zuleitet. - In der
Kochkunst heißt dämpfen (schmoren, dünsten, franz. dauber, étuver) diejenige
Zubereitungsart des
Fleisches (besonders des
Rindfleisches), bei welcher man dasselbe im verschlossenen
Gefäß
[* 2] unter Hinzuthat
von
Butter oder
Fett und
Bouillon im eignen
Dampf
[* 3] gar werden läßt.
1) DurchVerminderung der
Geschwindigkeit des Dampfstroms, indem man demselben einen so großen
Querschnitt bietet, daß sich
wenigstens ein Teil des
Wassers infolge seines größern spezifischen
Gewichts abscheidet. Die auf diesem
Prinzip beruhenden Dampfentwässerungsapparate sind fast gar nicht im
Gebrauch, weil sie zu voluminös ausfallen.
2) Durch bedeutende
Erniedrigung der
Spannung des
Dampfes
(Drosseln des
Dampfes), indem man ihn zwingt, unter Überwindung einer
großen
Reibung
[* 6] durch eine Anzahl kleiner Öffnungen zu strömen. Die dabei aufgewendete
Arbeit setzt sich
in
Wärme
[* 7] um, und diese verdampft das mitgerissene
Wasser. Ein derartiger Dampfentwässerungsapparat ist von
Glaser konstruiert
u. besteht aus zwei ineinander greifenden Ringsystemen, welche zwischen sich eine
Reihe enger, ringförmiger
Spalten lassen
[* 1]
(Fig. 1). 3) DurchEinführung des
Wasser- und Dampfgemisches in gekrümmte
Bahnen, wobei die größere
Trägheit und die damit zusammenhängende größere
Zentrifugalkraft
[* 8] des
Wassers deren Abscheidung zu bewirken hat.
Hierher gehört der Dampfentwässerungsapparat vonSchmidt
[* 1]
(Fig. 2). Der bei E ein- und bei A austretende
Dampf wird beim Durchströmen
des
Apparats durch die mit
Haken und Rinnen versehenen Scheidewände gezwungen, einen schlangenförmig gewundenen Weg zurückzulegen.
Die hierbei durch die
Zentrifugalkraft ausgeschleuderten Wasserteilchen werden durch die
Haken g1 g2 g4 ^[g1 g2 g4]
und durch die Rinne g3 ^[g3] aufgefangen und nach dem Wasserabfluß w geleitet (aus der Sammelrinne g3 ^[g3] mittels
eines in dieselbe mündenden Röhrchens), damit das einmal abgeschiedene
Wasser möglichst wenig mit dem
Dampf in Berührung kommt.
Die wiederholte Schleuderwirkung wird in den erweiterten
Querschnitten der beiden Sammelkammern durch das
Beharrungsvermögen
der sich nach unten bewegenden Wasserteilchen unterstützt. Aus dem Wasserabfluß wird das
Wasser durch ein
Rohr a abgeführt,
und gewöhnlich geschieht die Abführung entweder in der
Weise, daß man den
Apparat höher als den
Kessel
stellt und das
Rohra in den
Kessel bis unter den Wasserspiegel hineinführt, so daß das
Wasser einfach durch sein
Gewicht kontinuierlich
hineinfließt, oder aber, wo die Verhältnisse eine solche Rückleitung des
Wassers nicht gestatten,
durch zeitweises Öffnen
eines im
Rohr a angebrachten
Hahns, besser jedoch durch Anschließung eines selbstthätig wirkenden
Kondensationswasserableiters
(s. d.).
[* 10] (ital.
Sordino, franz. Sourdine), Vorrichtungen, mittels deren man die
Stärke
[* 11] des
Tons der
Saiten-,
Blas- und
Schlaginstrumente vermindert. Die ältern Tafelklaviere und auch unsre
Pianinos haben zweierlei Dämpfervorrichtungen, nämlich
die allen
Klavieren, auch den
Flügeln, gemeinsamen Dämpfer, welche nach Loslassen der
Taste den
Ton sofort ersticken, und eine zweite
Art, die durch ein besonderes
Pedal regiert wird und nur ausgiebige
Schwingungen der
Saiten verhindert, kleine dagegen zuläßt.
Diese letztere Art der Dämpfung ersetzt die
Verschiebung der
Flügel, gibt aber einen durchaus abweichenden
Effekt, so daß es zu verwundern ist, daß unsre Flügelfabrikanten nicht außer der
Verschiebung auch noch diese Art der Dämpfung
anbringen, was ersprießlicher wäre als alle die Spielereien wie Prolongationspedal etc. Die
Dämpfer der
Streichinstrumente sind ähnlich wie der
Steg geformte Holzkämmchen mit gespaltenen
Zinken, welche auf
den
Steg fest aufgeklemmt werden.
Dieselben vermögen zwar nicht ein starkes
Schwingen der
Saiten zu verhindern, da dieses vom
Angriff des
Bogens abhängt; wohl
aber modifizieren sie stark die
Übertragung der
Schwingungen durch den
Steg auf den Resonanzboden. Der
Timbre des gedämpften
Klanges der
Streichinstrumente ist ein ganz andrer als der des freien und hat etwas an den
Klang der
Oboe
Gemahnendes, ein wenig Näselndes, das im
Piano traumhaft verschleiert und im Mezzoforte seltsam gedrückt, wie aus
Fesseln
sehnend sich losringend klingt.
Für die Blechblasinstrumente gebraucht man als Dämpfer durchbohrte Holzkegel, die in die
Stürze eingeschoben werden und denTimbre
stark verändern durch
Hemmung der Molekularschwingungen des Blechkörpers selbst, aber zugleich als halbe
Deckung wirken,
d. h. die Tonhöhe etwas verändern; ihre Anwendung ist darum eine mißliche, und man hat neuerdings
kompliziertere Dämpfer konstruiert. Das
Stopfen der
Horn- und Trompetentöne mit der
Hand
[* 12] ist auch Dämpfung und die dadurch hervorgebrachte
Veränderung des
Timbre dem entsprechend. Der
Klang der
Trommeln wird gedämpft durch Einschaltung eines
Tuchstreifens od. dgl. zwischen die Schnarrsaite und
das
Fell, der
Klang der
Pauken durch Berührung des
Felles mit der
Hand.