Windverband durch ein in die
Nähe der Dachoberfläche gelegtes
System von gekreuzten eisernen
Diagonalen bewirkt. Die eisernen
Kuppeln erhalten radiale
Sparren und eine genügende Zahl eiserner
Ringe, während zur Aussteifung der
Kuppel in die von beiden
gebildeten
Felder gekreuzte Zugstangen eingeschaltet werden. Die Aussteifung der eisernen
Tonnen- und Kuppeldachstühle unterscheidet
sich also dadurch, daß bei erstern in den vertikalen Binderebenen, bei letztern in der Dachfläche selbst bewirkt wird.
EiserneDächer werden nicht nur wegen der durch sie hölzernen Dächern gegenüber verminderten Feuersgefahr und größern
Dauerhaftigkeit, sondern auch wegen der Möglichkeit, größere
Räume ohne Zwischenstützen zu überspannen, mit Vorteil
mehr und mehr angewandt. Über geschlossenen
Räumen, welche feuergefährliche Gegenstände bergen sollen,
worin sich nach etwa ausgebrochenen
Bränden eine
Hitze von über 500° entwickeln kann, bei welcher das
Eisen
[* 2] zu erweichen
und biegsam zu werden beginnt, sind eiserne
Dächer als nicht mehr feuersicher anzusehen und deshalb auszuschließen oder
nur mit Vorsichtsmaßregeln anzuwenden, welche das
Eisen ihrer Teile vor
Erweichung schützen.
III. Dachstühle aus
Holz
[* 3] und
Eisen schließen sich meist den unter II aufgeführten
Formen der schmiedeeisernen
Dächer an,
wobei die gedrückten Teile aus
Holz, die gezogenen Teile aus
Eisen hergestellt und beide mittels besonderer gußeiserner
Schuhe
und
Bolzen verbunden werden. Gewöhnlich sind es nur die
Sparren oder auch die auf den
Sparren liegenden
Pfetten, welche man der leichtern
Befestigung der
Dachdeckung
[* 4] wegen aus
Holz herstellt.
IV. Dachstühle aus
Gußeisen erhalten gußeiserne
Sparren, welche aus mehr oder minder langen, mittels
Flantschen und
Bolzen
untereinander verschraubten
Stücken zusammengesetzt waren (Dianabad in
Wien,
[* 5] Kornhalle in
Paris),
[* 6] sind
aber durch die schmiedeeisernen Dachkonstruktionen verdrängt.
V. Gemischt-eiserneDachstühle. Bei diesen Dachstühlen, welche übrigens denen der schmiedeeisernen
Dächer ganz ähnlich
sind, werden meist nur mehr oder minder kurze
Streben, z. B. die Normalstreben des französischen Dachstuhls, aus
Gußeisen
hergestellt, welche man mit gabel- oder zapfenförmigen
Enden versieht und durch Schraubenbolzen mit den
übrigen schmiedeeisernen Teilen verbindet. Näheres hierüber
s. in den Werken über Baukonstruktionslehre von
Breymann und
von Wanderley.
Ein Teil der überwundenen Eingebornen zog ostwärts an den
Borysthenes und ließ sich hier unter dem
Namen Tyrageten nieder. Die Zurückgebliebenen nahmen viele
Kolonisten unter sich auf und wurden sehr rasch so gründlich romanisiert,
daß die Einwohner Daciens
(Rumänen oder
Walachen) noch heute eine romanische
Sprache
[* 11] reden. Als 271 der
KaiserAurelianus den
Goten das Land räumte und die römischen
Kolonisten nach
Mösien versetzte, nannte er das Uferland rechts
der
Donau Dacia ripensis, um wenigstens den
Namen des Verlornen zu behaupten.
Die Ureinwohner behaupteten ihre
Wohnsitze, wurden aber von fremden Völkern wiederholt unterjocht und teilweise (so in
Siebenbürgen)
verdrängt.
Vgl. Neigebaur, Dacien, aus den Überresten des klassischen
Altertums
(Kronstadt
[* 12] 1851);
Dictys Cretensis und Dares Phrygius (1684) und
übersetzte Anakreon und Sappho (1681),
einige Stücke des Plautus (1683) und Aristophanes (1684, erste französische Übersetzung),
den Terenz (1688), die »Ilias« (1699) und die »Odyssee« (Amsterd. 1708). Bekannt sind ihre Streitschriften: »Traité des causes
de la corruption du goût« (1714),
Als Mitglied der Munizipalität der Stadt Paris 1790 hatte Dacier die neue Verteilung der Steuern zu besorgen; das Finanzministerium
jedoch, das ihm Ludwig XVI., der ihn oft zu Rate zog, anbot, schlug er aus. Während der Revolution lebte er in tiefer Zurückgezogenheit
und erschien erst 1795 bei der Stiftung des Nationalinstituts, dessen Mitglied er wurde, wieder. 1800 wurde
er erster Vorsteher der Nationalbibliothek, 1802 Mitglied des Tribunats und 1823 der Akademie und starb in Paris.
Außer seiner Übersetzung des Älian (1772) und der Ausgabe der »Cyropädie« Xenophons (1777, 3 Bde.) sind zu
erwähnen: »Histoire de l'Académie des inscriptions« sowie »Rapport sur les progrès de l'histoire et de la littérature ancienne
depuis 1789 jusqu'à 1808« (1810, neue Ausg. 1862).