ein Nomadenvolk des Altertums, an der Ostküste des Kaspischen Meers bis zum Oxus und dem Oxianischen See (Aralsee)
hin.
Die Daher, wahrscheinlich Vorfahren der heutigen Turkmenen, waren gute Krieger und dienten als reitende Bogenschützen unter
Darius, Alexander und Antiochos.
1) Johann Christian Claussen, Maler, geb. zu Bergen in Norwegen, bezog 1811 die Akademie
von Kopenhagen und kam 1818 nach Dresden, wo er Mitglied und Professor der Akademie wurde. Von hier aus machte er Reisen durch
die Alpengegenden Deutschlands, besuchte Italien und kehrte zweimal in seine nordische Heimat zurück. Fleißige Naturstudien
führten ihn zu einer eigentümlichen realistischen Richtung, der es aber an vollendeter Technik mangelte.
Zwei große Gemälde aus der charaktervollen Natur seiner Heimat stellen den Sturz der Tinterrare in Obertellemarken und eine
Thalschlucht mit Wasserfall an der Küste von Bergen dar. Auch verfaßte er ein Werk über die nordische Holzarchitektur, betitelt:
»Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst aus den frühsten Jahrhunderten in den innern Landschaften
Norwegens« (Dresd. 1837). Dahl starb in Dresden.
2) Wladimir Iwanowitsch, unter dem Pseudonym Kosak Luganskij bekannter russ. Schriftsteller, geb. 1802 als
der Sohn eines bei der russischen Flotte im Schwarzen Meer angestellten, aus Sachsen eingewanderten Arztes, ward im
Seekadettenkorps zu Petersburg erzogen und trat 1819 als Marineoffizier in den entsprechenden Dienst ein. Da ihm derselbe nicht
zusagte, studierte er in Dorpat Medizin und verweilte als Militärarzt 1828-29 auf dem Kriegsschauplatz in der Türkei wie 1830 auf
dem in Polen.
Einige Jahre darauf beteiligte er sich an der Expedition des Grafen Perowski nach Chiwa und war, von da
zurückgekehrt, elf Jahre lang als Kanzleichef im Ministerium des Innern thätig, worauf er als Präsident des Apanagenkontors
in Nishnij Nowgorod angestellt ward. Nachdem er 1858 auch diesen Dienst aufgegeben, lebte er, ganz seinen Studien sich widmend,
bis an sein Ende in Moskau. Er starb 22. Okt. (a. St.) 1872. Dahl hat eine Reihe Erzählungen hinterlassen, die
sich namentlich durch ein tiefes Verständnis des Volkslebens und vortreffliche, wahrhaft typische Schilderungen auszeichnen.
Diese Vorzüge treten am meisten hervor in den »Raskásy Kosaká Lugánskaho«
(»Erzählungen des Luganschen Kosaken«) und »Raskásy is naródnaho býta« (»Erzählungen aus dem Volksleben«).
Zu seinen vorzüglichsten Novellen gehören ferner: »Chmehl« (»Der Rausch«),
»Sson i jaw« (»Der Traum und das Wachen«),
»Dwórnik«
(»Der Hausknecht«),
»Denschtschík« (»Der Offiziersbursche«)
etc., welche letztern besonders als treffliche psychologische Schilderungen hervorzuheben sind.
Außerdem veröffentlichte Dahl eine reiche Sammlung russischer Sprichwörter (Mosk. 1862, 2. Ausg. 1879) und ein
Lexikon der russischen Sprache (das. 1861-68, 4 Bde.; 2. Ausg.
1882), das jedoch höhern wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 8 Bänden
(Petersb. 1860-61).
3) Johannes Siegwald, Maler, geb. zu Dresden als Sohn von Dahl 1), erhielt von diesem den ersten Unterricht in der
Kunst und bildete sich später unter Wilh. Wegener vorzugsweise in der Tiermalerei aus. Nachdem er noch drei Jahre die Akademie
in Dresden besucht hatte, ging er, da ihn die Tierbilder Landseers fesselten, 1851 nach London und besuchte von da aus auch
Paris. Die besten Motive zu seinen Tierbildern nahm
er aus Norwegen, der Heimat seines Vaters, deren Natur
er gründlich studierte. Die Dresdener Galerie besitzt zwei seiner Gemälde: den Fehlschuß und eine Fähre in Norwegen.
4) Hans, Maler, geb. zu Hardanger in Norwegen, war anfangs schwedischer Offizier und bildete sich seit 1873 auf der
Kunstschule in Karlsruhe unter Gude und Riefstahl und in Düsseldorf unter v. Gebhardt und W. Sohn zum Landschafts-
und Genremaler aus. Seit 1876 hat er eine Reihe von Gemälden ausgestellt, auf welchen Landschaft und Staffage nach Motiven aus
seiner Heimat mit gleicher Liebe behandelt sind, und die meist durch ihren humoristischen Inhalt fesseln,
während das Kolorit oft hart und glasig ist. Seine Hauptbilder sind: ein Naturkind, das Spiel der Wellen, Damenpensionat auf
der Eisbahn, Letzte Ölung, weibliche Anziehung und Hinter dem Segel.
(Dahalak), Inselgruppe an der Küste Abessiniens, liegt der Bai von Massaua gegenüber und umfaßt drei Hauptinseln:
Groß-Dahlak, Nohra und Nokra, und zahlreiche Klippen. Sie bestehen aus 10-13 m hohen, zerrissenen, weißen
Kalkfelsen und besitzen wegen der magern Dammerde nur geringe, mit der des afrikanischen Festlandes übereinstimmende Vegetation.
Die aus Vermischung von Nubiern mit Arabern entstandene, etwa 1500 Seelen starke Bevölkerung wohnt in zehn Dörfern unter
einem Scheich, welcher seine Belehnung vom ägyptischen Gouverneur in Massaua erhält. Zur Römerzeit war
die Hauptinsel das Zentrum einer äußerst ergiebigen Perlenfischerei und ihre Kaufleute wegen ihres Reichtums berühmt. Aber
diese Perlenfischereien sind längst erschöpft und verlassen. Ruinen deuten darauf hin, daß die Portugiesen im 16. Jahrh.
hier eine Niederlage hatten.
Vgl. v. Heuglin, Reise nach Abessinien (Jena 1868).
Erik Jonsson, Graf von, schwed. Feldmarschall, geb. zu Stockholm, fungierte seit 1646 als Kammerschreiber
bei der pommerschen Kammer und ward 1647 mit Untersuchung sämtlicher schwedischer Festungen in Pommern, Brandenburg, Mecklenburg,
Bremen und Westfalen beauftragt. Als Ingenieur bei der schwedischen Armee legte er neue Festungswerke bei
Thorn an und zeichnete sich sowohl in dem polnischen als in dem folgenden Krieg mit Dänemark so aus, daß er 1660 die Stelle
eines Oberstleutnants und das Adelsdiplom erhielt und rasch zu höhern Würden stieg. Er wurde 1693 schwedischer Reichsgraf,
Feldmarschall und Generalgouverneur von Bremen und Verden und 1696 von Livland. 1700 verteidigte er Riga gegen
die Sachsen, trat 1702, als Karl XII. wider seinen Willen gegen Polen zog, zurück und starb in Stockholm. Wegen seiner
Verdienste um Verbesserung des Festungsbaues in Schweden ward er der Vauban Schwedens genannt. Sein Hauptwerk: »Suecia antiqua
et hodierna« (Stockh. 1700, 2 Bde.),
besteht nur aus Kupferstichen ohne Text.
Anders Gustav, Entomolog, geb. zu Forssa in Ostgotland, studierte seit 1826 zu Lund Entomologie, ward
daselbst 1830 Dozent der Naturgeschichte, 1843 Intendant des entomologischen Museums und starb Sein Hauptwerk ist:
»Hymenoptera europaea praecipue borealia« (Bd.
1, Lund 1843-45; Bd. 2, Berl. 1854).
1) Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, Amtshauptmannschaft Oschatz, 3 km vom Bahnhof an der Leipzig-Riesa-Dresdener
Eisenbahn, 155 m ü. M., hat ein gräflich Bünausches Schloß mit großem Park, eine alte Kirche und (1880) 2877
mehr
evang. Einwohner, die Eisengießerei, Wagen- und Zigarrenfabrikation, Bierbrauerei und Landwirtschaft betreiben. - 2) Stadt,
s. Rheindahlen.