eingerollt erscheinen. Die
Stämme haben im allgemeinen den typischen
Bau derGymnospermen und zeichnen sich durch ein mächtig
entwickeltes, stärkemehlreiches
Mark aus. Ihr Dickenwachstum wird entweder durch einen fortdauernd thätigen Kambiumring
oder nach Erlöschen des erstgebildeten Kambiumringes durch periodisch in der
Rinde auftretende Zuwachszonen bewirkt. Außer
den normalen
Fibrovasalsträngen besitzen manche Cykadeen auch ein rindenständiges, andre ein markständiges
Strangsystem.
Die
Blüten, welche nur aus den
Geschlechtsorganen bestehen, sind zweihäusig und bilden endständige
Zapfen.
[* 2] An der männlichen
Pflanze stehen die zahlreichen Staubblätter dicht spiralig an der vertikalen
Achse des
Zapfens angeordnet. Ihr
Bau ist für
die Cykadeen insofern eigentümlich, als auf der Unterseite eines jeden schuppen-, bisweilen schildförmigen
Staubblattes zahlreiche Pollensäcke in vielen
Gruppen zu je 2-5 beisammenstehen. Die weiblichen endständigen
Zapfen bestehen
aus großen, flachen, fiederartig geteilten, gestielten Fruchtblättern, deren untere
Fiedern durch
Samenknospen ersetzt sind,
oder es finden sich auch schildförmig gestielte
Schuppen, welche auf ihrer Unterseite neben dem Stiel
zwei
Samenknospen besitzen.
Letztere sind groß, mit breiter
Basis sitzend, gerade und entwickeln sich am verholzenden Fruchtzapfen zu
Samen,
[* 3] welche eine
äußere fleischige, oft lebhaft gefärbte und eine innere knöcherne
Schale, ein hartes
Endosperm und in der Mitte desselben
einen geraden
Keimling mit langer
Wurzel
[* 4] und zwei ungleichen, an ihrer
Spitze verwachsenen
Samenlappen besitzen.
Die Cykadeen sind tropische
Gewächse, von denen die meisten
Amerika,
[* 5] viel weniger der
Alten Welt angehören; einige kommen auch am
Kap der
Guten Hoffnung und aus
Neuholland vor.
Dioonites Bornem.,
Zamites Bgt.,
Cycadites Bgt., Clathraria Mantell,
ZamiostrobusEndl. und CycadinocarpusSchimp. sind. Die mit den Nöggerathien zusammen vorkommenden
Früchte, die als RhabdocarpusGöpp. beschrieben worden sind, stellen Cykadeensamen vor. Einen völlig ausgestorbenen, schon während der Steinkohlenperiode
auftretenden
Typus bildet die
Gattung Cordaites (s. Tafel
»Steinkohlenformation II«),
[* 8]
die in der
Tracht an
Dracaena oder
Yucca erinnert, und deren Blütenähren als Antholithus beschrieben wurden. Einige Cykadeen gewähren einen Nutzen
als
Nahrungspflanzen
[* 9] durch das stärkemehlreiche
Mark, die genießbaren jungen
Blätter und die
Samen.
(griech.), ein von
JosephSteinbach zu
Sinzig erfundener rotierender Druckapparat, mit
Hilfe dessen es möglich sein soll, eine gesprochene
Rede gleich durch Typendruck wiederzugeben, ohne daß es einer stenographischen
Niederschrift bedarf.
die ebene
Kurve, welche ein
Punkt auf dem
Umfang eines
Kreises beschreibt, wenn letzterer,
ohne zu gleiten, auf einer geraden
Linie, der
Basis, hinrollt. Zur Veranschaulichung dient die
[* 1]
Fig. 1,
wo O, O1, O2, O3... die verschiedenen
Lagen sind, welche der Kreismittelpunkt nach
Ablauf
[* 12] von je 1/8-Umdrehung einnimmt;
A, A1, A2, A3... sind die entsprechenden
Lagen des
Punktes, der die Cykloide beschreibt. Wie die
[* 1]
Figur zeigt, steigt die
Kurve anfangs auf und erreicht ihren höchsten
Punkt A4, wenn der
Kreis
[* 13] eine halbe
Umdrehung gemacht hat;
dann steigt sie wieder ab, beständig ihre hohle Seite nach unten kehrend, und erreicht in A8 wieder die
Basis, wobei AA8
gleich dem Kreisumfang ist.
Von da beginnt wieder ein Kurvenstück, das dem frühern gleich ist. Wo diese Kurvenstücke zusammenstoßen,
wie bei A8, entstehen
Spitzen. Ist
a derHalbmesser des
Kreises, und rechnet man die
Abscisse x von A aus auf der
Basis AA8,
die
Ordinate y senkrecht dazu, so ist x = a (φ - sin φ), y = a (1 - cos φ), wobei φ denWinkel
[* 14] bedeutet,
um welchen sich der
Kreis gedreht hat (Wälzungswinkel). Die ganze
Länge des
Bogens von A bis A8 ist = 8 a, die
Fläche zwischen
ihm und der
Basis AA8 = 3a²π, also gleich der dreifachen Kreisfläche. Die bisher besprochene
Kurve heißt eine gemeine
Cykloide. Dagegen beschreibt ein
Punkt B, der im Innern des
Kreises auf dem
Radius OA in dem
Abstand OB = b vom
Mittelpunkt liegt, bei der
Bewegung des
Kreises eine geschweifte oder gedehnte Cykloide, die in
[* 1]
Fig. 1 durch die
Folge der
Punkte B,
B1, B2, B3... angegeben ist. Dieselbe kehrt, wie man sieht, in derNähe von
B und B8 ihre
hohle Seite nach
oben, sonst aber nach unten. Ein
Punkt C endlich, der auf der Verlängerung
[* 16] des Radius OA liegt, beschreibt eine verkürzte oder verschlungene Cykloide, C, C1,
C2, C3..., die um A und A8^ Schleifen bildet. Die Gleichungen der gedehnten und der verkürzten Cykloide sind x = a φ -
b sin φ, y = a - b cos φ, wenn sowohl OB als OC mit b bezeichnet sind. Erfolgt die Bewegung des Kreises
nicht auf einer geraden Linie, sondern auf der Außenseite eines festen Kreises, so beschreibt ein Punkt A auf der Peripherie
des erstern eine Epicykloide; vgl. Fig. 2, wo der feste und der bewegliche Kreis gleich groß sind, O,
O1, O2, O3... die verschiedenen Lagen vom Mittelpunkt des letztern und A, A1, A2, A3... die zugehörigen
Lagen von A sind.
Bewegt sich aber der Kreis auf der Innenseite eines festen Kreises, so beschreibt ein Punkt seiner Peripherie eine Hypocykloide.
Ein Punkt auf der Innenseite des rollenden Kreises gibt eine gedehnte, ein Punkt auf der Außenseite eine
verkürzte Epicykloide, beziehentlich Hypocykloide. Gefährtin (socia, comes) der Cykloide heißt eine Kurve, bei welcher die Abscissen
gleich denen des Mittelpunkts des Wälzungskreises, die Ordinaten aber gleich denen der zugehörigen Punkte der gemeinen Cykloide sind;
sie hat also die Gleichungen x = a φ, y = a (1 - cos φ).
Die gemeine Cykloide hat zahlreiche von Galilei und andern Mathematikern des 17. Jahrh. entdeckte merkwürdige Eigenschaften. Sie
ist Brachistochrone (s. d.) und auch Tautochrone oder Isochrone, d. h. ein schwerer Punkt, der auf einer die hohle Seite nach
oben kehrenden, in einer vertikalen Ebene gelegenen Cykloide bis zum Scheitel herabfällt, braucht dazu immer
dieselbe Zeit, in welchem Punkt er auch seine Bewegung beginnt. Huyghens' Versuch, diese Eigenschaft beim Uhrpendel zu benutzen
(Cykloidenpendel), ist indessen erfolglos geblieben.