Vgl.
Muñoz Garinca,
S. J. de la Cruz
(Madr. 1875).
2) JuanaInes de la
Santa Cruz, spanisch-amerikan. Dichterin, geb. in der
Nähe von
Mexiko,
[* 2] erwarb sich ein für ihre Zeit bedeutendes
Wissen, ward Hofdame der Vizekönigin von
Mexiko, zog sich aber
schon mit 17
Jahren von der
Welt zurück in das
Kloster der Hieronymitinnen zu
Mexiko, in welchem sie fortan unter strengen Bußübungen
ausschließlich den
Studien und der
Dichtkunst lebte. Sie starb Die Werke dieser von den Zeitgenossen
als »zehnte
Muse« gefeierten Dichterin bestehen in Liedern, teils im altspanischen, teils im kunstvollern italienischen
Geschmack;
und einer Anzahl dramatischer
Dichtungen, von denen nur zwei
(»Amor es mas labirinto« und »Les empeños de una casa«) weltlichen
Inhalts, die übrigen geistliche
Spiele (loas) sind. Eine Sammlung ihrer
»Obras« erschien
Madrid
[* 3] 1714, 3 Bde.
(auch
Saragossa
[* 4] 1725 u. öfter); eine Auswahl ihrer lyrischen Gedichte enthält auch die
Madrider »Biblioteca de autores españoles«
(Bd. 42).
portug.
Gold- und Silbermünze, ward von 1455 bis 1822 geprägt;
die seit 1722 geprägten heißen im
Gegensatz
zu den alten neue und sind mit 480 bezeichnet, während jene 400 als Bezeichnung haben.
Sie stellten nämlich früher 400
Reis vor, wurden aber später auf 480
Reis erhöht. 1 Cruzado = 2,177 Mk. Der neue Silbercruzado wird gewöhnlich
Pinto genannt.
Cryptomeria japonicaL. fil., ausJapan
[* 12] und
China, erreicht in ersterm Land über 30 m
Höhe und bildet einen schönen
Baum mit sehr leichtem
Holz
[* 13] und lebhaft grünen, gekrümmten
Nadeln mit sehr hervortretendem
Mittelnerv, kam 1844 durch
Fortune aus
China und ein Jahrzehnt später durch Lobb aus
Japan (daher Cryptomeria Lobbii) nach
Europa und
wird jetzt in mehreren
Varietäten als schöne
Zierpflanze kultiviert.
GrößerePflanzen halten in geschützter
Lage in Norddeutschland aus.
Hauptort ist die Stadt
Makó.
Benannt ist das
Komitat nach dem Dorf (ehemals Stadt) Csanád an der
Maros, mit 2777 Einw.,
wo
Stephan I. 1036 ein
Bistum stiftete. Im
Schloß residierte König
SamuelAba. 1242 verwüsteten die
TatarenSchloß und Stadt.
Unter der
KöniginIsabella von Petrovics belagert, fiel die Stadt bald darauf in die
HändedesThomas Varkuch
und kam 1545 unter das
Joch der
Türken, die erst 1684 vom
GeneralWallis
für immer daraus vertrieben wurden.
(spr. tschánji),Ladislaus, Kommunikationsminister in der ungarischen
Revolution, geb. 1790 zu Csányi im Szalader
Komitat, diente als
Husar 1809-1815, war später eifriges Mitglied der
Opposition im Szalader
Komitat und
bis zum
Ausbruch der
RevolutionDeáks treuer Kampfgenosse. Im März 1849 sicherte er in
Pest die
Ordnung, ging bei
Ausbruch der
kroatisch-serbischen
Unruhen als Landeskommissar in den
Süden, begleitete später die Hauptarmee gegen
Wien
[* 22] sowie beim
Rückzug
von
Preßburg
[* 23] bis
Pest und blieb auch in den ersten Januartagen 1849 als
Kommissar bis zu
Windischgrätz'
Einzug daselbst zurück, worauf er der
Regierung nach
Debreczin
[* 24] folgte. In
Siebenbürgen verfuhr er als Regierungskommissar
gegen die
Sachsen
[* 25] und
Walachen mit großer Strenge, ja grausamer
Härte, aber unbestechlich in seiner Amtsführung. Abberufen,
wurde er nach der Unabhängigkeitserklärung vom zum Kommunikationsminister ernannt, war bei
der zweiten
Flucht der ungarischen
Regierung aus
Pest abermals der letzte und stimmte für die
Übertragung der
Diktatur an
Görgei.
Nach der Waffenstreckung von
Világos ergab sich Csanyi den
Russen, die ihn an
Österreich
[* 26] auslieferten. Er endete in
Pest am
Galgen. Wegen seines Amtseifers allgemein die
»Biene«
[* 27] (méh) genannt.
(spr. tschárdahsch), ungar. Nationaltanz, der im
Zweivierteltakt ohne eigentliche Tanzfiguren von einem
Herrn und einer
Dame unter
Beobachtung des
Rhythmus nach individueller
Auffassung, aber stets graziös und mit höchstem
Anstand getanzt wird. Der Csárdás beginnt mit langsamen
Bewegungen,
steigert sich aber unter abwechselndem
Stoß auf
Ferse oder Fußspitze und Zusammenschlagen der
Sporen etc. allmählich
¶
mehr
zur äußersten Lebhaftigkeit, bis er im Wirbeltanz endet. Zum Vortrag der eigentümlich rhythmischen Csárdásmelodien, die
meist auch mit dem Text eines Volksliedes verbunden sind, ist durchaus Zigeunermusik erforderlich.