Einwohner (1882: 43,616) sind sehr thätig und wohlhabend. Sie unterhalten namentlich einen ansehnlichen
Handel mit gesalzenen
Fischen nach
Syrien und mit dem in der sumpfigen und ungesunden Umgegend in
Fülle gewonnenen vortrefflichen
Reis. Auch der
Handel
mit
Kaffee,
Bohnen und
Leinen (aus dem in der Umgebung wachsenden trefflichen
Flachs bereitet) sowie mit
Indigo,
[* 2] den ebenfalls die Umgegend liefert, ist nicht unbedeutend. Die Mündung des
Flusses, der von zahlreichen elegant dekorierten
Gondeln (Canjes genannt) bedeckt ist, schützen zwei
Türme, von einer kreisförmigen
Batterie umschlossen.
In der
Nähe von Damiette stand das alte
Thamiatis, das zur Zeit der
Kreuzzüge, wo es als
SchlüsselÄgyptens
galt, mehrmals belagert, zuletzt 1249 von
Ludwig dem
Heiligen erobert, aber kurze Zeit darauf von dem
Mamelucken Melik es Saleh
wieder genommen und später von dem
SultanBibars völlig zerstört wurde. Die Stadt wurde darauf etwas südlicher an der jetzigen
Stelle wieder aufgebaut. Die
Franzosen eroberten Damiette 1798 und erfochten hier unter
Kléber einen
wichtigen
Sieg über die
Türken; aber die Briten unter
SidneySmith entrissen es ihnen wieder und gaben es den
Türken zurück,
unter deren Botmäßigkeit es blieb, bis es 1833
Mehemed Ali erhielt.
(spr. -óng),JeanPhilibert, franz.
Philosoph, geb. zu
Belleville
(Rhône), war
SchülerCousins, widmete sich dann dem Lehrfach und wurde zugleich Mitarbeiter am
»Globe«, zu
dem er zahlreiche
Artikel beisteuerte,
welche er 1828 gesammelt unter dem
Titel: »Essais sur l'histoire de la philosophie en
France au XIX. siècle« (3. Aufl., Par.
1834, 2 Bde.) herausgab.
Kurz darauf zum
Professor an der
Sorbonne und später zum Mitglied der
Akademie
ernannt, verfaßte Damiron eine
Reihe von Werken, unter denen der
»Cours de philosophie« (2. Aufl. 1842, 2 Bde.),
der »Essai sur l'histoire de la philosophie en
France au XVII. siècle« (1846, 2 Bde.) und die
»Mémoires pour
servir à l'histoire de la philosophie du XVIII. siècle« (1858-64, 3 Bde.)
die bedeutendsten sind. Durch seine Herausgabe der »Nouveaux mélanges philosophiques«
seines
FreundesJouffroy und die in einer spätern
Auflage derselben den Orthodoxen zu
Gefallen gemachten Änderungen veranlaßte
er eine lebhafte
Polemik. Er starb inParis.
[* 3] Auch schrieb er: »Souvenirs de vingt ans d'enseignement
à la faculté de
lettres deParis« (1859);
Bei dem Einmarsch von
Windischgrätz wurde er zur
Deckung der
Theiß kommandiert und führte hier den
Überfall von
Szolnok aus,
worauf er zum
General befördert wurde. Bei den entscheidenden
Bewegungen, welche den
Rückzug der
Ungarn
[* 4] zur
Folge hatten, focht
er unter
Görgei. Bei dem Einzug inKomorn brach er das
Bein, übernahm, wiederhergestellt, in
Arad den Befehl,
mußte sich aber nach der
Katastrophe von
Világos den
Russen ergeben, wurde an die
Österreicher ausgeliefert und starb, ein
riesig starker Mann mit wildem Gesichtsausdruck, der Tapfersten einer, in
Arad mit zwölf andern ungarischen
Generalen
amGalgen.
jede sich in die
Länge erstreckende künstliche
Erd-,
Sand-,
Faschinen-, Knüttel- oder Steinerhöhung auf dem
trocknen Land
oder anFluß- und Seeufern und im letztern
Fall bisweilen gleichbedeutend mit
Deich
[* 5] (s. d.). Entweder dienen die
Dämme dazu, bei Grundbauten oder Schlämmungen der
Flüsse
[* 6] das
Wasser abzuhalten, um Anstauungen zu erzeugen
oder
Eisenbahnen,
Straßen und Wege über Gewässer, Vertiefungen und Morastboden zu führen. Man unterscheidet hiernach
Fangdämme;
Wehrdämme,
Eisenbahn-,
Straßen- und Wegdämme.
Die
Höhe eines
Dammes muß so viel betragen, daß derselbe stets eine vor
Überschwemmungen gesicherte
Straße bildet. Die obere
Breite
[* 7] des
Dammes beträgt bei eingeleisigen
Eisenbahnen mindestens 4 m, bei doppelgeleisigen
Bahnen mindestens
7,5 m, bei
Straßen 7,5-10 m, bei Wasserdämmen mindestens 2 m, während die untere
Breite sich aus der obern und den beiden
durch die Dammhöhe und das Böschungsverhältnis bedingten
Ausladungen zusammensetzt. Zur Herstellung eines
Dammes als Unterbau
einer
Eisenbahn oder
Straße zieht man durchlässigen
Boden: Sand,
Kies oder Steinschotter, den lehmigen oder
thonigen Bodenarten vor und gibt denselben das ihnen entsprechende Böschungsverhältnis von 1-1½ m
Ausladung auf 1 m
Höhe.
Dammböschungen von größerer
Höhe erhalten in
Abständen von 2-3 m wagerechte
Absätze, sogen.
Bankette von je 0,5 m
Breite,
welche das Einreißen von Wasserfurchen erschweren und die
Böschungen zum
Zweck ihrer wirtschaftlichen
Benutzung zugänglich machen. Man bedient sich entweder eines allmählichen Auftragens in
Schichten von 0,25-0,5 m
Höhe oder
der sogen. Kopfschüttung, wobei der Damm durch wiederholtes Abstürzen des
Bodens an seinem Ende in der ihm zukommenden
Höhe
fortgeführt wird. Wo die zu dem Dammkörper verwendete Bodengattung eine
Besamung der Böschungsflächen
nicht ohne weiteres gestattet, wird derselbe mit fruchtbarer
Erde 15-20
cm hoch bedeckt und mit
Gras oder
Klee eingesäet, um
die Oberfläche der
Böschungen zu befestigen und ertragsfähig zu machen. An stark strömendem
Wasser wird der Damm bis zum
Hochwasserstand mit
Steinen bekleidet. AnFlüssen muß noch ein genügend breites
Vorland bleiben, damit
der Damm nicht überflutet und hierdurch beschädigt werde.
Die Außenböschung (nach der Wasserseite) legt
man in der
Regel mit flacherm Böschungsverhältnis an als die Innenböschung.
Je schwerer, fetter und bindender das Erdreich ist, desto mehr Haltbarkeit wird erzielt.
Thonerde, mit feinemSand
vermischt, ist am geeignetsten. Die innern
Dossierungen der zum
Abhalten der
Hochwasser angelegten Dämme oder
Deiche müssen,
wenn dieselben nicht aus
Steinen,
Faschinen oder Knütteln konstruiert sind, mit
Rasen belegt oder mit
Gras besamt werden, damit
der Damm selbst mehr
Festigkeit
[* 8] erhält und das Ausspülen desselben vermieden wird.
DurchStampfen gibt man dem Erdreich die gehörige
Festigkeit. Ist der
Untergrund moorig, sumpfig oder kiesig,
so ist es möglich, daß das
Wasser unter dem Damm durchsickert und den Kulturboden hebt, wodurch er oft eine größere
Störung
erleidet, als wenn er vom
Wasser überflutet worden wäre. In solchem
Fall muß man zuvörderst einen hinlänglich
breiten und tiefen
Graben ziehen, denselben mit
Letten ausstampfen und auf diesem erst den Damm aufbauen. Die
Böschungen dürfen
¶
mehr
nicht weniger als 1-1½ m Anlage auf 1 m Höhe haben. Solange der Damm noch nicht vollkommen befestigt ist, müssen die Böschungen
jedes Frühjahr geplatscht werden. Da, wo der Damm starken Strömungen ausgesetzt ist, und wo ihm der Eisgang leicht
schaden kann, muß man am FußHecken anlegen oder Weidenbäume anpflanzen. In neuerer Zeit hat man den
Dämmen zu ihrer Befestigung einen durchgehenden Betonkern gegeben. Damm der Schmelzöfen heißt derjenige Teil des Sammlungsraums
für die geschmolzene Masse, der von Zeit zu Zeit durchstochen wird, um dieselbe abzulassen.
Dabei wird leicht die Harnröhre zerrissen, und es entsteht eine Infiltration der Gewebe
[* 12] mit Harn, welche zu umfänglicher Verjauchung
und zum Tod führen kann. Beim Geburtsakt entstehen häufig Dammrisse, doch reißt meist nur die Haut
[* 13] und Unterhaut an der hintern
Scheidenkommissur, selten setzt sich ein tiefer Riß bis zum Mastdarm fort. Unter sorgfältiger Reinhaltung heilen diese Risse,
zumal wenn sie durch Nähte vereinigt sind, in wenig Tagen. Senkungsabscesse am D. sind meist Folgen geschwüriger Zerstörung
im Mastdarm (s. Mastdarmfistel). Über Dammbruch s. Bruch, S. 484.
1) (Altdamm, ehemals Damba) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Stettin,
[* 14] Kreis
[* 15] Randow, an der
Mündung der Plöne in den Dammschen See (der 4 km lang und 2 km breit ist) und an der Berlin-Stettin-DanzigerEisenbahn, mit
Kolberg
[* 16] durch Sekundärbahn verbunden, hat ein Amtsgericht, eine Kirche, ein neues Krankenhaus,
[* 17] bedeutende Zementfabrik, Fabriken
für Papierstoff, Chemikalien (besonders Pottasche und Kaliumsulfat), Dampfmühlen, besuchte Viehmärkte,
Heuhandel und mit der Garnison (Trainbataillon Nr. 2) (1880) 4995 fast nur evang.
Einwohner. Damm ist mit Stettin durch einen 1299 angelegten Damm und die Eisenbahn (beide mit vielen Brücken
[* 18] über die zahlreichen
Oderarme) verbunden. - Damm war schon 1121 unter dem Namen Vadam stark befestigt, ward aber bald darauf
nebst der Umgegend von den Polen gänzlich verheert. Im 13. Jahrh. erblühte es von neuem und erhielt 1249 von HerzogBarnim
I. Stadtrecht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Damm arg mitgenommen, seine Befestigungen aber seit 1646 von den Schweden
[* 19] verstärkt.
Der GroßeKurfürst ließ die Stadt 1676 besetzen, doch fiel sie erst 1720 an Preußen.
[* 20] Friedrich II. schenkte
die Festungswerke den Bürgern zur Anlage von Gärten, ließ die Stadt aber seit 1759 neu befestigen. - 2) Dorf im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken, Bezirksamt Aschaffenburg,
[* 21] an der Aschaff, 132 m ü. M., nördlich bei Aschaffenburg, mit kath. Kirche,
Papierfabrik, Obstbau und (1880) 2758 meist kath. Einwohnern. -
3) Stadt, s. Neudamm.