nicht weniger als 1-1½ m
Anlage auf 1 m
Höhe haben. Solange der Damm noch nicht vollkommen befestigt ist, müssen die
Böschungen
jedes Frühjahr geplatscht werden. Da, wo der Damm starken Strömungen ausgesetzt ist, und wo ihm der Eisgang leicht
schaden kann, muß man am
FußHecken anlegen oder Weidenbäume anpflanzen. In neuerer Zeit hat man den
Dämmen zu ihrer
Befestigung einen durchgehenden Betonkern gegeben. Damm der Schmelzöfen heißt derjenige Teil des Sammlungsraums
für die geschmolzene
Masse, der von Zeit zu Zeit durchstochen wird, um dieselbe abzulassen.
Dabei wird leicht die
Harnröhre zerrissen, und es entsteht eine
Infiltration der
Gewebe
[* 4] mit
Harn, welche zu umfänglicher
Verjauchung
und zum
Tod führen kann.
Beim Geburtsakt entstehen häufig Dammrisse, doch reißt meist nur die
Haut
[* 5] und Unterhaut an der hintern
Scheidenkommissur, selten setzt sich ein tiefer
Riß bis zum
Mastdarm fort. Unter sorgfältiger Reinhaltung heilen diese
Risse,
zumal wenn sie durch
Nähte vereinigt sind, in wenig
Tagen. Senkungsabscesse
am D. sind meist
Folgen geschwüriger Zerstörung
im
Mastdarm (s.
Mastdarmfistel). Über Dammbruch s.
Bruch, S. 484.
1)
(Altdamm, ehemals Damba) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Stettin,
[* 6]
Kreis
[* 7]
Randow, an der
Mündung der
Plöne in den Dammschen
See (der 4 km lang und 2 km breit ist) und an der
Berlin-Stettin-DanzigerEisenbahn, mit
Kolberg
[* 8] durch
Sekundärbahn verbunden, hat ein
Amtsgericht, eine
Kirche, ein neues
Krankenhaus,
[* 9] bedeutende Zementfabrik,
Fabriken
für Papierstoff,Chemikalien (besonders
Pottasche und Kaliumsulfat), Dampfmühlen, besuchte Viehmärkte,
Heuhandel und mit der
Garnison (Trainbataillon Nr. 2) (1880) 4995 fast nur evang.
Einwohner. Damm ist mit
Stettin durch einen 1299 angelegten Damm und die
Eisenbahn (beide mit vielen
Brücken
[* 10] über die zahlreichen
Oderarme) verbunden. - Damm war schon 1121 unter demNamen Vadam stark befestigt, ward aber bald darauf
nebst der Umgegend von den
Polen gänzlich verheert. Im 13. Jahrh. erblühte es von neuem und erhielt 1249 von
HerzogBarnim
I.
Stadtrecht. Im Dreißigjährigen
Krieg wurde Damm arg mitgenommen, seine
Befestigungen aber seit 1646 von den
Schweden
[* 11] verstärkt.
Der
GroßeKurfürst ließ die Stadt 1676 besetzen, doch fiel sie erst 1720 an
Preußen.
[* 12]
Friedrich II. schenkte
die Festungswerke den
Bürgern zur
Anlage von
Gärten, ließ die Stadt aber seit 1759 neu befestigen. - 2) Dorf im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken, Bezirksamt
Aschaffenburg,
[* 13] an der Aschaff, 132 m ü. M., nördlich bei
Aschaffenburg, mit kath.Kirche,
Papierfabrik, Obstbau und (1880) 2758 meist kath. Einwohnern. -
3) Stadt, s.
Neudamm.
Karl, tierärztlicher
Lehrer und Schriftsteller, geb. zu
Greifswald,
[* 14] studierte in
Berlin
[* 15] Tierarzneikunde
und erlangte 1861 die tierärztliche
Approbation, wurde 1863 Kreistierarzt in
Kottbus, 1865
Professor an der landwirtschaftlichen
Akademie zu
Proskau. Nach dem
TodFürstenbergs ward Dammann 1873 an
die
Akademie zu
Eldena und nach deren
Auflösung 1877 an
die Tierarzneischule in
Hannover
[* 16] berufen. 1881 wurde er zum
Direktor derselben und bald darauf zum
Medizinalrat ernannt. 1874-81
fungierte er als
Präsident des deutschen
Veterinärrats, 1876 gehörte er als Mitglied der nationalliberalen
Partei dem
preußischen Abgeordnetenhaus an. Außer zahlreichen Abhandlungen in Fachzeitschriften schrieb er: »Die
Gesundheitspflege der landwirtschaftl. Haussäugetiere« (Berl. 1883-86).
Lamb. (Dammarfichte),
Gattung aus der
Familie der
Koniferen,
[* 17] immergrüne, hohe, harzreiche
Bäume der polynesischen
und hinterindischen
Inseln sowie
Australiens, mit fast wirteligen
Ästen, lederigen, fast gegenständigen, meist zweizeiligen,
eiförmigen oder eilanzettlichen Blättern, diözischen
Blüten und eiförmigen bis eikugeligen
Zapfen
[* 18] mit breit geflügelten
Samen.
[* 19]
(Dammar, malaiisch
»Licht«;
[* 26]
Katzenaugenharz,
Steinharz), das aus den
Stämmen von Engelhartia spicata
Blume,
einem auf den
Molukken heimischen
Baum, ausschwitzende und in ähnlicher
Weise wie bei uns der
Terpentin gewonnene
Harz, bildet
rundliche oder stalaktitische
Massen, ist farblos oder gelblich, klar und durchsichtig, bisweilen mit
bimssteinartiger Kruste überzogen, nicht hart, leicht zerreiblich, auf dem
Bruche glasglänzend, riecht angenehm balsamisch,
ist im
Alter fast geruchlos, gibt beim
Kauen ein weißes, an den
Zähnen haftendes
Pulver, spez. Gew. 1,04-1,06
(1,097-1,123), erweicht bei 75°, wird bei 100° dickflüssig, bei 150° dünnflüssig, löst sich nicht vollständig in
Alkohol und
Äther, wohl aber in fetten und ätherischen
Ölen. Es besteht aus 13 Proz. sauerstofffreiem,
amorphem Dammaryl, welches sich an feuchter
Luft zu Dammarylsäure oxydiert; von letzterer enthält das
Harz 36 Proz., außerdem
wenig
Gummi und Mineralbestandteile. Das Dammaraharz eignet sich sehr gut zur Bereitung von
Firnis; derselbe ist zwar
nicht so
hart und dauerhaft wie
Bernstein- oder Kopalfirnis, aber billig, farblos, klar und glänzend und eignet sich zum Überziehen
von
Ölgemälden,
Zeichnungen etc. Außerdem findet er mannigfachste Verwendung in der
Technik und muß oft den wertvollern
Kopalfirnis und
¶
mehr
Bernsteinfirnis ersetzen. Aus Abfällen von Dammaraharz wird durch Zusammenschmelzen ein schlackenartiges, schmutzig graues Produkt
erhalten, welches als Kunstdammar (holländisches Dammaraharz) in den Handel kommt. Als schwarzes Dammaraharz kommt das Harz mehrerer asiatischer
Canarium-Arten in den Handel. Am häufigsten wendet man den Dammarafirnis mit Terpentinöl an und erhitzt zur Bereitung desselben 2 kg
durchsichtiges Dammaraharz (nicht gepulvert) mit 4 kg Terpentinöl in einem emaillierten eisernen Gefäß.
[* 28] Australisches Dammaraharz, Kauriharz,
s. Kopal.