Erde um die
Sonne
[* 2] hat er, ohne deshalb belästigt zu werden, ausgesprochen. Aber praktische
Konsequenz lag nicht in seinem
Charakter.
Als daher das
Konzil offen mit
PapstEugen IV. brach, ging er 1437 zu demselben über und suchte als päpstlicher Gesandter
in
Konstantinopel
[* 3] die Vereinigung der griechischen und abendländischenKirche zu betreiben. Hierauf wirkte
er als päpstlicher
Legat auf den deutschen
Reichstagen eifrig für die
Kurie und gegen das
Konzil.
Später unternahm er eine
gründliche
Visitation der deutschen Klöster.
Die von ihm vertretene
Theologie ist eine geistreiche Vereinigung theistischer
Scholastik und pantheistischer
Mystik. Seine
Werke erschienen gesammelt
Paris
[* 5] 1514 und Basel
[* 6] 1565, 3 Bde.; eine Übersetzung seiner wichtigsten
Schriften lieferte E. Scharpff (Freiburg
[* 7] 1862).
Sie pflegt sich zuerst auf jungen
Unkräutern zu entwickeln, bis sie hinreichend erwachsen ist, um noch nicht verholzte Teile
der Leinpflanze zu erreichen. Cuscuta. EpithymumSmith
(Kleeseide), mit 30-60
cm langem, purpurrotem
Stengel und
in wenigblütigen Knäueln sitzenden
Blüten, in
Mittel- und Südeuropa, auf
Quendel,
Heidekraut,
Ginster, auf
Klee und
Luzerne,
tritt in den
Kulturen der letztern nesterweise auf und richtet hier oft große Verheerungen an. In
Deutschland
[* 18] ist sie in dieser
Weise erst seit Beginn des 19. Jahrh. aufgetreten. Sie kommt auch
auf Weintrauben vor und erzeugt die sogen. bärtigen
Trauben.
Cuscutalupuliformis Krock., die größte
und stärkste deutsche Art, mit bindfadenstarken, gelblichen, rötlichen oder purpurnen
Stengeln und
in
ährenförmigen
Rispen festsitzenden
Blüten, wuchert in Norddeutschland,
Österreich,
Ungarn
[* 22] und im mittlern Rußland auf
Weiden,
Pappeln, Schneeball und wird hier und da auf Lupinenäckern schädlich. Als Vorbeugungsmittel gegen die
Kleeseide empfiehlt
sich besonders die peinlichste Sorgfalt bei der Auswahl des Saatguts unter Herbeiziehung der
Hilfe einer
Samenkontrollstation.
Seidehaltiger
Same ist durch
Siebe zu reinigen, welche genau 22
Maschen auf 7 qcm haben. Der abgesiebte
Same darf dem
Futter nicht
beigemengt werden, da der Seidensame den Verdauungskanal der
Tiere passiert, ohne seine Keimkraft zu verlieren. Zur Vertilgung
der
Seide empfiehlt man, die befallenen
Stellen möglichst früh unter Übergreifen von 0,5-1 m tief abzuschneiden
oder mit Eisenvitriollösung oder mit
Schwefelsäure,
[* 23] welche mit 200-300 Teilen
Wasser verdünnt wurde, zu überbrausen
oder an
einem taureichen
Morgen mit rohem schwefelsauren
Kali sehr dicht zu bestreuen oder sie mit einer 20-30
cm hohen
Schicht kurz
geschnittenen
Strohs zu bedecken und dies nach dem Befeuchten mit
Petroleum zu verbrennen. Jedenfalls müssen
beim
Schnitte des Samenklees die Seidenstellen gänzlich umgangen werden, und bei großen Verwüstungen, welche zum
Umbrechen
des
Landes zwingen, erscheint es geboten, in den zunächst folgenden 2-4
Jahren nur solche
Pflanzen auf den betreffenden
Äckern
zu bauen, welche keine Nährpflanzen für
Seide abgeben.
CharlotteSaunders, amerikan. Schauspielerin, geb. zu
Boston, wandte sich, mit einer vortrefflichen
Stimme ausgestattet, der
Oper zu und erntete bei ihrem ersten
Debüt (1835) als
Gräfin in
»FigarosHochzeit« so stürmischen Beifall, daß sie für die
Oper in
New Orleans engagiert wurde.
Da sie hier ihre
Stimme verlor, widmete sie sich nun der
Tragödie. Sie trat 1836 zuerst als
LadyMacbeth auf und hatte auch
hier den glänzendsten Erfolg, der sich in
Philadelphia
[* 31] und
New York, wohin sie sich wandte, noch steigerte. Während ihres
Aufenthalts in letzterer Stadt bildete sie ihre jüngere
Schwester,
Susan, ebenfalls fürs
Theater
[* 32] heran
und gewann als Romeo
(Susan gab die
Julie) sowie in andern Männerrollen, für welche ihre
Schwester die bezüglichen weiblichen
Rollen
[* 33] übernahm, ungemeinen Beifall. Nachdem beide eine
Reise durch die nördlichen
Staaten unternommen hatten, begaben sie
sich 1845 auf mehrere Jahre nach
England, wo
¶
mehr
sich Susan 1848 mit Muspratt, Professor der Chemie in Liverpool,
[* 35] verheiratete und dort starb, während Cushman 1849 zu neuen
Triumphen nach Amerika
[* 36] zurückkehrte. Im J. 1858 nahm sie ihren Aufenthalt in Rom,
[* 37] von wo sie erst nach einigen Jahren nach Amerika
zurückkehrte. Sie trat seitdem nur selten auf, zog sich 1866 gänzlich von der Bühne zurück und starb in
Boston. IhreMemoiren und Briefwechsel gab Emma Stebbing (Boston 1878) heraus.