in einem Rechtsverhältnis für alle
Schuld einzustehen hat, entweder nur seine eignen
Sachen oder nur die
Sachen des andern
gegen
Beschädigung oder
Untergang zu schützen vermag, er zunächst für die letztern sorgen muß. Bezüglich des
Beweises
des Verschuldens gelten die allgemeinen Beweisregeln, so daß also eine
Schuld nicht vermutet wird und
jeder, der einen Anspruch auf eine behauptete
Schuld gründet, solche auch zu beweisen hat.
Manche Rechtslehrer treten übrigens
für eine Dreiteilung der Culpa ein, indem sie zu der Culpa lata und Culpa levis noch eine Culpa levissima,
ein ganz geringes Verschulden, hinzufügen, wie denn auch das preußische
Landrecht zwischen grobem, mäßigem
und geringem Verschulden unterscheidet.
Unter letzterm ist eine
Schuld zu verstehen, welche nur bei vorzüglichen Fähigkeiten oder bei besonderer Kenntnis der
Sache
oder des
Geschäfts oder durch eine ungewöhnliche Anstrengung der
Aufmerksamkeit vermieden werden konnte. Über die
Folgen
der Culpa in strafrechtlicher Beziehung vgl.
Fahrlässigkeit. Die wichtigsteMonographie über die zivilrechtliche
Culpa ist
Hasse, Die Culpa des römischen
Rechts
(Kiel
[* 2] 1815; 2. Ausg. von
Bethmann-Hollweg,
Bonn
[* 3] 1838).
(griech.
Kyme), berühmte Stadt des
Altertums in
Italien,
[* 4] an der
Küste von
Kompanien nördlich vom
VorgebirgeMisenum
gelegen, war, der
Überlieferung nach 1050
v. Chr. von ionischen Griechen aus
Euböa zuerst auf der
Insel
Änaria
(Ischia),
[* 5] dann auf dem gegenüberliegenden
Festland gegründet, die älteste aller griechischen
Kolonien in
Italien und
die Mutterstadt von
Neapolis. Sie war lange Zeit blühend und mächtig, und ihre Herrschaft scheint sich über die Misenische
Halbinsel hinaus weit in das Kampanische hinein erstreckt zu haben.
Die größte Macht erlangte Cumä unter dem
TyrannenAristodemos (um 500). Dann bedrohten es die
Etrusker,
deren
Seemacht 474 mit
Hilfe der syrakusischen
Flotte bei Cumä für immer gebrochen wurde. 420 fiel die Stadt in die
Gewalt derSamniter; um 350 kam sie an
Rom und
[* 6] wurde in der
Folge mit dem römischen
Bürgerrecht beschenkt und zur
Kolonie erhoben; allein innere
Kämpfe hatten längst ihren allmählichen
Verfall herbeiführt. Die Alten erzählen viel von
dem glücklichen Himmelsstrich und der
Fruchtbarkeit der Gegend; besonders heben sie eine Weinsorte (den Ulbaner),
Flachs und
die bekannte Puzzolanerde hervor.
Von aus verbreitete sich der Apollondienst in
Italien; daneben wurde
Demeter
[* 7] verehrt. Südlich von Cumä liegt
der Acherusische (jetzt
Lago Fusaro) und nordöstlich davon der Averner
See, mit denen man ebenfalls aus
Griechenland
[* 8] herübergeführte
Ideen verknüpfte, die in der vulkanischen
Natur des
BodensNahrung fanden. Unter den
Ruinen der alten Stadt, die nordwestlich
vom heutigen
Baja liegen und jetzt von Gestrüpp überwachsen sind, zeichnen sich ein
Amphitheater, ein
Thor der
Akropolis,
[* 9] Trümmerreste von
Villen und
Gräbern und das sogen.
Grab der Sibylla
(Räume eines antiken
Hauses) aus.
Von dem berühmten Apollotempel auf der
Akropolis sind nur schwache Mauerreste übrig. Der ganze Burgfels ist an seinem
Fuß von
Grotten durchhöhlt, in welchen die Cumäische
Sibylle einst ihren Sitz hatte und Orakelsprüche erteilte.
Griechische Sprache und
Sitte erhielten sich in Cumä, wo zahlreiche vornehme
Römer,
[* 10] darunter
Cicero, Landhäuser besaßen, bis
in die Kaiserzeit. Die letzten Reste der einst herrlichen Stadt zerstörten 1203 die Neapolitaner.
(spr. kömberländ),Fluß im nordamerikan.
StaatKentucky, entspringt an der Südostgrenze desselben in den
Cumberlandgebirgen, verfolgt westliche und südwestliche Hauptrichtung, tritt dann auf das Gebiet von
Tennessee und mündet nach einem
Laufe von 890 km bei Smithland in den
Ohio, nächst dem
Tennessee dessen größter Nebenfluß.
Er ist schiffbar für große
Dampfboote bis
Nashville und für
Boote von 15
Ton. noch weiter.
SeinFall, von der
Quelle
[* 13] bis an die
Mündung, übersteigt 350 m. In seinem obern
Lauf durchbricht er die von 426 m hohen Felsmassen eingeschlossene,
Cumberland
Gap genannte
Klause, welche von den
Unionisten unter Shackelford genommen wurde.
(spr. kömberländ), die nordwestlichste
GrafschaftEnglands, grenzt im
W. an das
Irische Meer, im N. an den
Solwaybusen und an
Schottland, im O. an
Northumberland und
Durham, im
S. an
Westmoreland und umfaßt 3926 qkm
(71,3 QM.). Es ist ein romantisches Gebirgsland, das im W. und
S. von den
Höhen und
Thälern der
Cumbrian Mountains (s. d., mit dem Scafell, 985 m) erfüllt, im O. von der
Penninischen Kette (mit dem
CroßFell, 892 m hoch) durchzogen wird. Zwischen beiden Bergmassen liegt eine
vom
Eden bewässerte, ziemlich fruchtbare
Ebene, welche sich nach dem Solwaybusen hinzieht und zum großen Teil das nördliche
Stück der
Grafschaft bildet.
Der
Eden, für kleine
Schiffe
[* 14] bis
Carlisle schiffbar, ist der Hauptfluß; auch der Unterlauf des schottischen
Esk gehört hierher.
Andre kleinere Küstenflüsse sind: der Duddon (westlich von
Furneß), der Irt,
Derwent und
Ellen, welche
sämtlich aus den Kumbrischen
Bergen,
[* 15] meist aus den zahlreichen
Seen derselben, kommen. Der bedeutendste der letztern, welche
die landschaftliche
Schönheit dieses Bergreviers wesentlich erhöhen, ist der Derwentwater (s. d.).
Der noch größere Ullswater liegt an der
Grenze von
Westmoreland.
Das Hauptvorgebirge ist St.
Bees. Die von starren Granitfelsen gegen das
Meer geschützte
Küste bildet zwei größere
Basen:
den
Solway (Mündung des
Eden) an der schottischen
Küste und die Duddonmündung an der
Grenze von
Lancashire. Das
Klima
[* 16] ist feucht,
kalt und nebelig, doch gesund. Die
Bevölkerung
[* 17] zählte 1881: 250,647
Seelen. Der
Boden ist an den
Gebirgen
steinig, in den
Thälern lehmig, überall schwer und streng zu bearbeiten. Dessenungeachtet sind die
Thäler gut angebaut;
im ganzem kommen 26 Proz. der Oberfläche auf Ackerland, 34 auf Weideland, 2,8
auf
Wald.
Man baut namentlich
Klee, Hafer,
[* 18]
Weizen,
Kartoffeln und
Gerste;
[* 19] das fehlende
Obst ersetzen die
Holz- und Moorbeeren,
die einen beträchtlichen Ausfuhrartikel bilden. Einträglich sind auch die
Viehzucht
[* 20] (besonders die der
Schafe)
[* 21] und die
Fischerei.
[* 22] Der Viehstand zählte 1884: 20,706
Pferde,
[* 23] 133,092
Rinder,
[* 24] 495,452
Schafe, 27,643
Schweine.
[* 25] Eigentümlich ist Cumberland, wie auch dem
benachbarten
Westmoreland, daß es in seinen Statesmen noch einen freien Bauernstand besitzt. Das Mineralreich
liefert
Steinkohlen (jährlich an 1,700,000
Ton., besonders an der Westküste, wo die
Gruben, 120-300 m tief, in beträchtlichen
Strecken unter das
Meer¶
mehr
führen), Eisen
[* 27] (90,000 T.), Blei
[* 28] (ca. 5000 T., in Alstonmoor), Silber, Zink, Schwefelerze, Kupfer
[* 29] und Graphit, dessen Gruben (besonders
in dem hohen und öden Thal
[* 30] von Borrowdale) den Keswicker und LondonerFabriken das Material zu den berühmten Bleistiften liefern.
Der Bergbau
[* 31] beschäftigt insgesamt 11,648 Menschen. Unter den zahlreichen industriellen Anstalten nehmen
die Baumwollfabriken (mit 3235 Arbeitern) den ersten Rang ein. Auch die Eisenindustrie (5026 Arbeiter) ist von Bedeutung sowie
auch die Leinweberei, weniger die Wollwarenfabrikation. Hauptstadt: Carlisle. - Cumberland war eine der äußersten Provinzen des römischen
Britannien, das von dem großen Piktenwall (s. d.), dessen Überreste man
noch von Carlisle bis Tynemouth gewahrt, gegen die Einfälle der nördlichen Völker geschützt wurde. Auch
findet man noch mehrere sogen. druidische Denkmäler, vor allen das »Longmey« und »Hergdhauters«.
(spr. kömberländ), Stadt im gebirgigen Westen des nordamerikan. StaatsMaryland, am Potomac, in der Nähe
ergiebiger Kohlen- und Eisengruben, hat Eisen- und Stahlwerke, lebhaften Verkehr und (1880) 10,693 Einw.
(spr. kömberländ), 1) Richard, engl. Moralphilosoph, geb. 1632 zu London, wurde 1691 Bischof von Peterborough;
starb 1718 daselbst. Cumberland ist in seinem Hauptwerk: »De legibus naturae disquisitio philosophica« (Lond.
1672, 3. Aufl. 1694), als Gegner von Hobbes aufgetreten, dessen egoistischem Selbsterhaltungstrieb er als Grundlage der Moral
die Thatsache entgegensetzt, daß der Mensch von Natur ein geselliges, zum Wohlwollen geneigtes Wesen und das Gesetz seiner Natur
zwar die Rücksicht auf das eigne, zugleich aber die Rücksicht auf das allgemeine Wohl sei, denn der
Weg des Einzelnen zu seinem ist nichts andres als der Weg aller zum gemeinsamen Wohl. Gesetz der Moral ist daher das Wohlwollen
als Naturgesetz des Menschen, das größte Wohlwollen aber die allgemeine Liebe, welche nicht nur alle vernünftigen
Wesen und Gott selbst umfaßt, sondern ohne welche kein Eifer für das menschliche Wohl möglich ist.
verdunkelten bald seine Bühnenstücke: »The brothers« und »The Westindian«
(1769),
und noch heute zählt letzteres zu den besten KomödienEnglands. Die vorzüglichsten seiner übrigen Lustspiele, die
ihm den Namen des englischen Terenz erwarben, sind: »The fashionable
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