Hauptstadt der brasil.
ProvinzMato Grosso, am gleichnamigen schiffbaren Nebenfluß des
São Lourenço, 65 m ü. M., ist Sitz der Provinzialbehörden und eines
Bischofs und hat ein ganz ansehnliches, fast europäisches
Äußere: breite, gut gepflasterte
Straßen, hübsche
Häuser, öfters mit zwei
Stockwerken und
Balkonen, eine
Kathedrale und 4 andre
Kirchen, ein bedeutendes Militärhospital,
Theater,
[* 2] ein
Kriegs- und ein Marinearsenal, ein bischöfliches
Seminar und 8000 Einw. Besondere Gewerbthätigkeit ist nicht vorhanden. Die Stadt ist eine
um 1720 von Goldgräbern aus
São Paulo gegründete Niederlassung; 1746 wurde sie durch ein
Erdbeben
[* 3] zerstört.
(spr. keup),Aalbert, holländ.
Maler, geboren im
August 1605 zu
Dordrecht,
[* 5] Sohn des Porträtmalers
Jakob Gerrits
Cuyp (1575 bis nach 1649), wohnte gewöhnlich in seinem Landhaus Dordwyk bei
Dordrecht und starb im
November 1691. CuypsMalerei bewegte sich in verschiedenen
Richtungen. In der
Landschaftschloß er sich anfänglich der van Goyenschen Kunstweise
an; später aber übte
Rembrandt den bedeutendsten Einfluß auf ihn aus, ohne jedoch seiner Originalität Abbruch zu thun.
CuypsLandschaften der letztern Art zeichnen sich durch die sonnige, kräftige
Beleuchtung
[* 6] und die satte
Färbung aus; er stellt fast ausnahmslos die weit gedehnten holländischen
Kanal- und Flußprospekte dar, an deren
Ufern zahlreiches
Vieh weidet. Öfters malte er eigentliche Pferdeporträte, hier und da treffliche
Stillleben und Tierstücke, manchmal auch
Bildnisse. Die meisten
Bilder von ihm besitzt
England; andre befinden sich in
Dresden
[* 7] (ein Hauptwerk),
Berlin,
[* 8] Gotha,
[* 9]
München
[* 10] u. a. O.
(spr. keu-),PeterJ. H.
^[JosephusHubertus], holländ.
Architekt, geb. 1827 zu
Roermonde, erbaute daselbst die
katholische und die Liebfrauenkirche und die gotische
Kirche in
Eindhoven
(Brabant), leitete seit 1875 die
Restauration des
Doms
zuMainz
[* 11] und begann 1877 den
Bau des Reichsmuseums in
Amsterdam,
[* 12] welches 1885 eröffnet wurde. Es ist bei
vorwiegend gotischem
Charakter in einem Mischstil ausgeführt, aber von großer monumentaler
Wirkung, im Innern jedoch nicht
zweckentsprechend. Er schrieb: »Der
Dom zu
Mainz. Baugeschichtliche
Skizze« (1878).
(Cuyuwini),
Fluß in
Guayana
(Südamerika),
[* 13] entspringt an der
Sierra Rinocote, fließt nördlich,
wendet sich nach
Aufnahme des goldreichen
Yuruari nach O., bildet nach Übertritt in britisches Gebiet die
Wasserfälle von
Waika und vereinigt sich kurz nach
Aufnahme der Mazaruni mit dem Essequebo. Er ist 950 km lang und auf 750 km schiffbar.
ein
Departement der südamerikan.
RepublikPeru,
[* 14] grenzt im N. und O. an die
Montaña, im
S.
an
Puno und
Arequipa, im
W. an
Ayacucho,
Apurimac und
Junin und hat einen Flächeninhalt von 40,936 qkm (949,8 QMeilen). Die Oberfläche
ist sehr gebirgig, da
hier die beiden peruanischen
Kordilleren sich zu einem großen Gebirgsknoten verbinden, auf
dem sich hoch gelegene
Ebenen ausbreiten, von
Schneebergen überragt und von tiefen Schluchten zerschnitten. Das Land ist gut
bewässert von dem
Urubamba, dem
Apurimac und andern großen Zuflüssen des
Marañon. Da das
Klima
[* 15] natürlich im einzelnen sehr
verschieden ist, so ist auch die
Vegetation sehr mannigfaltig; dabei haben dieBergeReichtum an
Metallen
(Silber,
Kupfer,
[* 16]
Blei).
[* 17] Die Zahl der Einwohner wird 1876 auf 238,455 angegeben; sie leben hauptsächlich von
Viehzucht und
[* 18]
Landbau,
der
Bergbau
[* 19] liegt ganz danieder. Das
Departement zerfällt in den
Bezirk der Hauptstadt und in 14
Provinzen. - Die Hauptstadt
Cuzco liegt 3488 m ü. M. auf den Trümmern der alten, 1533 von
den Spaniern eroberten Hauptstadt des Inkareichs.
Sie ist regelmäßig und gut gebaut und eine der schönsten
Städte in
Peru. Sie hat 19
Kirchen, unter denen die
Kathedrale (1572-1654
in gutem Renaissancestil erbaut) und die frühere Jesuitenkirche, beide am Hauptplatz, sowie die an der
Stelle des alten Sonnentempels 1532 erbaute
Santo
[* 20] Domingokirche die bedeutendsten sind, dazu 8 Klöster. Sonst sind noch zu nennen das Stadthaus
(Cabildo), die
Münze und 2
Spitäler.
Cuzco hatte 1876: 18,370 Einw., die für gewerbfleißig gelten und vornehmlich Juwelier-
und Posamentierarbeiten sowie
Gewebe
[* 21] aus
Wolle und
Baumwolle
[* 22] liefern.
Auch hat Cuzco eine Zuckersiederei, eine Seifefabrik und
Gerbereien. Die Stadt besitzt aus der spanischen
Zeit noch manche wissenschaftliche Anstalten: eine
Universität (1692 gegründet), ein bischöfliches
Seminar, eine
Bibliothek
mit
Museum und eine höhere
Schule. Aus der alten peruanischen Zeit bestehen noch vielerlei Überreste, besonders aber die
des alten
Palastes der
Inkas und die Festungswerke auf dem sie überragenden Felshügel von Sacsahuaman,
nächstdem die Überreste der alten, aus Quadersteinen erbauten
Straßen, die früher von der Stadt aus nach allen
Provinzen
des
Staats gingen. Auch sonst sind im ganzen
DepartementRuinen von
Palästen,
Tempeln und Festungswerken häufig. S.
Karte
»Peru
etc.«
Als die berühmte
FaustinaBordoni, die
GattinHasses, neben ihr in
London auftrat, bildeten sich für beide Sängerinnen
Parteien,
welche oft das
Theater zum Schauplatz ihrer Streitigkeiten machten und
Händel in nicht geringe Verlegenheit brachten. Die
Cuzzoni mußte endlich weichen und begab sich, nachdem sie sich 1726 mit dem
Komponisten G. Sandoni verheiratet
hatte, nach
Wien,
[* 27] später nach
Holland und 1748 abermals nach
London, von wo sie jedoch noch in demselben Jahr nach
Italien zurückkehrte.
Ihr
Glanz war dahin, und durch unsinnigen Aufwand war sie so tief inSchulden geraten, daß sie sich in
Bologna zuletzt mit
Handarbeiten ernähren mußte. Sie starb 1770.
Abkürzung für Hundreweight
(Hundredweight), den engl.
Zentner. ^[= # (v. lat. centum, hundert), in Deutschland, der Schweiz und Dänemark ein Handelsgewicht, meist ...]
Natur und entsteht auch aus seinen Elementen nur, wenn beim Zusammentreffen derselben ein Körper zugegen ist, welcher eine
feste Cyanverbindung zu bilden vermag. Leitet man Kohlensäure, die den Kohlenstoff hergibt, und Ammoniak, welches den Stickstoff
liefert, über erhitztes Kaliummetall, so entsteht Cyankalium, ebenso bei Einwirkung von Ammoniak auf eine glühende
Mischung von kohlensaurem Kali und Kohle, und wenn man stickstoffhaltige Körper, wie Fleischfaser, Leder, Horn oder die Kohle
aus derartigen Substanzen, welche immer noch Stickstoff enthält, mit kohlensaurem Kali erhitzt, so wird dieses durch die Kohle
reduziert, und das frei werdende Kalium verbindet sich im Entstehungsmoment mit Kohlenstoff und Stickstoff
zu Cyankalium.
Leitet man Ammoniak über glühende Holzkohlen, so wird ein Teil des Ammoniaks zersetzt und gibt den Stickstoff zur Bildung von
her, welches sich nun mit unzersetztem Ammoniak zu Cyanammonium verbindet. Leitet man Luft, welche bekanntlich ein Gemenge von
Stickstoff und Sauerstoff ist, über glühende Kohlen, so entsteht ein Gemisch von Kohlenoxyd und Stickstoff,
und wenn dies über kohlehaltiges kohlensaures Kali geleitet wird, so bildet sich Cyankalium. Auf diese Weise entsteht sehr
viel Cyan in Hochöfen; der Prozeß verläuft aber bedeutend leichter, wenn das Gemisch von Kohlenoxid und Stickstoff auf Baryt
wirkt.
Oxalsaures Ammoniak zerfällt beim Erhitzen in Cyan und Wasser, so daß das Cyan als Nitrit der Oxalsäure zu
betrachten ist. Aus dem im Pflanzenreich natürlich vorkommenden Amygdalin entsteht Cyanwasserstoff durch einen Spaltungsprozeß
(s. Blausäure). Reines E. erhält man beim Erhitzen von reinem, trocknem Cyanquecksilber oder Cyansilber oder von Cyankalium
mit Quecksilberchlorid. Das Cyan ist ein farbloses, höchst giftiges Gas, welches unter dem Druck von 4 Atmosphären
zu einer farblosen Flüssigkeit von 0,866 spez. Gew. verdichtet wird,
die bei -34° C. zu einer kristallinischen Masse erstarrt und bei -21° siedet. Es besitzt einen eigentümlichen, heftigen,
Augen und Nase
[* 29] stark reizenden Geruch, hat das spez. Gew. 1,8 und verbrennt mit
eigentümlicher bläulicher, purpurrot gesäumter Flamme
[* 30] zu Kohlensäure und Stickstoff.