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nahrhaft, wird aber nach der Blüte [* 2] sehr hart und dann vom Vieh verschmäht.
nahrhaft, wird aber nach der Blüte [* 2] sehr hart und dann vom Vieh verschmäht.
s. Kynthios. ^[= (lat. ), Beiname des Apollon, wie Kynthia der Artemis, vom Berg Kynthos auf Delos, an ...]
s. Kyparissos. ^[= # nach griech. Sage ein Liebling des Apollon, der aus Versehen einen zahmen Hirsch tötete und ...]
(Cypergräser, Halbgräser, Scheingräser, Riedgräser), monokotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Glumaceen, grasartige, meist perennierende Gewächse mit dreikantigen Stengeln und dreizeilig gestellten, schmalen Blättern, deren Scheiden geschlossen sind. Die Blüten bilden Spirren oder zusammengesetzte Ähren und haben Deckspelzen, aber keine Vorspelzen. Das Perigon fehlt oder besteht aus Borsten, welche bei der Gattung Wollgras (Eriophorum) zur Fruchtzeit in lange, wollartige Fäden auswachsen.
Staubgefäße
[* 3] finden sich meist drei, selten sechs. Das
Pistill hat einen einfächerigen
Fruchtknoten mit einer einzigen grundständigen
Samenknospe und zwei oder drei mehr oder weniger verwachsene
Griffel, deren
Enden an der Innenseite Narbenpapillen
tragen. Oft sind
Zwitterblüten vorhanden, bei der
Gattung
Carex finden sich dagegen eingeschlechtige
Blüten, welche ein- oder
zweihäusig, bald in demselben
Ährchen
[* 4] vereinigt, bald auf besondere
Ährchen verteilt
sind; die männlichen bestehen nur
aus drei
Staubgefäßen, die weiblichen nur aus einem
Pistill, welches von einem eigentümlichen
Organ,
dem sogen.
Schlauch (utriculus), eingeschlossen wird.
Letzterer ist als ein Vorblatt zu betrachten, welches, die Blüte umwachsend, zu einem schlauchförmigen, oben offenen Gebilde wird. Später vergrößert es sich, erhärtet und umhüllt die abfallende Frucht. Die Früchte sind überall einsamige Nüßchen; der Same enthält ein stärkereiches Endosperm, in welchem, sehr abweichend von den echten Gräsern, ein sehr kleiner, im Grund befindlicher Embryo ringsum eingeschlossen ist. (Vgl. Böckeler, Die Cyperaceen des königlichen Herbariums zu Berlin, [* 5] in »Linnaea«, neue Folge, Bd. 2 u. ff.) Die Cyperaceen, die an 2000 Arten zählen, finden sich vorzugsweise an feuchten, sumpfigen Stellen; sie sind über die ganze Erde verbreitet, gehören aber in der größten Anzahl der Arten und der Individuen der nördlichen gemäßigten Zone an, wo sie auf sumpfigem Boden die sogen. sauren Wiesen bilden und sowohl gegen den Nordpol hin als auch in den höhern Regionen der Alpen [* 6] vorherrschend werden. In den Tropen ist vornehmlich die Gattung Cyperus in zahlreichen Arten vertreten. Die Cyperaceen sind meist schlechte Futterpflanzen, die der Landwirt als Sauergräser bezeichnet, und gewähren mit Ausnahme des Cyperus esculentus L., in Südeuropa, dessen zucker- und ölreiche Knollen [* 7] die Erdmandeln liefern, keine Genußmittel. -
Fossile Arten von Carex Mich., Cyperus L. und Cyperacites Schimp. finden sich in Tertiärschichten.
s. Cyperus. ^[= L. Gattung aus der Familie der Cyperaceen, ein- oder mehrjährige Riedgräser mit ...]
s. Cyperaceen. ^[= (Halbgräser, Scheingräser, Riedgräser), monokotyle Pflanzenfamilie aus der ...]
[* 8] (bei den Griechen Kypros, türk. Kibris), türk. Insel des Mittelmeers [* 9] unter englischem Protektorat, liegt zwischen 34° 34' und 35° 43' nördl. Br., in der von den Küsten Syriens und Kilikiens gebildeten nordöstlichen Ecke des genannten Meers und hat eine ungefähr rechteckige Gestalt, doch mit einer langen, schmalen, gegen NO. gestreckten Halbinsel (s. Karte). Ihre größte Länge beträgt fast 230, ihre Breite [* 10] 96 km, der Flächeninhalt 9601 qkm (174,3 QM.). Die wichtigsten Vorgebirge sind: das Kap Gatti (Kurias der Alten) im S., Kap Greco (Pedalion) gegen SO., Kap St. Andrea (Dinareton) im NO., Kap Kormachiti (Krommyon) im N. und Kap Epiphanios (Akamas) im NW. Das Innere der Insel wird von zwei Gebirgsketten von O. nach W. durchzogen, der Nordkette, welche im Pentedaktylon 756 m gipfelt und aus Kalk besteht, und dem plutonischen System des Troodos (Chionodes der Alten, 2010 m hoch), zu welchem die östlicher gelegenen Berge Machäras (Aoos, 1440 m) und Stavrovuni (Olympos, 700 m hoch) gehören. Zwischen beiden Gebirgsreihen fließt der Pidias (Pediäos), der beträchtlichste Fluß Cyperns, der auf der Ostküste mündet; die übrigen Flüsse [* 11] trocknen im Sommer größtenteils aus, und die Bewässerung der Insel ist daher im allgemeinen nicht eben reichlich.
Trotzdem blühte Cypern im Altertum durch außerordentlichen Kulturreichtum. Der Aphrodite [* 12] heilig, die hier aus dem Schaum des Meers aufgestiegen sein sollte und in Paphos einen prachtvollen Tempel [* 13] hatte, galt die Insel der damaligen Welt als Vereinigungspunkt aller Anmut und Lieblichkeit, freilich auch aller Üppigkeit und Frechheit. Man pries und feierte das liebliche Klima, [* 14] die strotzende Vegetation, den Reichtum an Produkten aller Art, wie namentlich an Kupfer [* 15] (das von Cypern seinen Namen hat), köstlichem Wein, Kristall (»Diamant [* 16] von Paphos«),
Seesalz etc. Auch die Cypressen und Cyperkatzen, heute auf Cypern fast verschollen, erinnern an die Insel. Ackerbau, Bergbau [* 17] und Industrie, die besonders kunstvolle Teppiche, kostbare Tischgedecke, reiche Kleider, Thonwaren, [* 18] wohlriechende Salben etc. schaffte, standen in hohem Flor, und die zahlreichen kleinen Gemeinwesen, welche an den Küsten bestanden und meist im Besitz trefflicher Häfen waren, wie Amathus, Paphos, Salamis, Kition etc., waren sämtlich blühend und wohlhabend.
Für den großen Wohlstand des alten Cypern zeugt auch die reiche Ausbeute der von Cesnola (s. d.) veranstalteten Ausgrabungen, welche eine große Menge von Statuen, Reliefs, Thonvasen (vgl. Vasen) [* 19] und Metallarbeiten zu Tage gefördert haben. Diese als cyprische Altertümer in verschiedenen Museen aufbewahrten Arbeiten zeigen eine eigentümliche Mischung von ägyptischem, asiatischem und altgriechischem Stil und sind meist phönikischen Ursprungs. Die Zahl der Bewohner soll in jenen Zeiten oft eine Million betragen haben. Auch jetzt noch zeichnet sich die Insel trotz der jahrhundertelangen Vernachlässigung durch Fruchtbarkeit aus.
Das Klima ist im Sommer sehr heiß, im Winter übermäßig kalt; im Frühling (Mitte Februar bis Mitte April) ist die ganze Insel ein einziger Blumenteppich. Der Osten ist wärmer als der gebirgige Westen. Im Sommer regnet es nie (so einst unter Konstantin 36 Jahre lang gar nicht, so daß die Bewohner auswanderten), im Winter oft 30-40 Tage lang, so daß die Bäche übertreten. Die Hitze erzeugt namentlich an der Küste oft Fieber. Mit dem Ackerbau ist es übel bestellt, und die von Natur reich ausgestattete Insel ist überhaupt sehr herabgekommen.
Die ehemals reichen Waldungen sind ohne Plan ausgenutzt und verwüstet worden; an Anpflanzungen denkt man erst in allerneuester Zeit. Der Boden ist ausgetrocknet und die Kulturfähigkeit überhaupt beeinträchtigt. So liegt mehr als die Hälfte der Insel als Wüstenei, und nur etwa der fünfte Teil derselben ist angebaut. In den Ackerbaudistrikten, besonders in der Thalebene des Pidias, wird die Bewässerung des Bodens mit Hilfe von unterirdischen Kanälen und Schöpfrädern bewirkt; doch ist dieselbe noch bedeutender Ausdehnung [* 20] fähig. Ende September oder Anfang Januar, d. h. vor oder nach den hier vorherrschenden Winterregen, geschieht die Aussaat; Ende Mai ist die Ernte. [* 21] Weizen, Gerste, [* 22] Hafer, [* 23] Linsen und Sesam werden vorzugsweise gebaut, als Erdfrüchte nur im Gebirge ¶
die Kartoffel, in den Ebenen die Kolokasie; Tabak [* 25] und Baumwolle [* 26] wenig. Der Weinbau gedeiht bis über 1000 m Höhe, wird aber vernachlässigt; nur etwa 60 qkm sind mit Reben bepflanzt. Der Cyperwein ist seit dem Altertum hochberühmt, leider aber hat die englische Verwaltung die früher drückende Besteuerung des Weinbaues beibehalten. Das vorzüglichste Gewächs ist der Vino della Commanderia, so genannt, weil die Strecke (bei Limisso), auf der er gewonnen wird, einst eine Kommende der Templer war.
Der Ölbaum wird ebenfalls vernachlässigt, und bei der Anwendung höchst unvollkommener Pressen geht ein großer Teil des wertvollen Materials verloren. Bedenklich wird die Zunahme der Heuschrecken [* 27] (Stauronotus), die nur mit der Pflugschar wirksam bekämpft werden können. Gleicherweise vernachlässigt sind die Vieh- und die Seidenzucht sowie die ehemals so berühmte Bienenzucht, [* 28] welch letztere dennoch jährlich ca. 800,000 kg Honig und 200,000 kg Wachs produziert.
Von Haustieren trifft man nur Ziegen, Schafe [* 29] und Schweine. [* 30] Die sonstige Thätigkeit der Bewohner, deren Zahl sich 1881 auf 186,173 (95,015 männliche, 91,158 weibliche; etwa ¾ Christen, ¼ Mohammedaner; der Sprache [* 31] nach 42,638 Türken und 140,793 Griechen, ferner einige Hundert Araber und Engländer etc.) belief, beschränkt sich auf Fabrikation von Teppichen, Baumwoll- und Seidenzeugen, Töpferwaren und feinem Leder. Die Ausfuhr besteht (außer in Wein) hauptsächlich in Salz, [* 32] starken Stiefeln, Rosinen, Johannisbrot, Baumwolle, und die Einfuhr umfaßt namentlich Textilwaren, Zucker, [* 33] Tabak, Reis.
Die Hauptstadt der Insel ist Levkosia (ehemals Nicosia genannt), Sitz eines Erzbischofs, unter welchem die Bischöfe von Bapho, Larnaka und Kerynia stehen; der vorzüglichste Hafen- und Handelsplatz ist Larnaka. An der Ostküste liegt Famagusta, an der Westseite Bapho, das alte Paphos. Verwaltet wird die in sechs Distrikte geteilte Insel von einem von der Königin von Großbritannien [* 34] ernannten High Commissioner, der zugleich Oberstkommandierender ist, und dem ein gesetzgebender Rat von 4-8 Mitgliedern, welche zur Hälfte von der Krone aus den Beamten, zur Hälfte aus angesehenen Einwohnern gewählt werden, zur Seite steht. Die Einnahmen betrugen 1884/85: 172,063 Pfd. Sterl., die Ausgaben 112,037, wozu noch der Tribut an die Türkei [* 35] mit 92,746 Pfd. Sterl. kommt, so daß England ein Defizit von 32,720 Pfd. Sterl. zu decken hatte.
Geschichte. Die ersten Bewohner Cyperns waren Semiten vom Stamm der Chetiter. Sehr früh siedelten sich Phöniker an, gründeten die bedeutendsten Städte der Insel, wie Salamis, Paphos, Amathus, Soloi u. a., und verpflanzten ihre Götterkulte dahin. Später kamen griechische Einwanderer verschiedener Stämme, vorzugsweise Ionier und Dorier, welche mehrere (neun) monarchische Kleinstaaten gründeten. Seit dem 8. Jahrh. v. Chr. war Cypern dem assyrischen Reich unterworfen, unter welchem aber die griechischen und phönikischen Fürsten als Vasallen weiterherrschten.
Nach dem Fall von Assyrien übte Tyros eine Art Oberherrschaft, bis Amasis von Ägypten [* 36] es um 560 eroberte. Mit Ägypten kam Cypern 525 unter die persische Herrschaft, der es die Griechen 478-449 entrissen. 410 vereinigte König Euagoras von Salamis die ganze Insel zu einem der Sprache nach schon fast ganz griechischen Reich und behauptete nach längern Kämpfen gegen den König Artaxerxes II. seine Selbständigkeit bis an seinen Tod 374. Nach der Schlacht bei Issos unterwarf sich Cypern 333 Alexander d. Gr. Nach Alexanders Tod wurde die Insel ein Zankapfel zwischen Antigonos und Ptolemäos I., an deren Kämpfen sich auch die kleinen Fürsten der Insel beteiligten. Ptolemäos blieb endlich Sieger und vereinigte Cypern wieder mit Ägypten. Doch überließen es die Ptole-