Kontingentierung erstrebt. Im
Gegensatz zur Currencytheorie führt die
Bankingtheorie (banking principle) aus, die
Menge der in einem Land
erforderlichen Umlaufsmittel werde jeweilig durch das Verkehrsbedürfnis bestimmt. Darum müsse die
Bank sich nur von letzterm
leiten lassen und in der
Lage sein, bei steigenden Warenpreisen mehr
Noten auszugeben. Eine Beschränkung sei
entbehrlich, wenn nur die nötigen
Mittel zur Einlösung immer bereit seien und die Einlösungspflicht streng aufrecht erhalten
werde. Sie sei auch unnötig, weil die
Bank die
Scheine nicht beliebig vermehren könne, sondern lediglich dem
Begehr nach
Darlehen
und dem Wechseldiskont folgen müsse.
Habe ein lebhafter Aufschwung des
Verkehrs zu einer ungewöhnlich
starken Notenemission geführt, so fließe in ruhigern
Zeiten der nicht erforderliche Betrag an
Noten zur
Bank zurück.
KarlFriedrich, Liederkomponist, geb. zu
Berlin,
[* 2] studierte daselbst
Jurisprudenz, wandte sich dann,
seiner
Neigung folgend, der
Musik zu und nahm vier Jahre lang bei
Hauptmann in
Kassel
[* 3]
Unterricht in derKomposition.
Nach
Berlin zurückgekehrt, lebte er seitdem fast ununterbrochen daselbst und starb auf einer
Reise in Langfuhr
bei
Danzig.
[* 4] Unter den von ihm veröffentlichten Vokalwerken befinden sich außer einem
Singspiel, »Abdul und Erinnieh«, und
einigen geistlichen
Kompositionen an 13 Hefte
Lieder für eine und mehrere
Singstimmen, die sich insgesamt
durch feine Auffassung und anmutige
Melodie auszeichnen. Mit einer schönen Tenorstimme begabt, soll er selbst seine
Lieder
unübertrefflich vorgetragen haben.
(spr. kör-), 1)
William,
Botaniker, geb. 1746 zu
Alston in
Hampshire, erlernte die
Pharmazie, widmete sich aber
bald ausschließlich der
Botanik, gründete einen botanischen
Garten
[* 7] und hielt Vorlesungen. Er starb in
Brompton.
Curtis schrieb: »Flora Londinensis« (Lond. 1777-87; neue Aufl. von
Graves u.
Hooker, 1817-28, mit 702 kolorierten Tafeln);
»Practical
observations on the British grasses« (2. Ausg., das. 1790; 6. Aufl.
von
Lawrence, 1824);
»Lectures on botany« (hrsg. von
Sam. Curtis, das. 1805, 3 Bde.; 2. Aufl.
1807).
Auch gründete er das »Botanical
Magazine«, welches seit 1787 erschien.
1)
Marcus, ein edler röm.
Jüngling, der sich für sein Vaterland aufopferte. Im J. 362
v. Chr. entstand, wie
die
Sage berichtet, in der Mitte des
Forums plötzlich eine weite
Kluft von unermeßlicher Tiefe, die nicht
auszufüllen war. Die Wahrsager verkündeten, der
Staat sei in höchster
Gefahr, wenn sich die
Kluft nicht schlösse; dies aber
werde nur dann geschehen, wenn das beste
GutRoms hineingeworfen werde. Curtius rief darauf:
»NichtsBesseres hatRom
[* 13] als
Waffen
[* 14] und Heldenmut!«, bestieg im vollen Waffenschmuck sein
Roß und stürzte sich in den Abgrund, worauf sich dieser
schloß.
2)
QuintusGajusRufus, röm. Geschichtschreiber, schrieb zehn
Bücher
»HistoriaAlexandriMagni«, von welchen aber die ersten zwei
nicht erhalten sind.
Da es an bestimmten Zeugnissen über ihn aus dem
Altertum fehlt, so ist man über
die Zeit, in welcher er gelebt haben soll, nicht einig; am wahrscheinlichsten ist, daß er unter dem
KaiserClaudius geschrieben
hat, was in neuester Zeit besonders von Mützell und
Vogel in den Vorreden zu ihren
Ausgaben (s. unten) und von
Wiedemann (Philologus,
Bd. 30, S. 241 ff.)
gegen
Buttmann,
Niebuhr u. a. zu großer
Wahrscheinlichkeit gebracht worden ist.
Das Werk ist aus griechischen romanhaften
Darstellungen der Geschichte
Alexanders d. Gr. ohne alle
Kritik geschöpft und daher
sachlich von geringem
Werte; die
Sprache ist überladen und manieriert und läßt den unter den
KaisernClaudius und
Nero herrschenden
entarteten
Geschmack deutlich erkennen. Die erste
Ausgabe erschien zu
Venedig
[* 15] 1471; von den spätern verdienen genannt zu werden
die von
Freinsheim mit Ergänzungen (Straßb. 1648 u. 1670), von
Mützell (Berl. 1841, 2 Bde.), von
Zumpt (Braunschw. 1849) und die Schulausgabe von
Vogel (2. Aufl., Leipz. 1876); deutsche
¶
mehr
Übersetzungen von Christian (3. Aufl., Stuttg. 1883) und Siebelis (3. Aufl.
1882).
»Ephesos«
[* 28] (das. 1874) u. a. Die Festreden, die Curtius in
Göttingen als Professor eloquentiae hielt, sind in Berlin 1864 gesammelt erschienen;
die zu Berlin gehaltenen unter
dem Titel: »Altertum und Gegenwart« (Bd. 1, Berl.
1875; 3. Aufl. 1882; Bd. 2, das.
1882).
Außer diesen Schriften und verschiedenen Abhandlungen (z. B. »Beiträge
zur geographischen Onomatologie der griechischen Sprache«, 1861) in archäologischen und philologischen Zeitschriften veröffentlichte
Curtius als Hauptwerke: »Peloponnesos« (Gotha
[* 29] 1851-52, 2 Bde.),
eine wissenschaftliche und allseitige Darstellung dieses Teils des griechischen Bodens mit Bezug auf seine
Geschichte, Sagen und Kunstdenkmäler, und »Griechische Geschichte« (Berl. 1857-61, 3 Bde.; 5. Aufl. 1881 ff.),
2) Georg, ausgezeichneter Philolog, Bruder des vorigen, geb. zu Lübeck, vorgebildet auf dem Katharineum daselbst,
studierte von 1838 an in Bonn und Berlin, wurde 1842 Lehrer am Blochmannschen Institut zu Dresden,
[* 32] habilitierte
sich 1846 an der BerlinerUniversität, wurde 1849 außerordentlicher und 1851 ordentlicher Professor der klassischen Philologie
in Prag
[* 33] und siedelte als solcher 1854 nach Kiel,
[* 34] 1862 nach Leipzig
[* 35] über. Er starb
in Warmbrunn. Er hat das hohe Verdienst,
das Studium der griechischen und lateinischen Sprache auf dem Boden der vergleichenden Sprachwissenschaft
neu begründet zu haben.
Seine Hauptwerke sind: »Griechische Schulgrammatik« (Prag 1852; 15. Aufl., unter Mitwirkung von B. Gerth, 1882; in viele Sprachen
übersetzt) nebst »Erläuterungen« (das. 1863, 3. Aufl. 1875);
»Grundzüge der griechischen Etymologie« (Leipz. 1858; 5. Aufl.,
unter Mitwirkung von A. Windisch, 1879);
»Das Verbum der griechischen Sprache« (das. 1873-76, 2 Bde.; 2. Aufl.
1877-1880).