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Kochinchina subventionierte Linie Singapur-Saigon-Haiphong (Tongking). [* 2] Die Dampferflotte der Gesellschaft zählte 1885: 56 Dampfer von 136,964 Ton.
2) Die Schiffe [* 3] der Chargeurs réunis fahren monatlich von Havre [* 4] über Lissabon [* 5] nach Pernambuco, [* 6] Bahia, [* 7] Rio de Janeiro [* 8] und Santos und über Teneriffa oder Bordeaux [* 9] nach Montevideo, [* 10] Buenos Ayres [* 11] u. Rosario.
D . Nach Südamerika [* 12] (Westküste).
Die Verbindungen mit der südamerikanischen Westküste werden durch die zwischen Europa [* 13] und Colon fahrenden Dampfer, zwischen Colon und Panama [* 14] mittels Eisenbahn und von Panama ab durch die wöchentlich einmal verkehrenden Dampfer der Pacific Steam Navigation Company unterhalten. Außerdem bestehen noch folgende direkte Verbindungen über die Magelhaensstraße:
a) Englische [* 15] Linien. Die Pacific Steam-Navigation Company, zwischen Liverpool [* 16] und Valparaiso [* 17] über Bordeaux, Lissabon, Rio de Janeiro, Montevideo mit Fortsetzung von Valparaiso über Arica und Port Islay nach Callao.
b) Deutsche [* 18] Linien. Die Gesellschaft Kosmos, gegründet 1872, fährt mit 14 Dampfern von etwa 20,000 Ton. monatlich zweimal zwischen Hamburg [* 19] und Callao über Antwerpen, [* 20] Dartmouth, St. Vincent, Montevideo, Port Stanley, Punta Arenas, Corral, Coronel, Talcahuano, Valparaiso, Iquique, Arica und Mollendo und von November bis März nach folgenden Häfen Zentralamerikas: Punta Arenas, Corinto, Amapala ^[Amapola], La Union, La Libertad, Acajutla, San José de Guatemala [* 21] und Champerico.
E. Nach Afrika.
Für den direkten Dampfschif
fsverkehr nach
Afrika:
1) Seit 1850 die jetzt vereinigten British and African Steam-Navigation Company und African Steam-Ship Company mit 24 Dampfern unter Kontrakt mit der englischen Regierung für die Besorgung der Post zwischen England und West- und Südwestafrika, zwischen Liverpool, Madeira, [* 22] Teneriffa, Gran Canaria, [* 23] Gorée, Bathurst, Sierra Leone, Monrovia, Kap Palmas, Half Jack, Cape Coast Castle, Akkra, Keta, Lagos, Bonny, Benin, Akassa, Braß, Opobo, Neucalabar, Fernando Po und Altcalabar wöchentlich, über Gabun, Black Point, Landana, Congo, Ambrizette, Kinsembo, Ambriz und Loanda monatlich; Camerun [* 24] wird von jedem dritten Dampfer angelaufen, von Hamburg nach Mossamedes gehen Dampfer 14tägig.
2) Die Union Steam-Ship Company mit 17 Dampfern von Southampton über Plymouth, [* 25] Madeira und St. Helena nach Kapstadt, [* 26] Mosselbai, Port Elizabeth, Port Alfred und East-London, alle 14 Tage und alle 4 Wochen von Hamburg über dieselben Häfen.
3) Die Linie Donald, Currie and Company (Castle-Mail- oder Currielinie) von London [* 27] über Dartmouth und Lissabon nach Kapstadt und Durban, monatlich zweimal, mit monatlicher Fortsetzung nach Lourenço Marques, Mosambik, Sansibar, [* 28] gelegentlich auch nach Mauritius und Tamatave. Beide Linien (2 und 3) werden von England und der Kapkolonie, 3) auch von Portugal [* 29] subventioniert. Seit September 1885 läßt die Castle Mail Packet Company unter Kontrakt mit dem Congostaat ihre Dampfer von Hamburg über Rotterdam, [* 30] Antwerpen, Lissabon, Madeira nach Banana, Ambriz, São Paolo de Loanda, Algoabai, East-London und Lourenço Marques laufen.
b) Deutsche
Linien. Seit 1880 war von dem
Hamburger
Reeder Wörmann eine monatlich einmalige direkte deutsch-afrikanische Dampfschif
fsverbindung
von
Hamburg über
Madeira nach den westafrikanischen
Hafenorten eingerichtet worden, welche 1885 in die
Afrikanische
Dampfschiffs-Aktiengesellschaft (Wörmannlinie) umgeschaffen wurde. Dieselbe macht mit 8
Dampfern 14tägige
Fahrten
nach Westafrika und zwar so, daß einmal im
Monat ein
Dampfer nach den Häfen der Westküste von
Gorée bis
Camerun und einmal
im
Monat ein
Dampfer von
Hamburg direkt nach
Kamerun und nach den südlichen Häfen bis
São Paolo de Loanda
expediert wird.
c) Portugiesische Linien. Empreza Nacional mit 5 Schiffen, monatlich von Hull [* 31] über Lissabon bis Mossamedes.
F. Nach Ostasien und Australien.
1) Die Peninsular and Oriental Steam-Navigation Company, gegründet 1840, die mächtigste der britischen Dampfer-Kompanien, mit 52 großen Dampfern von 172,697 Ton. und großen Depots in Southampton, Marseille, [* 32] Brindisi, Alexandria, Suez, Aden, [* 33] Kolombo, Singapur, [* 34] Hongkong, Melbourne [* 35] etc. Sie hat Kontrakte für Besorgung der Post mit England, Indien und Australien [* 36] abgeschlossen. Für den Post- und Schnellverkehr war früher Marseille der Ausgangspunkt, jetzt wird derselbe über Brindisi gelenkt.
Die Dampfer gehen von London wöchentlich über Gibraltar, [* 37] Malta und Port Said nach Suez, wo sie die über Triest, [* 38] Venedig, [* 39] Ancona, [* 40] Brindisi, Alexandria und von da ab per Bahn eingetroffenen Postsachen und Passagiere aufnehmen. Von Suez gehen die Dampfer entweder zweimal monatlich über Aden nach Kolombo, Madras [* 41] und Kalkutta [* 42] oder wöchentlich über Aden nach Bombay [* 43] und von dort zweimal monatlich nach Kolombo, Pinang, Singapur, Hongkong, Schanghai [* 44] und Jokohama. In Kolombo zweigt sich die australische Linie ab, zweimal monatlich nach dem King George-Sund, Adelaide, [* 45] Melbourne und Sydney. [* 46]
2) Die British India Steam-Navigation Company hat gleichfalls Kontrakte für Besorgung der Post abgeschlossen mit den Regierungen von England, Indien und Australien; sie besitzt 78 Dampfer (darunter allerdings viele kleinere) und fährt zweimal monatlich von London via Suez nach Kolombo, Madras und Kalkutta, von London nach Algier, Port Said, Suez, Aden, Sansibar, Karatschi, Bombay, von London via Suez nach Batavia, [* 47] Thursday Island, [* 48] Cooktown, Townsville, Bowen, Mackay, Rockhampton und Brisbane.
3) Die Orient Steam-Navigation Company fährt unter Kontrakt mit der Regierung von Neusüdwales zweimal monatlich von London über Plymouth, Neapel [* 49] und durch den Suezkanal nach Adelaide, Melbourne, Sydney.
4) Die Ocean Steam-Ship Company von London und Liverpool über Suez, Pinang, Singapur und Hongkong nach Schanghai.
5) Die Anchorlinie von Liverpool über Gibraltar, Port Said, Suez, Aden nach Bombay oder über Kolombo nach Kalkutta.
b) Deutsche Linien.
1) Die Deutsche Dampfschif
freederei zu
Hamburg (Kingsinlinie) fährt bereits seit
Jahren mit 11 erstklassigen
Dampfern dreiwöchentlich
von
Hamburg über
Pinang,
Singapur und
Hongkong nach
Japan.
[* 50]
2) Der Norddeutsche Lloyd hat 1885 einen Kontrakt mit der deutschen Reichsregierung abgeschlossen, wonach er gegen eine Subvention von 4,400,000 Mk. von 1886 an 15 Jahre lang folgende Linien unterhält: A. für den Verkehr mit Ostasien: a) von Bremerhaven über Antwerpen, Port Said, Suez, Aden, Kolombo, Singapur und Hongkong nach Schanghai; b) eine Anschlußlinie von Hongkong über Jokohama, Hiogo nach einem noch zu bestimmenden Hafen von Korea und über ¶
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Nagasaki zurück nach Hongkong; B. für den Verkehr mit Australien: a) von Bremerhaven über Antwerpen, Port Said, Suez, Aden, Tschagosinseln nach Adelaide, Melbourne und Sydney, wobei eine Weiterfahrt bis Brisbane freigestellt bleibt; b) eine Anschlußlinie von Sydney über die Tongainseln nach Apia (Samoa) [* 52] und zurück nach Sydney; C. eine Zweiglinie von Triest über Brindisi nach Alexandria. Auf den Linien nach Ostasien und Australien sind in jeder Richtung jährlich 13, auf der Mittelmeerlinie 26 Fahrten zum Anschluß an jene Linien zu machen.
Für die ostasiatische und australische Hauptlinie sind je 5, für die Zweiglinie je 1, für die Mittelmeerlinie 2 Dampfer, außerdem noch Reservedampfer zu halten. Die Fahrgeschwindigkeit muß mindestens auf der ostasiatischen Hauptlinie 12, auf der australischen Hauptlinie 11½, auf der Mittelmeerlinie 12 Knoten betragen. In die Konkurrenz der englischen und französischen Dampfer werden die deutschen Schiffe in der Weise eingefügt, daß jedesmal in den Zwischenraum von 11 Tagen, welcher jetzt monatlich zweimal zwischen den französischen und englischen Schiffen liegt, die Abgangszeit der deutschen Dampfer fällt.
3) Die Slomansche Dampfschif
flinie fährt monatlich von Hamburg durch den Suezkanal nach Adelaide, Melbourne und Sydney.
c) Französische Linien. Gesellschaft Messageries maritimes, monatlich zweimal von Marseille über Neapel, Port Said, Suez, Aden, Kolombo, Singapur, Saigon nach Schanghai, mit Zweiglinien von Kolombo über Ponditscherri und Madras nach Kalkutta, von Singapur nach Batavia, von Hongkong nach Jokohama. Ferner monatlich einmal von Marseille über Port Said, Suez, Aden, Mahé, Réunion und Mauritius nach Adelaide, Melbourne, Sydney und Numea (Kaledonien), mit einer Zweiglinie von Réunion nach Tamatave, Ste.-Marie, Vohemar, Diego-Suarez, Nossi Bé, Mayotte, Majunga, Mosambik. Die Gesellschaft erhält eine Subvention von der französischen Regierung, auf der australischen Linie auch von den australischen Kolonien.
d) Österreichisch-ungarische Linien. Österreichischer Lloyd. Aus Triest über Brindisi, Suez, Dschidda, Massaua, [* 53] Aden, Bombay, Kolombo, Pinang, Singapur nach Hongkong, monatlich zweimal mit monatlicher Seitenlinie von Kolombo nach Madras und Kalkutta; ferner von Konstantinopel [* 54] über Port Said, Suez, Dschidda und Hodeida nach Aden alle 6 Wochen. Die Gesellschaft unterhält auf diesen und den das Mittelmeer (s. d.) befahrenden Linien 86 Dampfer und wird von der österreichisch-ungarischen Regierung mit 1,7 Mill. Gulden subventioniert.
e) Italienische Linien. Navigazione generale italiana, entstand 1882 durch Vereinigung der bis dahin rivalisierenden Gesellschaften Florio und Rubattino und ist seitdem zu großer Bedeutung gelangt. Dieselbe besitzt 93 Dampfer von 137,530 Ton. und unterhält außer zahlreichen Linien im Mittelmeer eine monatliche Linie über Genua, [* 55] Livorno, [* 56] Neapel, Messina, [* 57] Catania, Port Said u. Suez nach Bombay, jeden zweiten Monat eine Verbindung mit Kalkutta u. vier Fahrten jährlich über Ceylon [* 58] nach Singapur, wobei zwei Fahrten jährlich bis Batavia ausgedehnt werden.
f) Niederländische [* 59] Linien.
1) Gesellschaft Nederland, mit 14 Dampfern von Amsterdam [* 60] über Southampton, Marseille, Suez nach Sumatra und Java, unter Subvention der niederländischen Regierung, alle 10 Tage.
2) Rotterdamsche Lloyd, von Rotterdam über Marseille nach Padang, Batavia, Samarang und Surabaja, monatlich zweimal.
g) Spanische [* 61] Linien. Die Linien Marques del Campo und Compañía general von Liverpool über Vigo, Coruña, Santander, Cadiz, [* 62] Valencia, [* 63] Cartagena, Barcelona, [* 64] Suez nach Manila monatlich.
G. Amerikanische Linien.
Zwischen den Häfen der Ostküste von Nord-, Mittel- und Südamerika
werden zahlreiche Dampfschif
fsverbindungen
durch die United States and Mexican Mail Steam-Ship Company, die West India Mail Steam-Ship Company, die American Steam-Ship Company
(Atlas),
[* 65] die United States and Brazil Steam-Ship Company sowie durch zwei brasilische Linien, die Companhia Brazileira dos Paquetes
a Vapor und die Companhia intermediaria dos Portos do Sul, unterhalten. Zu wichtigen Weltverkehrslinien
sind seit Herstellung der Pacificbahn über den nordamerikanischen Kontinent endlich die Dampfschif
fsverbindungen zwischen
Nordamerika
[* 66] und Ostasien geworden.
Dieselben werden unterhalten durch 1) die Pacific Mail Steam-Ship Company, die größte der amerikanischen Dampfschif
fahrtsgesellschaften,
zwischen San Francisco und Jokohama mit Fortsetzung nach Schanghai, monatlich zweimal unter Subvention der
Postverwaltung der Vereinigten Staaten,
[* 67] und zwischen San Francisco und Sydney über Honolulu
[* 68] und Auckland,
[* 69] monatlich einmal unter
Subvention von Neuseeland und Neusüdwales, und 2) die California, Oregon and Mexico Steam-Ship Company, zwischen San Francisco
und Honolulu.
H. Asien.
In neuester Zeit beschafften sich China und Japan nach europäischem Vorbild ansehnliche Flotten von Dampfern, welche auch auf europäischen Werften erbaut wurden. Die China Merchants' Steam-Navigation Company besaß vor dem Krieg mit Frankreich eine sehr bedeutende Dampferflotte, welche aber beim Ausbruch der Feindseligkeiten an eine amerikanische Firma verkauft wurde. Die japanische Mitsu Bishi Company wurde 1875 zu einer Seehandelsgesellschaft erweitert; sie besitzt 11 größere Dampfer von 14,099 Ton. nebst vielen kleinern und macht bereits Fahrten nach Amerika [* 70] und Europa.
Über die Fahrzeiten der Postdampfer werden von dem deutschen Reichspostamt in regelmäßigen Terminen ausführliche Übersichten veröffentlicht.
Die Handelsdampferflotte der Erde im Jahr 1885/86. (Nach ihrer Tragfähigkeit geordnet; nach dem Büreau Veritas.)
Staaten | Dampfer über 100 Tonnen | |
---|---|---|
Zahl | Tonnen | |
Großbritannien | 4852 | 4159005 |
Frankreich | 505 | 498646 |
Deutschland | 509 | 410064 |
Vereinigte Staaten | 355 | 357269 |
Spanien | 314 | 237500 |
Niederlande | 174 | 143991 |
Italien | 147 | 128116 |
Rußland | 210 | 105802 |
Norwegen | 266 | 103792 |
Österreich | 102 | 93043 |
Schweden | 311 | 91228 |
Dänemark | 177 | 89957 |
Belgien | 60 | 73700 |
Japan | 102 | 59306 |
Griechenland | 55 | 33573 |
Brasilien | 82 | 30795 |
Ägypten | 31 | 22615 |
Chile | 22 | 15511 |
Portugal | 23 | 14024 |
Mexiko | 22 | 11621 |
Argentinien | 13 | 8782 |
China | 8 | 6804 |
Türkei | 14 | 6270 |
Peru | 6 | 4639 |
Hawai | 9 | 2662 |
Haïti | 5 | 2529 |
Sansibar | 2 | 1750 |
Uruguay | 4 | 1507 |
Tunis | 2 | 1204 |
Rumänien | 3 | 1102 |
Venezuela | 3 | 540 |
Costarica | 2 | 425 |
Siam | 2 | 351 |
Äquatorial | 1 | 249 |
San Domingo | 1 | 103 |
Während im Weltverkehr bis 1860 die Segelschiffe noch den ausschlaggebenden Teil für die ¶