abgesetzt, und da die
Regierung sich hartnäckig weigerte, das
Landsthing aufzulösen, die
Neuwahlen von 1884 aber die radikale
Mehrheit im
Folkething noch verstärkten, so beschloß das letztere, alle
Anträge der
Regierung von vornherein zu beanstanden
und von der Beratung so lange abzusetzen, bis das
MinisteriumEstrup zurückgetreten sei. Dieses wich jedoch
nicht, sondern griff wiederum zu dem Auskunftsmittel eines vorläufigen
Finanzgesetzes. Die
Linke mußte sich mit
einem
Protest begnügen.
[Litteratur.]
Die
Quellen der Geschichte
Dänemarks sind gesammelt in:
»Scriptores rerum danicarum«, herausgegeben von
Langebek,
Suhm etc. (Kopenh. 1772-1878, 9 Bde.);
»Monumenta historiae danicae. Historiske Kildeskrifter og Bearbeidelser af dansk Historie«,
herausgegeben von
Rördam (1871-84);
»Regesta diplomatica historiae danicae« (1847-85);
Reedtz,Répertoire historique et chronologique
des traités conclus par la couronne de Danemark jusqu'à 1800 (1826);
»Danske tractater«, 1751-1879 (1874-85, 4 Bde.).
Daran schließen sich als Bearbeitungen der ältesten Zeit an: »Den danske Riimkrönike« (hrsg. von
Molbech, 1825);
»Saxonis Grammatici historia danica« (hrsg.
von
Müller und Velschow, 1839-58, 3 Bde.);
1)
Giovanni, ital. Dichter, geb. zu St.-Rémy im
Piemontesischen, erhielt seine
Erziehung zu
Genua
[* 8] und wurde dann
Lehrer am Collegio Nazionale daselbst, wo er gegenwärtig die
Stelle eines Provinzialinspektors des öffentlichen
Unterrichts bekleidet. Außer
Schriften, welche sich auf Unterrichtsangelegenheiten
beziehen, veröffentlichte er eine
Reihe sehr beachtenswerter
Dramen,
Romane und lyrischer Gedichte. Hierher gehören: die
Tragödie
»Suleika« (1856),
der das mit großem Beifall aufgenommene
Drama
»Elisa di Montalpino« folgte;
der durch
edle Einfachheit der
Darstellung ausgezeichnete
Roman »Il castello di Bardespina« (1871);
die lyrische Sammlung
»Versi« (1871) und die epische
Dichtung »Gotama« (1876),
worin die Geschichte eines indischen
Anachoreten
erzählt wird.
Von den weitern Werken des Dichters nennen wir: »Considerazioni sui bello« (1877);
den
Roman »Le
[* 9] memorie d'un galantuomo« (1880);
»Rafaëllo Sanzio Temosforo« (1880) und
»Poesie« (1885).
2) Felice, ital. Schriftsteller, geb. 1825 zu
Asti, machte seine
Studien in
Turin
[* 10] und ist gegenwärtig
Direktor des
Lyceums zu
Cuneo. Von seinen
Schriften sind zu nennen: »Vite scelte di Piemontesi illustri«
(Turin 1858, 2 Bde.);
»La
monarchia Italiana sotto lo scettro della casa di Savoia« (1861);
(dän. Dannevirke,LimesNormannicus, Danorum
Vallum), der alte berühmte
Grenzwall der
Dänen gegen die
Deutschen
in
Schleswig,
[* 11] auf dem nördlichen
Ufer der
Eider, von der
Küste der
Ostsee bis zu der der
Nordsee oder von dem Dorf Hollingstedt
bis südlich von der Stadt
Schleswig, wo die jütländischeHalbinsel die geringste
Breite
[* 12] hat, in einer
Länge von 15 km und einer
Höhe von 8-13 m sich erstreckend, ward 808 von dem Dänenkönig
Gottfried (Göttrik) errichtet,
um die Grenzmark seines
Landes von dem alten Vaterland der unter fränkische Botmäßigkeit geratenen Ostsachsen abzusondern.
Gottfried ließ in dem errichteten
Wall ein einziges
Thor (Wieglesdor, »Weglaßthor«, oder Heggedor, »Heckenthor
oder Hegthor«) anbringen, durch welches allein die
Verbindung mit den Grenznachbarn stattfinden sollte. Die Bewachung des
Walles ward einem besondern Grenzwächter (custos normannici limitis) anvertraut. 974 ward das Danewerk von
KaiserOtto II. erstürmt.
Die durch die Abtretung
Schleswigs 1027 an die
Dänen zurückgekommenen Überreste des Danewerks wurden
im 12. Jahrh. von
Waldemar d. Gr. erneuert und durch eine steinerne
Mauer verstärkt.
Zum letztenmal vergrößert wurde der
Wall im 14. Jahrh. durch die
KöniginMargarete; von nun an ließen ihn die
Herzöge als
bedeutungslos verfallen. Erst im schleswig-holsteinischen
Krieg von 1848 bis 1849 erhielt das Danewerk wieder
eine historische Bedeutung durch die
Schlacht bei
Schleswig doch befand sich dasselbe in einem so ungenügenden
Zustand, daß die
Befestigung dem ersten
Anlauf
[* 13] der
Preußen
[* 14] erlag. Auch im deutsch-dänischen
Krieg 1864 stützte sich die dänische
Armee unter
Meza auf das Danewerk, das nach 1850 mit großem Kostenaufwand und auf
Grund eines wohldurchdachten
Plans zu einer sehr starken
Position ausgebaut worden war. Nachdem jedoch die
Deutschen über die
Schlei gegangen waren, räumten
die
Dänen5. Febr. den
Wall ohne Schwertstreich. Für die
Sieger hatten die
Befestigungen des Danewerks keinen Wert und wurden deshalb
abgetragen.
Vgl. Lorenzen, Dannevirke og Omegn (2. Aufl., Kopenh. 1864);
Kaufmann, Der
Rückzug von Danewirk
und dessen geheime Geschichte
(a. d. Dän., Berl. 1865).
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