ferner zum
»Portefeuille« (das. 1837-45, 5 Bde.)
und zur »Historisk tafla af
Gustav IV.
Adolphs första lefnadsår« (das. 1837). Indessen wurden diese
Schriften nicht mit der
Teilnahme aufgenommen wie seine bis zu seinem
Tod fortgesetzten »Ställningar och förhållanden« (seit 1838), welche
Tagesfragen, Charakterskizzen und Anekdoten in anziehender und witziger
Darstellung enthielten. Wegen
einer sarkastischen Äußerung, die
Regierung habe durch eine am
Sonntag vorgenommene militärische Ernennung ein Sabbatsverbrechen
begangen, hatte er von 1838 bis 1841
Festungshaft zu verbüßen, was mehrfache
Tumulte in
Stockholm
[* 2] veranlaßte.
Aber Crusenstolpe fuhr auch später fort, seine unversöhnlichen
Antipathien gegen
Karl XIV., seine
Regierung und
Dynastie auszusprechen. In seinem »Morianen« (Stockh.
1840-44, 6 Bde.; deutsch, Berl. 1842-44, 6 Bde.,
u. Stuttg. 1847-48, 21 Bde.)
gab er die Geschichte
Schwedens seit der Thronbesteigung
AdolfFriedrichs, in Romanform glänzend geschildert, aber ohne künstlerische
Verkettung und nicht selten unzuverlässig. Ähnlich sind: »CarlJohan och Svenskarne« (Stockh. 1845-46, 3
Tle.;
deutsch, Berl. 1845-47);
petrōsa (lat.), das steinige
Zement, das bei vielen pflanzenfressenden
Säugetieren bald die
Zahnwurzel umkleidet,
bald die mit
Schmelz bedeckten
Lamellen der Zahnkronen miteinander verkittet.
(ursprünglich Crüwell),
Sophie, Opernsängerin, geb. zuBielefeld,
[* 12] erhielt
ihre musikalische
Erziehung im elterlichen
Haus, vollendete ihre
Ausbildung unter
Bordogni zu
Paris, trat hier 1847 in einem
Konzert
zum erstenmal in die
Öffentlichkeit und begann noch in demselben Jahr zu
Venedig
[* 13] ihre Bühnenlaufbahn als Elvira in
Verdis
»Ernani«. 1848 wurde sie für das
Theater
[* 14] der
Königin zuLondon
[* 15] engagiert, konnte jedoch die
Konkurrenz
mit
JennyLind nicht bestehen und kehrte nach
Deutschland
[* 16] zurück, wo sie in verschiedenen
Städten mit Beifall sang.
Ihre Haupterfolge
errang sie in
Paris zuerst (1851) an der
Italienischen, dann von 1854 an der
GroßenOper, welcher sie bis zu ihrer bald darauf
erfolgten Verheiratung mit dem
Baron Vigier als Mitglied angehörte. Neben den vielfachen Auszeichnungen,
die ihr als dramatischer Künstlerin ersten
Ranges zu teil wurden, erhielt sie 1874 vom
Papst wegen ihrer
Verdienste um die
Krankenpflege die
Goldene Rose.
1)
San Juan de la, span. Dichter und Schriftsteller, geb. 1542 zu
Antiveros in Altkastilien, studierte zu
Medina del Campo bei den
Jesuiten, ward
Karmeliter und um 1568
Abt des nach neu reformierten
Ordensregeln gegründeten
Klosters zu Manrezo. Um dieser
Reform willen angefeindet und verhaftet, gründete
er, wieder frei, 1579 das
Kloster von
Baeza, übernahm zwei Jahre darauf die
Verwaltung desjenigen zu
Granada,
[* 18] ward 1585 Provinzialvikar
von
Andalusien und 1588
Definitor des
Ordens.
Von neuem seiner
Ämter beraubt und in das
Kloster vonUbeda eingeschlossen, starb er hier Benedikt
XIII. sprach ihn 1674 heilig und weihte ihm den 24. November. Seine Werke, größtenteils betrachtender Art und mit großer
Wärme
[* 19] geschrieben,
haben ihm den
Namen des »ekstatischen
Doktors« erworben. Am bedeutendsten unter ihnen sind die »Besteigung
des
BergesKarmel« und »Die dunkle
Nacht der
Seele«. Seine Gedichte haben den nämlichen
Charakter, sind aber
äußerst ausdrucksvoll in ihrer
Sprache.
[* 20] Seine vollständigen
»Obras« erschienen zuerst in
Barcelona
[* 21] 1619 (12. Aufl.,
Sevilla
[* 22] 1703),
dann in der
Madrider »Biblioteca de autores españoles« (Bd.
27). Eine
Ausgabe der Gedichte besorgte auch W.
Storck
(»Todas las poesías de
San Juan de la y de
Santa Teresa
de
Jesus«,
Münster
[* 23] 1854). Ebenderselbe gab eine vorzügliche Übersetzung
¶
Vgl. Muñoz Garinca,
S. J. de la Cruz (Madr. 1875).
2) Juana Ines de la Santa Cruz, spanisch-amerikan. Dichterin, geb. in der
Nähe von Mexiko,
[* 25] erwarb sich ein für ihre Zeit bedeutendes Wissen, ward Hofdame der Vizekönigin von Mexiko, zog sich aber
schon mit 17 Jahren von der Welt zurück in das Kloster der Hieronymitinnen zu Mexiko, in welchem sie fortan unter strengen Bußübungen
ausschließlich den Studien und der Dichtkunst lebte. Sie starb Die Werke dieser von den Zeitgenossen
als »zehnte Muse« gefeierten Dichterin bestehen in Liedern, teils im altspanischen, teils im kunstvollern italienischen Geschmack;
und einer Anzahl dramatischer Dichtungen, von denen nur zwei (»Amor es mas labirinto« und »Les empeños de una casa«) weltlichen
Inhalts, die übrigen geistliche Spiele (loas) sind. Eine Sammlung ihrer »Obras« erschien Madrid
[* 26] 1714, 3 Bde.
(auch Saragossa
[* 27] 1725 u. öfter); eine Auswahl ihrer lyrischen Gedichte enthält auch die Madrider »Biblioteca de autores españoles«
(Bd. 42).