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Nagasaki zurück nach Hongkong; B. für den Verkehr mit Australien: a) von Bremerhaven über Antwerpen, Port Said, Suez, Aden, Tschagosinseln nach Adelaide, Melbourne und Sydney, wobei eine Weiterfahrt bis Brisbane freigestellt bleibt; b) eine Anschlußlinie von Sydney über die Tongainseln nach Apia (Samoa) und zurück nach Sydney; C. eine Zweiglinie von Triest über Brindisi nach Alexandria. Auf den Linien nach Ostasien und Australien sind in jeder Richtung jährlich 13, auf der Mittelmeerlinie 26 Fahrten zum Anschluß an jene Linien zu machen. Für die ostasiatische und australische Hauptlinie sind je 5, für die Zweiglinie je 1, für die Mittelmeerlinie 2 Dampfer, außerdem noch Reservedampfer zu halten. Die Fahrgeschwindigkeit muß mindestens auf der ostasiatischen Hauptlinie 12, auf der australischen Hauptlinie 11½, auf der Mittelmeerlinie 12 Knoten betragen. In die Konkurrenz der englischen und französischen Dampfer werden die deutschen Schiffe in der Weise eingefügt, daß jedesmal in den Zwischenraum von 11 Tagen, welcher jetzt monatlich zweimal zwischen den französischen und englischen Schiffen liegt, die Abgangszeit der deutschen Dampfer fällt. 3) Die Slomansche Dampfschifflinie fährt monatlich von Hamburg durch den Suezkanal nach Adelaide, Melbourne und Sydney.
c) Französische Linien. Gesellschaft Messageries maritimes, monatlich zweimal von Marseille über Neapel, Port Said, Suez, Aden, Kolombo, Singapur, Saigon nach Schanghai, mit Zweiglinien von Kolombo über Ponditscherri und Madras nach Kalkutta, von Singapur nach Batavia, von Hongkong nach Jokohama. Ferner monatlich einmal von Marseille über Port Said, Suez, Aden, Mahé, Réunion und Mauritius nach Adelaide, Melbourne, Sydney und Numea (Kaledonien), mit einer Zweiglinie von Réunion nach Tamatave, Ste.-Marie, Vohemar, Diego-Suarez, Nossi Bé, Mayotte, Majunga, Mosambik. Die Gesellschaft erhält eine Subvention von der französischen Regierung, auf der australischen Linie auch von den australischen Kolonien.
d) Österreichisch-ungarische Linien. Österreichischer Lloyd. Aus Triest über Brindisi, Suez, Dschidda, Massaua, Aden, Bombay, Kolombo, Pinang, Singapur nach Hongkong, monatlich zweimal mit monatlicher Seitenlinie von Kolombo nach Madras und Kalkutta; ferner von Konstantinopel über Port Said, Suez, Dschidda und Hodeida nach Aden alle 6 Wochen. Die Gesellschaft unterhält auf diesen und den das Mittelmeer (s. d.) befahrenden Linien 86 Dampfer und wird von der österreichisch-ungarischen Regierung mit 1,7 Mill. Gulden subventioniert.
e) Italienische Linien. Navigazione generale italiana, entstand 1882 durch Vereinigung der bis dahin rivalisierenden Gesellschaften Florio und Rubattino und ist seitdem zu großer Bedeutung gelangt. Dieselbe besitzt 93 Dampfer von 137,530 Ton. und unterhält außer zahlreichen Linien im Mittelmeer eine monatliche Linie über Genua, Livorno, Neapel, Messina, Catania, Port Said u. Suez nach Bombay, jeden zweiten Monat eine Verbindung mit Kalkutta u. vier Fahrten jährlich über Ceylon nach Singapur, wobei zwei Fahrten jährlich bis Batavia ausgedehnt werden.
f) Niederländische Linien. 1) Gesellschaft Nederland, mit 14 Dampfern von Amsterdam über Southampton, Marseille, Suez nach Sumatra und Java, unter Subvention der niederländischen Regierung, alle 10 Tage. 2) Rotterdamsche Lloyd, von Rotterdam über Marseille nach Padang, Batavia, Samarang und Surabaja, monatlich zweimal.
g) Spanische Linien. Die Linien Marques del Campo und Compañía general von Liverpool über Vigo, Coruña, Santander, Cadiz, Valencia, Cartagena, Barcelona, Suez nach Manila monatlich.
G. Amerikanische Linien.
Zwischen den Häfen der Ostküste von Nord-, Mittel- und Südamerika werden zahlreiche Dampfschiffsverbindungen durch die United States and Mexican Mail Steam-Ship Company, die West India Mail Steam-Ship Company, die American Steam-Ship Company (Atlas), die United States and Brazil Steam-Ship Company sowie durch zwei brasilische Linien, die Companhia Brazileira dos Paquetes a Vapor und die Companhia intermediaria dos Portos do Sul, unterhalten. Zu wichtigen Weltverkehrslinien sind seit Herstellung der Pacificbahn über den nordamerikanischen Kontinent endlich die Dampfschiffsverbindungen zwischen Nordamerika und Ostasien geworden. Dieselben werden unterhalten durch 1) die Pacific Mail Steam-Ship Company, die größte der amerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaften, zwischen San Francisco und Jokohama mit Fortsetzung nach Schanghai, monatlich zweimal unter Subvention der Postverwaltung der Vereinigten Staaten, und zwischen San Francisco und Sydney über Honolulu und Auckland, monatlich einmal unter Subvention von Neuseeland und Neusüdwales, und 2) die California, Oregon and Mexico Steam-Ship Company, zwischen San Francisco und Honolulu.
H. Asien.
In neuester Zeit beschafften sich China und Japan nach europäischem Vorbild ansehnliche Flotten von Dampfern, welche auch auf europäischen Werften erbaut wurden. Die China Merchants' Steam-Navigation Company besaß vor dem Krieg mit Frankreich eine sehr bedeutende Dampferflotte, welche aber beim Ausbruch der Feindseligkeiten an eine amerikanische Firma verkauft wurde. Die japanische Mitsu Bishi Company wurde 1875 zu einer Seehandelsgesellschaft erweitert; sie besitzt 11 größere Dampfer von 14,099 Ton. nebst vielen kleinern und macht bereits Fahrten nach Amerika und Europa.
Über die Fahrzeiten der Postdampfer werden von dem deutschen Reichspostamt in regelmäßigen Terminen ausführliche Übersichten veröffentlicht.
Die Handelsdampferflotte der Erde im Jahr 1885/86. (Nach ihrer Tragfähigkeit geordnet; nach dem Büreau Veritas.)
Staaten | Dampfer über 100 Tonnen | |
---|---|---|
Zahl | Tonnen | |
Großbritannien | 4852 | 4159005 |
Frankreich | 505 | 498646 |
Deutschland | 509 | 410064 |
Vereinigte Staaten | 355 | 357269 |
Spanien | 314 | 237500 |
Niederlande | 174 | 143991 |
Italien | 147 | 128116 |
Rußland | 210 | 105802 |
Norwegen | 266 | 103792 |
Österreich | 102 | 93043 |
Schweden | 311 | 91228 |
Dänemark | 177 | 89957 |
Belgien | 60 | 73700 |
Japan | 102 | 59306 |
Griechenland | 55 | 33573 |
Brasilien | 82 | 30795 |
Ägypten | 31 | 22615 |
Chile | 22 | 15511 |
Portugal | 23 | 14024 |
Mexiko | 22 | 11621 |
Argentinien | 13 | 8782 |
China | 8 | 6804 |
Türkei | 14 | 6270 |
Peru | 6 | 4639 |
Hawai | 9 | 2662 |
Haïti | 5 | 2529 |
Sansibar | 2 | 1750 |
Uruguay | 4 | 1507 |
Tunis | 2 | 1204 |
Rumänien | 3 | 1102 |
Venezuela | 3 | 540 |
Costarica | 2 | 425 |
Siam | 2 | 351 |
Äquatorial | 1 | 249 |
San Domingo | 1 | 103 |
Während im Weltverkehr bis 1860 die Segelschiffe noch den ausschlaggebenden Teil für die
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gesamte Handelsmarine bildeten, hat seit jener Zeit die Zunahme der Dampfschiffe angefangen, den überwiegenden Teil des Verkehrs an sich zuziehen. Nach angestellten genauen Berechnungen und unter der Berücksichtigung, daß jede Tonne eines Dampfschiffs den gleichen Nutzeffekt bringt wie etwa 3 Tonnen eines Segelschiffs, ist die Leistungsfähigkeit der Dampferflotte von 3 Proz. im J. 1834 auf 6 Proz. im J. 1840, 8,85 Proz. im J. 1850, 17,64 Proz. im J. 1860, 29,92 Proz. im J. 1870 und 58,34 Proz. der gesamten Handelsmarine im J. 1883 angewachsen, eine Umwandlung, welche noch in der Weiterentwickelung begriffen ist und auf die Verdrängung des Segelverkehrs für alle wichtigern Verkehrsbeziehungen hinausgeht. Von sämtlichen Schiffsfrachten wurden befördert:
durch Dampfer | durch Segelschiffe | |
---|---|---|
1850: | 14 Proz. | 86 Proz. |
1860: | 29 - | 71 - |
1870: | 43 - | 57 - |
1880: | 61 - | 39 - |
Zu einer Beleuchtung der Zunahme der Dampfschiffe im Vergleich zur Entwickelung der Eisenbahnen dienen die nachfolgenden Zahlen:
Jahr | Eisenbahnen Kilom. | Dampfschiffe Tonnen | Jahr | Eisenbahnen Kilom. | Dampfschiffe Tonnen |
---|---|---|---|---|---|
1831 | 332 | 32000 | 1861 | 106886 | 803003 |
1841 | 8591 | 105121 | 1866 | 145114 | 1423232 |
1846 | 17424 | 139973 | 1871 | 235375 | 1939089 |
1851 | 38022 | 263679 | 1876 | 309641 | 3293072 |
1856 | 68148 | 575928 | 1883 | 443441 | 5992292 |
Hiernach haben sich in allen Ländern der Erde in der Zeit von 1831 bis 1850 die Eisenbahnen noch fast doppelt so rasch entwickelt als die Dampfschiffe, von 1851 bis 1871 gehen beide Transportmittel ziemlich gleichen Schritt, und seitdem ist die prozentuelle Zunahme der Dampfer doppelt so hoch als diejenige der Eisenbahnen.
Die Leistungsfähigkeit der Handelsdampferflotten ist in dem letzten Dezennium in außerordentlicher Weise gewachsen. Während 1871 den 9,689,752 Ton. der Segelschiffe aller Nationen 1,715,176 Dampfertonnen oder, da 1 Dampfertonne = 3 Seglertonnen ist, 5,145,528 Dampfertonnen gegenüberstanden, weisen die Segelschiffe heute 12,834,027 T., die Dampfer aber 5,992,292, resp. 17,976,876 T. auf. Der gegenwärtige Stand der Dampferflotte aller Staaten wird durch die auf das Jahr 1885/86 bezügliche Tabelle (S. 492) veranschaulicht.
Es ist hierbei zu bemerken, daß die in den statistischen Werken enthaltenen Zahlen über den Dampferverkehr nur mit großem Vorbehalt aufzunehmen sind, da in dem vielfach abwechselnden Gemisch von Küstenfahrern und Schiffen langer Fahrt die Absonderungen nicht durchweg eingehalten sind und überhaupt die Divergenz der Quellen, aus denen die betreffenden statistischen Angaben geschöpft werden (Parlamentsvorlagen, Konsularberichte, kaufmännische, und andre Veröffentlichungen), die erforderliche Übereinstimmung in den Grundlagen der statistischen Aufstellungen vermissen läßt. Als Dampfer langer Fahrt pflegt man solche zu bezeichnen, deren Rauminhalt größer als 50 englische Netto-Registertonnen ist, und nur solche sind in unsrer obigen Aufstellung berücksichtigt. Die besten und zuverlässigsten Nachweise über den Bestand an Seeschiffen werden aus den Schiffsregistern der Seetransport-Versicherungsgesellschaften geschöpft. An der Spitze dieser Register stehen das vom Bureau Veritas alljährlich herausgegebene, welches allerdings nur die Dampfschiffe mit 100 und mehr Registertonnen Raumgehalt anführt, und das vom Germanischen Lloyd jährlich herausgegebene »Internationale Register«.
Litteratur: Sax, Die Verkehrsmittel, Bd. 1 (Wien 1878); »Statistik des Deutschen Reichs«; Kiaer, Statistique internationale de la navigation maritime (Christian. 1881); Lindsay, History of merchant shipping (Lond. 1872-74, 4 Bde.); Peeble, Chronological history of steam-navigation (Philad. 1883); Zetzsch, Die Ozean-Dampfschiffahrt (Weim. 1885).