Main
Dannenberg - Dantan
Seite 4.529.
Überblick der Artikel
11 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Dannenberg # Hermann, Numismatiker, geb. 1824 zu Berlin, wo er als Landgerichtsrat lebt. Er bearbeitete hauptsäc / 72
Dannenberger Johann Friedrich, Industrieller, geb. 25. Nov. 1786 zu Berlin, erlernte seit 1797 die Kattundruckere / 129
Danner Luise Christine, Gräfin von, geb. 21. April 1815 zu Kopenhagen von bürgerlichen Eltern, Namens / 130
Danno (ital.), Schade, Verlust. / 4
Dannreuther Edward, Klavierspieler, geb. 4. Nov. 1844 zu Straßburg von englischen Eltern, erhielt, nachdem / 134
Dannsensteine (Danzelsteine), s. Gräber. / 4
Danrémont (spr. dang-remóng), Charles Marie Denis, Graf de, franz. General, geb. 8. Febr. 1783 zu Chaumont / 188
Danse macabre (spr. dangs makabr), s. Totentanz. / 7
Danseuse (franz., spr. dangssöhs'), Balletttänzerin, in der Theatersprache speziell Solotänzerin. / 10
Dansville (spr. dännswill), Ortschaft im nordamerikan. Staat New York, Grafschaft Livingston, im Geneseethal, / 25
Dantan (spr. dangtang), 1) Jean Pierre, franz. Bildhauer, geb. 26. Dez. 1800 zu Paris, Schüler Bosios, / 311
Fortsetzung:
Dannenberg , # (Danneberg), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Lüneburg, an der schiffbaren Jeetzel, 2
mehr
verkaufte. Doch wurde sie erst 1376 dem Herzogtum
Lüneburg völlig einverleibt. Bereits im 13. Jahrh. ist die Stadt Dannenberg nachzuweisen.
Bei der Länderteilung unter den
Söhnen
Ernsts des
Bekenners kamen Stadt und
Amt Dannenberg 1569 an
Herzog
Heinrich von
Braunschweig
[* 2 ] als
besonderes
Fürstentum ; sein Sohn
Julius
Ernst aber erbte
Braunschweig , und Dannenberg fiel 1671 an die
Linie
Celle .
[* 3 ]
Hermann ,
Numismatiker , geb. 1824 zu
Berlin ,
[* 4 ] wo er als Landgerichtsrat lebt. Er bearbeitete hauptsächlich
die
Münzen
[* 5 ] des deutschen
Mittelalters in zahlreichen, zum Teil umfangreichen
Aufsätzen in Fachzeitschriften (z. B. in der
»Wiener numismatischen
Zeitschrift « und
in v .
Sallets
»Zeitschrift für
Numismatik « ).
Sein Hauptwerk ist das
mit Unterstützung der preußischen
Akademie der
Wissenschaften herausgegebene, für die
Münzkunde
Deutschlands
[* 6 ] epochemachende
Werk »Die deutschen
Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit« (Berl. 1876, mit 61 Tafeln).
Johann
Friedrich , Industrieller, geb. 25. Nov. 1786 zu
Berlin , erlernte seit 1797 die
Kattundruckerei , entdeckte 1807 durch
Zufall den Dampffarbendruck und verwertete sein
Studium von
Hermbstädts Farbenchemie als Kolorist; 1810 hörte
er bei
Hermbstädt ein
Kollegium und etablierte sich 1812 in
Berlin als Zeugdrucker. Durch geschickte Benutzung neuer
Methoden
erwarb er sich bald bedeutenden
Ruf , so daß er seine
Fabrik schnell erweitern konnte. Im J. 1814 erhielt er ein
Patent auf
Türkischrot mit
Weiß und
Applikationsfarben , 1816 auf den heute fast allein üblichen
Walzendruck (Rouleausdruck
von kupfernen
Walzen ); seit 1819 betrieb er seine
Fabrik mit Dampfkraft. 1838 verkaufte er dieselbe, 1839 trat er in die
Direktion
der
Berlin-Anhalter
Eisenbahn , und 1849 ward er Mitglied des
Herrenhauses und der Hauptverwaltung der
Darlehnskassen .
Er starb 25. Febr. 1873 in
Berlin .
Kopenhagen
* 7
Kopenhagen .
Luise
Christine , Gräfin von, geb. 21. April 1815 zu
Kopenhagen
[* 7 ] von bürgerlichen Eltern,
Namens Rasmussen, erhielt
eine sorgfältige
Erziehung , wurde zur
Gouvernante gebildet und bekleidete diese
Stelle in mehreren
Familien .
Später trat sie
in das
Ballett des
Theaters zu
Kopenhagen . Sie gewann die
Neigung des ehemaligen
Buchdruckers , spätern
Kammerherrn
und königlichen Privatsekretärs Berling und eröffnete mit dessen
Beihilfe zu
Kopenhagen einen Putzladen. Hier knüpfte der
Kronprinz von
Dänemark ,
[* 8 ] nachmaliger König
Friedrich VII., ein Liebesverhältnis mit ihr an, das 7. Aug. 1850 zum
Abschluß einer
morganatischen
Ehe führte. Sie ward zur Gräfin von Danner erhoben und übte in den damaligen Parteikämpfen
einen nicht unbedeutenden Einfluß aus. Nach
Friedrichs VII.
Tod (1863) zog sie sich mit einem großen
Vermögen nach
Cannes
in
Frankreich zurück. Sie starb 6. März 1874 in
Genua .
[* 9 ]
(ital.),
Schade , Verlust.
Straßburg
* 10
Straßburg .
Edward , Klavierspieler, geb. 4. Nov. 1844 zu
Straßburg
[* 10 ] von englischen Eltern, erhielt,
nachdem seine
Familie nach
Amerika
[* 11 ] übergesiedelt, den ersten Musikunterricht in
Cincinnati , seine weitere
Ausbildung jedoch
am
Leipziger
Konservatorium durch
Moscheles
(Klavier ) und
Richter
(Komposition ) und ließ sich nach beendigten
Studien 1863 in
London
[* 12 ] nieder, wo er als
Lehrer und
Virtuose bald eine hervorragende
Stellung errang. Auf die Geschmacksbildung
seiner Landsleute hat er namentlich dadurch fördernd gewirkt, daß er die Werke zeitgenössischer
Meister , vor allen
Richard
Wagners , dem Verständnis weiterer
Kreise
[* 13 ] vermittelte. In diesem
Sinn begründete er 1872 den
Londoner
Wagner-Verein
und leitete
die von demselben veranstalteten
Konzerte . Die gleiche Kunstrichtung verfolgt er auch als Schriftsteller
in dem 1873 von ihm veröffentlichten Werk
»Richard
Wagner , his tendencies and theories« , dem später noch die englischen Übersetzungen
von
Wagners Abhandlungen: »Zukunftsmusik« und
»Beethoven « folgten.
(Danzelsteine ), s.
Gräber . ^[= Die Bestattungsarten waren schon in der Vorzeit je nach den verschiedenen Zeitperioden und Völkersc ...]
Spanien und Portugal
* 14
Spanien .
(spr. dang-remóng),
Charles
Marie
Denis ,
Graf de, franz.
General , geb. 8. Febr. 1783 zu
Chaumont
(Obermarne ), trat 1803 in
die
Militärschule zu
Fontainebleau , ward 1807
Adjutant
Marmonts , stand 1809 bei dem
Heer in
Dalmatien , 1811 und 1812 in
Spanien
[* 14 ] und
Portugal , machte die Hauptschlachten und
Feldzüge 1813 und 1814 mit und ward noch von
Napoleon I. zum Obersten befördert.
Nach der
Restauration erhielt er das
Kommando der
Legion des
Departements
Côte d'Or , ward 1821
Maréchal de
Camp und führte 1823 eine Abteilung des 5.
Korps der
Armee nach
Spanien . 1830 kommandierte er bei der Expedition nach
Algier
die 1.
Brigade der 2. Infanteriedivision.
Nach der
Julirevolution erklärte er sich für die neue Dynastie, ward zum
Generalleutnant befördert und
erhielt 1832 das
Kommando der 8. Militärdivision in
Marseille .
[* 15 ] 1833 ward er Generalinspektor der
Infanterie und 1835 Pair. 1837 nach
dem unglücklichen
Ausgang der ersten Expedition gegen
Konstantine zum
Generalgouverneur von
Algerien
[* 16 ] ernannt, wußte er die
eingeborne
Bevölkerung
[* 17 ] durch
Energie und versöhnende Maßregeln im
Zaum zu halten und unternahm wohlgerüstet
eine zweite Expedition gegen
Konstantine , fiel aber bei der Rekognoszierung am
Tag vor dem glücklichen
Sturm 12. Okt. 1837.
macabre (spr. dangs makabr), s.
Totentanz . ^[= seit dem 14. Jahrh. in Aufnahme gekommene bildliche Darstellungen, welche in einer Reihe von ...]
(franz., spr. dangssöhs'), Balletttänzerin,
in der Theatersprache speziell Solotänzerin.
(spr. dännswill), Ortschaft im nordamerikan.
Staat
New York ,
Grafschaft
Livingston , im Geneseethal, 50 km südlich von
Rochester , mit einer Kaltwasserheilanstalt
und (1880) 3625 Einw.
Titel
Elemente zu
Dantan:
1) Jean Pierre, franz. Bildhauer
2) Edouard, franz. Maler
Paris
* 18
Paris .
(spr. dangtang), 1)
Jean
Pierre , franz. Bildhauer, geb. 26. Dez. 1800 zu
Paris ,
[* 18 ]
Schüler
Bosios , bildete sich auf der
Akademie in
Paris und dann zu
Rom ,
[* 19 ] wo er sich dem
Porträt zuwendete.
Schon in
Italien
[* 20 ] schuf er Karikaturstatuetten,
in denen er das physisch Lächerliche in
Physiognomie oder Gestalt hervorhob, ohne jedoch dadurch die physiognomische
Ähnlichkeit
[* 21 ] zu verwischen, und durch welche er sich, besonders nach seiner Rückkehr nach
Frankreich (1830), einen bedeutenden
Ruf erwarb.
Unter denselben befinden sich die
Talleyrands ,
Wellingtons ,
Broughams , d'Orsays,
O'Connells des
Herzogs von
Cumberland , König
Wilhelms IV.,
Rossinis ,
Victor
Hugos , Souliers und
Liszts . Auch die ideale und ernste
Skulptur kultivierte er.
Fast von allen
Notabilitäten
Frankreichs fertigte er kleine Porträtgipsbüsten und große
Büsten . Er starb 6. Sept. 1869 in
Baden-Baden .
[* 22 ]
Dante Alighieri (sein
* 24
Seite 4.530.
2) Edouard, franz.
Maler , geb. 26. Aug. 1848 zu
Paris , Sohn des vorigen, trat in das
Atelier von
Pils ein und
zeigte frühzeitig eine so hervorragende Begabung, daß er 1867 den Auftrag erhielt, in dem
Giebelfeld einer
Kapelle in
Marnes
ein großes Gemälde der heiligen
Dreieinigkeit in Wachsfarben auszuführen. 1869 stellte er sein erstes
Bild , eine
Episode
aus dem
Untergang von
Pompeji ,
[* 23 ] im
Salon aus. Nach dem
Krieg malte er teils
Szenen aus der antiken
Mythologie
und Geschichte, teils, inspiriert durch die
Traditionen seiner
Familie ,
Darstellungen
¶
mehr
von Bildhauerateliers, welche sich durch Zartheit des Tons , durch naturwahre Charakteristik des Stofflichen und durch feine
Lichtführung auszeichnen. 1872 erschien im Salon das Porträt seines Vaters , der an einer Marmorbüste arbeitet, 1874 Herkules
zu den Füßen der Omphale und ein Mönch als Holzbildhauer (Museum von Nantes ),
[* 25 ] 1875 das Diskosspiel (Museum
von Rouen ),
[* 26 ] 1876 die Nymphe Salmacis, 1880 ein Atelierwinkel, in welchem wiederum sein Vater , an einem Relief arbeitend, dargestellt
ist (im Luxembourg-Museum zu Paris ), und 1881 das Frühstück des Modells im Maleratelier. 1883 erhielt er für das Innere eines
Bauernhauses in Villerville auf der internationalen Ausstellung in München
[* 27 ] eine zweite Medaille .