jedoch so ungünstig auf seine
Stimme wirkte, daß er 1812 seine Entlassung nehmen mußte. Von 1813 bis 1825 lebte er zurückgezogen
in
Bologna, ward dann von
Franz I. zum Gesangsdirektor am Musikkollegium zu
Neapel
[* 2] ernannt und starb hier Die
Schönheit
und
Biegsamkeit seiner Mezzosopranstimme sowie derAusdruck in seinem
Vortrag sollen unvergleichlich gewesen
sein. Die Zeitgenossen berichten mit
Entzücken von der
Wirkung, die er unter anderm in
ZingarellisOper »Romeo und
Julia« hervorbrachte,
namentlich mit der
Arie »Ombra adorata, aspetta«, durch die er bei einer Aufführung dieser
Oper in den
Tuilerien 1806
Napoleon und seinen ganzenHof
[* 3] zu
Thränen rührte. Auch als
Komponist hat sich
Crescentini ausgezeichnet, sowohl durch seine zahlreichen
Arien mit Klavierbegleitung als auch durch seine »Raccolta di esercizj per
il canto« (Par. 1811 u. öfter), ein vielgebrauchtes Solfeggienwerk.
(spr. kresch-),Stadt in der ital.
ProvinzNovara,
Kreis
[* 4]
Vercelli, am
Po, früher befestigt und
im 16. und 17. Jahrh. von den
Franzosen und Spaniern oft belagert und wiederholt genommen, hat (1881) 2415 Einw.
1)
Peter
(Petrus deCrescentiis), Begründer der Agronomie in
Europa,
[* 7] geb. 1230 zu
Bologna,
war
Advokat und
Beisitzer des
Podestà in seiner Vaterstadt. Durch
Unruhen genötigt, sie zu verlassen, durchreiste er
Italien,
[* 8] kehrte nach 30
Jahren nach
Bologna zurück und ward hier zum
Senator erwählt. Er starb 1310. Seine vielfachenErfahrungen
über den
Landbau legte er in seiner
Schrift
»Opus ruralium commodorum libri XII« nieder, die eins der ersten gedruckten Werke
ist (Augsb. 1458; ital.,
Flor. 1478, von
Sansovino, das. 1605,
Bologna 1784; deutsch, Straßb. 1494, neue Aufl. 1602; die schönste
der ältesten
Ausgaben ist die von
Lorrain 1474; die letzte ist die von
Geßner in den
»Scriptores rei rusticae«,
Leipz. 1735, 2 Bde.). Crescenzi folgte
in der
Anlage seines Werks vorzüglich dem
Columella; seine
Grundsätze sind auf
Erfahrungen gestützt und erheben sich weit
über ihre Zeit.
(spr. kresch-),GiovanniMaria de, ital. Litterator und Dichter, geb. zu
Macerata in der
MarkAncona,
[* 11] machte, nachdem
er seine erste
Erziehung in seiner Vaterstadt erhalten, seine
Studien bei den
Jesuiten und schrieb in noch sehr
jugendlichem
Alter die
Tragödie
»Darius« und eine Übersetzung der zwei ersten
Bücher der »Pharsalia« des
Lucan in
Oktaven, wurde im 15. Jahr Mitglied der Accademia de' Disposti und im 16.
Doktor der
Rechte. 1680 ging er nach
Rom,
wo er sich anfangs mit juristischen, später vorzugsweise mit litterarischen
Studien beschäftigte und, um den
verderbten
Geschmack zur Einfachheit und
Natur zurückzuführen, die Accademia degli Arcadi gründete, welche 1690 eröffnet
und deren
Präsident er wurde.
Später trat er in den geistlichen
Stand, erhielt 1705 ein Kanonikat und wurde 1715
Erzpriester.
Kurz vor seinem
Tode trat er in den Jesuitenorden; er starb SeinePoesien (»Rime«,
Rom 1695 u.
1723) sind jetzt vergessen. Von seinen übrigen, sehr zahlreichen Werken ist das wichtigste seine »Istoria
della volgar poesia«
(Rom 1730-31, 6. Bde.), ein zwar schlecht
geordnetes und unkritisches, aber wegen des darin verarbeiteten
Materials noch heute nicht entbehrliches Werk.
I. und II.,
Könige der Kroaten im 10. und 11. Jahrh., bemächtigten sich des
ganzen dalmatischen Küstenstrichs, beherrschten mit ihrer
Flotte das
Adriatische Meer, erwarben die Schutzherrschaft über
griechische
Städte und gewöhnten ihre
Unterthanen an
Ackerbau,
Gewerbfleiß und
Handel.
1)
GiovanniBattista, gewöhnlich nach seinem Geburtsort il Cerano genannt, ital.
Maler, geb. 1557, studierte
in
Rom undVenedig
[* 12] neben der
Malerei auch
Baukunst
[* 13] und
Plastik und
war in der schönen Litteratur und in ritterlichen
Künsten wohlgeübt,
weshalb er am mailändischen
Hof und an der
Akademie eine bedeutende
Rolle spielte. Crespis
Malerei ist immer frei, geistreich,
jedoch bisweilen manieriert. Ein ganz besonderes
Talent besaß er in naturgetreuer
Darstellung von
Tieren,
die er häufig in Kabinettsstücken anbrachte. Er starb 1633 in
Mailand.
[* 14]
2)
Daniele, Sohn und
Schüler des vorigen, geb. 1592 zu Burto-Assizio im
Mailändischen, starb 1630 an der
Pest. Seine
Farbengebung
ist der der
Carracci ähnlich und das
Kolorit, sowohl in
Öl als aufKalk, äußerst kräftig. Ansprechend
ist insbesondere der
Ausdruck des Seelenvollen in den Gesichtern seiner
Heiligen. In der Passionskirche zu
Mailand, wo auch
seine große
Kreuzabnahme ist, hat er viele im besten Tizianischen
Geschmack ausgeführte Bildnisse hinterlassen. Seine letzten
Gemälde, aus dem
Leben des heil.
Bruno in der
Kartause zu
Mailand, sind auch seine besten.