(und der Zahnlaute überhaupt): das alveolare, das cerebrale, das dorsale und das dentale d. Das alveolare d, durch Anlegung
der Zungenspitze an das hintere
Zahnfleisch der obern Schneidezähne gebildet, scheint besonders in Norddeutschland, das dorsale
d, mit dem Zungenrücken gebildet, mehr in Süddeutschland vorzukommen; das cerebrale d findet sich z. B.
im
Sanskrit, das einen besondern
Buchstaben dafür hat, und im
Englischen. Das deutsche d ist, geschichtlich betrachtet, in der
Regel durch
Lautverschiebung (s. d.) aus einem dentalen aspirierten oder
Reibelaut entstanden, der z. B. im
Englischen noch vorliegt
(vgl. »drei« mit engl.
three); der letztere
Laut ist seinerseits durch
Lautverschiebungaus t entstanden, das sich in den übrigen
indogermanischen
Sprachen findet. So lautet das erwähnte Zahlwort im
Sanskrit tragas, lat. tres, griech. treis. Der
Buchstabe
D hieß phönikisch Daleth, daher griech.
Delta.
[* 2]
D oder d: Als römisches
Zahlzeichen steht D (entstanden aus der Hälfte des Zeichens
CIↃ = 1000) für 500 und
^D für 5000. In römischen
Inschriften ist D oder d = Decimus,
Deo, die, divus etc.; in juristischen Werken D = Digesta. Auf
den neuen deutschen Reichsmünzen bedeutet D
München,
[* 3] auf österreichischen
Münzen
[* 4]
Graz,
[* 5] auf preußischen von 1817 bis 1848
Düsseldorf,
[* 6] auf ältern französischen
Lyon.
[* 7] In der internationalen Telegraphie heißt D »dringendes
Telegramm«.
In der
Musik ist D =
Discantus (lat.) oder Dessus (franz.),
Diskant; d = destra (ital.), rechte
Hand.
[* 8] Auf
Rezepten steht D oder
d für detur (lat.), es werde gegeben; in der
Ophthalmologie für
Dioptrie (s. d.). In
Handelsbüchern ist D =
Debet (s. d.).
In
England d =
Penny
(MehrzahlPence), wie es früher für lat. denarius und franz. denier
stand, woraus unser Pfennigzeichen (₰) entstanden ist. Auf Korrekturbogen ist d. oder ₰ = deleatur (lat.),
es werde getilgt.
in der
MusikName einer der sieben
Stammtöne des
Systems, nach moderner Oktaventeilung (von
C ab)
der des zweiten, nach älterer (von
A) der des vierten.
(arab.), alles auf Gerichtspflege Bezügliche, so Daawi-Naziri, s. v. w.
Justizminister, Daawi-Wekili, s. v. w.
Advokat, d. h. ein in der juridischen
Stilistik bewanderter Mann.
ein merkwürdiges Höhlensommerdorf in
Tibet, wie sie dort und im Lößgebiet
Chinas vielfach vorkommen, unter
79° 57' östl. L. v. Gr., 31° 13'
nördl.
Br., 4536 m ü. M. Die Thalwände, aus
Löß und
Gerölle bestehend, sind voll Aushöhlungen, außen geglättet und
getüncht und einige als
Scheuern, andre während des
Sommers als
Wohnungen benutzt; auch ein buddhistisches
Kloster ist unterirdisch
untergebracht. Als solche hat man aber meist steinerne
Häuser mit flachen Dächern. Die Außenseite ist
oft phantastisch bemalt, so daß das Ganze, aus der
Ferne von
oben gesehen, das
Bild einer Stadt mit
Türmen und
Zinnen gibt.
Das
Klima
[* 13] ist kalt und scharf, die
Schneegrenze liegt auf dieser Seite des
Himalaja erst bei 6100 m
Höhe. Im Hochsommer entwickelt
sich in Daba lebhafter
Tauschhandel in
Salz,
[* 14]
Borax
[* 15] und
Moschus gegen
Reis,
Thee etc.
berühmtes Werk eines mohammedanischen
Gelehrten, Mohsan, mit dem Beinamen Fani (der Vergängliche),
der aus
Kaschmir
[* 20] gebürtig war und im 17. Jahrh. lebte. Es handelt von zwölf verschiedenen
Religionen des
Orients.
(spr. dombrówa),Marktflecken in
Galizien, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat
ein großes
Schloß, bedeutende Pferdemärkte und (1880) 3317 Einw.
franz. Handelsposten an der Westküste von
Afrika
[* 21]
(Pfefferküste), an der gleichnamigen
Bai, mit gutem Ankergrund,
hoch gelegen und mit einem reichbewaldeten, dicht bevölkerten
Hinterland, das viel
Palmöl liefert.
(ital., abgekürzt oderD. C., »von Anfang«) deutet in der Notenschrift an, daß ein Tonstück
nochmals von vorn gespielt werden soll und zwar bis zu der
Stelle, welche der
Komponist durch das
WortFine
(»Ende«) oder durch eine
Fermate (^ ) als eigentlichen
Schluß kenntlich gemacht hat.
Über das Da capo der großen
Arie (Dakapoarie)
s.
Arie.
Auch ist Da capo ein überall gebräuchlicher beifälliger Zuruf an
Sänger u. dgl., das eben
vorgetragene
Stück zu wiederholen.
(Dhaka), Regierungsbezirk
(Division) in der britisch-ostind.
PräsidentschaftBengalen, 38,839 qkm (706 QM.) groß
mit (1881) 8,700,939 Einw., ein durchaus ebenes, von zahlreichen
Flußläufen durchzogenes Gebiet, wird im
SW. vom
¶
mehr
Brahmaputra, von Goalundo ab vom Ganges, im O. von der Megna, im N. vom Distrikt Meimensingh begrenzt. Während der Regenzeit
stark überflutet, so daß die Gegend auf weiten Strecken als meerartiger See erscheint, welchen die Dörfer und Städte, die
teilweise auf künstlichen Erhöhungen angelegt sind, inselartig überragen, trägt der südliche Teil
des Bezirks in der Fruktifikationszeit die ergiebigsten Ernten, ist Mißjahren und Trockenheit nicht ausgesetzt und deswegen
die Kornkammer Bengalens.
Der durchschnittliche Ertrag des Reises von ⅓ Hektar ist 13-26 Ztr. ÖdeFlächen finden sich nur im nördlichen Teil; hier
allein ist der Boden gewellt und auf größern Strecken von dichtem, von Tigern und andern Raubtieren bevölkertem
Niederwald bestanden. Hauptkultur ist Reis, in welchem sich in jeder größern Stadt ein sehr lebhafter Handel entwickelt, dann
Jute
[* 23] und Baumwolle.
[* 24] In der Bevölkerung
[* 25] wiegt das Blut der vorarischen Bewohner vor; im S. sind die zahlreichen Tschandal von
großem ethnographischen Interesse (vgl. E. Schlagintweit, Indien, Leipz. 1881). Der Religion nach sind 5,531,859
Mohammedaner, 3,122,624 Hindu und 15,408 Christen. Zu europäischer Berühmtheit ist Dacca durch seine feinen Musselingewebe gelangt;
die geschicktestenWeber in Indien wohnen hier.
Durch Zählen der Fäden und Wägen eines Stücks von gewisser Länge und Breite
[* 26] bestimmte man im D.-Musselin die
Feinheit des Garns zu Nr. 380; es ist dies zwar bedeutend weniger als bei europäischen, mit Maschinen dargestellten Geweben,
die in Schaustücken selbst Nr. 700 aufweisen (wobei jedoch ein für den Gebrauch haltbarer Stoff nicht mehr hergestellt wird);
die Dacca-Garne sind dagegen bedeutend dauerhafter als die europäischen. Das Gewebe
[* 27] fühlt sich infolge
der Nichtanwendung von Stärke
[* 28] und der ausschließlichen Anfertigung mit Handarbeit sehr zart an. Zu den feinsten, durchsichtigen
Geweben wird nur Garn benutzt, welches einige Jahre alt ist. Am teuersten bezahlt sind Malmal Khas oder Königsmusselin (20
Mk. das Meter), Abrawan (»fließend Wasser«, mit 6 Mk.).
Vgl. Watson, The textile manufactures of India (Lond.
1866). -
Die Stadt Dacca mit (1881) 79,076 Einw., zu fast gleichen
Teilen Hindu und Mohammedaner, zur Zeit der Selbständigkeit Bengalens zeitweise Regierungssitz, ist ein bedeutender Handelsplatz
für Reis aus dem Delta, Indigo
[* 29] und Hölzer aus Tippera und Thee aus Assam und unter der englischen Verwaltung
Sitz vieler Behörden und Schulen. Eine Besonderheit ist das hier angelegte Elefantendepot. Am wurde der Grundstein
zu einem großartigen Wasserwerk gelegt. Europäer haben Jutereinigungsmaschinen errichtet, und man hofft von dem
seit 1874 sich
mächtig regenden Sinn der Eingebornen für Anlage mechanischer Spinnereien und Webereien eine Wiederbelebung
der stark zurückgegangenen Weberei,
[* 30] welcher bisher die englischen Kalikos erfolgreiche Konkurrenz machten. Bei der bequemen,
durch Dampfer vermittelten Wasserverbindung mit dem Meer hat der Bezirk eine gute Zukunft; die Eisenbahn endet seit an
seiner Westgrenze, bei Goalundo am Ganges.