Bernsteinfirnis ersetzen. Aus
Abfällen von Dammaraharz wird durch Zusammenschmelzen ein schlackenartiges, schmutzig graues
Produkt
erhalten, welches als Kunstdammar (holländisches Dammaraharz) in den
Handel kommt. Als schwarzes Dammaraharz kommt das
Harz mehrerer asiatischer
Canarium-Arten in den
Handel. Am häufigsten wendet man den Dammarafirnis mit
Terpentinöl an und erhitzt zur Bereitung desselben 2 kg
durchsichtiges Dammaraharz (nicht gepulvert) mit 4 kg
Terpentinöl in einem emaillierten eisernen
Gefäß.
[* 2]
Australisches Dammaraharz,
Kauriharz,
s.
Kopal.
Berggipfel in der Ostgruppe der
Berner Alpen, im Schneestock 3633 m hoch, umgeben vom
Galenstock (3598 m), Tierberg (3440 m), Sustenhorn (3511 m) u. a. Von den
Lagern ewigen
Schnees (Dammafirn etc.) steigen beträchtliche
Eisströme in die
Thäler hinab, so der Rhônegletscher, der Triftgletscher, der Steingletscher (letztere zwei zum Gebiet
des Gadmenwassers), der Wallebühlfirn, der Kehlegletscher und der Wintergletscher (diese drei zur
GöschenerReuß)
[* 4] u. a. In dieser mächtigen
Gruppe begannen die Ersteigungen der höchsten und schwierigsten Gipfel mit dem Sustenhorn
(G.
Studer und dem
Galenstock
(Desor und
Dollfuß es folgten 1864 der Schneestock (Wenger 7. Juli), derSpitzberg
(Raillard und Fininger 21. Juli), der Dammastock
(Hoffmann28. Juli), der Hintere Tierberg (Preiße 1. Aug.), das Diechterhorn
(Schwarzenbach wurden
der Kilchlistock (A.
Hoffmann-Burckhardt14. Juli) und der Stücklistock (E.
Hoffmann und J.
Hoffmann-Merian27. Aug.) bezwungen. 1868 wurde
oberhalb des Triftgletschers am Thältistock eine Klubhütte (Trifthütte, 2515 m) errichtet.
Oberhalb des über dem Ursernthal hängenden Tiefengletschers entdeckten 1866 die Thalleute von
Guttannen (Hasli) eine
Kristallhöhle,
etwa 30 m über dem Gletscherrand. Dieselbe war bis nahe an die
Decke
[* 5] mit einer
Masse erdigen, chloritartigen Schuttes, Quarzstücken
und Granitblöcken angefüllt. Die Untersuchung förderte eine
Menge großer und kleiner
Rauchtopase
(Morion)
aus dem Schutt hervor, im ganzen gegen 150 metr. Ztr. Unter den bedeutendern
Exemplaren ragen durch
Größe und
Schönheit hervor: der »Großvater« (133 kg),
Die Umgegend ist reich an germanischen Altertümern
(Gräber, Opfersteine
etc.). -
2) Dorf in der belg.
ProvinzWestflandern,
ArrondissementBrügge, 4 km nordöstlich von dieser Stadt, einst befestigt
und ein bedeutender Seehafen, mit einem Denkmal des vlämischen Dichters
JakobMaerlant (seit 1860) und (1884) 1038 Einw.
eine der bedeutendsten
Erhebungen des Rhöngebirges, zwischen
Fulda
[* 10] und
Sinn, dem
Kreuzberg gegenüber, 930 m
hoch, hat einen langen und breiten, mit großen
Mooren und
Wiesen bedeckten
Rücken, auf dem sich noch eine
Kuppe erhebt, die
eine schöne Fernsicht gewährt.
Die
Wiesen des Dammersfeldes lieferten zur Zeit der fuldaischen
Fürsten
als
Domäne 4500. Ztr. des besten
Heus und nährten obendrein noch eine bedeutende Rinderherde;
das alte große Schweizerhaus
stand noch lange auf dem Bergrücken.
die Helligkeit, welche die
Sonne
[* 11] einige Zeit vor ihrem
Aufgang (Morgendämmerung) und nach ihrem
Untergang (Abenddämmerung) verbreitet, und welche des
Morgens zunimmt, wie sich die
Sonne dem
Horizont
[* 12] nähert, und des
Abends
abnimmt, wie sie sich von demselben entfernt. Sie entsteht dadurch, daß die Sonnenstrahlen die höhern Luftschichten noch
treffen und diese, weil sie nicht vollständig durchsichtig sind, einen Teil des auf sie fallenden
Lichts
zurückwerfen und zerstreuen.
Ohne
Atmosphäre oder bei vollständiger
Durchsichtigkeit derselben würden auf unsrer
ErdeLicht
[* 13] und Finsternis unmittelbar
und ohne Übergänge einander folgen. Wie nun die Dämmerung zunächst abhängig ist vom
Stande der
Sonne, so wird sie in ihrem Verlauf
und in ihren einzelnen
Erscheinungen ganz vom Zustand der
Atmosphäre beherrscht, soweit derselbe das Verhalten
zum
Licht zu modifizieren vermag. Weil aber die
Atmosphäre in Bezug auf ihre Reinheit,
Feuchtigkeit,
Temperatur,
Ruhe und
Bewegung
fortwährenden Schwankungen unterworfen ist, so ist auch die Dämmerung zu verschiedenen
Zeiten an demselben
Ort sehr ungleichartig.
Ist die
Luft recht rein, so bemerkt man bald nach Sonnenuntergang diametral dem Untergangspunkt gegenüber
einen blaugrauen, bogenförmig begrenzten
Raum am
Himmel,
[* 14] welcher den von der
Erde auf die
Atmosphäre geworfenen
Schatten
[* 15] bezeichnet.
Dieser
Raum wurde von
MairanGegendämmerung genannt. Er ist gewöhnlich durch einen weißlichen
Streifen von dem übrigen rötlichen
Himmel getrennt, eine
Folge der Zusammenwirkung des roten und blauen
Lichts. Mit sinkender
Sonne hebt sich
der
Schatten mehr und mehr und erreicht den
Zenith, wenn die
Sonne 6½° unter dem
Horizont steht. Zu dieser Zeit werden die
größern
Sterne sichtbar.
Die orangefarbene
Abendröte zieht sich unterdessen immer mehr nach dem westlichen
Horizont zusammen, und über ihr
zeigt sich ein weißer, bogenförmig begrenzter
Raum, den man Dämmerungsschein zu nennen pflegt. Die
Abendröte verschwindet
dann immer mehr und mehr und sinkt endlich unter den westlichen
Horizont hinab, worauf auch die kleinsten
Sterne sichtbar werden.
Dies ist das Ende der astronomischen Dämmerung, bei welchem die
Sonne 18° unter dem
Horizont sich befindet. Ein
Kreis, welcher 18° unter dem
Horizont und parallel mit diesem am unsichtbaren Teil des
Himmels gezogen wird, heißt der Dämmerungskreis,
und da, wie schon erwähnt, die Dämmerung von der
Atmosphäre bedingt wird, so kann man aus der
Lage des Dämmerungskreises auf die
Höhe der
Atmosphäre schließen, die sich hiernach zu etwa 9 geogr.
Meilen ergibt. Die Dauer der Dämmerung ist
also abhängig von der Zeit, in welcher die
Sonne den
¶
mehr
Dämmerungskreis erreicht, und diese Zeit ist verschieden je nach der Neigung und Stellung des von der Sonne an einem Tag durchlaufenen
Kreises. In demMaß, wie die Sonne schräger gegen den Horizont herabsinkt, braucht sie offenbar mehr Zeit, den Dämmerungskreis
zu erreichen, weil sie einen größern Weg zurückzulegen hat als da, wo sie mehr senkrecht zum Horizont
untergeht. Letzteres findet in der Nähe des Äquators statt, während die Bahn der Sonne immer schräger gegen den Horizont liegt,
je mehr man sich vom Äquator nach N. oder nach S. entfernt.
Die Dämmerung ist daher am Äquator am kürzesten und wird gegen die Pole zu immer länger. Für gewisse Orte und
Zeiten sinkt die Sonne überhaupt nicht 18° tief unter den Horizont, es findet dann eine ununterbrochene (mitternächtliche)
Dämmerung statt. Unter dem Äquator schwankt die Dauer der astronomischen Dämmerung zwischen 72 und 79 Minuten, unter 40° nördl. oder südl.
Br. beträgt die Dauer der astronomischen Dämmerung zur Zeit der Äquinoktien 95 Minuten, zur Zeit des kürzesten
Tags 103 Minuten und zur Zeit des längsten Tags 125 Minuten; unter 50° nördl. oder südl. Br. dauert die astronomische Dämmerung zur
Zeit der Äquinoktien 115 Minuten, zur Zeit des kürzesten Tags 126 Minuten, und zur Zeit des längsten
Tags sinkt die Sonne nur noch bis 16½° unter den Horizont und tritt deshalb die Zeit der hellen Nächte ein, welche unter 50°
nördl. Br. 1. Juni, unter 70° 26. März und unter dem Pol29. Jan. beginnt.
Als Anfang und Ende der bürgerlichen Dämmerung nimmt man den Moment an, wo man im Zimmer ohne Kerzenlicht die
gewöhnlichen Beschäftigungen noch nicht oder nicht mehr vorzunehmen im stande ist. Diese Bestimmung ist ungenau, indem
es von der Güte der Augen, der Lage des Lokals und andern Umständen abhängt, ob daselbst noch gelesen oder sonst etwas ausgeführt
werden kann. Das Lesen größerer Schrift gelingt etwa noch, solange der Sonnenmittelpunkt nicht die Tiefe
von 6½° unter dem Horizont erreicht hat.
Die Dauer der bürgerlichen Dämmerung beträgt ungefähr ein Drittel von der der astronomischen. Unter 50° nördl.
Br. findet die kürzeste Dauer der bürgerlichen Dämmerung 14. März und 29. Sept. statt, wenn die
Sonne 2° 29' südliche Deklination hat. Dieselbe beträgt 40 Minuten, während die kürzeste Dauer der astronomischen Dämmerung unter
dieser Breite
[* 17] 1 Stunde 53 Minuten beträgt. Am Äquator findet das ganze Jahr über so gut wie kein Unterschied in der Dauer
der bürgerlichen Dämmerung statt, indem sie in den Äquinoktien 24, in den Solstitien 25 Minuten währt. Mit
dem wachsenden Unterschied der Tageslängen wächst auch der Unterschied in der Dauer der Dämmerung In der heißen
Zone spricht sich das Aufhören der bürgerlichen Dämmerung wie überhaupt die Dämmerungserscheinungen deutlicher
aus als in der gemäßigten und kalten Zone.