Die Einrichtung des forstlichen Versuchswesens in
Preußen
[* 7] und der für dasselbe geschaffenen wissenschaftlichen Zentralstelle
zu
Eberswalde (unter der Bezeichnung »Hauptstation des forstlichen
Versuchswesens«) ist von Danckelmann angeregt und durchgeführt worden. Danckelmann gibt seit 1869 die
»Zeitschrift für
Forst- und Jagdwesen, zugleich
Organ für forstliches Versuchswesen« (Berl.) und das »Jahrbuch der
preußischen
Forst- und Jagdgesetzgebung und
Verwaltung« heraus.
(spr. dangkuhr), eigentlich FlorentCarton, franz.
Schauspieler und Bühnendichter, geb. zu
Fontainebleau,
ward
Advokat, trat, nachdem er eine Schauspielerin geheiratet, 1685 selbst als
Schauspieler auf und machte sich als solcher
wie durch seine Theaterstücke allgemein beliebt. 1718 zog er sich auf sein
Gut in der
ProvinzBerry zurück
und starb hier Die besten seiner
Lustspiele oder
Possen, die amüsante Tagesgeschichten behandeln und sich durch
lebendigen
Dialog und nicht eben feine, aber meist glückliche Einfälle auszeichnen, sind: »Le
[* 9] chevalier
à la mode« (1687),
»Les vendanges de
Suresnes«,
»Mari retrouvé«,
»Bourgeoises de qualité«, »Les trois cousines«, »Le
galant jardinier«. Seine Werke erschienen am vollständigsten
Paris
[* 10] 1760, 12 Bde.; in Auswahl 1810, 5 Bde.,
und 1822, 3 Bde. Dancourt hat mit großer Geschicklichkeit
und Naturtreue den
Charakter des
Dorfs und seiner Bewohner darzustellen gewußt;
Voltaire räumt ihm nach
Molière den ersten
Rang in der
Posse ein. - Seine
FrauThérèse Lenoir de la Thorillière und ihre beiden Töchter waren namhafte
Schauspielerinnen.
Vgl.
Ch.
Barthélemy, La comédie de Dancourt (Par. 1882).
kleiner
Ort südöstlich von
Melbourne
[* 11] in
Australien,
[* 12] berühmt durch den nahen Staatsforst mit seinen Riesenbäumen,
den höchsten der
Welt, und der Ferntree-Gully, einer durch prachtvolle Farnbäume ausgezeichneten Schlucht.
(franz., spr. dangdäng), der
Held einer Molièreschen
Komödie, ein reicher
Bauer, der infolge einer
Heirat mit
einer Adligen in allerlei Fatalitäten gerät.
Sein wiederholter Ausruf: »Vous l'avez voulu (meist verändert in: Tu l'as voulu),
GeorgeDandin!« ist sprichwörtlich geworden für selbstverschuldete Widerwärtigkeiten.
eine der zwölf ersten venezianischen
Familien, berühmt durch viele aus ihrer Mitte hervorgegangene Staatsmänner,
Gelehrte,
Feldherren und vier
Dogen. Bemerkenswert sind besonders:
welche sich durch Unbefangenheit und Genauigkeit auszeichnet;
auch
Dandolos Briefwechsel mit
Petrarca hat sich erhalten.
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Vgl. Simonsfeld, Andrea Dandolo und seine Geschichtswerke (Münch. 1876).
4) Girolamo, Sohn des Silvestro Dandolo, des letzten Admirals der RepublikVenedig, geb. nahm 1848 an der ErhebungVenedigs
teil, ward Direktor des großen Staatsarchivs dei Frari und starb als letzter seines Stammes. Er schrieb:
»La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant' anni«
(Vened. 1855).
1) Vincenzo, Graf, Chemiker und Agronom, geb. zu Venedig, studierte in PaduaChemie und Pharmazie,
errichtete in Venedig ein Lehrinstitut, nahm lebhaften Anteil an den politischen Ereignissen seiner Zeit, war später Mitglied
des GroßenRats der Cisalpinischen Republik, dann fünf Jahre Gouverneur von Dalmatien, lebte hierauf, wegen seiner Verdienste
um letzteres Land von Napoleon I. in den Grafenstand erhoben, auf seinen Gütern bei Varese und starb daselbst Dandolo machte
sich um Verbesserung der Straßen, des Acker- und Weinbaues in der Lombardei sowie namentlich der Seidenzucht
verdient. Er schrieb: »Fondamenti della fisico-chimica applicati alla formazione de' corpi e de' fenomeni della natura« (Vened.
1796),
»Il buon governo de' bachi de
seta« (das. 1816, 2 Bde.);
»Storia de' bachi da seta« (das. 1818-19, 3 Bde.).
Seine Memoiren gab Compagnoni heraus (Mail. 1820).
2) Tullio, Graf, ital. Schriftsteller, Sohn des vorigen, geboren im September 1801 zu Varese im Lombardischen,
studierte in Zara, Varese und Pavia und suchte dann seine Bildung durch Reisen zu erweitern, deren Eindrücke er in zahlreichen
Schriften niederlegte. Hierher gehören: »Viaggio per la Svizzera occidentale« (Mail. 1829-35, 11 Bde.);
»Schizzi di costumi«
(1836);
»Reminiscenze e fantasie« (1841, 2 Bde.)
u. a. Später wendete er sich geschichtlichen Studien zu, während er gleichzeitig einen streng kirchlichen Charakter in seinen
Schriften immer entschiedener ausprägte.
Wir erwähnen davon: »Studii sul secolo di Pericle« (1835);
»Studii sul secolo d'Augusto«
(1837);
»Roma
[* 24] e l'imperio sino a Marco Aurelio« (1844),
wovon das 6. Buch unter dem Titel: »Cristianesimo
nascente« (1854) besonders erschien;
»SanFrancesco d'Assisi e due suoi discepoli« (1847);