Art von Weltberühmtheit. Sie veröffentlichte seitdem noch folgende künstlerisch unbedeutende, aber von demselben Bekehrungseifer
zeugende und mit gleich hausbackener Moral angefüllte Novellen: »Mabel Vaughan« (1857; deutsch, Leipz. 1884);
(spr. kúmmnock), Binnenstadt in Ayrshire (Schottland), am Lugar, hat Kohlengruben, Handstuhlweberei,
Fabrikation hölzerner Schnupftabaksdosen und landwirtschaftlicher Maschinen und (1881) 3345 Einw.
(spr. kunard), Sir Samuel, Begründer der transatlantischen Dampfschiffahrt, geb. 1787 als
Sohn eines französischen Kanadiers, der sich zu Halifax in Neuschottland niedergelassen, betrieb frühzeitig ein Handelsgeschäft
und gehörte bald zu den angesehensten Kaufleuten und Schiffsreedern in Halifax. Obwohl die namhaftesten Techniker abrieten,
unternahm Cunard dennoch, regelmäßige Dampfschiffahrten zwischen Boston, New York und Liverpool einzurichten, wobei er seitens
des britischen Postamtes durch eine Subvention unterstützt ward.
Das erste Schiff, die Britannia, verließ den Hafen von Liverpool und kam glücklich in Boston an. Seitdem entwickelte
sich die transatlantische Dampfschiffahrt zu ungeahnter Bedeutung. Cunard wurde 1859 zum Baronet erhoben und starb Die
von Cunard begründete Gesellschaft führte anfangs den Titel British and North American Royal Mail Steam Packet
Company, seit 1878 aber den der Cunard Steam-Ship Company. Die ersten vier Schiffe wurden in Glasgow (aus Holz) gebaut und hielten
ca. 1200 Ton. mit 440 Pferdekräften. 1885 besaß die Cunard-Gesellschaft 27 Ozeandampfer von 98,775 T. und 101,943 Pferdekräften,
welche sich verteilten:
Schiffe
Tonnen
Pferdekr.
Liverpool - New York
6
42279
67300
Liverpool - Boston
6
27611
19005
Liverpool - Mittelmeer u. Havre
15
28885
15638
Die von der Cunard-Company neuerdings erbauten Schiffe, solche wie Umbria, Etruria, Oregon, Servia etc., erreichen den Great Eastern
in den Abmessungen nahezu, übertreffen denselben aber weit an Maschinenkraft und Geschwindigkeit.
einer der Vereinigten Staaten von Kolumbien in Südamerika, erstreckt sich vom Magdalenenfluß bis jenseit
der östlichen Kordillere und umfaßt ohne das Territorium San Martin (s. d.) 22,000 qkm (400 QM.).
Das Land ist wohl bewässert, und bei der durch seine Natur bedingten Verschiedenheit des Klimas ist es reich an mannigfaltigen
Naturprodukten. Die Einwohner (1870: 409,602) beschäftigen sich vornehmlich mit Landbau, der namentlich aus Mais, Weizen, Kakao,
Tabak, Indigo und Zucker besteht. Fast alle Metalle kommen vor, aber nur Salz wird in größern Quantitäten
gewonnen und daneben Eisen und Steinkohle (s. Pacho). Die Industrie ist von einiger Bedeutung und liefert wollene und baumwollene
Gewebe, Decken, Sandalen, Strohhüte, irdene und Eisenwaren. Hauptstadt des Staats ist Bogotá.
Fluß
in Südwestafrika, entspringt in einer Hochlandschaft von Benguela unter 13° südl. Br., beschreibt
einen weiten, gegen SW. gerichteten Bogen, nimmt zahlreiche Nebenflüsse auf, empfängt im untern Laufe von W. her den Kakula
Val, von SO. vermutlich den Ovampo und mündet nach einem Laufe von etwa 815 km unter 17° 18' südl. Br. in das Atlantische
Meer.
Seine Mündung ist durch Sandanhäufungen verstopft, welche ebenso wie die nicht fern vom Meer beginnenden
Katarakte die Schifffahrt unmöglich machen.
(Coni), ital. Provinz in der Landschaft Piemont; grenzt westlich und südwestlich an Frankreich, nördlich an die
Provinz Turin, östlich an Alessandria, südöstlich an Genua und südlich an Porto Maurizio und umfaßt 7136 qkm (nach Strelbitskys
Berechnung 7491 qkm = 136 QM.) mit (1881)
635,400 Einw. Die Provinz ist im W., wo sie Zweige der Kottischen und der Seealpen erfüllen, sowie im S., wo die Ligurischen
Alpen sie durchstreichen, Gebirgs- und Hügelland; der übrige Teil gehört der obersten Po-Ebene, hier 400-550 m hoch,
an. Von den Gebirgen kommen zahlreiche Flüsse herab, z. B. Bormida, Belbo, Tanaro, Stura, Maira, Vraita etc.,
von denen zur bessern Bewässerung der Felder meist noch Kanäle abgeleitet sind.
Das Klima ist kontinental; die Temperatur wechselt infolge der Höhe und Alpennähe zwischen einer mittlern Sommertemperatur
von 20,2° C. und einer mittlern Wintertemperatur von 2,1° C.
bei absoluten Extremen von 35,4 und -9,1° C. Die Bevölkerung zählt (1881) 635,400 Seelen. Die Erzeugnisse des Landbaues sind:
Getreide, Hülsenfrüchte, Hanf, Flachs, im Überfluß gute Kastanien (die besten in ganz Piemont), Wein, Obst und Seide. Die Viehzucht
ist ansehnlich und namentlich die Käsebereitung beträchtlich.
Das Mineralreich bietet Marmor, Schiefer, Eisen, silberhaltiges Blei etc. Auch berühmte Mineralquellen (zu
Valdieri u. a.) sind vorhanden. Die Industrie verarbeitet Seide, fabriziert Tuch, Leinwand, Sensen und Sicheln, Glas und Leder. Die
Provinz zerfällt in die vier Kreise: Cuneo, Saluzzo, Alba und Mondovi. Die gleichnamige Hauptstadt liegt an der Vereinigung der
Stura und des Gesso, ist mit Turin durch die Eisenbahn verbunden, hat außer der breiten, mit Bogengängen
geschmückten Hauptstraße nur enge und krumme Gäßchen und zeigt noch Reste der ehemaligen Befestigungswerke. Cuneo hat
eine schöne Kathedrale (neuerdings restauriert und mit einer Kuppel versehen), ein modernes Rathaus, Justizgebäude und Theater
und (1881) 12,413 Einw., welche Seidenindustrie,
Baumwollweberei, Papierfabrikation sowie sehr bedeutenden Handel und Marktverkehr treiben. Cuneo ist Sitz eines Bischofs und eines
Präfekten und hat ein Seminar, ein Lyceum, ein Gymnasium, ein Gewerbeinstitut und eine Handelskammer. Seit 1382 zu Savoyen gehörig,
hat Cuneo vermöge seiner hohen strategischen Bedeutung und seiner frühern starken Festungswerke als Schlüssel der
obern piemontesischen Ebene und der Straße nach Nizza und der Provence in der Kriegsgeschichte eine große Rolle gespielt und
viele Belagerungen auszuhalten gehabt.
die keilförmige Schlachtordnung der Alten, die, an der Fronte schmal beginnend, immer mehr an
Breite zunahm und besonders zum Durchbrechen der feindlichen Linien angewendet ward. Den ersten Cuneus formierte
Epaminondas bei Leuktra und Mantineia; auch die Gallier, Germanen, Spanier bedienten sich häufig des Keils, den die römischen
Soldaten scherzweise Caput porcinum
mehr
(Saukopf) nannten. Die Taktik des von einem Cuneus angegriffenen Feindes bestand gewöhnlich darin, in der entgegengesetzten
[* ]
Figur,
der römischen V ähnlich (forceps, Zange), den Keil aufzunehmen und einzuschließen. Auch bei Seetreffen übte man dies Manöver.
Cuneus war auch Name der keilförmigen Abschnitte, in welche die Sitzstufen im Zuschauerraum des römischen
Theaters durch strahlenförmige Treppen gegliedert wurden. Die Cunei des römischen entsprechen den Kerkides des griechischen
Theaters. S. Cavea.