Apollon liebte sie, hatte aber einen Nebenbuhler an Leukippos, des Königs Önomaos von Elis Sohn, der ihr als Jungfrau verkleidet
folgte, aber auf Apollons Veranstaltung entdeckt und von den Nymphen getötet wurde.
Dann auch vor dem Gott fliehend, wurde
sie von ihrer Mutter aufgenommen und in den dem Apollon heiligen, immer grünenden Lorbeerbaum verwandelt.
im Altertum ein durch den Reiz seiner landschaftlichen Szenerie berühmter Cypressen- und Lorbeerhain, etwa 7½
km südwestlich vom syrischen Antiochia, das nach ihm den Beinamen »bei Daphne« führte, hatte
einen herrlichen Tempel des Apollon und der Artemis, welcher 362 n. Chr. abbrannte, sowie eine feste königliche
Burg und war Lieblingsaufenthalt der Seleukiden, des Pompejus und andrer vornehmer Römer, die jedoch den Ort durch ihre Üppigkeit
in übeln Ruf brachten. Jetzt Bêt el Mâ (»Haus des Wassers«),
ohne bedeutendere Altertümer, aber noch heute durch überaus reiche
Vegetation ausgezeichnet.
L. (griech.,
bei Homer Lorbeer, Kellerhals, Seidelbast), Gattung aus der Familie der Thymeläaceen, Sträucher, seltener
Bäumchen mit sehr entwickelter, zäher, scharfer Rinde, ganzrandigen, meist in einen Stiel auslaufenden, lederigen und meist
bleibenden, selten krautigen, sommergrünen Blättern, terminalen, selten seitenständigen Blüten in Büscheln, Köpfen, selten
in Rispen oder Trauben und Beeren mit fleischiger oder lederartiger Schale. 36 Arten im gemäßigten Europa
und Asien. Daphne Cneorum L. (Steinröschen), in Süd- und Mitteleuropa, ein schöner Zierstrauch mit langen, niederliegenden Zweigen,
bleibenden, länglich-spatelförmigen Blättern und sechs- bis zehnblütigen, wohlriechenden, roten Blütenköpfen; Blätter
und Früchte wirken brechenerregend und purgierend. Daphne GnidiumL., in den Mittelmeerländern, hat linien-lanzettförmige,
lang- und feingespitzte, sommergrüne Blätter und weiße oder rötliche, wohlriechende Blüten in armblütigen,
achselständigen Trauben.
Die Rinde wird in Südeuropa wie bei uns die von Daphne Mezereum angewendet. Die getrockneten Früchte, Purgierkörner, Keller- oder
Brennwurzbeeren, wirken drastisch purgierend und brechenerregend. Daphne LaureolaL. (Zeiland, Zindelbast, Lorbeerkraut), ein kleiner
Strauch auf den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, in Kleinasien und auf den Azoren, mit bleibenden, elliptisch-spatelförmigen
Blättern und hängenden, achselständigen Trauben mit 4-5 grünlichgelben Blüten, muß bei uns im Winter gedeckt werden.
Die Rinde findet dieselbe Anwendung wie die der folgenden Art. Daphne MezereumL. (gemeiner Seidelbast, Kellerhals, wilder Pfefferstrauch,
s. Tafel »Giftpflanzen II«),
in Wäldern von fast ganz Europa, im Orient und in Sibirien, bis 1,25 m hoher,
wenig ästiger Strauch, vor dem Ausbruch der Blätter blühend, hat lanzettförmige, glatte, abfallende Blätter, an den Seiten
der Zweige zu zwei und drei ansitzende, rote, wohlriechende Blüten und rote Beeren. Alle Teile, mit Ausnahme der Blüten, riechen
gerieben unangenehm, ziehen auf der Haut Blasen und wirken innerlich sehr scharf giftig. Offizinell war
früher die Rinde (Seidelbast-, Kellerhals-, deutsche Pfefferrinde, Zeiland, Cortex Mezerei), welche im Winter vom Stamm und von
den stärkern Ästen (auch von der Wurzel) gesammelt wird.
Sie ist außen graubraun, innen schwach gelblichgrün, riecht frisch unangenehm, getrocknet gar nicht,
schmeckt aber scharf, anhaltend brennend und bewirkt Rötung der
Haut und selbst Blasen. Der wirksame Bestandteil ist ein Harz,
aber nicht näher bekannt. Außerdem enthält sie Daphnin, ein indifferentes bitteres Glykosid. Innerlich wirkt die Rinde giftig.
Man benutzte sie früher bei Syphilis, Gicht, Rheumatismus, als Kaumittel bei Lähmung der Zunge, zu Pflastern
und Salben. Die sehr scharfen Früchte, Baccae Coccognidii, Piper germanicum (Kellerhalsbeeren, Damersamen, Stech- oder Rachbeeren),
waren früher gleichfalls offizinell; auch bereitete man daraus Farbstoff und benutzt sie noch jetzt in Sibirien zum Schminken.
Daphne odora Thunb., aus Japan, mit glänzenden, zugespitzt-eiförmigen Blättern und weißen oder roten, sehr
wohlriechenden Blüten, wird in Gewächshäusern kultiviert.
VonDaphne cannabina Lour., im Himalaja, wird der Bast zur Papierfabrikation
verwendet.
(griech., »Lorbeeresser«),
bei den alten Griechen Beiname der Wahrsager, angeblich, weil das Kauen der Lorbeerblätter die Gabe der Weissagung erhöhen
sollte.
ein dem Apollon zu Ehren in Delphi, Tempe und in Böotien begangenes Fest zur Erinnerung
an seine Sühne von dem Morde des Python. In Theben wurde dasselbe dem Apollon Ismenios alle neun Jahre gefeiert. Vor dem Festzug
trug ein schöner Knabe (Daphnephoros) einen mit 365 Lorbeer- und Blumenkränzen umwundenen Olivenstab (Kopo) mit einer Kugel
auf der Spitze, an welcher kleinere Kugeln herabhingen, während in der Mitte des Stabes eine mittelgroße
Kugel ruhte, angeblich als Symbol für Sonne, Mond, Planeten.
in der griech. Mythologie Sohn des Hermes, des Herdengottes, und einer sizilischen Nymphe, war Schüler des Pan in
der Musik, während er seine Herden am Fuß des Ätna weidete, und angeblicher Erfinder der bukolischen Poesie,
Liebling der Götter und Menschen, Geliebter der Najade Echenais oder Nomia oder Nais oder Lyke, ward infolge seiner Treulosigkeit
gegen dieselbe des Augenlichts beraubt, aber von Hermes in den Himmel entrückt, nach Ovid in einen Stein verwandelt;
nach Theokrit
starb er vor Liebesgram.
(lat., »Speiseaufträger«),
am Hof der spätern römischen Kaiser der mit der Aufsicht über die Speisen betraute Hofbeamte;
im Mittelalter s. v. w. Truchseß.
Lorenzo, ital. Operndichter, geb. 10. März 1749 zu
Ceneda im Venezianischen, kam in das geistliche Seminar zu Treviso und erhielt bereits 1771 eine Professur
an dieser Anstalt, wurde indessen seiner freiern philosophischen Ansichten wegen seines Amtes nach kurzer Zeit wieder enthoben
und bald auch aus dem Gebiet der Republik Venedig verwiesen. Er begab sich über Görz nach Dresden, wo er an dem
Grafen Marcolini einen Gönner fand und auch litterarisch thätig war.
Allein infolge eines Liebesverhältnisses mußte er auch Dresden wieder verlassen und wandte sich nun nach Wien, wo er die
Stelle eines Theaterdichters an der kaiserlichen Hofbühne erhielt. Nachdem er einige Operntexte geschrieben, trat er 1785 mit
Mozart in Verbindung und schrieb »Figaro« und »Don Juan« für denselben. Gleichzeitig dichtete er für Salieri
den »Axur« und den »Baum der Diana«. Von Kaiser Leopold II. entlassen, ging er nach Triest, folgte von da einem Ruf an die
mehr
Italienische Oper in London und wandte sich später nach New York, wo er anfangs in der italienischen Sprache unterrichtete und
sich sodann, in allen Unternehmungen unglücklich, in verschiedenen Berufsarten versuchte. Zuletzt gründete er eine Italienische
Oper, die er bis zu seinem Tod leitete. Er starb 17. Aug. 1838 in New York. Sein wechselvolles Leben hat er selbst
in seinen »Memorie« (New York 1823-27, 4 Bde.; deutsch, Gotha 1861) geschildert.