Sein mutiger
Angriff auf die österreichischen
Verschanzungen bei
Jemappes(6. Nov.) trug das meiste zu dem hier erfochtenen
Sieg
bei. 1793 mit ungefähr 15,000 Mann zur
Deckung der Belagerung
Maastrichts an der
Roer aufgestellt, ward
er von der österreichischen Übermacht bei
Aldenhoven(1. März) geschlagen und bis nach
Lüttich
[* 5] zurückgeworfen. In der unglücklichen
Schlacht bei
Neerwinden(18. März) befehligte er das
Zentrum. Nach
Dumouriez'
Abfall von der
Sache des
Konvents erhielt er als zuverlässiger
Republikaner den Oberbefehl über das bis auf 30,000 Mann zusammengeschmolzene und entmutigte
Heer. Gedrängt
von den Konventskommissaren, mußte er trotz aller Gegenvorstellungen die
Offensive wieder ergreifen. Er kämpfte bei
Quiévrain erfolglos
gegen die Verbündeten, verlor durch eine Kanonenkugel ein
Bein und starb zwei
Tage darauf.
Ein entschiedener Anhänger der neuen Musikrichtung
(Berlioz,
Wagner,
Liszt), hat er für dieselbe sowohl als
Dirigent wie als
Schriftsteller (in der
»NeuenZeitschrift für
Musik«) gewirkt. Im J. 1872 siedelte er nachNew York über,
wo er in der
Folge als
Dirigent des Singvereins
Arion und der von ihm neugegründeten
Vereine Oratorio Society (1873) und
New York
Symphony Society (1878) sowie als Schriftsteller, Violinspieler und Gesanglehrer eine angesehene
Stellung einnahm und starb. Unter seinen mannigfachen
Kompositionen sind besonders seineLieder
(12 Hefte), ein Violinkonzert und einige Chorwerke (»Brautgesang«,
»Ruth und Naemi« etc.) zu erwähnen. - Seine
GattinHelene
Damrosch, geborne v.
Heimburg, ist eine treffliche Liedersängerin.
(spr. dehna), 1)
RichardHenry, amerikan. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Cambridge in
Massachusetts, Sohn von
Francis Dana (gest. 1811), der an dem Befreiungskampf und den politischen Ereignissen
der folgenden Zeit hervorragenden
Anteil genommen, erhielt seineErziehung in
Newport auf
Rhode-Island und
studierte dann im
HarvardCollege die
Rechte. Er praktizierte eine Zeitlang als
Advokat, widmete sich aber dann ausschließlich
litterarischer Beschäftigung.
Von 1817 bis 1820 schrieb er für die
»North American
Review« eine
Reihe von
Artikeln über die englischen Dichter, gründete 1825 eine
Zeitschrift: »The idle man«, die mit dem zweiten
Jahrgang wieder einging, und arbeitete in der
Folge besonders für die
»NewYorkReview«, welche damals der Dichter
Bryant leitete.
In denJahren 1839-40 hielt er in
Boston,
[* 14]
New York und
Philadelphia
[* 15] Vorlesungen über
ShakespearesCharaktere, die außerordentlichen
Beifall fanden und zu seinen gediegensten Leistungen gehörten.
Seit 1842 lebte Dana zurückgezogen auf einem kleinen
Landgut bei
Boston, wo er im
Alter von 91
Jahren starb. Seine bedeutendsten
Dichtungen sind: »The change of home«, »The dying
raven« (1825) und »The Bucaneer« (1827),
welch letztere sich besonders durch großartige Schilderung der
Phänomene desOzeans
auszeichnet. Eine Sammlung seiner »Poems and prose writings« erschien zu
New York 1850, 2 Bde.; seine »Poetical
works« allein mit denen von
Poe, auch
London
[* 16] 1857.
Nach seiner Rückkehr studierte er bis 1840 Jurisprudenz und ließ sich noch in demselben Jahr als Advokat zu Boston nieder.
Bald darauf veröffentlichte er sein berühmtes Werk »The
seaman's friend« (New York 1841; 10. Aufl., Lond. 1869), das ihm den Ruf eines ausgezeichneten Kenners des Völker- und Seerechts
erwarb. Dana war einer der Begründer der Freibodenpartei, ein einflußreiches Mitglied der Massachusetts Constitutional Convention
von 1853 und ein hervorragender Teilnehmer an der republikanischen Bewegung von 1856. Als solcher trug
er viel zur Wahl der PräsidentenLincoln (1860) und Grant (1868) bei.