Hauptstadt des
StaatsGuzmán Blanco, in der südamerikan.
RepublikVenezuela,
[* 2] südlich vom
Valenciasee, 520 m ü. M. und an der Hauptstraße, die nach
Calabozo und dem
Apure führt, hat lebhaften
Verkehr, Baumwollbau
und (1883) 11,644 Einw.
(Curaçao), westindische, den Niederländern gehörige
Insel, nahe der
Nordküste von
Venezuela
im
KaribischenMeer. Sie erscheint als ein dürrer, wasserloser und kahler
Felsen mit steilen
Ufern und bis 366 m hohen
Bergen
[* 3] im Innern, dem nur beharrlicher Fleiß die gewöhnlichen tropischen
Früchte abgerungen hat. Das
Klima
[* 4] ist gesund, obschon
die mittlere
Temperatur 21° R. beträgt; auch ist die Plage der
Moskitos nicht vorhanden, da beständig
ein frischer
Seewind weht. Curassao hat ein
Areal von 550 qkm (10 QM.) und (1882) außer einer
Garnison von 215 Mann 25,206 meist
kathol. Bewohner, deren
Gastfreundschaft und Geselligkeit gerühmt werden.
Die
Zusammensetzung erweist sich überaus gleichmäßig, obgleich das
Gestein im Ansehen und
Charakter ungemein variiert. Es
erscheint bald breccienartig, bald konglomeratisch; doch beruht dies lediglich auf der Färbung, und ein
Bindemittel ist von
verkitteten
Substanzen nicht zu unterscheiden. Dabei ist das
Gestein von größern oder kleinern Hohlräumen
durchschwärmt. Am häufigsten ist es perlgrau bis dunkel rauchgrau, sehr klein-kristallinisch und vielen salinisch-körnigen
Dolomiten auffallend ähnlich.
Mit dieser
Masse verwachsen findet sich eine weiße, gelbe bis braune
Varietät, die am meisten einem
Halbopal gleicht und die
farbigen
Schichten meist lagenweise, unregelmäßig verflochten zeigt. Die Hohlräume sind hier seltener,
meist mit kleintraubigem
Phosphorit, oft auch mit
Kalkspat
[* 15] oder
Aragonit
[* 16] ausgekleidet und enthalten nicht selten ein dunkelbraunes
Phosphat in sandartigen
Körnern. Das Curassaophosphat wird auf
Superphosphat verarbeitet und liefert eine vortreffliche
Ware, welche sich
durch ihre helle
Farbe und ihren hohenGehalt an löslicher
Phosphorsäure auszeichnet.
(spr. kurtschi),CarloMaria, ital.
Jesuit, geb. 1810 zu
Neapel,
[* 17] trat mit 15
Jahren in den
Orden
[* 18] Jesu und schrieb
zur
Verteidigung desselben: »Fatti ed argomenti« gegen die
Angriffe der »Prolegomeni« Vincenzo
Giobertis. Auf
die weitern
Angriffe, die dieser in seinem »Gesuita moderne« gegen ihn schleuderte,
antwortete er von
Paris
[* 19] aus in einem zweibändigen Werk. Nach seiner Rückkehr nach
Italien
[* 20] gründete er in
Neapel die »Civiltà
cattolica«, welche nach einiger Zeit nach
Rom
[* 21] übersiedelte. Er trennte sich auch nicht von dieser
Zeitschrift, als sie 1865 eine
andre
Richtung einschlug, als er ihr gegeben hatte. Er blieb in
Rom und verteidigte 1870 energisch die weltliche
Gewalt; seine
Predigten in verschiedenen
StädtenItaliens
[* 22] machten seinen
Namen sehr populär.
Außer den verschiedenen Abhandlungen der
Zeitschrift sind folgende Werke zu nennen: »La quistione romana nell' assemblea
francese« (Par. 1849);
»Lezioni
esegetiche e morali sopra i quattro evangeli«
(Flor. 1874-76, 5 Bde.);
»Lezioni sopra il libro di Tobia« (1877).
1877 wurde
Pater aus der
Gesellschaft Jesu ausgestoßen, da er, die
Notwendigkeit einsehend, daß sich die
Kirche den
in
Italien geschaffenen Zuständen anbequeme und sich mit der geistigen Herrschaft begnüge, das
Buch »Il moderno dissidio
tra la chiesa e l'Italia, considerato per occasione di un fatto particolare«
(Flor. 1877) veröffentlichte, in welchem
er denVerzicht auf den
Kirchenstaat und die
Versöhnung mit
Italien empfahl. Diesem Werk folgte ein noch entschiedener
antijesuitisches: »La nuova
Italia ed i vecchi zelanti« (1881; deutsch, Leipz. 1882),
Kirche forderte. Diese Werke sowie ein weiteres: »Il Vaticano Regio toria superstite della Chiesa Cattolica« (1884),
wurden
auf den Index gesetzt und Curci durch allerlei Verfolgungen sowie Kirchenbußen 1884 zum Widerruf gezwungen. Neuerdings erschien:
»Di un socialismo cristiano« (Turin
[* 24] 1885).