Zeichenschule der
Rue de l'école de médecine, wo er von
Carpeaux im
Zeichnen und im Modellieren nach der
Antike unterrichtet
wurde und solche Fortschritte machte, daß dieser ihn in sein
Atelier nahm. Mit 18
Jahren trat er in das
AtelierDurets, fühlte
sich aber auch bei ihm nicht voll befriedigt. Er arbeitete fortan
Modelle für Bronzegießer und Goldschmiede,
bis er 1862 in der
Ausstellung mit einer Genrestatue in
Gips
[* 2] debütierte, der dann 1870 eine Stickerin folgte, die einen
Preis
erhielt.
Während des
Kriegs trat er in die
Nationalgarde, wurde der
Teilnahme amAufstand der
Kommune beschuldigt und floh nachEngland,
wo seine
Arbeiten große
Anerkennung fanden. Er schuf Terrakottestatuetten, die Marmorgruppe: eine
Mutter, die ihr
Kind wiegt
(Sammlung des
Marquis von
Westminster), zahlreiche Porträtstatuetten und 1877 die lebensgroße Terrakottegruppe: eine Bäuerin
aus der
Bretagne, die ihr
Kind säugt. Dann kehrte er nach
Paris
[* 3] zurück und erhielt im
Salon von 1883 für
zwei große figurenreiche, durchaus malerisch aufgefaßte
Reliefs:
Sitzung der französischen Deputiertenkammer vom und
eine allegorische Verherrlichung der
Republik, die Ehrenmedaille des
Salons. Das erstere hat er im Auftrage des
Staats für
die Deputiertenkammer in
Marmor ausgeführt. Er ist ein begabter Naturalist, welcher sich eng anCarpeaux
anschließt, ohne jedoch dessen
Extravaganzen zu teilen.
(spr. dällrimpl oder dälrímpl), 1)
SirDavid Dalrymple,
Lord Hailes, schott. Rechtsgelehrter und
Historiker, geb. zu
Edinburg,
[* 4] studierte in
Utrecht,
[* 5] trat nach seiner Rückkehr 1748 als
Anwalt auf, ward 1766 Mitglied des Obergerichts, 1776 Lordkommissar
des Justizhofs und nahm als solcher den
TitelLord Hailes an. Er starb Als Schriftsteller
ist er besonders durch
seine »Annals of Scotland from the accession of
Malcolm III. surnamed Canmore to the accession of
Robert
I.«
(Edinburg 1797, 3 Bde.) und seine
Polemik gegen
Gibbon bekannt. Auch schrieb er: »Memorials and letters relating to the history
of Britain in the reign of
James I.« (Edinb. 1762) und »of
CharlesI.« (das. 1766);
»Historical memorials« (das. 1769) u. a.
2)
Alexander, Geograph und Reisender,Bruder des vorigen, geb. trat noch jung in die
Dienste
[* 6] der
OstindischenKompanie, machte seit 1789 mehrere
Reisen nach den Südseeinseln und entwarf
Zeichnungen von den besuchten
Küsten.
Die
Kompanie ernannte ihn darauf zu ihrem Hydrographen, und auf
Grund eines von ihm entworfenen
Projekts machte
Cook 1768-71
seine erste
Reise um die
Welt. Dalrymple starb in
London.
[* 7] Eine Sammlung seiner
Seekarten gab er heraus
in der
»General collection of nautical publications« (Lond. 1753) und in dem
»Oriental repertory from April 1791 to January
1795« (das. 1791). Auch schrieb er: »Historical collection of the several voyages and discoveries
in the
PacificOcean« (Lond. 1770, 2 Bde.).
Landschaft im südlichen
Schweden,
[* 8] früher, als zu
Norwegen gehörend,
»Marker« genannt, zwischen dem
Wenersee
und
Norwegen gelegen, bildet den kleinern nördlichen Teil des
LänsElfsborg, ist 4190 qkm (76 QM.) groß und wird
von (1880) 85,845
Menschen bewohnt. Nur der am
Wenersee belegene südöstliche Teil, etwa ein Zwölftel des Ganzen, ist eben
und fruchtbar; alles
übrige ist ein Gebirgsland, dessen bedeutendste
Höhen aber kaum 240 m erreichen. Besonders merkwürdig
sind die großen
Lager
[* 9] von Meeresschnecken auf
Höhen von 70-100 m, die sogen.
»Riesentöpfe«, von denen
man 75 kennt, und die bedeutenden tiefen
Spalten in den
Bergen.
[* 10]
Das Land ist sehr reich an Gewässern. Durch die Mitte desselben erstreckt sich von dem
Wenersee gegen W. eine
Kette von terrassenförmig
übereinander liegenden schönen Landseen, welche sich durch schnell strömende
Flüsse
[* 11] ineinander ergießen und dieAnlage
des Dalslandskanals ermöglicht haben. Von diesen
Seen ist
Store Le,
[* 12] 60 km lang, 101 m ü. M., zum Teil zu
Norwegen gehörend,
der westlichste und höchste; er fließt ab in den Lelången, 30 km lang, 92,6 m ü. M.,
in welchen sich von N. her die beiden großen, zum Teil auch zu derLandschaftWermland gehörenden
SeenÖstraSilen (103 m ü. M.) und Westra
Silen (95,6 m ü. M.) ergießen, und welcher dann
in den 15 km langen, 4 km breiten Laxsjö (74 m ü. M.) eintritt, der endlich
durch die Upperudså bei Köpmannebro in den Wener abfließt.
Diese ganze Seenkette ist durch das Dalsland-Kanalsystem 1864-67 von demBaumeisterNils Ericson schiffbar verbunden
worden, und es sind dazu 29
Schleusen erforderlich gewesen. Von diesen hat die unterste die
Dimensionen des
Götakanals und
gestattet daher größern Fahrzeugen, bis Upperud zu gelangen; die übrigen sind kleiner (32 m lang, 4,3
m breit und 1,6 m tief). Der interessanteste
Punkt ist bei dem Eisenwerk Håfverud im O. des
Sees Aklången,
in welchen drei Senk- und eine bestimmende
Schleuse sowie ein frei über einem bedeutenden
Wasserfall schwebender, von starken
eisernen
Platten zusammengefügter, 750 metr. Ztr. schwerer
Aquädukt hinaufführen.
Die Anlagekosten dieses
Kanals haben über 3 Mill. Mk. betragen, wovon der
Staat 1,2 Mill. bestritten hat.
Die schiffbare
Verbindung des nördlich von diesem
Fahrwasser belegenen
Sees Animmen mit dem Wener durch einen kurzen
Kanal
[* 13] mit
einer
Schleuse ist jüngst erfolgt. Die
Wälder, freilich stark ausgebeutet, bedecken über 1160 qkm, Waldwirtschaft,
Viehzucht und
[* 14] Ackerbau sind die Hauptnahrungsquellen. Wegen des Holzreichtums sind viele Eisenwerke vorhanden, die
aber ihr Roheisen aus
Wermland holen, denn es gibt nur einen einzigen
Hochofen (bei Billingsfors). Von
Eisenbahnen durchschneidet
die große Bergbezirksbahn
Göteborg-Falun, 1879 vollendet, den östlichsten Teil des
Landes, und 1879 ist auch die Dalslandsbahn
Sunnanå-Frederikshald, welche sich an die vorige bei Mellerud anschließt, eröffnet.
(spr. dahlst'n), nördlicherStadtteil von
London (s. d.), in welchem das deutsche
Hospital,
eine deutsche
Kirche und ein deutsches Waisenhaus
(Kaiser Wilhelms-Stiftung) liegen.
3) William, engl. Journalist und Jugendschriftsteller, ward 1831 als Sproß einer alten Yorkshirefamilie
geboren und lieferte schon früh Beiträge für Zeitschriften. Er war eine Zeitlang am »DailyTelegraph«,
[* 20] später am »Morning
Herald« und am »Standard« thätig, gab auch selbst ein »Monatsmagazin« heraus
und ist Mitbegründer des Savage-Klubs in London. Er behandelt mit Vorliebe transatlantische Stoffe und weiß dabei die ihm
mangelnde Selbstanschauung durch Belesenheit und Phantasie zu ersetzen.
Seine Hauptschriften sind: »The wolf-boy of China«
[* 21] (1857);