(spr. krócket), ein aus
England herübergekommenes, jetzt in
Deutschland
[* 5] sehr beliebtes Gesellschaftsspiel,
das auf einem kurz gemähten Rasenplatz oder auf einem andern ebenen Platz gespielt wird. Man treibt
in der Mitte eines solchen Platzes 8-10 eiserne
Bogen
[* 6] so in die
Erde, daß sie ein
Kreuz,
[* 7] ein
Achteck oder auch eine andre
[* 1]
Figur
bilden. Zu Anfang und zu Ende der Längsrichtung der
[* 1]
Figur sind hölzerne Pflöcke eingeschlagen, und
die Aufgabe ist nun, die hölzernen Spielbälle mittels der ebenfalls hölzernen
Hämmer (mallets) an
langem Stiel durch sämtliche
Bogen zu treiben und mit beiden Pflöcken in Berührung zu bringen.
Das Croquet kann von 2-8
Personen gespielt werden. Bei Beginn des
Spiels nimmt jeder Teilnehmer seinen
Ball aus einem
Sack; der blaue,
schwarze, braune und grüne
Ball bilden die einePartei, der rosa, gelbe, orange und rote
Ball die andre.
Blau ist der Anführer der einen,
Rosa derjenige der andern
Partei. Ist die Zahl der
Spieler ungerade, so übernimmt einer zwei
Bälle. Jeder
Spieler nimmt den
Hammer,
[* 8] welcher die
Farbe seines
Balles trägt, und spielt so lange weiter, als erBogen
in der vorgeschriebenen
Ordnung passiert, oder bis
er den Pflock trifft.
Wenn sein
Ball dabei einen andern
Ball trifft, so kann er krockieren, d. h. seinen eignen
Ball an den andern setzen und diesen,
indem er seinen
Ball mit der Fußspitze festhält und dabei mit dem
Hammer schlägt, nach irgend einer
Stelle (einer günstigen für den
Freund, einer ungünstigen für den Feind) treiben. Auf das Krockieren kann ein
Spieler zu
beliebiger Zeit ausgehen.
Hat ein
Spieler seinen
Ball durch alle
Bogen getrieben, ohne aber den Standpflock zu berühren, so
wird er ein
Schwärmer, er kann nun über den ganzen Spielplatz schwärmen. Trifft
er den Standpflock,
so ist sein
Balltot, er muß austreten. Eine Krocketpartie besteht am besten aus drei
Spielen, ein
Turnier aus drei
Partien.
Vgl.
Campbell, Anleitung zum Croquetspiel (Hamb. 1882);
Heath, The complete croquet-player (Lond. 1874, illustriert).
Richard Assheton, engl. Staatsmann, geb. 1823 in derNähe von
Preston in
Lancashire, wurde
zu
Rugby erzogen, studierte in
Cambridge und wurde 1849
Barrister. Er fungierte später als Friedensrichter in seiner Heimatsgrafschaft
und trat 1857 als
Abgeordneter für
Preston ins
Unterhaus; 1868 vertauschte er dies
Mandat mit dem für Südwest-Lancaster, welches
er noch jetzt innehat. ImParlament gehörte er zur konservativen
Partei und schloß sich besonders eng
an
LordDerby an. Ein gewandter und
schneidiger Redner, erlangte er bald Bedeutung innerhalb der
Partei; 1872 wurde er mit der
Einbringung und
Verteidigung des Tadelsvotums beauftragt, welches die konservative
Opposition wegen der Beförderung
Sir R.
Colliers zum
Richter gegen die
Regierung beantragte, und entledigte sich dieses Auftrags so geschickt, daß
das
Ministerium nur mit einer ganz geringen
Majorität siegte. 1874 übertrug ihm daher
Disraeli, obwohl er niemals ein Regierungsamt
bekleidet hatte, das
Ministerium des Innern. Croß bekleidete diese
Stellung bis zum Rücktritt der konservativen
Regierung im
April 1880 und erhielt, da er sich in derselben vollkommen bewährt hatte, das gleiche
Amt im
MinisteriumSalisbury (Juni 1885).
Wasserspitzmaus, s. Spitzmaus. ^[richtig:
Spitzmäuse.] ^[= (Soricidea Gerv.), Familie aus der Ordnung der Insektenfresser, kleine Säugetiere vom Habitus ...]
L.
(Klapperschote),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen, einjährige oder ausdauernde
Kräuter oder
Sträucher
in heißen
Ländern, mit einfachen, dreizähligen, seltener gefingerten Blättern, schönen gelben
Blüten in
endständigen oder den Blättern gegenüberstehenden
Trauben und gestielten, aufgeblasenen, vielsamigen, bei der
Reife klappernden
Hülsen. Crotalaria juncea Crotalaria, ein
Sommergewächs in
Ostindien,
[* 12] wird fast überall in Südasien, besonders in
Indien, auf
Java und
Borneo,
kultiviert, bis 2 m hoch, mit fast sitzenden, lanzettförmigen, etwas seidenhaarigen, einfachen Blättern und schönen, großen,
gelben, eine Endtraube bildenden
Blumen. Aus den
Stengeln gewinnt man die als
Sun in den
Handel kommende Bastfaser, die wie
Hanf
oder
Flachs zu
Seilen etc. verarbeitet wird.
Kolumbien, liefert die jetzt obsolete Kopalchirinde. Croton TigliumL.(TigliumofficinaleKlotzsch, Purgierkroton), ein bis 6 m
hoherStrauch oder kleiner Baum mit langgestielten, eilänglichen, kerbig gesägten, später kahlen Blättern und gipfelständigen
Blütentrauben, ist im südlichen Ostindien heimisch, wird in ganz Ostindien, auf Ceylon,
[* 20] den Sundainseln, Philippinen, auf Mauritius,
in Kochinchina und China
[* 21] angebaut und liefert die Purgierkörner, aus welchen das Krotonöl gewonnen wird,
sowie das weniger heftig wirkende Purgierholz, welches aber auch von dem sehr ähnlichen Croton Pavana Hamilton, im nordwestlichen
Bengalen und Hinterindien,
[* 22] stammt.
Croton fragransKunth, in Kolumbien, mit
zitronenartig duftenden Blüten, und Croton gratissimum, am Kap, werden als Parfüme benutzt.
Croton pictumLodd. (Codiaeum
[* 27] chrisostictumSp.), von den Molukken, ein gedrungen gebauterStrauch mit oval-lanzettlichen, dunkel braungrünen, unregelmäßig gelb gefleckten
oder gezeichneten Blättern, wird in zahlreichen Varietäten als Zierpflanze in Warmhäusern kultiviert. Er ist in
Bezug auf Form und Zeichnung der Blätter sehr veränderlich.