Geschlechter aus sicherm
Hinterhalt überfällt und ihnen den
Kopf abschneidet, um ihn als Kriegstrophäe aufbewahren zu können.
Wer noch keinen abgeschnittenen
Kopf aufweisen kann, darf nicht heiraten, und nach der Zahl solcher
Köpfe, deren manches
Haus
über 100 aufweist, richtet sich das Ansehen des Besitzers. Gewöhnlich vereinigen sich mehrere zu einem
Mordzug (Ngadschu);
Züge in größerm
Maßstab,
[* 2] an welchen 800-1000
Personen teilnehmen, heißen
Assan und sind als Kriegführung
anzusehen.
Zum
Schutz gegen Säbelhiebe und
Pfeile dienen eine mit
Baumwolle
[* 3] wattierte
Jacke und eine Art
Harnisch aus
Fellen oder
Baumrinde,
außerdem hölzerne
Schilde. Die
Wohnungen der Dajak sind lange, schuppenartige, auf 2-6 m hohen
Pfählen ruhende
Gebäude (in
Süd- und Ostborneo von 60-70 m
Länge) mit niedrigen
Wänden und einem spitz zulaufenden
Dach,
[* 4] doch ohne
Fenster.
Das
Haus ist durch eine Scheidewand in einen Vorder- und einen Hinterraum abgeteilt, welch letzterer wieder in so viele
Räume
zerfällt, als
Familien unter dem gemeinsamen
Dach wohnen sollen.
Zur
Verteidigung der
Dörfer gegen feindliche
Angriffe dienen kleine Bambuspfähle (Ranju), welche im hohen
Gras in kleinen
Abständen
voneinander angebracht werden. Die Dajak sind in der
Regel ausgezeichnete
Schmiede, welche mit ihren unvollkommenen
Werkzeugen
besonders gute
Schwerter
[* 5] verfertigen; das dazu nötige
Eisen
[* 6] wird von ihnen selbst gegraben und geschmolzen.
Die häuslichen
Arbeiten ruhen auf den
Frauen, die aber im übrigen von den Männern gut behandelt werden. In Bezug auf die
Ehe herrscht durchweg die
Monogamie.
Die
Toten wurden ehemals häufig verbrannt und die
Asche in irdenen
Gefäßen aufbewahrt; gegenwärtig werden sie in der
Regel
begraben, seltener in hölzernen
Kisten im
Wald über der
Erde aufbewahrt. Bis zur
Bestattung derLeiche ruht
alle
Arbeit; überall wird dem Verstorbenen (wenn auch erst nach der
Beerdigung) ein
Menschenopfer dargebracht. Zu den ursprünglichen
religiösen
Vorstellungen der Dajak gehört der
Glaube an die
Geister der Verstorbenen. Als Aufenthalt derselben werden die
hohen
Berge betrachtet und ihnen dort
Speise- oder Hühneropfer dargebracht.
Viele
Stämme im O. verehren auch
Sonne,
[* 7]
Mond
[* 8] und
Sterne. An den früher hier vorhandenenBuddhismus erinnern die
Ruinen von Buddhatempeln
und mancherlei
Inschriften, die sich noch heute vorfinden. Jener
Periode, an die jetzt jede
Erinnerung fehlt, dürften auch
heilig gehaltene antike
Gefäße (Tapayan), verzierte
Vasen
[* 9] ohne Henkel, mit Abbildungen von
Blumen,
Drachen
u. a. angehören, von denen einzelne in dem
Ruf besonderer Wunderkraft stehen, so daß von weit und breit förmliche
Wallfahrten
zur
Heilung von
Krankheiten und zur
Befreiung von Bezauberungen zu ihnen unternommen und oft blutige
Kämpfe um ihren
Besitz geführt werden.
Sonst herrscht viel
Aberglaube, der sich besonders in der Verehrung von
Talismanen
(Steinen, Krokodilzähnen etc.) und in sogen.
Gottesurteilen äußert. Eine große
Rolle unter den Dajak spielen die Balians,
Frauen, welche zugleich als öffentliche Sängerinnen,
Tänzerinnen, Priesterinnen, Wahrsagerinnen, Zauberinnen sowie als
Hebammen u. Ärztinnen fungieren. DieSprache
[* 10] der Dajak gehört nach
Fr.
Müller zur malaio-javanischen
Gruppe der malaiischen
Sprache und zerfällt in zahlreiche
Dialekte; eine
Grammatik derselben lieferte K.
v. d.
Gabelentz (Leipz. 1852). Von einer Litteratur ist nicht die
Rede, es fehlt selbst an einer
Schrift; aber in mündlicher
Überlieferung sind Geistesprodukte, zum Teil
Erzählungen
aus alter Zeit,
erhalten worden.
(Dawk), in
Ostindien
[* 13] Bezeichnung für
Post. ^[= # (franz. poste, v. mittellat. posta [gekürzt aus posita] im Sinn von Station, Standort der zur ...]
Hafenstadt im franz.
Senegambien,
ArrondissementGorée, auf der gleichnamigen
Halbinsel, die in das
Cabo verde
ausläuft, gegenüber der
InselGorée, von der sie durch einen 2 km breiten Meereskanal getrennt wird,
ist Sitz eines
Bischofs,
Station französischer
Missionäre und der Dampferlinien
Messageries maritimes, Wörmann, der vereinigten
British and African und African und zählt (1879) 1035 Bewohner, davon 200
Weiße inkl.
Militär.
Frankreich nahm 1857 von Dakar
Besitz,
seit 1862 sucht man durch bedeutende
Arbeiten einen brauchbaren
Hafen zu schaffen, so daß der
Platz in
strategischer wie in kommerzieller Hinsicht von hoher Wichtigkeit werden muß. Eine
Eisenbahn nach
St.-Louis wurde eröffnet.
Abu Mansûr
Mohammed, nach einigen aus
Tûs, nach andern aus
Bochara gebürtig, einer der bedeutendsten persischen
Dichter vor
Firdusi, hat seinen
Namen besonders dadurch noch verewigt, daß er auf Befehl des Samanidenfürsten Nûh ben Mansûr
(975-997) die erste dichterische Bearbeitung der altiranischen Königssagen begann, die später von
Firdusi so herrlich fortgeführt
und in vollendetster
Weise zum
Abschluß gebracht wurde. Dakîkî selbst, wie auch
Firdusi in seinem »Schâhnâme«
erwähnt, hat davon nur 1000
Verse (aus der Geschichte des Guschtasp) vollendet, da er schon in frühem
Alter durch die meuchlerische
Hand
[* 17] eines Türkenknaben seinen
Tod fand. Er hat viele Kasiden (Lobgedichte) zum
Preis der Samanidenfamilie gedichtet und in
Ghaselen, die ziemlich deutlich verraten, daß er stark dem vom
Islam verpönten
Parsismus anhing, hauptsächlich
den
Wein verherrlicht.
Alles, was uns von ihm an Gedichten erhalten ist, findet sich in persischem
Text und metrischer deutscher
Übersetzung zusammengestellt in Ethés »Rûdagîs
Vorläufer und Zeitgenossen« (in »Morgenländische Forschungen«,
Leipz. 1875).
(»die sieben Ratfeuer«, s. Tafel
»AmerikanischeVölker«,
[* 18] Fig. 12), ein zahlreicher Indianerstamm im
NW. der
Vereinigten Staaten
[* 19] von
Nordamerika,
[* 20] von den
FranzosenSioux, von andern auch Naudowessies
(Nadowessier) genannt, welcher
Name aus dem
Wort Nadoesi entstanden ist,
womit die
Odschibwä die Dakota zu bezeichnen pflegen. Das vornehmste
Volk dieses
Stammes sind die eigentlichen Dakota, welche das Gebiet
zwischen dem obernMississippi im O. und den
Black Hills und
Rocky Mountains im W., südlich bis etwa zum
Platte und zur Mündung des Siouxflusses bewohnen. Sie umfassen sieben verbündete, aber voneinander unabhängige
Völker.
Die vier östlichen dieser
Horden sind unter dem
Namen Mdewakantonwan (franz.
Gens du lac), Wahpetonwan, Wahpekutes und Sisitonwan
als alte Feinde der
Odschibwä bekannt; die erste ist die einzige unter ihnen, welche
Ackerbau treibt.
Weniger bekannt sind die drei andern,
¶
mehr
mehr westlichen Völker, die Janktonwan, Janktonwanna und Titonwan, welche wandernd umherziehen und seit alters einen fortwährenden
Raubkrieg gegen alle am Missouri und seinen Zuflüssen lebenden Indianer führen. Die Zahl dieser Dakota, die zu den intelligentesten
und kriegerischen Stämmen der Union zählen, schätzt man gegenwärtig auf ca. 46,900 (30,600 in Dakota, 9900 in
Montana, 6300 in Wyoming). Vor zwei Jahrhunderten wurden sie von französischen Missionären besucht und in der Zivilisation weiter
gefördert, als irgend ein andrer Stamm im NW. gelangt war.
Hier im NO. des Gebiets liegt der salzige Minniwaken- oder Teufelssee (486 m ü. M.).
Westlich vom Missouri steigt die Prärie allmählich bis zum Fuß der bis 1900 m hohen metallreichen und
teilweise bewaldeten SchwarzenBerge (Black Hills) an. Endlich liegt im SW. ein wüster Strich von MauvaisesTerres oder Bad
[* 24] Lands.
Außer dem bereits genannten Missouri, dessen wichtigste Nebenflüsse der Yellowstone und BigCheyenne sind, verdient noch der
gleichfalls schiffbare Red River des Nordens Erwähnung, der einen Teil der Ostgrenze bildet.
Geeignetes Land für Ackerbau und Viehzucht
[* 29] bieten die Flußthäler und Prärien in Fülle. Angebaut werden vornehmlich Weizen,
Hafer
[* 30] und Mais (1883: 2,590,000 hlGetreide). An Vieh zählte man 1880: 45,000 Pferde
[* 31] und Maultiere, 141,400 Rinder,
[* 32] 30,000 Schafe
[* 33] und 63,000 Schweine.
[* 34] Ungemein reich an Metallen sind die Black Hills (Ertrag 1883: 3,200,000 Doll. Gold,
[* 35] 150,000
Doll. Silber; aber auch Eisen, Blei
[* 36] etc. kommen vor). Die Kohlenlager im
SW. sind noch kaum in Angriff genommen (Ertrag 1883: 50,000
Ton.). Die Industrie (1880: 251 Anstalten mit 868 Arbeitern) ist noch in der Kindheit. Von Eisenbahnen (1884: 380 km) durchschneidet
die Nordpacificbahn das Gebiet von O. nach W. Dakota hat die übliche Territorialverfassung. Seine
Revenue belief sich 1884 auf 274,215, die Territorialschuld auf 262,000 Doll. Hauptstadt ist Bismarck. - Dakota ist ein Bestandteil
des ehemaligen Louisiana und wurde 1861 zuerst als Territorium organisiert. Durch Regelung der Grenzen
[* 37] und Neubildung der Territorien
Idaho (1863) und Wyoming (1868) wurde es auf seinen jetzigen Bestand reduziert. Die ersten Ansiedler (seit
1859) hatten viel von der Feindseligkeit der Indianer zu leiden, was 1863 zu einem Indianerkrieg führte. Schon seit 1881 liegt
ein Gesetzentwurf vor, nach welchem das südliche Dakota zum Staat erhoben, das nördliche als TerritoriumPembina
abgetrennt werden soll.