gesammelt unter den Titeln: »Portraits politiques et révolutionnaires« (1851);
»Études historiques et littéraires« (1854, 2 Bde.);
»Voyages et voyageurs« (1854);
»Nouvelles études« (1855);
»Dernières études historiques et littéraires« (1859, 2 Bde.);
»Historiens, poètes et romanciers« (1863, 2 Bde.);
»Études et portraits« (1865-68, 2 Bde.);
»Posthumes et revenants« (1879).
Hauptstadt der brasil. Provinz Mato Grosso, am gleichnamigen schiffbaren Nebenfluß des
São Lourenço, 65 m ü. M., ist Sitz der Provinzialbehörden und eines Bischofs und hat ein ganz ansehnliches, fast europäisches
Äußere: breite, gut gepflasterte Straßen, hübsche Häuser, öfters mit zwei Stockwerken und Balkonen, eine Kathedrale und 4 andre
Kirchen, ein bedeutendes Militärhospital, Theater, ein Kriegs- und ein Marinearsenal, ein bischöfliches
Seminar und 8000 Einw. Besondere Gewerbthätigkeit ist nicht vorhanden. Die Stadt ist eine
um 1720 von Goldgräbern aus São Paulo gegründete Niederlassung; 1746 wurde sie durch ein Erdbeben zerstört.
(spr. keup), Aalbert, holländ. Maler, geboren im August 1605 zu Dordrecht, Sohn des Porträtmalers Jakob Gerrits
Cuyp (1575 bis nach 1649), wohnte gewöhnlich in seinem Landhaus Dordwyk bei Dordrecht und starb im November 1691. Cuyps
Malerei bewegte sich in verschiedenen Richtungen. In der Landschaft schloß er sich anfänglich der van Goyenschen Kunstweise
an; später aber übte Rembrandt den bedeutendsten Einfluß auf ihn aus, ohne jedoch seiner Originalität Abbruch zu thun.
Cuyps Landschaften der letztern Art zeichnen sich durch die sonnige, kräftige Beleuchtung und die satte
Färbung aus; er stellt fast ausnahmslos die weit gedehnten holländischen Kanal- und Flußprospekte dar, an deren Ufern zahlreiches
Vieh weidet. Öfters malte er eigentliche Pferdeporträte, hier und da treffliche Stillleben und Tierstücke, manchmal auch
Bildnisse. Die meisten Bilder von ihm besitzt England; andre befinden sich in Dresden (ein Hauptwerk), Berlin,
Gotha, München u. a. O.
(spr. keu-), Peter J. H. ^[Josephus Hubertus], holländ. Architekt, geb. 1827 zu Roermonde, erbaute daselbst die
katholische und die Liebfrauenkirche und die gotische Kirche in Eindhoven (Brabant), leitete seit 1875 die Restauration des Doms
zu Mainz und begann 1877 den Bau des Reichsmuseums in Amsterdam, welches 1885 eröffnet wurde. Es ist bei
vorwiegend gotischem Charakter in einem Mischstil ausgeführt, aber von großer monumentaler Wirkung, im Innern jedoch nicht
zweckentsprechend. Er schrieb: »Der Dom zu Mainz. Baugeschichtliche Skizze« (1878).
(Cuyuwini), Fluß in Guayana (Südamerika), entspringt an der Sierra Rinocote, fließt nördlich,
wendet sich nach Aufnahme des goldreichen Yuruari nach O., bildet nach Übertritt in britisches Gebiet die Wasserfälle von
Waika und vereinigt sich kurz nach Aufnahme der Mazaruni mit dem Essequebo. Er ist 950 km lang und auf 750 km schiffbar.
ein Departement der südamerikan. Republik Peru, grenzt im N. und O. an die Montaña, im S.
an Puno und Arequipa, im W. an Ayacucho, Apurimac und Junin und hat einen Flächeninhalt von 40,936 qkm (949,8 QMeilen). Die Oberfläche
ist sehr gebirgig, da
hier die beiden peruanischen Kordilleren sich zu einem großen Gebirgsknoten verbinden, auf
dem sich hoch gelegene Ebenen ausbreiten, von Schneebergen überragt und von tiefen Schluchten zerschnitten. Das Land ist gut
bewässert von dem Urubamba, dem Apurimac und andern großen Zuflüssen des Marañon. Da das Klima natürlich im einzelnen sehr
verschieden ist, so ist auch die Vegetation sehr mannigfaltig; dabei haben die Berge Reichtum an Metallen
(Silber, Kupfer, Blei). Die Zahl der Einwohner wird 1876 auf 238,455 angegeben; sie leben hauptsächlich von Viehzucht und Landbau,
der Bergbau liegt ganz danieder. Das Departement zerfällt in den Bezirk der Hauptstadt und in 14 Provinzen. - Die Hauptstadt
Cuzco liegt 3488 m ü. M. auf den Trümmern der alten, 1533 von
den Spaniern eroberten Hauptstadt des Inkareichs.
Sie ist regelmäßig und gut gebaut und eine der schönsten Städte in Peru. Sie hat 19 Kirchen, unter denen die Kathedrale (1572-1654
in gutem Renaissancestil erbaut) und die frühere Jesuitenkirche, beide am Hauptplatz, sowie die an der Stelle des alten Sonnentempels 1532 erbaute
Santo Domingokirche die bedeutendsten sind, dazu 8 Klöster. Sonst sind noch zu nennen das Stadthaus (Cabildo), die Münze und 2 Spitäler.
Cuzco hatte 1876: 18,370 Einw., die für gewerbfleißig gelten und vornehmlich Juwelier-
und Posamentierarbeiten sowie Gewebe aus Wolle und Baumwolle liefern.
Auch hat Cuzco eine Zuckersiederei, eine Seifefabrik und Gerbereien. Die Stadt besitzt aus der spanischen
Zeit noch manche wissenschaftliche Anstalten: eine Universität (1692 gegründet), ein bischöfliches Seminar, eine Bibliothek
mit Museum und eine höhere Schule. Aus der alten peruanischen Zeit bestehen noch vielerlei Überreste, besonders aber die
des alten Palastes der Inkas und die Festungswerke auf dem sie überragenden Felshügel von Sacsahuaman,
nächstdem die Überreste der alten, aus Quadersteinen erbauten Straßen, die früher von der Stadt aus nach allen Provinzen
des Staats gingen. Auch sonst sind im ganzen Departement Ruinen von Palästen, Tempeln und Festungswerken häufig. S. Karte »Peru
etc.«
Francesca, Opernsängerin, geb. 1700 zu Parma, ward, nachdem sie auf mehreren Bühnen Italiens
gesungen, 1722 von Händel für seine Italienische Oper in London engagiert, wo sie vier Jahre lang einen unbeschreiblichen Enthusiasmus
erregte, aber auch durch ihre Launenhaftigkeit und ihren Eigensinn Händel viel Verdruß bereitete. Sie bezog damals eine so
enorme Gage, daß sie ein Engagement mit 60,000 Dukaten für eine Saison in Italien ausschlagen konnte.
Als die berühmte Faustina Bordoni, die Gattin Hasses, neben ihr in London auftrat, bildeten sich für beide Sängerinnen Parteien,
welche oft das Theater zum Schauplatz ihrer Streitigkeiten machten und Händel in nicht geringe Verlegenheit brachten. Die
Cuzzoni mußte endlich weichen und begab sich, nachdem sie sich 1726 mit dem Komponisten G. Sandoni verheiratet
hatte, nach Wien, später nach Holland und 1748 abermals nach London, von wo sie jedoch noch in demselben Jahr nach Italien zurückkehrte.
Ihr Glanz war dahin, und durch unsinnigen Aufwand war sie so tief in Schulden geraten, daß sie sich in
Bologna zuletzt mit Handarbeiten ernähren mußte. Sie starb 1770.
CN oder Cy, eine gasförmige Verbindung von Kohlenstoff mit Stickstoff, findet sich nicht in der
mehr
Natur und entsteht auch aus seinen Elementen nur, wenn beim Zusammentreffen derselben ein Körper zugegen ist, welcher eine
feste Cyanverbindung zu bilden vermag. Leitet man Kohlensäure, die den Kohlenstoff hergibt, und Ammoniak, welches den Stickstoff
liefert, über erhitztes Kaliummetall, so entsteht Cyankalium, ebenso bei Einwirkung von Ammoniak auf eine glühende
Mischung von kohlensaurem Kali und Kohle, und wenn man stickstoffhaltige Körper, wie Fleischfaser, Leder, Horn oder die Kohle
aus derartigen Substanzen, welche immer noch Stickstoff enthält, mit kohlensaurem Kali erhitzt, so wird dieses durch die Kohle
reduziert, und das frei werdende Kalium verbindet sich im Entstehungsmoment mit Kohlenstoff und Stickstoff
zu Cyankalium.
Leitet man Ammoniak über glühende Holzkohlen, so wird ein Teil des Ammoniaks zersetzt und gibt den Stickstoff zur Bildung von
her, welches sich nun mit unzersetztem Ammoniak zu Cyanammonium verbindet. Leitet man Luft, welche bekanntlich ein Gemenge von
Stickstoff und Sauerstoff ist, über glühende Kohlen, so entsteht ein Gemisch von Kohlenoxyd und Stickstoff,
und wenn dies über kohlehaltiges kohlensaures Kali geleitet wird, so bildet sich Cyankalium. Auf diese Weise entsteht sehr
viel Cyan in Hochöfen; der Prozeß verläuft aber bedeutend leichter, wenn das Gemisch von Kohlenoxid und Stickstoff auf Baryt
wirkt.
Oxalsaures Ammoniak zerfällt beim Erhitzen in Cyan und Wasser, so daß das Cyan als Nitrit der Oxalsäure zu
betrachten ist. Aus dem im Pflanzenreich natürlich vorkommenden Amygdalin entsteht Cyanwasserstoff durch einen Spaltungsprozeß
(s. Blausäure). Reines E. erhält man beim Erhitzen von reinem, trocknem Cyanquecksilber oder Cyansilber oder von Cyankalium
mit Quecksilberchlorid. Das Cyan ist ein farbloses, höchst giftiges Gas, welches unter dem Druck von 4 Atmosphären
zu einer farblosen Flüssigkeit von 0,866 spez. Gew. verdichtet wird,
die bei -34° C. zu einer kristallinischen Masse erstarrt und bei -21° siedet. Es besitzt einen eigentümlichen, heftigen,
Augen und Nase stark reizenden Geruch, hat das spez. Gew. 1,8 und verbrennt mit
eigentümlicher bläulicher, purpurrot gesäumter Flamme zu Kohlensäure und Stickstoff.
Wasser löst sein 4½-, Alkohol sein 25faches Volumen Cyan auf; die Lösungen riechen wie Cyan, schmecken stechend und zersetzen
sich, wenn nicht eine geringe Menge einer Mineralsäure zugegen ist, unter Abscheidung einer braunen Substanz in Cyanammonium,
Harnstoff, kohlensaures und vorwiegend oxalsaures Ammoniak. Mit Kalilauge bildet es Cyankalium und cyansaures
Kali. Cyan erträgt hohe Temperaturen, durch glühendes Eisen wird es aber in Kohlenstoff und Stickstoff zerlegt. Es verhält sich
wie ein einwertiges Element und zeigt große Ähnlichkeit mit Chlor, insofern es mit den Metallen Verbindungen eingeht, die vielfach
den Chlormetallen gleichen, und mit Wasserstoff eine Säure (Blausäure) bildet. Cyanverbindungen sind schon
lange bekannt. Scheele entdeckte 1782 die Cyanwasserstoffsäure (Blausäure) und Gay-Lussac 1815 das Cyan, welches seinen Namen
der blauen Verbindung verdankt, die es mit Eisen bildet (Berliner Blau).