Dictys Cretensis und
Dares Phrygius (1684) und
übersetzte
Anakreon und
Sappho (1681),
einige
Stücke des
Plautus (1683) und
Aristophanes (1684, erste französische Übersetzung),
den Terenz (1688), die
»Ilias« (1699) und die
»Odyssee« (Amsterd. 1708). Bekannt sind ihre Streitschriften: »Traité des causes
de la corruption du goût« (1714),
Als Mitglied der Munizipalität der Stadt
Paris 1790 hatte Dacier die neue Verteilung der
Steuern zu besorgen; das
Finanzministerium
jedoch, das ihm
Ludwig XVI., der ihn oft zu
Rate zog, anbot, schlug er aus. Während der
Revolution lebte er in tiefer Zurückgezogenheit
und erschien erst 1795 bei der
Stiftung des Nationalinstituts, dessen Mitglied er wurde, wieder. 1800 wurde
er erster Vorsteher der Nationalbibliothek, 1802 Mitglied des Tribunats und 1823 der
Akademie und starb in
Paris.
Außer seiner Übersetzung des
Älian (1772) und der
Ausgabe der »Cyropädie«
Xenophons (1777, 3 Bde.) sind zu
erwähnen:
»Histoire de l'Académie des inscriptions« sowie
»Rapport sur les progrès de l'histoire et de la littérature ancienne
depuis 1789 jusqu'à 1808« (1810, neue Ausg. 1862).
Costa,Isaak, holländ. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Amsterdam
[* 4] als Sohn einer angesehenen, aus
Portugal
[* 5] stammenden jüdischen Kaufmannsfamilie. Seine ersten
poetischen
Versuche lenkten die
Aufmerksamkeit des Dichters
Bilderdijk auf ihn, der seitdem seine weitere
Ausbildung überwachte
und bald in den vertrautesten
Verkehr mit ihm trat. Im J. 1817 begab sich Da Costa behufs der Vollendung seiner
Studien nach
Leiden,
[* 6] wohin auch
Bilderdijk übersiedelte.
Nachdem er 1818 zumDoktor der Rechtsgelehrsamkeit und 1821 zum
Doktor der
Philosophie promoviert worden,
trat er 1822 zum
Christentum über.
Schon hatte er sich als Dichter einen so geachteten
Namen erworben, daß er nach
BilderdijksTod (1831) allgemein als
dessen Nachfolger im
Rang des ersten niederländischen Dichters bezeichnet ward. Er starb Von
seinen poetischen Werken sind als die wichtigern hervorzuheben: »Poëzij« (1821-22, 2 Bde.);
SeinSchwanengesang
»De slag by Nieupoort« ist stellenweise das Trefflichste,
was er geleistet hat. Außerdem versuchte sich Da Costa auch auf historischem und theologischem Gebiet. Besonders
zu nennen ist
»Israëlen de volken« (1849). Seine
Schriften wurden wiederholt neu aufgelegt; die Dichtwerke
erschienen neuerdings gesammelt in 3 Teilen
(Haarlem
[* 7] 1861-62).
[* 1] L.
(Knaulgras),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen,
[* 8] perennierende
Gräser
[* 9] mit zweizeiliger
Rispe, seitlich zusammengedrückten,
zwei- bis siebenblütigen
Ährchen,
[* 10] gekielten, zusammengedrückten
Hüll- und
Deckspelzen, von denen die letztern kurz begrannt
sind. DactylisglomerataL.
(Hundsgras s. Abbildung), mit knaulförmig in der
Rispe stehenden
Grasährchen, sehr
gemein auf trocknem, besserm
Boden, am schönsten auf berieselten, bodenkräftigen
Wiesen, äußerst ertragreich, nahrhaft,
ein Schnittgras erster
Klasse, bleibt aber auf trocknem, weniger kräftigem Sandland zu klein und wird zu hart. Der
Gebrauchswert
der
Samen
[* 11] beträgt 17
Prozent.
Name eines eigentümlichen
Festes der Böotier zu
Ehren der
Hera.
[* 12] Nach der
Sage hatte sich
die
Göttin einst mit
Zeus
[* 13] überworfen und auf dem Kithärongebirge verborgen. Da ließ
Zeus das Gerücht verbreiten, er wolle
sich mit einer andern vermählen, und zugleich ein aus
Eichenholz geschnitztes
Bild in bräutlichem
Schmuck
auf einem
Wagen mit zahlreichem
Gefolge und unter Absingung von Hochzeitsliedern am Kithäron vorüberfahren. Voller
Eifersucht
stürzte sich
Hera auf die vermeintliche Nebenbuhlerin; als sie aber das hölzerne
Bild fand, löste sich ihr
Zorn in
Lachen.
Sie versöhnte sich mit ihrem Gemahl, setzte sich selbst auf den Brautwagen und stiftete zum Andenken
das
Fest, das fortan alle sieben Jahre von den Platäern allein (kleine Dädala), alle 60 Jahre aber von sämtlichen
böotischen Bundesstädten gemeinsam (große Dädala) gefeiert wurde.
entkam nach Sizilien,
[* 19] wo er bei dem König KokalosAufnahme fand; der ihn auch hierher verfolgende Minos wurde von Kokalos oder
dessen Töchtern in einem warmen Bad
[* 20] erstickt (s. Minos). Dädalos führte in Sizilien verschiedene Wasser- und andre Bauten aus und
ging dann mit Aristäos nach Sardinien,
[* 21] wo er für den König Iolaos großartige Werke (die Dädaleen) ausführte.
Zu Capua und Cumä in Unteritalien errichtete er dem ApolloTempel. Selbst in Ägypten
[* 22] läßt ihn die Sage herrliche Proben seiner
Kunst geben, z. B. ein Propylon am Hephästostempel zu Memphis und ein Holzbild im Tempel selbst.
Gerade die auf Kreta ihm zugeschriebenen Werke sind aber derart, daß sie auf einen kosmischen Bildner, auf einen Gott deuten,
wie denn der Dichter Pindaros geradezu den Namen Dädalos für Hephästos
[* 28] setzte. Auf Ähnliches leiten die attischen
Sagen von der Abstammung des Dädalos von Erechtheus, mit dessen Beziehungen zur Athene, auf Ähnliches endlich die wesentliche Identität
des Dädalos mit unserm »Wieland dem Schmied«, wie sie A.Kuhn in der »Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung« (Bd.
4, S. 95) überzeugend nachweist. Auf den Denkmälern finden sich drei Szenen der Dädalossage behandelt:
das Zimmern der hölzernen Kuh, das Anfertigen der Flügel (Relief in VillaAlbani bei Rom,
[* 29] s. Abbildung) und die Katastrophe des
Ikaros, den am Ufer betrauert (häufig in pompejanischen Wandbildern).