöhnlich 5,5-6 m langes, in
vielfache Schlingen gelegtes Rohr; seine ersten zwei Fünftel heißen Leerdarm (i. jejunum), der Rest Krummdarm (i. ileum). Dem
letztern folgt der Dickdarm (i. crassum) mit einer Länge von 1,1-2,3, meist 1,3-1,6
m und einer Weite von 4-6 cm; an der Grenze von beiden befindet sich innen eine kreisförmige Schleimhautfalte, die
sogen. Blinddarmklappe (valvula Bauhini s. coli). Der Dickdarm besitzt einen weiten, sackförmigen Anhang, den sogen. Blinddarm
mehr
(i. caecum), von 6-8 cm Länge; dieser wiederum trägt einen blind endigenden, nur 5-7 mm weiten und etwa 5-8 cm langen Anhang,
den sogen. wurmförmigen Anhang oder Wurmfortsatz (processu vermiformis). Der Dickdarm steigt zunächst bis zur untern Fläche
der Leber empor (aufsteigender Grimmdarm, colon ascendens); dann geht er als Quergrimmdarm (c. transversum)
am untern Rande des Magens nach links zur Milz hinüber; hier biegt er wieder um und verläuft als absteigender Grimmdarm (c.
descendens) links abwärts, bildet dann eine S-förmige Krümmung und geht zuletzt in den etwa 16 cm langen Mastdarm (intestinum
rectum) über.
Dieser senkt sich gerade von oben nach unten und mündet durch den After nach außen. Die Wand des Darmrohrs
besteht aus drei deutlich gesonderten Häuten, welche durch eine dünne Schicht zwischengelagerten Bindegewebes miteinander
verwachsen sind. Die äußerste (sogen. seröse) Haut gehört dem Bauchfell (s. d.) an und befestigt den Darm in der Bauchhöhle,
jedoch so, daß seine einzelnen Teile aneinander verschiebbar bleiben. Die mittlere oder die Muskelhaut
besteht aus einer äußern Längsfaser- und einer innern Ringfaserschicht; die durch sie hervorgerufenen unwillkürlichen
Bewegungen des Darms gleichen denen eines Wurms, heißen peristaltische Bewegungen und schreiten vom Magen her gegen den After
hin fort.
Nur bei krankhaften Zuständen kommen auch die in umgekehrter Richtung verlaufenden, antiperistaltischen
Bewegungen vor, welche den Inhalt des Darms nach dem Magen zurückdrängen, so daß selbst der Inhalt des Dickdarms, also Kot,
erbrochen werden kann. Die Ringfaserschicht bildet am Ende des Mastdarms einen 1 cm breiten Muskelring, den innern Schließmuskel
des Afters (sphincter ani internus), welcher durch den äußern, innerhalb gewisser Grenzen der Willkür
gehorchenden Schließmuskel unterstützt wird und schon im Ruhezustand den After leicht geschlossen hält.
Die Längsfaserschicht erstreckt sich über den ganzen Dünndarm als zusammenhängende Lage, ist hingegen am Dickdarm auf drei
etwa 9 mm breite Bänder (taeniae coli) beschränkt, welche erst von der S-förmigen Krümmung an sich über
den ganzen Umfang des Darms ausbreiten. Die innerste der drei Häute des Darmrohrs endlich ist die Schleimhaut, eine weiche,
etwa 1 mm dicke, an Blut- und Lymph- (resp. Chylus-) Gefäßen sowie an Drüsen überaus reiche Membran, welche an ihrer freien
Fläche mit einer Lage von Epithelzellen überkleidet ist.
Die Schleimhaut des Dünndarms ist in zahlreiche Querfalten (Kerckringsche Falten, s. d.) gelegt und in ihrer ganzen Länge
mit kleinen Zotten, den Darmzotten (villi intestinales), besetzt; diese saugen aus dem Speisebrei den Chylus (s. d.) auf und
führen ihn der Säftemasse des Körpers zu. Durch sie, welche in einer Zahl von etwa 4 Mill. vorhanden
sein mögen, wird die resorbierende Fläche der Schleimhaut auf das Fünffache gebracht und erreicht so eine Ausdehnung von
2,5 qm, also fast das Doppelte der äußern Leibesoberfläche.
Ferner befinden sich in der Schleimhaut des Dünndarms verschiedene Drüsen. Überall zwischen den Darmzotten kommen die sogen.
Lieberkühnschen Drüsen (s. d.) zur Absonderung des Darmsaftes (succus entericus) in ungeheurer Anzahl vor. Auf das Anfangsstück
des Zwölffingerdarms sind beschränkt die traubenförmigen Brunnerschen Drüsen, die eine dem Bauchspeichel ähnliche Flüssigkeit
absondern. Zerstreut über den ganzen Dünndarm, aber in mäßiger Anzahl kommen ferner kleine Lymphdrüsen
oder geschlossene
(die sogen. solitären) Follikel, etwa von der Größe eines Hirsekorns, vor (s. Lymphdrüsen) und gruppieren
sich im untern Abschnitt des Dünndarms zu den sogen. Peyerschen Drüsen (s. d.). Die Schleimhaut des Dickdarms bildet zahlreiche
Falten, welche ½-1 cm in die Höhle des Darms vorragen; sie besitzt keine Zotten und von den oben genannten Drüsen nur
die Lieberkühnschen und die solitären Lymphfollikel. Die Arterien des Darms stammen aus den beiden Gekrösarterien; die Venen
münden in die Pfortader; die Nerven (nervi splanchnici) gehören zum Sympathikus (s. d.). Über die Verrichtungen des Dünndarms
s. Verdauung.
Die Krankheiten des Darms sind größtenteils Erkrankungen der Schleimhaut, welche aber auf die andern
Häute übergreifen können (s. Darmgeschwüre); sie sind sehr selten auf die Muskel- und Nervenschicht des Darms beschränkt
(Darmverfettung), selten auch ist die seröse Haut einziger Sitz des Leidens, da dasselbe gewöhnlich Teilerscheinung einer
allgemeinen Bauchfellentzündung zu sein pflegt. Viele Affektionen kommen in gleichmäßiger Häufigkeit in allen Abschnitten
des Darms vor, z. B. der Katarrh, die Amyloidentartung, Blutungen etc., andre dagegen haben mehr begrenzte
Regionen, wie die runden Geschwüre des Magens und Zwölffingerdarms, die Zottenpigmentierung im Leerdarm, die typhösen Veränderungen
im untern Teil des Dünndarms, die Ruhr im Dickdarm, die Syphilis im Mastdarm. Für Geschwulstbildungen sind namentlich die verschiedenen
engen Stellen des Darmrohrs disponiert, zuerst der Schlund, die enge Stelle im obern Drittel der Speiseröhre,
der Mageneingang, sein Ausgang, die Blinddarmklappe und der After. Die Geschwülste sind so überwiegend krebsiger Natur, daß
die wenigen Schleimhautpolypen, Myome, Fettgeschwülste, welche sonst noch vorkommen, dagegen ganz zurücktreten.