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William, engl. Journalist und Jugendschriftsteller, ward 1831 als
Sproß einer alten Yorkshirefamilie
geboren und lieferte schon früh Beiträge für
Zeitschriften. Er war eine Zeitlang am
»DailyTelegraph«,
[* 6] später am »Morning
Herald« und am
»Standard« thätig, gab auch selbst ein »Monatsmagazin« heraus
und ist Mitbegründer des
Savage-Klubs in
London.
[* 7] Er behandelt mit Vorliebe transatlantische
Stoffe und weiß dabei die ihm
mangelnde Selbstanschauung durch Belesenheit und
Phantasie zu ersetzen.
Seine Hauptschriften sind: »The wolf-boy of
China«
[* 8] (1857);
ein angeborner Fehler des
Farbensinns, infolgedessen der daran Leidende nicht im stande ist, gewisse
Farben als solche wahrzunehmen und von andern
Farben zu unterscheiden. Es gibt sehr verschiedenartige Fehler des
Farbensinns,
welche mit besondern
Namen belegt worden sind. Wenn
Blau und
Grün nicht unterschieden wird, so bezeichnet man den Fehler als
Akyanoblepsie. Der häufigste Fehler dieser
Art ist aber der Daltonismus, welcher seinenNamen von dem englischen
Chemiker
Dalton führt und vorzugsweise dadurch charakterisiert ist, daß dabei die
Wahrnehmung des
Roten fehlt.
Die
an D. Leidenden halten
Rot für Aschgrau.
Dalton selbst erzählt von sich:
Karmesin gleicht mir dem
Blau, welchem man ein
wenig Dunkelbraun beigemischt hat,
Violett dem
Blau. Die
Rose
wie das
Veilchen sehe ich blau; die frische
Gesichtsfarbe eines jungen Mädchens erscheint mir wie ein Tintenfleck; das
Blut gleicht dem Dunkelgrün der
Flaschen.
Rot undScharlach erscheinen mir bei
Tage aschgrau.
Grün halte ich für
Braun und
Braun für
Grün etc. Der Daltonismus sowohl als die übrigen
Fehler des
Farbensinns kommen häufiger vor, als man gewöhnlich voraussetzt, und können notorisch vererbt
werden. Die
Sehschärfe ist bei dem angebornen Daltonismus ganz normal. Nach der Youngschen
Hypothese, wonach die Farbenwahrnehmungen
auf den drei Grundempfindungen für
Rot,
Grün und
Violett beruhen sollen, würde sich der Daltonismus einfach als
Rotblindheit auffassen
lassen.
Seine innere
Politik war eine
Politik der entschiedensten
Reaktion. Er suchte zum Teil die vormärzlichen
Zustände wiederherzustellen und ahmte mit besonderer Vorliebe das
SystemNapoleons III. nach. So wurde namentlich die Gemeindeverfassung
nach französischem
Muster eingerichtet und für die
Wahlen das
System der offiziellen Kandidaturen eingeführt. Willkürmaßregeln
gegen die Beamten und eine kleinliche Beaufsichtigung derselben waren damit verbunden.
Auch auf kirchlichem Gebiet verfolgte er einseitig reaktionäre Bestrebungen. Er begünstigte in der
protestantischen
Kirche die ultra-orthodoxe
Richtung, während er zugleich die ultramontanen
Elemente des
Katholizismus durch
die
Konvention mit dem
BischofKetteler von
Mainz zu stärken suchte, durch welche er seine eigne
Regierung in völlige Abhängigkeit
von dem
Bischof brachte.
In den deutschen Angelegenheiten zeigte sich Dalwigk als entschiedener Partikularist
und als ein fast fanatischer Gegner
Preußens.
[* 13] Im
Verein mit
Beust und mit
v. d.
Pfordten war sein Bestreben darauf gerichtet,
die
Idee einer deutschen
Trias zu verwirklichen.