wird, den
Interessen des
Hofes und
Klerus. Bekannt ist noch seine
»Histoire de la milice française« (Par. 1721, 2 Bde.;
im
Auszug von Allatz, das. 1773, 1780, 2 Bde.).
4)
HermannAlbert, geograph. Schriftsteller, geb. zu
Köthen,
[* 2] studierte 1830-34 in
Halle
[* 3]
Theologie, wirkte dann lange
Jahre als
Professor am
Pädagogium daselbst und starb in
Leipzig,
[* 4] wohin er sich, nachdem er 1870 sein
Lehramt niedergelegt, zurückgezogen hatte.
Daniels großes und bleibendes
Verdienst ist es, der
Geographie, die er im
SinnRitters
behandelte, durch geschmackvolle Darstellungsweise in seinen verschiedenen Lehrbüchern die
Schulen und die
Teilnahme der
gebildeten
Welt gewonnen zu haben.
Schon 1844 veröffentlichte er ein »Lehrbuch der
Geographie für höhere Unterrichtsanstalten«
(64. Aufl. 1885),
gesellte diesem einen »Leitfaden« für niedere Anstalten bei (151. Aufl.
1885) und legte die
Summe seiner Kenntnisse in dem »Handbuch der
Geographie« (Leipz. 1859-63, 3
Tle.; 5. Aufl. 1880-83, 4 Bde.)
nieder, von dem ein
Auszug 1883 in vierter
Auflage (daneben illustrierte
Ausgabe in 2 Bdn.) erschien.
Alle
diese Werke sind in mehrere
Sprachen, sogar ins
Spanische
[* 5] und
Neugriechische, übersetzt worden. Auf theologischem Gebiet hat
er sich als Hymnolog durch die Werke:
»Thesaurus hymnologicus«
(Halle 1841-56, 5 Bde.) und
»Codex liturgicus«
(das. 1847-55, 4 Bde.) verdient gemacht.
(spr. dännjěll),1)Thomas, engl.
Maler und Radierer, geb. 1749 zu
Kingston at
Thames, lernte von 1773 an in der
LondonerAkademie und stellte von 1774 bis 1784
Blumen undLandschaften aus. In letzterm Jahr ging er mit
seinem
NeffenWilliam nach
Indien. 1799 wurde er Mitglied der
Akademie. Er starb in
London.
[* 6] Seit seiner Rückkehr malte
er meist indische
Landschaften, Tigerjagden u. dgl. Er veröffentlichte:
»Antiquities and views in
India« (143 illuminierte
Kupfer
[* 7] und ein Oktavband
Text, Lond. 1799-1808);
»A picturesque
voyage to
India, by the way of
China«
[* 8] (50 illuminierte
Kupfer, das. 1810).
2)
William, engl.
Maler und Radierer,
Neffe des vorigen, geb. 1769, begleitete seinen Oheim nach
Indien, wurde 1822 Mitglied
der königlichen
Akademie und starb in
NewCamdenTown. Er hat eine
MengeZeichnungen und
Stiche
für Werke geliefert; so war er Mitarbeiter an den bei dem vorigen genannten.
Ferner gab er heraus: »A series of views of
London etc.« (12 kolorierte
Blätter, Lond. 1812);
»Interesting selections of animated nature« (60Bl., das. 1809; 2. Ausg.
mit 120Bl. 1820);
»A voyage round
Great Britain - in the summer 1813« (das. 1814-20, 4 Bde.);
Nach seinem
Tod erschien: »Eastern legendary tales and
oriental romances etc.«,
Stahlstiche nach Daniells
Zeichnungen (Lond., 2 Bde.). Ein
Gemälde von ihm, A view of the long walk,
Windsor, befindet sich in der königlichen Sammlung.
»A picturesque illustration of the
scenery etc. of
Ceylon« (12
Kupfer, das. 1808);
»Sketches representing the native tribes etc. of Southern Africa, from drawings
by the
late S. Daniell, engraved by
Will. Daniell« (48
Lithographien, das. 1820).
Zugleich hatte er seit 1844 an der
Universität über deutsche
Rechtsgeschichte und den
Code Napoleon Vorlesungen
gehalten. 1848 Mitglied der zu Vereinbarung der preußischen
Verfassung berufenen
Nationalversammlung und der von ihr niedergesetzten
Verfassungskommission, vertrat er entschieden die
Prärogativen der
Krone, sprach gegen das Steuerverweigerungsrecht und gegen
die Aufhebung des
Jagdrechts auf fremdem
Grund und
Boden. 1849 in die Erste
Kammer gewählt und 1854 vom König
zum lebenslänglichen Mitglied des
Herrenhauses berufen und zum
Kronsyndikus ernannt, bewies er sich hier als einer der Vorkämpfer
des »christlichen
Staats« und als entschiedener Gegner jeder liberalen Neuerung, wie er auch als
Referent für die rheinische
Gesetzgebung ebenfalls konservativen
Grundsätzen die ausgedehnteste Geltung zu verschaffen suchte. Er starb in
Berlin.
Seine zahlreichen
Schriften sind teils privatrechtlichen, teils prozessualischen, teils rechtsgeschichtlichen
Inhalts. Hervorzuheben
sind: »Grundsätze des rheinischen und französischen
Strafverfahrens« (Berl. 1849);
»Lehrbuch des gemeinen preußischen
Privatrechts«
(das. 1851-52, 4 Bde.; zweite Bearbeitung,
das. 1862);
»Rechtsdenkmäler des deutschen
Mittelalters« (mit v.
Gruben und
Kühns, das. 1857-63, 2 Abtlgn. in 3 Bdn.);
Grigorij
Petrowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 14. (26.) April 1829 auf
dem
Gute Danilowka im
Kreis
[* 19]
Isjum des
GouvernementsCharkow, wurde in der »adligen
Pension« zu
Moskau
[* 20] erzogen,
studierte darauf in
Petersburg
[* 21]
Jura und erhielt 1850 eine
Anstellung im
Ministerium der Volksaufklärung, in dessen Auftrag er
Reisen in die
Krim
[* 22] und nach
Finnland unternahm und in den Klosterarchiven der
GouvernementsCharkow,
Kursk und
Poltawa arbeitete.
Nachdem er 1857 seinen
Abschied genommen, zog er sich auf seine Besitzung im
GouvernementCharkow zurück,
wo er zwölf Jahre blieb; seit 1869 lebt er wieder in St.
Petersburg und zwar als Mitredakteur des offiziellen »Regierungsanzeigers«.
Die ersten schriftstellerischen
Versuche von Danilewskij datieren aus dem Jahr 1847; einen
Ruf aber erwarb er sich erst später durch
seine
Erzählungen, welche durch ein gewisses ethnographisches
Element¶
mehr
charakterisiert sind, und seine historischen Romane. Wir nennen von seinen Werken: »Die Freiheit. Zwei Romane aus dem Leben der
Flüchtlinge« (1864);
die Romane: »Die neunte Welle« (1874) und
»Mirowitsch« (1879) und die kleinern Erzählungen: »Großmütterchens Paradies« (1874),
»Das Dorf Sorokopanowka«, »Potemkin
an der Donau« (1878) u. a. Mehreres von Danilewskij ist
auch in deutscher Sprache
[* 24] (in Reclams »Universalbibliothek«) erschienen, z. B.
»Die Nonnenklöster in Rußland« (Übersetzung von »Die
neunte Welle«),