Aktenstücke über seine
Verwaltung. Er machte sodann unter
NapoleonI. den
Feldzug von 1812 bis 1813 mit und verteidigte als
Gouverneur von
Modlin diese Stadt bis zum Äußersten. In seinem Vaterland bewarb er sich umsonst um einen militärischen
Posten;
erst im
Oktober 1815 erhielt
er den Auftrag, die
Verwaltung der wiedererworbenen Besitzungen auf der
Goldküste
von
Afrika
[* 2] zu ordnen. Er benahm sich hier sehr energisch, beförderte die Anlegung neuer
Pflanzungen und hinderte nach
Kräften
den
Sklavenhandel. Er starb
ward von Alsadr beauftragt, mit
Pferd
[* 5] und
Wagen jeden
Tag die
Erde zu umfahren, wobei das
Pferd Skinfaxi (»Glanzmähne«)
Luft und
Erde erleuchtete.
Landschaft in
Kaukasien, die sich vom östlichen Abhang des
Kaukasus bis zum
KaspischenMeer
erstreckt, im
N. vom Terekschen Landstrich, im S. von den
GouvernementsTiflis und
Baku begrenzt wird, hat
einen Flächeninhalt von 29,637 qkm (538 QM.) mit (1881) 526,915
Einw. (s.
Karte »Rußland«).
[* 13] Dieser dreieckige Landstrich ist von
Gebirgen durchzogen, welche vom
Kaukasus ausgehen und sich
zum Teil über die
Grenze des ewigen
Schnees (bis an 4000 m) erheben; nur in der
Nähe der
Küste trifft manFlachland.
Er wird von einer
Menge von
Flüssen bewässert, unter denen als die bedeutendsten der aus vier
(Koisu genannten)
Flüssen sich
bildende Sulak und der
Samur mit zahlreichen Mündungsarmen hervorzuheben sind.
Auch viele heiße
Quellen findet man. Das
Klima
[* 14] ist in den niedrigen Teilen sehr mild und im
Sommer meist sehr
trocken. Im höhern
Gebirge ist die
Luft kälter. Das Gebirgsland produziert wenig
Getreide
[* 15] (vornehmlich
Hirse);
[* 16] mit Mühe kann
das Vieh das ganze Jahr über mit
Futter versorgt werden.
Schafe
[* 17] werden in großer
Menge gehalten, die
Schätzung von 1870 ergab
über 1,7 Mill.
Stück. Fruchtbar und gut angebaut ist dasFlachland, wo die edelsten
Früchte gedeihen
und das
Klima zeitweise geradezu heiß ist.
Während das
Flachland Daghestans persische
Provinz wurde, blieben die Einwohner des innern Daghestan freie Bergvölker unter eignen
Chanen. Seit aber Rußland 1801 von
GrusienBesitz genommen, mußte es bestrebt sein, auch das nördlich davon liegende
an sich
zu bringen, das damals noch
Grusien von Rußland trennte und
so denVerkehr zwischen beiden
Ländern erschwerte
und bedrohte. Gefährlich wurde die
Situation vollends, als der Muridismus (s. d.) unter den Bergvölkern Daghestans
feste
Wurzeln faßte.
Während des türkisch-russischen
Kriegs 1828-29 mußte man ihnen
freie Hand lassen; nach dem
Friedensschluß rückten
Truppen in Daghestan ein und sicherten sich (1831-1832) zunächst das Küstengebiet, durch welches die
Straße nach
Grusien führte. Zum ersten
Schritt gegen das innere Daghestan nötigte
Schamyl (s. d.), der die awarische Chanfamilie
verdrängt hatte und sich als
Haupt der
Muriden den
Russen entgegenstellte. Mit der Unterwerfung desselben 1859 kam dann auch
Daghestan thatsächlich in den
Besitz der
Russen (s.
Kaukasien).
Vgl. Cunynghame, Travels in the eastern Caucasus,
especially in Dagestan etc. (Lond. 1872).
Meerenge, den Söälosund, getrennt ist (s. Karte »Livland etc.«). Sie ist von N. nach S. 47 km lang, von O. nach W. etwa 55 km
breit und hat 955 qkm (17 QM.) Flächeninhalt. IhreKüsten sind durch Welleneinspülung sehr zerrissen und überall von Untiefen,
Sandbänken und kleinen Eilanden umgeben, wodurch die Schiffahrt in der Nähe ihrer Ufer sehr gefährlich
wird. Auf der äußersten Spitze des westlichen Vorgebirges, Dagerort genannt, steht deshalb ein Leuchtturm.
Die Insel ist meist eben und zeigt eine Abdachung von S. nach N.; an der Nordostküste und im Innern sind große Sümpfe (zusammen
14,000 Hektar), in denen man viele erratische Blöcke findet. Da das Erdreich im N. meist steinig ist und
Wälder mehr als ein Viertel der Insel bedecken (besonders Fichten), ist nur der südliche und südwestliche Teil, der einen
fruchtbaren, mergelhaltigen Boden zeigt, zum Anbau von Getreide geeignet, obwohl auch dieser hinter der Wiesenkultur bedeutend
zurücksteht. Die 15,000 Bewohner bestehen zu ⅔ aus Esthen, zu ⅓ aus Schweden
[* 22] und Deutschen und nähren
sich von Ackerbau, Viehzucht,
[* 23] Fisch- und Robbenfang, Holzfällen, Kalkbrennen und einigem Handel, der sich in den beiden kleinen
Hafenplätzen Hohenholm und Tiefenhafen konzentriert. Dagö ward 1645 von Dänemark
[* 24] an Schweden und 1721 von letzterm
an Rußland abgetreten.